Die Aussteuerungsanzeigen alter Röhrenradios sind häufig "ausgebrannt" und nur noch schwach zu erkennen. Wenn ich solche Geräte im RC annehme schrecken viele vor dem hohen Preis einer neuen EM84 zurück (~ €20). Nun bin ich über ein günstiges Angebot für PM84 gestolpert, die Serienheizungsvariante. Nach den Datenblättern sollte die doch auch verwendbar sein wenn man die Heizspannung/Strom anpaßt und die Anodenspannung reduziert? Die EM84 läuft mit 6,3Volt und ca. 210mA, die PM mit nur 4 Volt aber ca. 300mA. Also sollten drei/sechs reihe/antiparallel geschaltete Si Dioden in der Heizleitung die 6,3Volt AC auf ca. 4 Volt bringen? Oder mache ich da einen Denkfehler? Die zusätzlichen 90mA sehe ich nicht kritisch; kann aber durch Tausch der Skalenbeleuchtung beeinflußt werden (eine Skalenlampe zieht üblicherweise schon 300mA) Und die Anodenspannung wird doch vom Netzteil kommend per Widerstand reduziert; auch da könnte man anpassen. Was meint ihr?
:
Bearbeitet durch User
H. H. schrieb: > E = 6,3V > P = 300mA Ja doch, das eine geht mit Konstantspannung das andere System mit konstantem Strom. Aber bei einer Röhrenheizung ist das doch linear voneinander abhängig. Also sollte es eine Kombination von Dioden (Si und Schottky) geben die dann 300mA fließen lassen. Oder würde da auch ein einfacher Widerstand reichen?
Thomas R. schrieb: > Die Aussteuerungsanzeigen alter Röhrenradios sind häufig "ausgebrannt" > und nur noch schwach zu erkennen. Wenn ich solche Geräte im RC annehme > schrecken viele vor dem hohen Preis einer neuen EM84 zurück (~ €20). Die Kasper rauswerfen, denen der alte Schatz die 20€ nicht wert ist. > Die EM84 läuft mit 6,3Volt und ca. 210mA, die PM mit nur 4 Volt aber ca. > 300mA. Also sollten drei/sechs reihe/antiparallel geschaltete Si Dioden > in der Heizleitung die 6,3Volt AC auf ca. 4 Volt bringen? So ein Blödsinn, Widerstände wurden bereits erfunden! Falls das mit dem Berechnen nicht klappt, lässt sich bestimt ein Internetrechner finden.
> denen der alte Schatz die 20€ nicht wert ist.
Dann fummle die PM84-Heizung passend und verlange für den Umbauaufwand
mindestens das Doppelte. Vorschaltwiderstand wäre besser als Dioden
wegen möglicher Spannungsspitzen.
Ob man das dann nur zur Geizunterstützung so hinbasteln sollte? Ich würde es nicht machen. Das Radio spielt ja auch mit verblasstem magischen Band. Und die Dinger sind ja nun wirklich nicht rar. Der nächste schraubt die fehlende Skalenlampe wieder rein, und der ohnehin schon alte Netztrafo wird noch stärker belastet. Und wenn dann die Hütte brennt - war es der, der es umgebaut hat.Gut - ist nichtmal ein Watt, da wär das wohl grade noch vertretbar, aber man ist der Übeltäter. Und der Teufel lauert überall. Sachen umbauen für Dritte ist immer gefährlich. Ich würde es für Dritte nicht machen. Meine Röhrenradios werden aber auch immer ausgeschaltet und kaum unbeaufsichtigt betrieben
:
Bearbeitet durch User
Lu schrieb: > VergleichEM80-EM84.jpg Direkt im Eröffnungsthread sind beide Datenblätter angehängt, vorbildlich. Die TFK-Daten weichen etwas von Deinen RFT ab, aber zeigen, dass der Anodenstrom gegen Gitterspannung unterschiedlich ist. Ob das tolerier- oder justierbar ist? Jens G. schrieb: >> wegen möglicher Spannungsspitzen. > Was machen die mit der Heizung? Im Radio ist ein niederohmiger Trafo mit ohmscher Dauerlast durch den Heizkreis, da werden Spannungsspitzen kaum auftreten oder interessieren niemanden. Das ändert nichts daran, dass in einem WECHSELSTROMkreis mit rein OHMSCHER Last Dioden sinnlos sind. Vielleicht sollte er ein Triac plus Operationsverstärker einbauen und den Strom präzise regeln. Maik .. schrieb: > magischen Band. Und die Dinger sind ja nun wirklich nicht rar. Gibt es wirklich einen Hersteller, der die EM84 noch fertigt?
Moin, "E" Serien Röhren werden für 6.3V +/-10% Stromversorgung in Parallel Versorgung (meist durch Netztrafo) nominal abgeglichen, während Röhren der "P" Serie wegen der in FS Empfängern üblichen trafolosen Serienheizung auf möglichst übereinstimmenden 300mA Strom optimiert worden sind. Da spielt die eigentliche Spannung an den Heizfäden keine grosse Rolle solange der Strom innerhalb des Toleranzbereichs verbleibt und individuelle Röhren nominell beheizt werden. In Deinem Fall, nimm ein vertrauenswürdiges AC Strommessgerät und stelle den Strom mit einem passenden Vorwiderstand einfach auf 300mA ein und gut ist. Auch ist zu beachten, daß sich durch die Netzspannungserhöhung von 220V auf 240V die Heizspannung in alten Geräten wahrscheinlich um 7V oder etwas höher bewegt, anstatt der nominalen 6.3V. Dieser Sachverhalt bedeutet, am Rande vermerkt, daß Röhrengeräte sich nun häufig an der oberen Grenze des zulässigen Toleranzbereichs bewegen und deswegen höchstwahrscheinlich auch eine etwas geringere Lebensdauererwartung erwarten dürften. Wenn sich die Jüngeren unter Euch jetzt wundern, warum man gerade 6.3V gewählt hat, hat das einen geschichtlichen Technik-Hintergrund. Die 6.3V wurden nämlich ursprünglich für den Betrieb in Kraftfahrzeugen mit 6V Sammler zum Zweck Autoradios und Funkgeräte betreiben zu können konzipiert. Da 6.3V die typische Spannung eines vollgeladenen Bleiakkus entspricht, war die Wahl 6.3V recht zweckmässig. Beim Laden durch die LiMa steigt dann die Spannung auf rund 14.4V. Die Röhrenspannung bei laufenden Motor bewegt sich dann um 7.2V. Aus diesen Grund gravitierte dann die Röhrenentwicklung auf Standard 6.3- und 12.6V Röhrenheizfäden für Geräte die für Parallelheizung aus Trafo oder Bleisammler gedacht waren. Für Radios waren früher aus Kostengründen auch Röhren der "U" Serie mit 100mA weit verbreitet, um den Netztrafo zu ersparen. Die Serienheizung hat übrigens viele Nachteile. Da sich der Widerstand von kalten Heizfäden beträchtlich erniedrigt, wäre der Einschaltstromstoss für einige individuelle Röhren teilweise sehr stressig. Dem wirkte man mit NTC artigen Widerständen entgegen, um ein sanfteres Einschaltverhalten zu gewährleisten. Auch Skalenlämpchen wären dadurch gefährdet. Ein andere Nachteil der Serienheizung war, daß Leistungsröhren nicht mehr im optimalen Bereich betrieben werden konnten und Lautsprecherleistung im Vergleich zu ihren "E" Röhren Varianten geringer ausfielen. Man sucht dem entgegenzuwirken in dem man die Konstruktion des Röhrensystems dahingehend optimierte. Wer die Kennlinien und Kennwerte z.B. einer EL84 mit einer UL84 vergleicht, wird merkbare Unterschiede feststellen. Soweit zu etwas Röhrengeschichte. Als umweltfreundlicher Mensch, nimmt man natürlich solche Geräte nur noch zu seltenen "Vorführungen" für geladene Gäste in Betrieb;-) DuW, Gerhard
:
Bearbeitet durch User
Manfred P. schrieb: > Gibt es wirklich einen Hersteller, der die EM84 noch fertigt? .. ich habe da zumindest schon sehr häßliche vermeintlich neue gesehen. Da war die Leuchtschicht ziemlich ungewöhnlich aussehend breit und am Ende rund im Glaskolben aufgetragen. Sind wohl die Dinger, die es beim Rumpelmaxe gibt. Anders als bei den alten westlichen Originalen Und dazu hat man als Radiosammler oft von denen noch üppigen Vorrat aus Geräteverschrottungen - so dass ausreichend Ersatz herumgeistern sollte. Nichts gegen die Tauschidee..
:
Bearbeitet durch User
Thomas R. schrieb: > Die EM84 läuft mit 6,3Volt und ca. 210mA, die PM mit nur 4 Volt aber ca. > 300mA. Wahrscheinlich kann auch ein Low Drop Spannungsregler oder eine konstantstromquelle für 300mA weiterhelfen. Von 6,3V DC auf 4,0V DC geht ein Low Drop Spannungsregler auf jeden Fall. Bei Konstantstromquellen gibt es garantiert auch was passendes. Da kenne ich mich aber nicht so aus. Habe irgendwas mit AMC im Hinterkopf, geht AMC7135 für sowas (die können irgendwas um die 400mA und gibts günstig bei der Bucht)?
Manfred P. schrieb: > Vielleicht sollte er ein Triac plus > Operationsverstärker einbauen und den Strom präzise regeln. Ich glaube, daß die Schalterei kaum im Empfang und NF-Teil Störgeräusche hervor rufen wird. ICh würde durch Probieren mit Widerständen versuchen, die 300 mA Heizstrom einzustellen. Probieren bedeutet: Amperemeter in Reihe mit der Röhrenheizung, Radio ist warm gelaufen, natürlich nicht volle NF-Leistung hinten abgeben, wobei das bei Class A egal wäre, Skalenbeleuchtung ist vollständig und dann würde ich Widerstände zu und weg schalten, bis durch Reihen und Parallelschaltung der passende Strom von 300 mA sich eingestellt hat. Mittels Drahtpoti 5 WAtt oder 10 Watt geht das natürlich schneller auszuprobiern. Thomas R. schrieb: > Oder mache ich > da einen Denkfehler? Wir haben normalerweise ab den 50er Jahren Wechselstromtrafos als Versorgung in den Röhrenradios. Dioden sind da fehl am Platz. War ich blöd, daß ich Ende der 80er JAhre bei BTB nicht Mengen an billig zu beschaffenden Röhren gekauft habe. Die EM84 für das Grundig 4395 kostete etwa 3,50 DM. Maik .. schrieb: > so dass ausreichend Ersatz herumgeistern sollte. Ich habe schon genügend Konvolute in Inseraten gesehen, ohne jede Beschreibung, Foto der ganzen Kiste, keiner weiß noch, was mit den Röhren vom Opa war, sind das die Guten oder die Ausgesonderten? Dann steht z.B. 80€ dran und der Anbieter droht einfach mit Entsorgung. Schön ist dann immer für den Intetressenten, daß er den GANZen Aufwand hat, also hin fahren, Prüfmittel dabei haben, horrende Preisvorstellungen belächeln und nach einem halben Tag des Aufwandes wieder abziehen, wenn nur Müll geboten war. mfg
:
Bearbeitet durch User
Bjoern E. schrieb: > Da kenne ich mich aber nicht so aus. Wie wahr. Christian S. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Vielleicht sollte er ein Triac plus >> Operationsverstärker einbauen und den Strom präzise regeln. > Ich glaube, daß die Schalterei kaum im Enpfang und NF-Teil Störgeräusche > hervor rufen wird. Ich habe nicht erwartet, dass jemand diese Idee ernstnehmen würde. > Ich würde durch Probieren mit Widerständen versuchen, die 300 mA > Heizstrom einzustellen. Probieren bedeutet: Da die Werte bekannt sind (Datenblätter), würde ich rechnen. Aber das nur, wenn es mein Gerät wäre und ich PM84 im Vorrat hätte. Christian S. schrieb: > Ende der 80er JAhre bei BTB Wer war BTB?
Also einfach einen passenden Widerstand vorschalten, danke. Müßte ja ungefähr 2,1/0,3 ~ 7Ohm sein. Bei der Diodenidee war ausdrücklich von antiparallel geschalteten Dioden die Rede, das geht bei AC sehr wohl. Davon drei Stück in Reihe und man hat 2,x Volt weniger AC. War wohl aber zu kompliziert gedacht.....
Lu schrieb: > Vorschaltwiderstand wäre besser als Dioden Grund ist ganz einfach: Röhren können erst ausreichend Anodenstrom ziehen, wenn die Heizung funktioniert, vorher fehlt etwas Last am Trafo. Deswegen leuchten E-Röhren beim Einschalten oft etwas mehr als üblich. Das heißt, dass beim Einschalten Uf >6,3V ist. Wenn Du jetzt mit Dioden konstant nur x Volt abziehst, hast Du dann wesentlich mehr Spannung am Heizfaden der PM84 am Anfang. Deswegen besser einen Vorwiderstand einbauen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.
