Moin, hat jemand eine Empfehlung für einen kleinen, billigen, handlötbaren IMU-Chip, also Dreiachsengyroskop und -beschleunigungsmesser? Ich habe jetzt bei verschiedenen Anbietern gesucht (Farnell, RS, TME, Reichelt, Mouser). Die ICs waren fast alle im LGA-Gehäuse, wenige auch BGA. Ich glaube, ich habe auch mal QFN gesehen. LGA und BGA sind für mich nicht handlötbar. QFN wäre die Notlösung. Ein kleines Breakoutboard ginge auch. Gefunden habe ich dann aber nur sowas wie https://de.rs-online.com/web/p/entwicklungstools-sensorik/2836590 wo jede der für mich unnötigen Befestigungsbohrungen schon größer als der ganze Chip ist. Also meine Anforderungen: - Dreiachsengyroskop und -beschleunigungsmesser - Handlötbar (nicht LGA, BGA oder ähnliches) - Digitalausgang, am Besten I2C oder SPI - Relativ klein. Nicht größer als etwa 10 mm Kantenlänge - Bis grob 10 € - Als Privatperson in Kleinmengen erhältlich (maximal VPE 5 Stück). - Wünschenswert wäre Betrieb ab 2,5 V Alternative, da ich auch nach einem Bluetoothmodul suche, wäre ein kleines Bluetoothmodul, auf dem schon eine IMU integriert ist. Es geht nur darum, Momentanbewegung messen zu können. Hohe Genauigkeit für Inertialnavigation (Integration) ist nicht notwendig.
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Die billigen Bausteine sind nur deswegen so billig, weil sie in gigantischen Stückzahlen in Smartphones und anderem Consumerkram verbaut werden. Und dort kommt es eben auf minimalen Platzbedarf und zuverlässige maschinelle Bestückbarkeit an. Handlötbarkeit ist kein Entwurfsziel und steht in deutlichem Kontrast zu den anderen benötigten Eigenschaften. Bei vielen Beschleunigungssensoren und Gyros besteht zudem das Problem, dass deren Gehäuse frei von mechnischen Spannungen eingelötet sein muss, d.h. die Lötstellen müssen gleichzeitig erwärmt und vor allem abgekühlt werden. Auch das lässt sich nicht mit Handlötungen vereinbaren.
Florian schrieb: > Also meine Anforderungen: > - Dreiachsengyroskop und -beschleunigungsmesser > - Handlötbar (nicht LGA, BGA oder ähnliches) > - Digitalausgang, am Besten I2C oder SPI > - Relativ klein. Nicht größer als etwa 10 mm Kantenlänge > - Bis grob 10 € > - Als Privatperson in Kleinmengen erhältlich (maximal VPE 5 Stück). > - Wünschenswert wäre Betrieb ab 2,5 V Einfach mindestens vier davon streichen, dann könnte es klappen.
Nachtrag: Ggf. eigenes Adapterboard entwerfen und gleich bei JLCPCB o.ä. bestücken lassen. Dabei nicht vergessen, ENIG statt HAL auszuwählen.
Es gibt doch die sogenannten Tilt Switches, das sind einfache Röhrchen mit 2 Kontakten und einer Metallkugel, die die Kontakte in der richtigen Lage brückt (früher war da Quecksilber drin). Für jede Achse so ein Teil. Die sind bedrahtet und damit handlötbar und kosten nicht viel.
Andreas S. schrieb: > Die billigen Bausteine sind nur deswegen so billig, weil sie in > gigantischen Stückzahlen in Smartphones und anderem Consumerkram verbaut > werden. Das denke ich mir, bringt mir aber leider nichts. H. H. schrieb: > Florian schrieb: >> Also meine Anforderungen: >> - Dreiachsengyroskop und -beschleunigungsmesser >> - Handlötbar (nicht LGA, BGA oder ähnliches) >> - Digitalausgang, am Besten I2C oder SPI >> - Relativ klein. Nicht größer als etwa 10 mm Kantenlänge >> - Bis grob 10 € >> - Als Privatperson in Kleinmengen erhältlich (maximal VPE 5 Stück). >> - Wünschenswert wäre Betrieb ab 2,5 V > > Einfach mindestens vier davon streichen, dann könnte es klappen. Dann lasse ich Anforderung 1 und 3 weg und kaufe einen Operationsverstärker. Bringt mir zwar nichts, aber wenigesten wurden ein paar der Anforderungen erfüllt. ;-) Andreas S. schrieb: > Ggf. eigenes Adapterboard entwerfen und gleich bei JLCPCB o.ä. bestücken > lassen. Das wäre halt die Not-Notlösung. Ich hatte gehofft, sowas hätte schonmal jemand gemacht und würde die verkaufen. Es gibt ja nichtmal wenige IMU-Boards, aber leider habe ich keins zum Einlöten gefunden. Gerald B. schrieb: > Es gibt doch die sogenannten Tilt Switches, das sind einfache Röhrchen > mit 2 Kontakten und einer Metallkugel, die die Kontakte in der richtigen > Lage brückt (früher war da Quecksilber drin). Für jede Achse so ein > Teil. Die Bewegung (also Beschleunigung und Drehrate) soll schon einigermaßen aufgelöst gemessen werden. Deshalb reicht das leider nicht aus.
Florian schrieb: > Dann lasse ich Anforderung 1 und 3 weg und kaufe einen > Operationsverstärker. Einen kleinen Widerstand. Das Platinchen von SparkFun zu 20$ ist dir ja zu teuer. https://www.sparkfun.com/sparkfun-triple-axis-accelerometer-breakout-adxl362.html
H. H. schrieb: > Das Platinchen von SparkFun zu 20$ ist dir ja zu teuer. Mal bei Ali gucken, die bieten derartige Evaluationboards ebenfalls an - zu einem Bruchteil des Preises der Originale. Ich hab mir erst kürzlich SHT30 Boards für 1,69€ p. Stück geholt, die prima funktionieren. Ebenfalls aus dem Grund, weil ich mir dieses "Vogelfutter" zu löten, nicht antuen wollte und ich zudem einen der Sensoren ohnehin abgesetzt mit etws Zuleitung brauche.
Gerald B. schrieb: > Mal bei Ali gucken, die bieten derartige Evaluationboards ebenfalls an - Klar, aber so kleine wie der TE haben will?
H. H. schrieb: > Gerald B. schrieb: >> Mal bei Ali gucken, die bieten derartige Evaluationboards ebenfalls an - > > Klar, aber so kleine wie der TE haben will? H. H. schrieb: > Einfach mindestens vier davon streichen, dann könnte es klappen. Ich zitiere dich mal... irgendwas ist halt immer. Und wenn alle Anforderungen passen, dann sinds Fälschungen gg
Fast in den gewünschten Maßen: https://de.aliexpress.com/item/1005009321100326.html 12x15mm, "Handlötbar", Restliche Anforderungen=? Vielleicht kann man noch ein paar mm Wegschleifen... um das Breakout-Board auf eine Platine zu löten reichen ja die halben Löcher am Rand. Hat leider den obligatorischen Spannungsregler für die 5V-Arduino-Fraktion mit auf der Platine.
Das einzige was die Leute heute können, ist "Anforderungen" schreiben. Lesen tut die sowieso niemand. Jedenfalls keiner, der sie ernst nehmen würde. Früher(TM), hat man den einfach kopfüber auf die LP geklebt, und ein paar verzinnte Cus zu den Pads gezogen. Und billig war der auch nicht. Über 30 Euro das Stück!
Cartman E. schrieb: > Früher(TM), hat man den einfach kopfüber auf die LP geklebt, und ein > paar verzinnte Cus zu den Pads gezogen. Gute Idee, die Frage ist nur, ob man das bei 0,5mm-Pitch hinbekommt. Ich wollte mal einen ST32 im 48-er QFP so anschließen, aber da kam ich ich schon wie ein Grobmotoriker vor. Bin allerdings auch keine 20 mehr ;-) Wenn man die Gehäuse im Katalog sieht und dann die Teile ankommen, erschrickt man schon mal, ich jedenfalls. Ich hatte mal einen Umweltsensor (Druck, RF, Temp) aus Versehen als Chip bestellt, den habe ich erst gar nicht versucht zu verlöten... Aber eines der "Projekte" für 2026 wird sein, endlich mal weg vom Breadboard und Breakout-Boards selbst wieder was zu entwerfen und basteln... ciao Marci
Marci W. schrieb: > Gute Idee, die Frage ist nur, ob man das bei 0,5mm-Pitch hinbekommt. Mit einem guten Stereomikroskop, einer passenden Lötspitze, viel Flussmittel und Geduld ist das überhaupt kein Problem, auch bei 0,5 mm.
Andreas S. schrieb: hmmmm... > guten Stereomikroskop, einer passenden Lötspitze, viel > Flussmittel und Geduld passen für mich nicht wirklich gut zu Andreas S. schrieb: > ist das überhaupt kein Problem ;-) ciao Marci
Mit der passenden Ausstattung ist gar nichts problematisch, außer das Wirken von Magie.
Nemopuk schrieb: > Mit der passenden Ausstattung ist gar nichts problematisch, außer > das > Wirken von Magie. Lötstraße 9-3/4.
Marci W. schrieb: > Cartman E. schrieb: > >> Früher(TM), hat man den einfach kopfüber auf die LP geklebt, und ein >> paar verzinnte Cus zu den Pads gezogen. > Gute Idee, die Frage ist nur, ob man das bei 0,5mm-Pitch hinbekommt. Das ginge heute noch. Mit dem selben einfachen Werkzeug. Heute hätte ich dafür sogar eine super Beleuchtung. > ... Ich > wollte mal einen ST32 im 48-er QFP so anschließen, aber da kam ich ich > schon wie ein Grobmotoriker vor. Für QFP gibt es unproblematische Adapter. Da muss man keinen Zirkus machen. > ... Bin allerdings auch keine 20 mehr ;-) Das geht ja auch von allein. Hier ja auch. > ... Wenn man die Gehäuse im Katalog sieht und dann die Teile ankommen, > erschrickt man schon mal, ich jedenfalls. Ich hatte mal einen > Umweltsensor (Druck, RF, Temp) aus Versehen als Chip bestellt, den habe > ich erst gar nicht versucht zu verlöten... Ich musste immer lachen, wenn von Anderen Samples bestellt wurden. D..f wie sie waren, haben sie nur auf die Daten, aber nicht auf das Package geschaut. ☺ > Aber eines der "Projekte" für 2026 wird sein, endlich mal weg vom > Breadboard und Breakout-Boards selbst wieder was zu entwerfen und > basteln... Guter Plan [x]! Mann kann sich ja heute recht einfach, mit Platinen aus industrieller Fertigung dabei helfen lassen.
Andreas S. schrieb: > Marci W. schrieb: >> Gute Idee, die Frage ist nur, ob man das bei 0,5mm-Pitch hinbekommt. > > Mit einem guten Stereomikroskop, einer passenden Lötspitze, viel > Flussmittel und Geduld ist das überhaupt kein Problem, auch bei 0,5 mm. Jup, Hauptproblem ist es einen guten Draht zu finden, und den passend zu biegen vorm Löten 😉 https://www.eevblog.com/2011/06/21/eevblog-181-dead-bug-prototype-soldering/ Aber müsste es mit Reflow-Lötpaste und Heißluft nicht auch "richtig" gehen? Ich finde die LSM6DSV16X ziemlich cool, die geben die aktuelle Orientierung im Raum fix und fertig aus. Gewissermaßen wie ein Senklot/Wasserwaage das unempfindlich gegenüber schnellen Bewegungen ist. Nur die Himmelsrichtung ist immer relativ, dafür bräuchte es 9 Achsen (elektronischer Kompass).
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