Hallo, ich suche nach Tantal Polymer Kondensatoren mit einer Resonanzfrequenz über 1 MHz. Ich möchte in einem Filter einen Kondensator mit ca. 3 MHz Resonanz einsetzen. Kerkos scheiden hier leider wegen Mirofonie aus. Bei Anbietern wie Würth oder Kemet ist bei über 1 MHz nichts mehr zufinden. mfg Klaus
Der Kondensator soll diese Resoanzfrequenz haben oder das Filter? Ein Schaltplan ist IMMER hilfreich - bitte unbedingt einstellen! Zumindest den jetzigen Stand der Gedanken. Auch mit Quelle und Last und deren Impedanzen. Und wie kommst Du darauf, das es ein Tantal Polymer sein muss? (Gepoltes Bauteil) Wie wäre es mit ungepolten Folienkondensatoren?
Klaus R. schrieb: > Kerkos scheiden hier leider wegen Mirofonie aus. Du meinst MLCCs. Kerkos mit NPO/COG Dielektrikum können kaum gemeint sein. Ansonsten haben alle Kondensatoren eine gewisse bauartbedingfte Eigeninduktivität, die die Eigenresonanz bestimmen. Und diese fällt dann natürgemäß zu höheren Kapazitätswerten. Also mal Butter bei de Fische: Welcher Kapazitätswert soll es denn werden?
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Lothar schrieb: > Ein Schaltplan ist IMMER hilfreich - bitte unbedingt einstellen! Für einen FPGA gibt es eine Empfehlung für die Siebung der Hauptversorgung mit 0,95V und 1A: 1x330µF 4x4,7µF 8x470µF. Ich habe da mal Kerkos mit 6,3V ausgesucht. Ich simuliere mit 1 Ohm Quellenwiderstand und 1 Ohm Lastwiderstand. Auf den 1 Ohm Lastwiderstand komme ich gemäß 0,95V/1A. Aber beide Widerstände müssen ja nicht exakt der Realität entsprechen. Ich will ja nur einen Referenzverlauf zum Vergleich haben. Eigentlich hat mich die Empfehlung etwas verwundert. Der FPGA arbeitet mit bis zu 200 MHz bis 300 MHz. Der Referenz - Frequenzgang von OUT1 ist in Farbe Grün dargestellt. Die Kerkos mit 470 nF und 14 KHz Resonanz sind nicht in der Lage den Frequenzbereich von 100 MHz bis 1 GHz genügend zu dämpfen. Ich bin letztlich zum Schluss gekommen, daß der Entwickler offensichtlich nur die Anforderungen des FPGA im Sinne hatte. Und der Rest ist wohl eher Sache des Anwenders. Könnt ihr mir da zustimmen? Für mich gibt es die Vorgabe, daß Kerkos erst <= 1 µF zu verwenden sind. Es muß unbedingt Mikrofonie vermieden werden. Leider gibt es dazu keine konkreten Messwerte. Aber so ist es eben. Das Filter ist ja recht niederohmig. Tantal Kondensatoren kommen erst gar nicht infrage. Dessen Impedanz bei Resonanz kommt nicht unter 100 mOhm. Aber es gibt ja Aluminium-Polymer-Kondensatoren. Der Begriff Tantal-Polymer taucht auch manchmal auf. Würth stellt unter RedExpert eine wirklich gute Auswahlmöglichkeit zur Verfügung. Kemet und Murata liefern auch Diagramme, aber der Vergleich ist dort umständlicher und nicht so elegant. Na gut, Ich mußte feststellen, die Polymer Kondensatoren haben bestenfalls Resonanzen bis 1 MHz. Wenn ich dann mit 1 µF Kerkos anfange, habe ich ein großen Dämpfungseinbruch im Bereich von 2 MHz bis 5 MHz. Die niedrigste 1 µF Resonanz liegt erst um die 8 MHz. Und dann ist noch die Bandbreite der Filterwirkung schmaler als bei etwas höheren Resonanzen. Dabei wäre, wie im Referenzfilter, ein 4,7 µF Kerko mit 3,5 MHz Resonanz schon optimal. Ich habe mal alternativ ein 2,2 µF mit 3,9 MHz Resonanz gewählt. Das sieht eigentlich schon gut aus. Die Frage ist, gibt es Kondensatoren mit Resonanzfrequenzen im Bereich von 3 MHz bis 4 MHz ohne Mikrofonie? Folienkondensatoren scheiden natürlich wegen der Größe aus. Es steht eben nicht viel Platz zur Verfügung. Noch ein Zusatz, der Dämpfungsverlauf von OUT2 in Farbe Rot ist nur eine vorläufige Studie. Das geht natürlich besser. mfg Klaus
Mikrofonie am FPGA ..... ...... die Goldohren lassen grüssen. Gibt's eigentlich ein Pendant zu "Goldohren" in der Elektronik?
Klaus R. schrieb: > Für mich gibt es die Vorgabe, daß Kerkos erst <= 1 µF zu verwenden sind. > Es muß unbedingt Mikrofonie vermieden werden. Leider gibt es dazu keine > konkreten Messwerte. Aber so ist es eben. Also sinnlos.
H. H. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Für mich gibt es die Vorgabe, daß Kerkos erst <= 1 µF zu verwenden sind. >> Es muß unbedingt Mikrofonie vermieden werden. Leider gibt es dazu keine >> konkreten Messwerte. Aber so ist es eben. > > Also sinnlos. Du meinst, die Vorgabe wäre sinnlos? Es ist aber voreiniger Zeit passiert das Kerkos im Ultraschallbereich gestört haben. Man hatte damals Kerkos gewechselt ohne die Ursache näher zu untersuchen. Man braucht ja nur einen Frequenzgenerator und einen kleinen Verstärker um das messtechnisch zu prüfen. Für mich was das damals nur eine Nebensache die mich nicht betraf. Aber jetzt spielt das doch für mich sogar eine wichtige Rolle. Und ich denke, selbst Du kennst keine Alternativen. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Es ist aber voreiniger Zeit passiert das Kerkos im Ultraschallbereich > gestört haben. Nach meinem Wissensstand ist Mikrophonie eine Bauteile-Eigenschaft sich durch mechanische Einwirkung (Schwingungen, Verformung) in den elektrischen Eigenschaften zu verändern. Wer's mir nicht glaubt kann ja auch bei Wiki mal 'reinschauen. Klaus R. schrieb: > Es muß unbedingt Mikrofonie vermieden werden. Offensichtlich hast du "Mikrophonie" noch nicht richtig verstanden und bist voll auf dem Holzweg. Das sieht man auch an deinen Betrachtungen zu Resonanzen und Filtern. OMG. SCNR.
Wastl schrieb: > Offensichtlich hast du "Mikrophonie" noch nicht richtig verstanden > und bist voll auf dem Holzweg. Das sieht man auch an deinen > Betrachtungen zu Resonanzen und Filtern. Ich habe doch nur beschrieben was man beobachtet hat. Die akustischen Störungen wurden per Mikrofon erkannt und störten das Nutzsignal. Was soll man da falsch verstehen? An Hand der Resonanzfrequenzen der einzelnen Kondensatoren kann man die Aufteilung für eine benötigte Bandbreite des Filters gut einschätzen. Diagramme der Kondensatoren zeigen einem noch dabei welche Bandbreite jeder einelner Kondensator abdecken könnte. Das genügt um mit LTspice zügig zum Ziel zukommen. Wie machst Du denn das? mfg Klaus
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Klaus R. schrieb: > Ich habe doch nur beschrieben was man beobachtet hat. Die akustischen > Störungen würden per Mikrofon erkannt und störten das Nutzsignal. Was > soll man da falsch verstehen? Damit bestätigst du gerade dass du Mikrophonie nicht verstanden hast. Auch wenn das Wort "Mikrophon" da drin steckt hat das Problem nichts mit einem Mikrophon zu tun. Dein Problem oder was auch immer dahinter steckt ist der Kategorie EMV zuzuordnen. Das FPGA sendet über die Versorgungsleitungen Störspannungen aus die durch ein Mikrophon "aufgefangen" werden.
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Wastl schrieb: > Das FPGA sendet über die Versorgungsleitungen Störspannungen aus > die durch ein Mikrophon "aufgefangen" werden. Der Sender dieser akustischen Signale waren eindeutig keramische Kondensatoren. Es waren auch keine Kondensatoren der Siebung für ein FPGA. Nur man hat deswegen die Vorgabe gemacht, nur noch gewisse Typen zu verwenden. Man hat leider die Umstände selber nicht genauer untersucht. Die Zeit ist in der Entwicklung meistens knapp. Ich möchte jetzt nur wissen ob es gewisse Alternativen zu Kerkos gibt, die ich eigentlich für mein Filter unbedingt benötige. Nach meinem Wissen gibt es keine Alternative da auch der Platz beschränkt ist. Aber hier gibt es ja einige Experten die mehr wissen könnten. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Der Sender dieser akustischen Signale waren eindeutig keramische > Kondensatoren. Deswegen ist es trotzdem keine Mikrophonie. Klaus R. schrieb: > Es waren auch keine Kondensatoren der Siebung für ein FPGA. Wie wär's denn mit Geräuschen von Kondensatoren oder Induktivitäten bei einem Schaltregler? Werden gerne zur Versorgung von FPGAs verwendet.
Wastl schrieb: > Deswegen ist es trotzdem keine Mikrophonie. Doch, genau so wird das bezeichnet. MLCC können ganz ähnlich wie Piezo Schall sowohl empfangen und noch viel besser aussenden. Das was manche als Spulenfiepen bei Schaltreglern bezeichnen sind meist gar nicht die Spulen sondern die Kondensatoren. Klaus R. schrieb: > Ich möchte jetzt nur wissen ob es gewisse Alternativen zu Kerkos gibt, > die ich eigentlich für mein Filter unbedingt benötige. Ich denke nicht, das Du von den FPGA Abblockkondensatoren da solche Probleme bekommst. Die takten doch viel höher als Ultraschall. Ansonsten gäbe es noch Reverse Geometry MLCC sowie noch speziellere welche mehrere Kontaktflächen über Kreuz haben die Induktivität noch weiter zu senken. Schau Dir z.b mal die Murata LLL, LLF, LLA oder NFM an um eine Idee zu bekommen. Gibts natürlich auch von anderen Herstellern.
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