Forum: Offtopic RSA2048 Schlüssel ab 01012026 (in Embedded) unsicher?


von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Servus,

bei eine Recherche zu Anti-Tamper im Embedded (Firmware 
manipulationssicher machen) bin ich auf die Ansage vom BSI gestossen, 
das in ca. 3 Wochen der RSA-2048 als unsicher eingestuft wird und damit 
die Aufforderung zum Wechsel auf längere Schlüssel einher geht.

* 
https://www.elektronische-vertrauensdienste.de/EVD/DE/Aktuelles/Meldungen/anbieter/RSA2048.html
-> "Der RSA-Algorithmus mit einer Schlüssellänge von 2048 Bits verliert 
gemäß dem aktuellen SOG-IS-Katalog v1.3 zum 31.12.2025 seine Eignung."

Heisst das jetzt für Entwickler, die beispielsweise Elektronik 
konstruieren, die dem Cyber-resilience-Act o.ä. unterliegt (wie 
Medizintechnik oder kritische Infrastruktur) das bspw. die RSA-2048 
Verschlüsselung von Firnware keine adequate Massnahme -Stichwort 
manipulationssichere Mikrocontroller- mehr darstellt ?

* https://de.wikipedia.org/wiki/Cyberresilienz-Verordnung

Persönlich würde ich auch bei Neugeräten bei den bisher bewährten 
(RSA-2048) bleiben. Allgemein ist ja selbst bei TLS den Betreibern 
unklar, was der "Verlust der Eignung" ab 1.1.2026 bedeutet:
* 
https://www.borncity.com/blog/2025/08/11/am-1-1-2026-muss-die-ti-auf-ecc-verschluesselung-umgestellt-sein-droht-ein-gau/
* https://www.heise.de/select/ct/2024/4/2402217293370252791

Aber wahrscheinlich kratzt das hier niemanden.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Bradward B. schrieb:
> Allgemein ist ja selbst bei TLS den Betreibern unklar, was der "Verlust
> der Eignung" ab 1.1.2026 bedeutet

Ob ein Verschlüsseleungsverfahren geeignet ist, hängt am Erwartungswert 
für den Aufwand, der zum Knacken erforderlich ist.
Die Rechenleistung verfügbarer Rechner steigt nicht sprunghaft zum 
1.1.2026. Dieses Datum ist willkürlich.

Wenn ein neues Giga-Rechenzentrum für KI-Training in Betrieb geht und 
der Betreiber beschließt, dies zur Entschlüsselung einzusetzen - das 
würde die Verfahrensbewertung ändern.

von Icke ®. (49636b65)


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Natürlich machen sich die Arztpraxen am meisten Sorgen darüber, daß 
Malte und Torben mit ihrer zum Quantenrechner umgebauten Kühltruhe im 
Keller Patientendaten brutforcen. Die Schwachstellen der elektronischen 
Patientenakte und nicht funktionierende E-Rezepte treten völlig in den 
Hintergrund. Welch ein Glück, daß die Europäische Union über unsere 
Sicherheit wacht!

von Alexander (alecxs)


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Gematik Déjàvu

> "Hier will sich ein Kartell durch strategische Inkompetenz am deutschen
> Gesundheitssystem eine goldene Nase verdienen."
> Dirk Engling, Sprecher des CCC

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Natürlich machen sich die Arztpraxen am meisten Sorgen darüber, daß
> Malte und Torben mit ihrer zum Quantenrechner umgebauten Kühltruhe im
> Keller Patientendaten brutforcen.

Naja, mancherorts schätz man das reale Risiko durch manipulierte 
Medizin-Gerätschaften ab, Abfluß von Patientendaten ist da Pillepalle.

Beispiel Insulinpumpe, davon hats 100 000 Patienten mit in .de.
Da pumpt die falsche Firmware mal ratz-fatz ne tödliche Dosis Insulin in 
den Träger.

https://www.aerzteblatt.de/news/johnson-und-johnson-warnt-vor-moeglicher-manipulation-von-insulinpumpe-1b61e20c-9ca0-43a9-8cac-1b49fc2729f4
* 
https://www.tagesspiegel.de/wissen/in-die-infusionspumpe-gehacked-auf-diese-weise-kann-ein-angreifer-die-bettlagrigen-toten-14102021.html

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Bradward B. schrieb:
> Da pumpt die falsche Firmware mal ratz-fatz ne tödliche Dosis Insulin in
> den Träger.

Und wie kommt, unabhängig von irgendwelchen kryptographischen Verfahren, 
die falsche Firmware in die Pumpe?

Da wird doch keiner so wahnsinnig sein, ein OTA-Update vorzusehen, also 
erfordert das physischen Zugriff auf die Pumpe.

Oder denkst Du an das völlig realistische Szenario, daß nachts auf einer 
verschneiten Landstraße der LKW, der die aktuelle Charge Insulinpumpen 
ausliefert, von maskierten Männern mit hartem osteuropäischem Akzent 
angehalten wird, jemand auf die Ladefläche springt, mal eben die Pumpen 
auspackt, und "bessere" Firmware aufspielt, um danach die Pumpen wieder 
zu verpacken und abzuhauen?

Oder werden im Internet auf windigen Seiten Firmwaredownloads für 
Insulinpumpennutzer angeboten, die potenz-, leistung- oder 
benutzererlebnissteigernd wirken sollen?


Manchmal habe ich den Verdacht, daß diejenigen, die sich um Sicherheit 
gedanken machen, die Realität etwas zu weit abstrahiert haben.

von Michael K. (aemkai)


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Harald K. schrieb:
> Da wird doch keiner so wahnsinnig sein, ein OTA-Update vorzusehen,
Doch, genau das!
Zitat: "Ein Hacker müsste sich demnach nicht weiter als 800 Meter 
entfernt von der Pumpe aufhalten"

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