Forum: Platinen Quelle für Reprofilme Leiterplattenbelichtung


von Rudi R. (microwitsch)


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Hallo zusammen,

Da gab es ja letztens einen Thread mit einer regeren Beteidigung.
Die Diskussion ob es sich lohnt.

Ich bringe hier nur mal mein Beispiel ein, welches wohl nur mit einem 
wirklich guten Belichtungsfilm (jedenfalls bei mir)sehr gut 
funktioniert!

Ich habe im Anhang mal eine Msop10-Adaptionsplatine, die ich nur für 
meine Belichtungstest verwendete und vielleicht auch mal so gebrauchen 
kann.(macht sich gut aus kleinen Resten).
Dieser Film hierfür ist 0,3mm dick und aus klarsichtiger Folie, ich 
verschickte meine Datei mit 2400dpi Auflösung.

Ich habe mir einen Belichter mit 50 UV-LEDs selbst gebastelt.Sieht wegen
des Versuchs damit natürlich nicht besonders toll aus!Das Ding nimmt 
aber kaum Platz in Anspruch, weil ich den Kasten dazu zusammenklappen 
kann.
Mein Ergebnis mit einer Belichtingszeit von 2,3 min sieht dann so 
aus.Die Reflowlöterei dazu folgt jetzt noch, die ersten Msop10 hatte ich 
noch von Hand verlötet, das war irre und will ich nun so nicht wirklich 
öfter machen müssen.

Da es unterschiedliche Belichtungsfilme gibt:

Bei mir funktionieren die leicht milchig ausssehenden, die auch kleben 
wenn Sie feucht werden nicht!!?
Die Streuung bei 0,25mm Leiterbahnen wird auch wegen deren Dicke wohl 
schon zu groß.Da ist bei mir dann überbelichtet worden, die Leiterbahnen 
wurden vom Entwickler weggeätzt.

Da ich mein Lehrgeld nun bei 2 Lieferanten dafür bezahlen musste, 
empfehle ich für solche Vorhaben lieber gleich diesen hier 
https://www.colortechnik.de, hier weiß offensichtlich jemand genau um 
was es dabei geht und hat auch den wirklich scharfen,lichtdichten Film 
mit sehr dünner Folie.Ich glaube besser gehts nicht!?

Unter 0,25mm Leiterbahnen würde ich aber nicht gehen wollen.Damit kommt 
man jedenfalls noch gerade so unter SMD 0805-Teile durch, warum noch 
dünner?
Mit einer PIC-Testplatiene 50x50mm werde ich noch weitertesten.Diese 
wird beidseitig bestückt, obwohl ich nur eine einlagige Platine dafür 
nehme.Ob das bei meinen Sepic-Wandlern auch so ohne EMV-Probleme gehen 
würde, weiß ich nicht?Die Platinen sind dann auch ca. 50 x 50mm groß, 
damit sie auf die noch zu testende Hotplate-Reflow-Platte passen.Tja, 
mal sehen ob sich das lohnt, die Hotplate hatte mich jedenfalls weiter 
inspiriert kleine Leiterplatten selbst zu machen.Es gibt ja nun mal 
immer mehr kleinere Bauteile, die ja für Hochfrequente Angelegenheiten 
die Vorteile bringen.

Also mur mal so für jemanden den es interessieren würde.

von Joachim M. (jmlaser)


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Rudi R. schrieb:
> Bei mir funktionieren die leicht milchig ausssehenden, die auch kleben
> wenn Sie feucht werden nicht!!?
> Die Streuung bei 0,25mm Leiterbahnen wird auch wegen deren Dicke wohl
> schon zu groß.Da ist bei mir dann überbelichtet worden, die Leiterbahnen
> wurden vom Entwickler weggeätzt.

Ich glaube Du hast die Daten verkehrt belichten lassen, so dass die 
Schichtseite auf der falschen Seite liegt.

Früher gab es beim Filmbelichten den Hinweis, ob der Film für 
Offsetdruck oder Siebdruck belichtet werden soll.

Für Siebdruck wird der Film seitenrichtig belichtet (auf die Schicht 
gesehen).
Die Schichtseite des Films liegt dann OBEN, wenn man das Bild 
seitenrichtig betrachtet. Weil der Film auf die Unterseite des Siebs 
(die Druckseite) belichtet wird. So dass beim Durchdruck von oben mit 
dem Rakel die Lage wieder stimmt. Das ist zum Platinenbelichten aber 
falsch!

Beim Platinenbelichten muss die Schichtseite des Films bei 
seitenrichtiger Betrachtung z.B. auf das Top-Layer UNTEN sein.
Die Schicht des Films wird also seitenverkehrt belichtet.
Das war die "Offsetdruck"-Einstellung, weil die Druckplatte an sich 
durch das Kopieren des Films mit seiner Schichtseite dann seitenrichtig 
wird und durch die Übertragungs(Offset)- Walze, welche das Bild dann 
seitenverkehrt hat, wieder richtig auf das Druckmedium gedruckt.
Das ist die richtige Einstellung fürs Platinenbelichten!

Der Bottom-Layer der Platine wird aber im Layoutprogramm von oben 
gesehen und muss von Dir vor dem Ausbelichten seitenverkehrt werden.

Hört sich vielleicht kompliziert an, aber überlege Dir vor dem Erstellen 
der Datei genau, welche Schichtseite des Films wo liegen muss.
Dann ist es egal, ob der Film 0,1 oder 0,3mm dick ist.

Die "klebrige" Seite ist übrigens nicht zwangsläufig immer die 
Schichtseite.
Manche Filme sind auch auf der Oberseite gelatiniert und kleben, wenn 
sie nass werden. Wenn auch nicht die meisten.

Die Schichtseite ist die, die an den schwarzen Stellen etwas weniger im 
Licht glänzt.
Bei manchen Filmen schwer zu erkennen. Das merkt man oft erst wenn man 
an einer großen schwarzen Fläche mal etwas mit einer Nadel kratzt.

Manche Belichterfilme sind matt. Das beeinflusst aber nicht die 
Auflösung, da Schicht auf Schicht kopiert wird.
Ein matter Träger verhindert, dass kleine Kratzer auf der Trägerseite 
durch den Film mitbelichtet werden. Sie werden leicht zerstreut.

0,25mm Leiterbahnen sollten beim Belichten mit einem richtigen Film 
überhaupt kein Problem sein.
Werden die wegentwickelt, hast Du vielleicht zu lange belichtet. Der 
Film blockt die Leiterbahn trotzdem ab, aber der Fotolack selbst streut 
intern auch das Licht, so dass es zu Überstrahlung im Lack selbst kommt.
Also erstmal die möglichst kürzeste Belichtungszeit herausfinden, wo 
sich der Fotolack gerade noch ausentwickeln lässt.

Gruß

Joachim

von Rudi R. (microwitsch)


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mein "Top"-Logo war jedenfalls so, dass wenn ich es mit einem normalem 
Drucker drucken würde, seitenverkehrt zu lesen ist.Heißt also, das man 
bei der Erstellung des Auftrages wohl auch so druckte.Denn jetzt habe 
ich die gedruckte Seite auf der Kupferseite der zu belichtenden Platine 
und kann "Top" normal lesen.So muss sein.Also der Film von dem ich jetzt 
rede und den ich auch dann empfehlen würde, ist wie gesagt 0,3mm 
dünn.(lässt dadurch natürlich mehr Licht durch)und ist wie gesagt 
klarsichtig, nicht milchig, klebrig.Die milchigeren sind auch nicht so 
robust würde ich sagen, da kann man ziemlich  leicht was zerkratzen.Also 
ich bin ziemlich erstaunt über mein nicht industrielles Ergebnis mit 
einem sagen wir 25€-Eigenbau-Belichter.Sollten meine anderen Platinen 
gut funktionieren, werde ich das gern mal hier teilen.Es war ein 
A4-Blatt mit 5 Platinen, die ich in Kicad entworfen habe.

von Michael B. (laberkopp)


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Rudi R. schrieb:
> empfehle ich für solche Vorhaben lieber gleich diesen hier

32€ fur 1 Vorlagenfolie ist halt happig, kein Wunder dass die Leute 
lieber in China die fertige Platine bestellen.

Das ging alles mal für unter 10€ und bei Druckern die noch schwarz 
druckten für <1€ zu Hause.

: Bearbeitet durch User
von Rudi R. (microwitsch)


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deine Platine sieht echt gut aus!Meine sind da ja viel kleiner und ich 
fülle die Flächen die nicht gebraucht werden immer mit Kupfer?... damit 
ich nicht so viel Ätzmittel und Entwickler verbrauche und die Platine 
mehr  gekühlt wird.Mal sehen was mein 8 mOhm Mosfet an Wärme abgeben 
wird (Sepicwandler mit LT3757)Die Fotoplatinen werden wohl morgen 
geliefert...dann kommt erstmal eine PIC-Testplatine ran, die hat nur 
wenig SMD-Zeug.

von Rudi R. (microwitsch)


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Michael B. schrieb:
> Rudi R. schrieb:
>> empfehle ich für solche Vorhaben lieber gleich diesen hier
>
> 32€ fur 1 Vorlagenfolie ist halt happig, kein Wunder dass die Leute
> lieber in China die fertige Platine bestellen.
>
> Das ging alles mal für unter 10€ und bei Druckern die noch schwarz
> druckten für <1€ zu Hause.

Ich habe da 5 Platinen drauf, die ich ständig neu fertigen könnte und 
bin damit in einer halben Stunde durch?Natürlich sehen die nicht ganz so 
toll aus wie die Industriellen!Hinzu kommt dass ich meine Kondensatoren 
zb.in SMD noch erweitern kann, weil ich auf der Platine noch für 
Optionen Platz gelassen habe, die mir eine Industrielle im Prototyp 
nicht zulässt, weil lackiert wird.Ich kann noch überall, wo es nicht zu 
klein wird, rumlöten wenn ich will oder muss.Also und das mit SMD noch 
zuhause hinzubekommen, mit normalen Druckern und aufbügeln und so dürfte 
ja nicht mehr funktionieren.Den Film hatte ich übrigens in 4 Tagen.

Wieviele von einer Platine bestellst Du und wie lange dauert dann die 
Lieferung?

Ich hatte mir das durchaus schon mal angesehen, doch besser komme ich 
dabei nicht weg.Nicht bei Einzelpaltinen unter 5 Stück in einer Größe 
von 50x50mm(SMD).

Zum Thema bestellen in China hatte ich letztens eine tolle Doku, da ging 
es um EMV-Probleme mit einem 
Billig-Stepup.https://youtu.be/NU9-Uq_Zpvg?si=JxK62UfW8jKnqpn4

von H. H. (hhinz)


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Rudi R. schrieb:
> Ich hatte mir das durchaus schon mal angesehen, doch besser komme ich
> dabei nicht weg.Nicht bei Einzelpaltinen unter 5 Stück in einer Größe
> von 50x50mm(SMD).

5 Stück 4-lagig 50x50mm kosten 3,55€, icl Porto. Dauert 1-2 Wochen, 
wegen des billigen Versands.

von Joachim M. (jmlaser)


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Rudi R. schrieb:
> Denn jetzt habe
> ich die gedruckte Seite auf der Kupferseite der zu belichtenden Platine
> und kann "Top" normal lesen.So muss sein.

Ja so muss es sein. Dann spielt aber die Dicke des Films überhaupt keine 
Rolle.
Wenn Du aber mehrere Platinen oder auch Top und Bottom gleichzeitig auf 
eine Seite packst, dann bedenke dass Bottom gespiegelt werden muss, weil 
sonst dort die Schichtseite auf der falschen Seite liegt.

Man betrachtet die Platine im CAD immer von Top. Belichtet wird Bottom 
Layer aber von unten.
Ich schreibe "Bottom" im CAD immer so, dass es von oben betrachtet 
gespiegelt ist. Dann kann ich es nachher auf dem Film oder der Platine 
richtig lesen. Aber nur, wenn ich die Platine selber mache, nicht wenn 
ich die fremdfertigen lasse.

Rudi R. schrieb:
> deine Platine sieht echt gut aus!Meine sind da ja viel kleiner und ich
> fülle die Flächen die nicht gebraucht werden immer mit Kupfer?

Auf der Unterseite hat die auch eine Massefläche. Hier im Bild noch mit 
dem Trockenresist (blau) drauf. Bei Füllflächen gibt es aber gerne in 
der Isolation kleine Brücken. Vielleicht auch wegen Luftblasen im 
Ätzbad, die dort gerne hängen bleiben. Da muss ich manchmal noch etwas 
kratzen oder mit dem Fräser ran.

Michael B. schrieb:
> 32€ fur 1 Vorlagenfolie ist halt happig, kein Wunder dass die Leute
> lieber in China die fertige Platine bestellen.

Das ist wahr. Wenn man es schafft, viele kleine Platinen und alle Seiten 
auf einem A4 anzuordnen, relativiert es sich ein wenig.
Aber es bleibt eben beim Spaß des Selbermachens.
Zum Glück habe ich noch meine Dunkelkammer mit Vergrößerer, wo ich die 
Filme noch selbst machen kann. Als Repro von einem Laserausdruck.
Klar ist das umständlich, aber das Material ist ja eh noch da.
Das mit den Chinaplatinen (wo ich ja auch bestelle) braucht man ja 
wirklich nicht mehr zu diskutieren.

Gruß
Joachim

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