Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Planetenträger für Planetengetriebe fertigen lassen


von Christian S. (chris02)


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Hallo zusammen,

ich stehe vor einem ungewöhnlichen Problem und hoffe, dass jemand aus 
der Community hier einen Tipp oder Kontakt hat.

Es geht um ca. 20 Dunkermotoren, bei denen die Ausgangswelle des 
Planetenträger gebrochen ist.

Da ein neuer Motor über 400 € kostet, daher der Versuch der Reparatur.

Meine Idee: Ich möchte versuchen, nur diesen Planetenträger nachfertigen 
zu lassen.
Die konkrete Frage:

Kennt jemand eine zuverlässige Firma oder einen CNC-Dienstleister, der 
solche Metallteile in einer Kleinserie von ca. 20 Stück fertigt?

- Die Fertigung muss präzise sein (Getriebeteil) mit Lagersitz
- Fertiger aus China oder dem internationalen Raum sind willkommen, da 
die Lieferzeit aktuell keine Priorität hat.
- Die technische Zeichnung kann nach Beauftragung natürlich geliefert 
werden.

Ich bin für jeden Hinweis über Anbieter oder Plattformen dankbar!

Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße!

Chris

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Christian S. schrieb:

> Kennt jemand eine zuverlässige Firma [...]

Hmm. Ja.

Allerdings: Das ist eine kleine Bude (Sondermaschinenbau)
in Sachsen (Region Dresden/Chemnitz), bei der man der
Einfachheit halber nach Telephonat mal mit der Zeichnung
in der Hand auftaucht und das Problem bespricht. Dass die
Lust auf ewiges Hinundher per eMail habe, glaube ich eher
nicht...

Insofern wäre Dein ungefährer Standort wichtig...

Und für dreifuffzich pro Stunde arbeiten die auch nicht...

von Christian S. (chris02)


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Standort ist grob Kassel. Aber Musterteile, nach einem Telefonat, in die 
Post zu stecken ist kein Problem. Daher sehe ich die Region weniger als 
Problem.

Und das der Träger keine dreimarkfünfzig kostet, ist mir auch klar :)

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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www.dunkermotoren.de

hier mal gefragt?

von Udo S. (urschmitt)


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Die Getriebe gibts wohl auch einzeln
https://www.dunkermotoren.de/de-de/products/gearboxes/planetary-gearboxex-and-planetary-gearheads

Ich glaube nicht dass eine Kleinserie eines doch recht komplexen 
Getriebeteils preiswerter wird.

: Bearbeitet durch User
von Tom H. (toemchen)


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Ein recht praktisches Portal für spanabhebend gefertigte Teile, 
vergleichbar mit shapways und sculpteo für 3D-Druck-Teile, wäre:

instawerk.de

Die lassen sehr viel in China fertigen. Kann mir schon vorstellen, daß 
der reine Träger da deutlich unter 50€ kostet.

Aber Du mußt natürlich genau wissen, was Du willst: 3D-Modell vom Teil, 
Angabe der Toleranz für den Lagersitz (was überhaupt für eins? Gleit- 
oder Kugel-?), Toleranz für den Pressitz der Lagerstifte der Planeten. 
Maß und Toleranz der Nut.

Ganz wichtig Material, Du willst ja nicht, daß sie wieder oder noch 
leichter brechen.

Nicht umsonst sind die Originale aus zwei Teilen zusammengeschweißt. Die 
Welle wird härter sein, bei Gleitlager im Bereich des Lagersitzes sogar 
gehärtet. Die Scheibe, welche die Planetenachsen trägt, ist anderes 
Material, vielleicht weicher. Vielleicht nur aus Kostengründen, 
vielleicht weil sich so ein festerer Sitz der Planetenachsen erreichen 
läßt.

Dunker baut seit 75 Jahren Motoren, die werden sich mehr Gedanken 
darüber gamcht haben, als Du mit schnellem Reverse-Engineering erreichen 
kannst.

Und dann mußt Du die Stifte aus den alten Teilen austreiben und in die 
neuen Teile einpressen, so daß sie SICHER und fest sitzen. Viel Arbeit.

Und das alles, um unter 400€ zu kommen. Hmmm. Ich verstehe zwar Deine 
Intention, aber wahrscheinlich ist es nicht wirtschaftlich.

Gib Deutschland noch 10 Jahre, dann machen wir das hier wieder. Sitzen 
in Sandalen und Kaftan am Holzkohle-Schmiedefeuer und reparieren alte 
Teile.

von Martin S. (sirnails)


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Es sieht so aus, als wäre die Getriebeabgangswelle gebrochen. Die Frage, 
die sich mir stellt, ist: Wie geht das? Normalerweise muss die Welle 
stark genug sein, um eine mechanische Blockade bei vollem 
Motordrehmoment auszuhalten.

Hast Du Dunker schonmal kontaktiert? Das sieht mir aus, wie ein 
Materialfehler.

Das Teil selbst ist unspektakulär: Eine Metallscheibe mit vier 
Bohrungen. Die Hauptarbeit wird sein, die gehärteten Passstifte zu 
finden, und diese dann mit WIG wieder einzuschweißen.

Nacharbeiten kannst Du vergessen, weil du das Werkstück dafür 
weichglühen musst.

Den Teller kannst Du, wenn Zeit unwichtig ist, auch direkt in China bei 
JLCCNC herstellen lassen. Allerdings solltest Du vorher nachsehen, ob 
die angebotenen Stähle die nötige Härte haben (am Planetenrad mit 
Härteprüffeilen herausfinden).

von Tom H. (toemchen)


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Martin S. schrieb:
> Das Teil selbst ist unspektakulär: Eine Metallscheibe mit vier
> Bohrungen. Die Hauptarbeit wird sein, die gehärteten Passstifte zu
> finden, und diese dann mit WIG wieder einzuschweißen.

Schau die Fotos nochmal an.

Die Welle ist mit dem Teller verschweißt, er muß das als zwei Teile 
fertigen lassen und verschweißen. Oder als ein Teil, mit der Frage, ob 
es nicht doch wichtig, daß jedes der zwei Teile ein bestimmtes Material 
und eine bestimmte Oberflächenhärte hatte.

Die Stifte hingegen sind nur eingepresst.
Beim Nachbau könnte man sie zur Sicherheit auch noch verschweißen, aber 
da kann auch schon die Härte leiden. Vielleicht nur mit einem PUK-Gerät.

von Bernd F. (metallfunk)


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Stelle deine Ausgangsfrage mal in der "Zerspanerbude".
Da kriegst du fundierte Antworten.

Grüße Bernd

von Frank O. (frank_o)


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Hippelhaxe schrieb:
> Insofern wäre Dein ungefährer Standort wichtig...
>
> Und für dreifuffzich pro Stunde arbeiten die auch nicht...

Ich kann deinen ganzen Beitrag so bestätigen und unterstreichen.

Ich kenne auch jemden aus dem Münsterland, der das kann und vielleicht 
sogar machen würde, aber sicher aus einem Teil.

Dann wäre aber auch zuerst die Frage, warum brechen die und wie geht es 
dem Motor danach?

Firmen die bei 400 Euro für so einen Motor über den Preis nachdenken, 
statt über die Lösung, die machen sowieso schon etwas falsch.
Meine Meinung.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Ob es da nicht sinvoller wäre die vorgesehene Passfeder zu nutzen ?

von Frank O. (frank_o)


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Rüdiger B. schrieb:
> Ob es da nicht sinvoller wäre die vorgesehene Passfeder zu nutzen ?

Sinnvoll ist erstmal zu ermitteln wieso und nach welcher Laufzeit diese 
Schäden entstehen. Dann, ob man das über die Steuerung oder äußere 
Elemente abfangen kann. Z.B. beim zurückschlagen durch Schwerkraft als 
Beispiel.
Dann rechnet man den Aufwand und Preis gegen die Motoren.
Manchmal ist es dann nämlich hinzunehmen nur die Motoren zu tauschen, 
weil die vielleicht sowieso am Ende der zugesicherten Lebensdauer sind.
Aber da wir das nicht wissen und es nicht die Frage war, ist das auch 
nur eine Anmerkung.

von Nils B. (hbquax)


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Vielleicht liegt hier auch eine Fehlnutzung vor. Zu starke Querkraft 
oder Biegemoment auf der Welle? Stöße? Einfach Überlast?

Wenn Nachfertigung, vielleicht die Passfeder weglassen und auf der 
glatten Welle klemmen.

von Maik .. (basteling)


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Guten Morgen. In meiner Motorenschatzkiste habe ich noch 10 womöglich 
ähnliche Dunkermotoren GR63x55 mit PLG52 Getrieben mit 4,5:1 liegen.
Die Antriebswellen haben Rückseitig eine kleine Senkung und Gegenüber 
eine Paßnut. Die Motoren wurden aber schonmal mit unbekannte 
Vorgeschichte ausgemustert, haben deutliche Gebrauchsspuren und sind 
ohne jede Gewährleistung. Ich hab sie mir für  eigene Projekte 
eingelagert, würde sie aber auch auf Rechnung verkaufen. Schreib mich 
gerne an. VG Maik

von Rainer D. (rainer4x4)


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Frank O. schrieb:
> Firmen die bei 400 Euro für so einen Motor über den Preis nachdenken,
> statt über die Lösung, die machen sowieso schon etwas falsch.
> Meine Meinung.

Schau Dir im Bild 2 die Werkstatt an, dann erübrigt sich jede weitere 
Frage.

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