Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V Schutz mit TVS Diode, Auswahl Diode


von Di N. (ducis)


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Hallo,
ich habe hier mehrere Shelly 1PM im Einsatz. Leider brennen die mir 
immer wieder sporadisch durch. Netzteil, Elko im Shelly tot. Ursache 
sind die ganzen Leuchtstofflampen mit Drossel und Bimetallstarter. Beim 
Abschalten geben die eine Spannungsspitze ins Netz und die Shellys sind 
tot.

Die beste Lösung wäre natürlich der Austausch gegen LED oder wenigstens 
EVG. Geht nicht. Sind zu viele.

Also würde ich eine bidi TVS direkt vor den Shelly legen. 230V. Uspitze 
ca.330V.

Ich bin mir nur unsicher bei der Auswahl der tvs. Könnt ihr mir mit 
Erfahrungswerten helfen?  Ich tendiere zu einer 1.5KE400A....

Grüße
ducis

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Di N. schrieb:
> Netzteil, Elko im Shelly tot.

Kennst du den Fehler und weißt was kaputt geht?
Oder stellst du nur fest "geht nicht mehr"?

von Di N. (ducis)


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ich löte den geplatzen Elko aus und gebe  3,3V auf den Stützelko. Damit 
kriege ich ihn wieder aktiviert und kann meine Skripte retten. Fürs 
Relais reicht das aber nicht.

von Di N. (ducis)


Angehängte Dateien:

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ich bin mir mit der 1.5KE400A nur unsicher, da diese auch erst bei 548V 
voll durchlässt.

Es kommt definitiv von den Neons. Die Shellys verabschieden sich immer 
beim Ausschalten der Lampen mit einem kleinen Knall. Zeitlich 
gespeichert in der Cloud.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Di N. schrieb:
> Elko im Shelly tot.
Welcher Elko?

> Also würde ich eine bidi TVS direkt vor den Shelly legen.
Und die soll dann im Zweifelsfall das gesamte vorgeschaltete Stromnetz 
niederknüppeln können? Viel Glück!

Evtl. wäre es hilfreich, der TVS-Diode eine Spule vorzuschalten, damit 
irgendein strombegrenzendes Element in der Gesamtschaltung auftaucht.

Ich würde vor irgendwelchen Basteleien aber auf jeden Fall mit einem 
Oszilloskop messen, was da los ist. Mit diesem Messgerät könnte man dann 
auch die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen überprüfen.

Di N. schrieb:
> Die Shellys verabschieden sich immer beim Ausschalten der Lampen mit
> einem kleinen Knall.
Und das, wo es Leuchtstoffröhren schon seit über hundert Jahren gibt. Da 
hat augenscheinlich ein schlechter Entwickler einen Arbeitsplatz 
gefunden...

Denn die Vorgaben für die Qualität der Stromversorgung sind sogar 
genormt:
- https://eco-grid.eu/wp-content/uploads/2016/05/EVU-DIN_EN_50160.pdf

Da sollte der Entwickler schon mal reingeschaut und seine Entwicklung 
gegen ein derartiges Testgerät geprüft haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Di N. (ducis)


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ich gehe mal nur auf die relevanten Sachen ein. Siehe Post #1.

>> Also würde ich eine bidi TVS direkt vor den Shelly legen.
War auch meine Idee. Nur welche?

> Und die soll dann im Zweifelsfall das gesamte vorgeschaltete Stromnetz
> niederknüppeln können? Viel Glück!
Nein, nur die Spitzen.

> Evtl. wäre es hilfreich, der TVS-Diode eine Spule vorzuschalten, damit
> irgendein strombegrenzendes Element in der Gesamtschaltung auftaucht.
Ja, ich würde wenn möglich drauf verzichten wollen. Es geht hier nicht 
um Blitzeinschläge. Die Leistung der Spitzen ist gering. Ähnlich einer 
Freilaufdiode an einem Rel..

> Ich würde vor irgendwelchen Basteleien aber auf jeden Fall mit einem
> Oszilloskop messen, was da los ist. Mit diesem Messgerät könnte man dann
> auch die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen überprüfen.
Lieber nicht, habe Angst um meinen Ossi.

> Di N. schrieb:
>> Die Shellys verabschieden sich immer beim Ausschalten der Lampen mit
>> einem kleinen Knall.
> Und das, wo es Leuchtstoffröhren schon seit über hundert Jahren gibt. Da
> hat augenscheinlich ein schlechter Entwickler einen Arbeitsplatz
> gefunden...
>
> Denn die Vorgaben für die Qualität der Stromversorgung sind sogar
> genormt:
> - https://eco-grid.eu/wp-content/uploads/2016/05/EVU-DIN_EN_50160.pdf
>
Die werden hier definitiv nicht eingehalten. Sonst gäbs das Problem ja 
nicht.

von H. H. (hhinz)


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Di N. schrieb:
> Beim Abschalten geben die eine Spannungsspitze ins Netz

Dann sollte man die defekten X-Kondensatoren ersetzen.

von Di N. (ducis)


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H. H. schrieb:
> Di N. schrieb:
>> Beim Abschalten geben die eine Spannungsspitze ins Netz
>
> Dann sollte man die defekten X-Kondensatoren ersetzen.

Ja, ist richtig. Oder EVG oder gleich LED. Es geht hier aber um die 
Dimensionierung einer 230V Schutzschaltung.

von H. H. (hhinz)


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Di N. schrieb:
> Es geht hier aber um die
> Dimensionierung einer 230V Schutzschaltung.

Also um sinnloses, so wie du das machen willst.

EOT

von Nemopuk (nemopuk)


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Di N. schrieb:
> ich löte den geplatzen Elko au

Ich bezweifle, daß die üblichen Spannungsspitzen Elkos von Netzteilen 
zum platzen bringen.

Kontrolliere lieber mal die Temperatur.

Anstatt ganz viele Shellys zu modifizieren, könntest du 
Überspannungs-schutz Elemente zentral in den Sicherungskasten einbauen.

Ganz unabhangig davon sollten die Lampen oder notfalls die Shellys mit 
Snubber ausgestattet sein, damit due Relaiskontakte lange halten. 
Snubber werden für Shellys als Zubehör angeboten - es müssen aber nicht 
unbedingt genau diese sein.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Di N. schrieb:
> Lieber nicht, habe Angst um meinen Ossi

Dann nimm statt dessen einen Wessi

SCNR

Zum Thema: Nur eine TVS Diode wird nicht funktionieren. Zum 
Überspannungsschutz gehört etwas mehr.
Lese das mal:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.4.1

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Di N. schrieb:
> Ähnlich einer Freilaufdiode an einem Rel..

Eine Freilaufdiode an einem Relais kappt keine Spitzen. Die sorgt dafür, 
dass der Spulenstrom beim Abschalten über einen alternative Strompfad 
weiter fließen kann. Dadurch wird das Problem an der Wurzel bekämpft, 
d.h. eine nennenswerte Induktionsspitze entsteht gar nicht erst. Die 
Freilaufdiode funktioniert aber nur bei DC.

Für deine Leuchtstofflampen wäre es auch die bessere Variante, die 
Energie sich gar nicht erst über die Leitung ausbreiten zu lassen, 
sondern mit einem Snubber oder TVS an der Quelle des Übels unschädlich 
zu schlucken. Bei einer TVS kann das allerdings auf die Lebensdauer 
schlagen.
Absorption an der Quelle sorgt auch dafür, dass die Leitung zwischen 
Vorschaltgerät und Shelly zusätzlich als Filter wirkt.

Di N. schrieb:
> Lieber nicht, habe Angst um meinen Ossi.

Für "Ossiloskope" gibt es Tastköpfe

: Bearbeitet durch User
von Klaus F. (klaus27f)


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www.dehn-international.com%2Fsites%2Fdefault%2Ffiles%2Fmedia%2Ffiles%2Fu 
eberspannungsschutz-lichtbaender-leuchtstoffroehren-evg-wpx009-d.pdf

https://www.conrad.de/de/p/dehn-900448-dcor-l-2p-275-so-ip-aufbau-ueberspannungsschutz-10-ka-1-st-1968118.html

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Di N. schrieb:
>> Denn die Vorgaben für die Qualität der Stromversorgung sind sogar
>> genormt:
>> https://eco-grid.eu/wp-content/uploads/2016/05/EVU-DIN_EN_50160.pdf
> Die werden hier definitiv nicht eingehalten.
Das kannst du erst dann sicher sagen, wenn du gemessen hast, welche 
Störungen da zur Zerstörung führen.

> Die Leistung der Spitzen ist gering.
Das kannst du nur wissen, wenn du sie gemessen hast.

Mir scheint, du willst da jetzt einfach mal ohne fundiertes Wissen um 
das eigentliche Problem (du hast die Störungen erklärtermaßen nicht 
gemessen oder sonstwie quantitativ erfasst) einfach mal ins Blaue 
drauflosbasteln, weil dir das als "der einfachste Weg" erscheint.

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