Forum: Haus & Smart Home Flammenerkennung bei Ölbrennern mit Ionisationselektrode


von Tim (tbh)


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Guten Abend.

Ich würde gerne etwas über die Flammenerkennung bei Ölbrennern wissen. 
Der Blaubrenner unserer Heizung hat einen Feuerungsautomat (DKO 974-N 
Mod 05), der mit einer Zündeinheit mit Flammenerkennung (Federal Mogul 0 
096 600 033) verbunden ist. Eine der Zündelektroden ist länger und dient 
als Ionisationselektrode. Es gibt also keine separate (dritte) 
Ionisationselektrode, wie ich es bei anderen Brennern gesehen habe.

Für die Flammenerkennung soll der Flammenwächter wohl eine 
Wechselspannung am Brenner anlegen. Dadurch soll ein Strom durch die 
Flamme zur Ionisationselektrode fließen, wobei der Strom gleichrichtet 
wird (vielleicht ergibt sich auch ein pulsierender Gleichstrom). Eine 
Schaltung detektiert dann den gleichstromfluss und sendet ein 
Schaltsignal an den Feuerungsautomaten. Zu diesen Vorgängen finde ich 
leider nur wenig Details. Ich habe zwar gelesen, dass der Brenner der 
Pluspol und die Ionisationselektrode der Minuspol sein soll, aber wo 
genau am Brenner wird der Pluspol angeschlossen? Umfassenden Kontakt mit 
der Flamme dürfte neben der Ionisationselektrode eigentlich nur noch das 
Brennerrohr bzw. das darin eingehängte Rezirkulationsrohr haben. Zudem 
würde ich vermuten, dass das Metallgehäuse des Brenners geerdet ist.

Für Brenner mit separater Ionisationselektrode habe ich Videos gesehen, 
wie der Ionisationsstrom mit einem in Reihe geschalteten Multimeter im 
µA Bereich gemessen wurde. Mein Brenner hat aber nur 2 Elektroden und 
auf der Zündeinheit steht etwas von Sekundär 2x7,5kV, was auch immer das 
bedeutet. Jetzt während der Heizsaison werde ich nicht aus Neugier an 
der Heizung herumspielen, aber es interessiert mich trotzdem, wie man 
hier den Ionisationsstrom im Fehlerfall gefahrlos messen könnte. Falls 
ich das Ablaufdiagramm des Feuerungsautomaten richtig verstehe, würde 
eine ausbleibende Flammenerkennung zur Störabschaltung am Ende der 
Sicherheitszeit führen. Die Zündung würde aber erst am Ende der 
Nachzündzeit ausgeschaltet werden, also später. Wegen der Hochspannung 
bzw. meinem fehlenden Wissen bezüglich der sekundären 2x7,5kV würde ich 
mich hier nicht trauen, vor dem Brennerstart ein Multimeter in eine der 
Zündleitungen einzuschleifen. Und nach der Störabschaltung gäbe es 
nichts mehr zu messen.

Herzlichen Dank

tbh

von Stefan B. (stefan_b278)


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Typ des Brenners?

von Tim (tbh)


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Stefan B. schrieb:
> Typ des Brenners?

Herrmann HL 60 GLV.2-S (18 kW)

von Stefan B. (stefan_b278)


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Ah ok ist etwas exotisch, messen kann man in dem Fall gar nicht. Nur die 
LED beobachten.

Im Fehlerfall wird das Zündgerät getauscht.

von Gerald B. (gerald_b)


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Also ich kenne das Procedre nur von Kromschröder, die haben aber 
ebenfalls eine 2 polige Ionisationselektrode, bzw. sie nutzen dafür die 
Zündkerze mit.
Bei einem herkömmlichen 50 Hz Trafo (Eisenschwein) hat die 
Sekundärwicklung 7,5 KV und geht auf die Zündkerze. 1x Erdung und heißes 
Ende auf die Zündkerze.
Wird der Trafo direkt auf 230V gelegt, dann kommt der Zündfunken.
Im laufenden Messbetrieb wird über ein Kondensatornetzteil ein geringer 
Wechselstrom durch die Zündkerze geschickt.
Üblich sind so um die 10µA Ionisationsstrom, die durch die Flamme 
kommen. Grenze der Flammerkennung sind ca. 8µA, wenn der Hauptbrenner 
läuft, dann kommen so 12-15µA.
Die Messung des Feuerungsautomaten erfolgt auf der Primärseite, wo der 
Ionisationsstrom um das Übersetzungsverhältnis (rund 32) höher ist und 
somit schaltungstechnisch in zweierlei Sicht, besser händelbar ist.
Zum Einen keine Hochspannung und zum anderen mehr Strom.
Die Einstellung einer optimalen Zündflamme ist ziemlich tricky.
Die Mittelelektrode der Zündkerze ist in der Länge verschiebbar 
(Presshülse mit Rastungen), weiterhin kann man an den 
Membrandruckreglern von Luft und Erdgas Mischungsverhältnis und 
Flammgröße justieren. Da sollte man dann schon genau wissen, was man 
tut.
Wartungstechnisch reinigt man eigentlich nur das Zündbrennerrohr von 
innen und die Zündelektrode.

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