Hallo in die Runde! Das Netzteil Meanwell MPM-45-12(ST) (Datenblatt: https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=MPM-45) gibt es in zwei Bauvarianten: einerseits zum Verlöten auf einer Platine sowie andererseits mit Klemmen und Montagebohrungen. Die Leistungsparameter weisen keine Unterschiede zwischen diesen beiden Ausführungen aus. Die DC-Klemmen sind doppelt ausgeführt. Avisiert ist hier die Klemmenvariante. Angegeben ist, dass keine minimale Last erforderlich ist. Das spricht für eine sehr gute Tauglichkeit bei einer Verwendung als Hot-Spare-Netzteil. Wie sieht das aber aus, wenn während des Hot-Spare-Modus die aktive (Stand-by-)Verfügbarkeit des Netzteils sowohl optisch mit einer LED plus 2,2k-Vorwiderstand als auch mit einem Kanal eines PC844-Optokopplers signaliesert werden soll? Immerhin fällt dann ein DC-Laststrom von insgesamt rund 15 bis 20 mA an. Gleichzeitig ist diese Signalisierungslast im Verhältnis zu 45 W Nennleistung äußerst gering. Normalerweise ist es für (Schalt-)Netzteile und deren langfristige Haltbarkeit nicht so gut, wenn sie mit so minimalen Lasten im Verhältnis zur Nennleistung dauerhaft betrieben werden. Wie ist daher die Haltbarkeit in einem solchen Hot-Spare-Betrieb zu bewerten, wenn keine minimale Last erforderlich ist, aber ein solch minimale Signalisierungslast stets abgefordert wird? Mit welchen thermischen Auswirkungen ist wegen solch geringer Signalisierunglast zu rechnen? Zur ergänzenden Info: Die eigentliche Betriebslast liegt zwischen 20 W und 35 W und somit in einem akzeptablen mittleren bis höheren Lastbereich. Vielen Dank für Euren Input Hans D.
:
Verschoben durch Moderator
Hans D. schrieb: > Mit welchen thermischen Auswirkungen ist wegen solch geringer > Signalisierunglast zu rechnen? Ich würde jetzt spontan vermuten, dass es beim Treiben der BetriebsLED nicht so warm wird wie mit Nennlast. Oder was sind deine Befürchtungen?
Hans D. schrieb: > Avisiert Bist du sicher, dass das Wort hier hingehört? Oder ergibt "Anvisiert" nicht viel mehr Sinn? > Angegeben ist, dass keine minimale Last erforderlich ist. Das ist bei Netzteilen "von der Stange" inzwischen üblich. Und wenn ein minimale Last angegebn ist, dann ist die nötig um z.B. den angegebenen Ripple zu unterschreiten. Denn bei "Unterlast" kann es sein, dass ein SNT "Pulseskipping" betreibt, und deshalb ein höherer Ripple am Ausgang ankommt. > Wie sieht das aber aus, wenn während des Hot-Spare-Modus die aktive > (Stand-by-)Verfügbarkeit des Netzteils sowohl optisch mit einer LED plus > 2,2k-Vorwiderstand als auch mit einem Kanal eines PC844-Optokopplers > signaliesert werden soll? Mach doch. Selbst beim Pulseskipping wird die LED nicht gleich anfangen zu blinken. > Immerhin fällt dann ein DC-Laststrom von insgesamt rund 15 bis 20 mA an. > Gleichzeitig ist diese Signalisierungslast im Verhältnis zu 45 W > Nennleistung äußerst gering. > Normalerweise ist es für (Schalt-)Netzteile und deren langfristige > Haltbarkeit nicht so gut, wenn sie mit so minimalen Lasten im Verhältnis > zur Nennleistung dauerhaft betrieben werden. Wo hast du diese steile These her? > Mit welchen thermischen Auswirkungen ist wegen solch geringer > Signalisierunglast zu rechnen? Wenn das Netzteil nicht belastet wird, erzeugt es die geringste Verlustleistung und damit die geringste thermische Belastung für die Bauteile darauf. Gleichzeitig ist der Wirkungsgrad natürlich sehr schlecht, weil ja diese minimale Verlustleistung aufgenommen, aber rein gar nichts abgegeben wird.
:
Bearbeitet durch Moderator
Hans D. schrieb: > Wie sieht das aber aus, wenn während des Hot-Spare-Modus die aktive > (Stand-by-)Verfügbarkeit des Netzteils sowohl optisch mit einer LED plus > 2,2k-Vorwiderstand als auch mit einem Kanal eines PC844-Optokopplers > signaliesert werden soll? Die Effizienz ist in dem Moment nicht besonders toll, rechne mit irgendwo so zwischen 30 und 60%. Aber weil das nur ein paar Milliwatt sind spielt das normal keine große Rolle. > Gleichzeitig ist diese Signalisierungslast im Verhältnis zu 45 W > Nennleistung äußerst gering. Normalerweise ist es für (Schalt-)Netzteile > und deren langfristige Haltbarkeit nicht so gut, wenn sie mit so > minimalen Lasten im Verhältnis zur Nennleistung dauerhaft betrieben > werden. Warum? Die Effizienz ist dann halt schlecht. Aber wg. der niedrigen Last fällt da letztlich kaum Wärme an. Ich wüsste nicht warum sich das dann negativ auf die Haltbarkeit auswirken sollte. An welche Art von Zerstörungs- oder Abnutzungsmechanismus hattest Du da gedacht?
Lothar M. schrieb: >> Angegeben ist, dass keine minimale Last erforderlich ist. > Das ist bei Netzteilen "von der Stange" inzwischen üblich. Das ist nicht zwingend, denn das parallele Modell IRM-45-12ST hat diese Aussage nicht. Und bei Meanwell kann meinem Verständnis / Erfahrung nach durchaus davon ausgegangen werden, dass Aussagen, die es in dem einen, aber nicht in dem anderen Datenblatt gibt, ernst zu nehmen sind. Hans D.
Hans D. schrieb: > Lothar M. schrieb: >>> Angegeben ist, dass keine minimale Last erforderlich ist. >> Das ist bei Netzteilen "von der Stange" inzwischen üblich. > > Das ist nicht zwingend, denn das parallele Modell IRM-45-12ST hat diese > Aussage nicht. Bei isolierenden DC/DC-Wandlern und ganz kleinen AC-Modul-Netzteilen hast Du Recht, da gibt es noch einige die eine Minimallast fordern um in den spezifizierten Spannungsbereich zu kommen. Das wird aber immer seltener. Denn eigentlich hat man heute Regler die gut genug sind das zu können und die kosten nicht mehr so viel mehr.
Vermutlich läuft im Netzteil schon eine LED dauernd, nämlich die im Optokoppler des Feedback Kreises.
O.k.! Dann entnehme ich den bisherigen Rückäußerungen, dass es keine grundlegenden Bedenken gibt, das genannte Netzteil wie vorgesehen als Hot-Spare zu verwenden. Das konnte ich nicht abschließend beurteilen. Matthias S. schrieb: > Vermutlich läuft im Netzteil schon eine LED dauernd, nämlich die im > Optokoppler des Feedback Kreises. Wird es bei einer im Datenblatt angegebenen Ruheverlustleistung von unter 0,1 W oder einer Signalisierungslast von nur rund 0,2 W nicht schwierig, einen Optokoppler durchsteuern zu lassen (= es fließt genügend Strom durch die Optokoppler-LED, dass der Transistor brauchbar öffnet)? Hans D.
Hans D. schrieb: >> Vermutlich läuft im Netzteil schon eine LED dauernd, nämlich die im >> Optokoppler des Feedback Kreises. > Wird es bei einer im Datenblatt angegebenen Ruheverlustleistung von > unter 0,1 W oder einer Signalisierungslast von nur rund 0,2 W nicht > schwierig, einen Optokoppler durchsteuern zu lassen (= es fließt > genügend Strom durch die Optokoppler-LED, dass der Transistor brauchbar > öffnet)? Na dann rechne mal: Gehen wir von den 12V Ausgangsspannung aus (könnte man mit mehr Aufwand auch anders machen) und 1 mA um den Optokoppler durchzusteuern: P = U*I = 0,012W. Das jetzt noch mit meinetwegen 30% Effizienz ergibt 0,04W. Du siehst also, kein Problem. Extra auf Stromsparen getrimmte Wandler werten mittlerweile auch den Impuls auf der Hilfswicklung aus um auf die Ausgangsspannung zu schließen. Die brauchen dann entweder den Optokoppler gar nicht mehr oder müssen ihn nur in Randfällen aktivieren.
Gerd E. schrieb: > Na dann rechne mal: ... Das hast Du wohl vollkommen Recht. Danke für den kleinen Schups! Hans D.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.