Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Leistung widerstände


von Kevin (Gast)


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Hallo zusammen,
habe eine frage, verwende in einer schaltung einen 1k2 widerstand, der 
an 24V hängt. der widerstand verträgt standartmässige 0.6W. bei 24V 
würde er demnach 0.48W aufnehmen.
Er wird jedoch sehr heiss... (hab kein temperaturmessgerät, aber würde 
mal so um die 50° Schätzen, kann ihn nicht lange berühren....

Ist da ok? oder mache ich was falsch?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Widerstand wird mit knapp einem halben Watt beheizt, was soll er da 
anderes machen als warm zu werden? Auch wenn Du einen leistungsfähigeren 
Widerstand einsetzt, an der Tatsache, daß Du da ein halbes Watt 
elektrischer Leistung in Wärme umwandelst, ändert das gar nichts.

Vielleicht solltest Du über Deine Schaltung nochmal etwas nachdenken; 
welche Aufgabe hat in der der Widerstand?

von Nenad J. (djnele)


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Hallo Zusammen


Kann mir jemand sagen, wie hoch ihr die Widerstandsleistung 
dimensionier?

Welchen Faktor multipliziert ihr auf die errechnete Widerstandsleistung 
um einen Widerstand zu bestimmen.

Ich verwende Faktor 5, aus Unsicherheit und weil ich es nicht besser 
weiss.
Sprich, wenn ich 0.2W berechne, nehme ich einen 1W Widerstand.
In der Lehre hatten wir mal mit Faktor 2 gerechnet.

Was würdet ihr empfehlen oder was ist eure erfahrung?

Auf google wurde ich nicht unbedingt schlau.

Danke für eure Beiträge.


freundliche Grüsse

von Andreas B. (bitverdreher)


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Faktor 2 reicht völlig.
Die Chinesen nehmen 0.8, weil 8 da eine Glückszahl ist.

: Bearbeitet durch User
von Forist (Gast)


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Nenad J. schrieb:
> Kann mir jemand sagen, wie hoch ihr die Widerstandsleistung
> dimensionier?

So, das nichts zu warm wird.

p.s.
Was hat Leistung von Widerständen mit Fragen rund um Mikrocontroller und 
sonstige digitale Elektronik zu tun?

von Cyblord -. (cyblord)


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Forist schrieb:
> So, das nichts zu warm wird.

Kannst du erklären, in wie weit die Erwärmung von der Dimensionierung 
des Widerstandes abhängt? Erwärmt sich ein 1W Widerstand mehr oder 
weniger als ein 5W Widerstand bei gleicher Leistung?

von Forist (Gast)


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pps.
Als dieser Thread seinen Lauf nahm, waren Röhrengeräte noch sehr 
verbreitet. Da war es durchaus üblich, dass Widerstände auf 
Keramikträgern montiert waren, weil die u.a. wesentlich höhere 
Temperaturen vertrugen, als die damals sehr verbreiteten Pertinax 
Leiterplatten.

von Forist (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Erwärmt sich ein 1W Widerstand mehr oder
> weniger als ein 5W Widerstand bei gleicher Leistung?

Ein 1W Widerstand ist kleiner als ein 5W Widerstand. Wenn die gleiche 
Leistung an die Umgebung abgegeben wird, ist die spezifische 
Heizleistung bei kleiner Nennleistung entsprechend größer und es stellt 
sich eine höhere Temperatur ein - so schwer ist das doch nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Forist schrieb:
> Ein 1W Widerstand ist kleiner als ein 5W Widerstand.

Nein das ist nicht zwingend so.
Entscheidend für die Erwärmung ist die verfügbare, oder hinzugefügte, 
(Kühl)-Fläche. Nicht die Angabe der Nennleistung.

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Ich mache mir erst mal Gedanken, wohin die Waerme soll. Speziell SMD 
Widerstaende leben davon, dass die Leiterplatte die Waerme wegbringt. 
Einfach den naechst groesseren Widerstand einzusetzen bringt nichts, 
wenn die Waerme nicht verschwindet...

Meist vermeide ich diese Fragestellungen durch minimieren der 
Verlustleistung.

von Forist (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Entscheidend für die Erwärmung ist die verfügbare, oder hinzugefügte,
> (Kühl)-Fläche.

Auch das ist nicht entscheident. Ein Widerstand der eine höhere 
Temperatur verträgt, ist bei gleicher Nennleistung und Kühlfläche 
kleiner.

Wenn du schon mit hinzugefügter Kühlfläche argumentiertst, kannst du ihn 
auch gleich in flüssigen Stickstoff tauchen. Dann ist die Leistung 
wahrscheinlich eher durch die Stromdichte als durch die Temperatur 
limitiert.

Die Nennleistung gilt nur für bestimmte Einbaubedingungen.

von MaWin (Gast)


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Kevin schrieb:
> Ist da ok?

Ja.

Es sollte freistehend sein, also nicht in Mineralwolle gedämmt.

In seinem Datenblatt steht eine Maximaltemperatur, die ist heisser als 
du anfassen magst, zwischen 85 bis 300 GradC.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
bei den Hochlastwiderständen mit Kühlrippen findet man leichter den 
Begriff
Derating oder Degrading der Power bezüglich der Montageart etc.
Zitat:
"...Whilst the use of proprietary heat sinks with lower thermal 
resistances is acceptable, uprating is not recommended..."
/Zitat
Quelle:
https://docs.rs-online.com/0dad/0900766b815a222e.pdf

Hier heißt das Leistungsminderungskurve:
https://www.megatron.de/fileadmin/user_upload/Datenblaetter/Widerstaende/DS_MAL_dt.pdf

Das heißt unter Umständen, dass ich einen 30 Watt Widerstand nur mit der 
Hälfte belasten darf.

Der Wärmestau im Gehäuse darf auch nicht vernachlässigt werden.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Einer K. (Gast)


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MaWin schrieb:
> bis 300 GradC

Ich finde das total nervig, wenn sich die Dinger selbständig auslöten.

von MaWin (Gast)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ich finde das total nervig, wenn sich die Dinger selbständig auslöten.

Daher lässt man bei entsprechend hochbelastbaren Zementwiderständen die 
Anschlussdrähte auch so lang, damit das Ende nicht mehr so heiss ist.

Noch nie gesehen ? Gibt es im Arduino-Zoo wohl nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Ihr wisst aber schon, dass der Ursprungsbeitrag schon über 14 Jahre alt 
ist?

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo S. schrieb:
> Ihr wisst aber schon, dass der Ursprungsbeitrag schon über 14 Jahre alt
> ist?

Tja Schlaule. Hättest du mehr als nur das gelesen wäre dir aufgefallen 
das aktuell eine Frage zu diesem Thema neu hinzugekommen ist. Der Thread 
wurde quasi gekapert. Alle neuen Beiträge beziehen sich auf die Frage 
und nicht auf die 14 Jahre alten Posts.

von Einer K. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Noch nie gesehen ?
Doch doch...

MaWin schrieb:
> Gibt es im Arduino-Zoo wohl nicht.
Da hast du wahr!
Die dicken Brummer sind da eher selten.

Dir sind noch nie ausgelötete Widerstände begegnet?
Ja, bei der Gurkenernte ist das auch recht selten.
Und in der Baumschule auch....
(zu mehr hats bei dir wohl nicht gereicht)

von Nenad J. (djnele)


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Cyblord -. schrieb:
> Forist schrieb:
>> So, das nichts zu warm wird.
>
> Kannst du erklären, in wie weit die Erwärmung von der Dimensionierung
> des Widerstandes abhängt? Erwärmt sich ein 1W Widerstand mehr oder
> weniger als ein 5W Widerstand bei gleicher Leistung?


Danke für eure Antworten und Anmerkungen.

Ich bezog mich da auf die Widerstände für Durchsteckmontage (0.25, 0.4, 
0.5, 0.6, 1 und 2W).


Die Widerstände werden dauerhaft geschaltet und sind in einer 
Abzweigdose versteckt.
Es ist ein Versuchsaufbau.

Wie gesagt: Aus eigener Unsicherheit und Erfahrungsmangel, wollte ich 
mich an jemanden wenden, der mehr Erfahrung hat und das einfach halten.

Danke Andreas B. für die pragmatische Antwort.

Diesen Thread habe ich in der Suche gefunden, in der ich nach 
"Widerstand Leistung" gesucht habe, deshalb habe ich hier geschrieben.

freundliche Grüsse

von Karl B. (gustav)


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Hi,
die Wärme muss irgendwo hin. So oder so.
Unter anderem wird bei den 2 Watt Widerständen nur die Fläche zur 
Wärmeabfuhr größer. Konvektion muss nach wie vor erfolgen.
Beispiel:
Wir hatten mal vergessen, vor dem Wochenende ein Gerät aus dem 
Klimatestschrank rauszunehmen. Bzw. vergessen, den abzuschalten.
Am Montag war da nur noch ein Klumpen Plastik. Das hättest Du mal sehen 
sollen. Da sieht man mal wieder, wie viel an Abwärme die 0815-Geräte 
produzieren können.
Fazit:
Wenn etwas hermetisch abgeschlossen ist, darf keine störende 
Wärmeentwicklung entstehen, oder die betreffenden Bauteile müssen 
außerhalb des Gehäuses montiert werden, oder so, dass Wärmeübertragung 
nach außen erfolgen kann durch Montage auf Kühlkörper oder Blech, oder 
eine Wärmeabfuhr durch aktive Ventilation erfolgen. (Wozu hat ein PC 
mehrere Lüfter?)

ciao
gustav

von Nenad J. (djnele)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> die Wärme muss irgendwo hin. So oder so.
> Unter anderem wird bei den 2 Watt Widerständen nur die Fläche zur
> Wärmeabfuhr größer. Konvektion muss nach wie vor erfolgen.
> Beispiel:
> Wir hatten mal vergessen, vor dem Wochenende ein Gerät aus dem
> Klimatestschrank rauszunehmen. Bzw. vergessen, den abzuschalten.
> Am Montag war da nur noch ein Klumpen Plastik. Das hättest Du mal sehen
> sollen. Da sieht man mal wieder, wie viel an Abwärme die 0815-Geräte
> produzieren können.
> Fazit:
> Wenn etwas hermetisch abgeschlossen ist, darf keine störende
> Wärmeentwicklung entstehen, oder die betreffenden Bauteile müssen
> außerhalb des Gehäuses montiert werden, oder so, dass Wärmeübertragung
> nach außen erfolgen kann durch Montage auf Kühlkörper oder Blech, oder
> eine Wärmeabfuhr durch aktive Ventilation erfolgen. (Wozu hat ein PC
> mehrere Lüfter?)
>
> ciao
> gustav

Hallo Karl


Danke für deinen Beitrag.

Die zu testenden Module, kommen schlussendlich in eine Elektrodose.
Im dümmsten Fall unterputz. Die entstehende Wärme muss dann über den 
Frontdeckel (ca. 80x80mm) aus Kunststoff übertragen und an die Luft 
entweichen.

Ich habe es kurz nachgerechnet. Im höchsten Fall, haben wir ca. 11mA 
@28V --> ca. 310mW.

Darauf schliessend, würde ich einen Widerstand mit 600mW oder 1W 
Nennleistung auswählen.

Dann stellt sich die Frage, welche mittlere Differenztemperatur sich 
über das Kunststoffgehäuse einstellt? Und welche mittlere 
Differenztemperatur von Widerstandoberfläche zur Dose?

Dann muss ich nicht nur die Nennleistung sondern die zulässige 
Betriebstemperatur des Widerstandes bestimmen?

Im schlimmsten Fall muss ich die Widerstände vergrössern.

freundliche Grüsse

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Was spricht denn gegen die Leistung reduzieren ?

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