Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Innenraumüberwachung per Ultraschall, wie geht das?


von Thomas R. (thomasr)


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In den 90ern hat es Kfz mit Überwachung des Innenraums gegeben die auf 
der Basis von Ultraschall arbeiteten. Die US Wandler waren dabei 
paarweise ganz oben in der B-Säule und strahlten nach vorn und hinten in 
den Innenraum.

Der Alarm wurde auch ausgelöst wenn man z.B. die Scheibe runterließ (von 
außerhalb und natürlich auch beim Zerbrechen).

Was genau ist das Funktionsprinzip?

von Nemopuk (nemopuk)


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Thomas R. schrieb:
> Was genau ist das Funktionsprinzip?

Ultraschall Sonar. Man gibt einen kurzen Piepston aus und misst die 
Verzögerungszeit der Reflexionen. Wenn sie sich ändern wird Alarm 
ausgelöst.

von Max (masx)


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> Was genau ist das Funktionsprinzip?

fledermaus echo

https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/Fledermaus.html

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nemopuk schrieb:
> Man gibt einen kurzen Piepston aus und misst die Verzögerungszeit der
> Reflexionen. Wenn sie sich ändern wird Alarm ausgelöst.
Dazu mnüsste man die vorangehenden Reflexionen alle speichern. Das ist 
viel zu aufwendig.

Ich würde da eher den Dopplereffekt ausnutzen. Das ist das ideale 
Mittel, um Bewegungen und Veränderungen erfassen. Wäre ja blöde, 
wenn der Alarm deshalb auslöst, weil ein großer Karton auf dem Rücksitz 
steht.
Also quasi so wie die heutigen Radar-/Mikrowellensensoren, nur eben mit 
hohen Tonfrequenzen. Die Radarfallen am Straßenrand arbeiten ebenfalls 
nach dem Dopplerprinzip.

Max schrieb:
>> Was genau ist das Funktionsprinzip?
> fledermaus echo
> https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/Fledermaus.html
Der sendet nichts, sondern es ist ein "Empfangsgerät", das (ähnlich wie 
ein Langwellenradio, siehe 
https://www.ak-modul-bus.de/stat/am_fm_empfaenger_cd2003.html) die 
Ultraschallfrequenz der Fledermausschreie in den für Menschen hörbaren 
Bereich "runtermultipliziert":

"Das Gerät arbeitet als Direktmischer, wobei das Mischprodukt aus 
Eingangssignal und Oszillatorfrequenz in den hörbaren Bereich fällt."

So ein "Empfänger" wäre für sich alleine aber völlig ungeeignet, um das 
gewünschte Ziel zu erreichen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich glaub', das war viel popeliger geloest. Der Sender hat iirc immer 
nur CW abgestrahlt. Wenn das Signal am Empfaenger Amplitudenschwankungen 
hatte, dann war da was faul und der Alarm ging los.

Gruss
WK

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Was genau ist das Funktionsprinzip?

Dopplereffekt.

Wenn das empfangene Ultraschallsignal frequenzverschoben gegenüber dem 
gesendeten war, bewegte sich was im Auto.

Mein 12 Jahre altes Auto nutzt das immer noch.

von Peter H. (rattenfaenger)


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Mußte eben nochmal google´n was wir als Errichter (80ziger Jahre) als 
Infos dazu bekommen haben:
Prinzipien der Ultraschallresonanz:
Raumstruktur: Die Abmessungen eines Raumes oder Körpers können 
Resonanzen (stehende Wellen) erzeugen, insbesondere bei bestimmten 
Frequenzen, was die Schallverteilung beeinflusst.
Die stehende Welle verändert sich nur langsam bei gleichbleibenden 
Räumen (Trägheit des Luftvolumens). Öffnet sich der Raum oder wird eine 
große Volumenänderung festgestellt, wird der Alarm ausgelöst.

von Thomas R. (thomasr)


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Warum wird das Prinzip dann heute nicht mehr angewandt? Das wäre doch 
ein idealer Präsenzmelder weil der nicht auf Bewegung angewiesen ist 
(wie Pyro und RADAR). Und scheint wenig Strom zu benötigen weil der über 
lange Zeit im Fahrzeug eingeschaltet blieb.

Oder übersehe ich da etwas?

Nachtrag: bei höherpreisigen Präsenzmeldern immer noch im Einsatz, z.B. 
bei Steinel gefunden.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Thomas R. schrieb:
> Warum wird das Prinzip dann heute nicht mehr angewandt?

Wenn du ne Fliege im Auto einschließt, bewegt die sich irgendwann. Das 
Prinzip ist anfällig, für Fehlalarme

von Cartman E. (cartmaneric)


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Thomas R. schrieb:
> Warum wird das Prinzip dann heute nicht mehr angewandt?

Vermutlich wegen der Wauzis in den Autos.

Wenn man Resonanzen (stehende Wellen) benutzt hat, spricht das eher
dafür, dass man eine akustische Rückkopplung, wie beim bekannten
Pfeifen eines zu weit aufgedrehten Mikrofons, zur Erkennung
benutzt hat.

von Mani W. (e-doc)


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Gerald B. schrieb:
> Wenn du ne Fliege im Auto einschließt, bewegt die sich irgendwann. Das
> Prinzip ist anfällig, für Fehlalarme

Fehlalarm ist sicher, wenn die Fliege auf dem US-Sensor oder
Sensor sitzt und sich bewegt...

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