Hallo, gibt es Erfahrung mit evtl. auftretenden Problemen, wenn z.B. verschiedene Elektronik-Lote "aufeinandertreffen" ? Als Beispiel: Ich habe vor einiger Zeit an solchen PTFE-Lötstützpunkten ein neues Bauteil (JFET am Eingangsverstärker eines Digitalmultimeters) eingelötet. Diese Lötstellen wurden bei der Herstellung evtl. mit Sn50Pb32Cd18 gelötet (Cadmium-Lot). Ich habe nun aber das gute "alte" Sn60Pb40 verwendet oder neuerdings Sn96,5Ag3,8Cu0,7 . Ich habe trotz meines recht hohen Alters bisher keine "Unregelmäßigkeiten" an alten Lötstellen erkennen können. Bei meiner Ausbildung Anfang der 70er Jahre hat mir unser Altgeselle immer etwas von der "bösen Zinnpest" erzählt. Habt Ihr da schon Erfahrung mit Umwandlung des Eutektikums gemacht (-oder so)? Gruß Hans
Hans-Joachim S. schrieb: > Diese Lötstellen wurden bei der Herstellung evtl. mit > Sn50Pb32Cd18 gelötet (Cadmium-Lot). Das war ein früher übliches Niedertemperaturlot, ternäres Eutektikum bei 145°C. Wozu hätte man das an der Stelle verwenden sollen? PTFE verträgt problemlos höhere Temperaturen.
H. H. schrieb: > Wozu hätte man das an der Stelle verwenden sollen? Ich habe einmal gelesen, dass das Cadmiumlot besonders Thermospannungsarm sein soll ?? (-bisher leider keine Quelle dazu gefunden) Vielleicht wissen die "Voltnuts" da etwas mehr ?
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Fast jedem Bausatz von ELV liegt ein Warnhinweis bei der auf das Problem hinweist. Angeblich führt das Vermischen der Lote zu einem Abheben der Leiterbahnen....
Hans-Joachim S. schrieb: > Bei meiner Ausbildung Anfang der 70er Jahre hat mir unser Altgeselle > immer etwas von der "bösen Zinnpest" erzählt. Die Zusammensetzung der Legierung hat mit der Zinnpest herzlich wenig zu tun. Zinnpest ist eine Änderung der Kristallstruktur von reinem Zinn (Phasenübergang von β-Zinn zu α-Zinn) unterhalb von einer Temperatur von 13,2°C. Thomas R. schrieb: > Angeblich führt das Vermischen der Lote zu einem Abheben der > Leiterbahnen.... Wohl eher zu einer Anhebung des Schmelzpunktes
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Hans-Joachim S. schrieb: > Hallo, > gibt es Erfahrung mit evtl. auftretenden Problemen, wenn z.B. > verschiedene Elektronik-Lote "aufeinandertreffen" ? > Als Beispiel: Ich habe vor einiger Zeit an solchen PTFE-Lötstützpunkten > ein neues Bauteil (JFET am Eingangsverstärker eines Digitalmultimeters) > eingelötet. Diese Lötstellen wurden bei der Herstellung evtl. mit > Sn50Pb32Cd18 gelötet (Cadmium-Lot). Ich habe nun aber das gute "alte" > Sn60Pb40 verwendet oder neuerdings Sn96,5Ag3,8Cu0,7 . > Ich habe trotz meines recht hohen Alters bisher keine > "Unregelmäßigkeiten" an alten Lötstellen erkennen können. An den Lötstellen nicht. aber es ist wie erwähnt habe Thermospannungsarmes Lot. Somit: welches DMM ist es? ein z.b keithley Nanovoltmeter würde es mit verschlechterten Messdaten quittieren.
Rainer W. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Fast jedem Bausatz von ELV liegt ein Warnhinweis bei der >> auf das Problem hinweist. >> Angeblich führt das Vermischen der Lote zu einem Abheben der >> Leiterbahnen.... > > Wohl eher zu einer Anhebung des Schmelzpunktes "Anhebung" magst Du nochmal überdenken, solange kein spezielles Niedertemperaturlot im Spiel ist. Aktuelle ELV-Bausätze gehen vermutlich von bleifrei aus, eine Vermischung mit Bleilot verringert die Schmelztemperatur.
Andrew T. schrieb: > ein z.b keithley Nanovoltmeter würde es mit verschlechterten Messdaten > quittieren. Ja, das ist mir schon klar. An einem Nanovoltmeter würde ich natürlich mit Cadmiumlot Reparaturen vornehmen - wobei ich ja nie die Lötzinnvariante kenne - es sei denn, es ist in der Servicedokumentation erwähnt. Das Foto zeigt nur als Beispiel ein "olles" Datron-DMM mit "nur" 5 Stellen Auflösung. Meine Frage sollte auch nur so zu verstehen sein, ob es bereits Erfahrung mit Lötstellen gibt, die sich nach (vermutlich) sehr langer Zeit verändert haben. Ich erinnere mich da an die Whisker-Bildung innerhalb von den "guten alten" Germanium-Transistoren vom Typ OCxx. Da habe ich meine ersten Mikroskop-Dia-Aufnahmen gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass eine alte Lötstelle mit Sn60Pb40 oder Sn50Pb50 nachgelötet (-und somit "vermischt") mit dem heute üblichen Sn96,5Ag3,8Cu0,7 eine "Auskristallisierung" (-laienhaft ausgedrückt) bildet. Ich habe ja nun schon 47 Jahre beruflich mit Lötstellen (-machen und begutachten) zu tun gehabt (-schon 11 Jahre in Rente), und bisher, im Rentnerhobby, habe ich noch keine derartige "verfremdete" Lötstelle gesehen. Daher meine Frage. Gruß Hans
Andrew T. schrieb: > Thermospannungsarmes Lot Eben mit niedrigem Schmelzpunkt, und dadurch weniger Gefügeveränderungen bei den zu verlötenden Metallen.
Hans-Joachim S. schrieb: > Whisker-Bildung Erfordert nicht nur dafür günstige Legierung bzw Gefüge, sondern auch noch passende Temperaturzyklen.
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