Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DC-Motor an L6203


von Jürgen (Gast)


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Hallo,

ich möchte die Position eines Gleichstrommmotors (15V/1.3A) über einen 
PI-Regler und PWM regeln. Als Motortreiber habe ich einen L6203 gewählt.
Die Software ist soweit fertig, leider habe ich etwas Schwierigkeiten 
mit der Hardware, da ich darin nicht sehr bewandert bin :)
Konkret bereitet mir die Beschaltung des L6203 Probleme. Meine PWM hat 
eine Grundfreuqenz von 15kHz, der L6203 müsste laut Datenblatt dafür 
geeignet sein. Die PWM am Eingang sieht auch sauber aus. Am Ausgang 
sieht man mit dem Oszi allerdings ein füchterlich hässliches Signal. Hat 
mit Rechteck nicht mehr viel zu tun.
Kann sich bitte mal jemand meinen angefügten Schaltplan ansehen. 
Offensichtlich mache ich etwas völlig falsch. Ich bin mir auch nicht 
sicher, welche Kondenstatoren eigentlich verwendet werden sollten. Ich 
habe jetzt nur Keramikkondensatoren verwendet. Ich hoffe, ich trage 
damit nicht zur allgemeinen Belustigung bei :)Vielleicht kann mir auch 
jemand erklären, was das Snubber-Netzwerk (R2 und C5) eigentlich macht, 
und wie man den Widerstand und den Kondensator dimensioniert.

Jürgen

von Philipp B. (philipp_burch)


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Schaltpläne bitte als PNG/GIF, dann bekommst du eher eine Antwort.

von Jürgen (Gast)


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Hier der Schaltplan im *png-Format...

von Profibauer (Gast)


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Viel ist nicht zu erkennen.
Vref braucht 100nF gegen GND; die Dioden am Ausgang können entfallen. 
Der Shunt für Sense sollte recht niederohmig sein <= 0,33 Ohm. Die 
Bootstrap Kondensatoren sollten auch 100nF haben. 15kHz sind auch in 
Ordnung.

Summa summarum müßte am Ausgang ein sauberes Rechteck zu sehen sein.

von Juergen (Gast)


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Ist ein Keramikkondensator im Snubber-Netzwerk in Ordnung?
Als Bootstraps benutze ich ebenfalls Keramik-Typen....
Ich steuere den L6302 ohne zusaetzliche Treiber direkt uerber 
Ausgangspins des Controllers an. Laut Datenblatt sollte auch dies in 
Ordnung sein, oder habt ihr da andere Erfahrungen gemacht?

Juergen

von Profibauer (Gast)


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Laß das Schnuppernetzwerk doch einfach weg!
Ich vermute mittlerweile, daß Du PWM nicht an den Eingängen sondern an 
Enable anlegst. Abhängig vom PWM-Tastverhältnis hast Du dann einen 
angeregten Schwingkreis, dessen Signal grauselig (grauheilig;-) aussehen 
kann.

von Juergen (Gast)


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Hallo Profibauer,

du hast recht, die PWM liegt am Enable-Eingang! Liegt da der Fehler?

Juergen

von Profibauer (Gast)


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Ja. Wenn Enable inaktiv ist, sind alle FETs im L6203 abgeschaltet, sodaß 
die Ausgänge "fliegen". Die Induktivität des Motors übernimmt dann 
wesentlich die Kontrolle über das Ausgangssignal ;-) Bei ohmscher Last 
hättest Du über dem Lastwiderstand ein sauberes Signal.

Enable eignet sich, um den L6203 komplett abzuschalten oder den Strom zu 
begrenzen (beispielsweise als Schrittmotortreiber). Meine Schaltungen 
verwenden immer zwei PWM-Ausgänge, um Vor- und Rückwärtslauf eines 
Motors zu steuern.

von Jürgen (Gast)


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Ist folgendes sinnvoll:

Enable schalte ich bei aktiver Regelung einfach immer auf High.
Das PWM-Signal kommt an den Eingang eines Demultiplexers (z.B. 
74LVC1G18).
Die Eingänge In_1 und In_2 des 6203 ziehe ich mit einem PullDown 
standardmäßig auf Low und schließe sie zudem an die beiden Ausänge des 
'1 auf 2'-Demulitplexers an. Für eine Drehrichtung route ich dass 
PWM-Signal auf den einen L6203-Eingang, für die andere Drehrichtung auf 
den anderen. Durch die PullDowns ist der Eingang, auf dem die PWM nicht 
anliegt immer Low, der andere wird per PWM angesteuert. Wenn die PWM auf 
auf low geht, dann stehen beide Ausgänge auf 'Sink'.

Macht das Sinn?

von Profibauer (Gast)


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Du kannst einen Demultiplexer nehmen. Vielleicht reicht auch ein 4-fach 
XOR-Gatter.
Wenn ich hingegen zwei PWMs nehme, liegt das auch daran, daß ich ab und 
zu zwei Motore ohne Richtungsumkehr verwende. Du wirst sicherlich eine 
passende Lösung für Dich finden.

von Profibauer (Gast)


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>4-fach XOR-Gatter.

Korrektur: NOR-Gatter z. B. 74xx33

von Criuix (Gast)


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Hallo Kollegen,

Ähhhh, natürlich kommt das PWM Signal an den Enable Eingang des L6203. 
Für das Umschalten der Drehrichtung bzw. für gesteuertes Bremsen (Beide 
Eingänge High oder beide Eingänge Low) werden dann normale 
Steuerausgänge des Mikrokontrollers verwendet. Gibt man den PWM auf die 
Drehrichtungsausgänge gibt es zwar ein schönes Rechtecksignal am Ausgang 
zum Motor, wer aber den Strom den Shunt misst stellt fest das der Motor 
zwischen antreiben und bremsen hin und her geschaltet wird. Nicht 
besonders energieeffizient und im Dauerbetrieb sicher ein Grund für den 
frühzeitigen Tod des L6302. Noch schlimmer wenn die beiden High Side 
Transistoren durchgeschaltet werden. Das werden die Bremsstromspitzen 
gar nicht im Shunt erkannt. das die Ausgangsspannung dann so seltsam 
aussieht liegt an der Gegen EMK des Motors, also der Spannung die der 
Motor liefert, wenn man ihne dreht und an den Klemmen misst. Und die, 
wenn man sie so hübsch kurzschließt wie hier vorgeschlagen den Motor 
heftig bremst. Wer meint das ist nicht viel der sollte mal den Motor aus 
vollem Lauf auf Bremsen umschalten. der springt vor Freue vom Tisch und 
das dann mit 15 KHz.....

von Stephan M. (multimeter90)


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Wohin denn nun? INs oder Enable? Habe ich das richtig verstanden:


    T1         T3

       -Motor-

    T2         T4


An Enable bedeutet:

PWM=High:  T1 und T4 leiten, T3 und T2 sperren. Strom fließt durch 
Motor.
PWM=Low :  Kein Transistor leitet, der Motor "hängt in der Luft". 
Magnetisierung treibt Strom weiter über D2 und D3?


An IN bedeutet:

PWM=High:  T1 und T4 leiten, T3 und T2 sperren. Strom fließt durch 
Motor.
PWM=Low :  T2 und T4 leiten. T1 und T2 sperren. Strom fließt durch 
Magnetisierung weiter über T4 und T2


Was ist davon nun zu bevorzugen? Bremst der Motor wenn die beiden 
Unteren FETs leiten, weil er kurzgeschlossen ist, oder bremst er wenn er 
seinen Strom über die Dioden zurück in die Versorgung schieben muss?

von Falk B. (falk)


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@  Stephan Meter (multimeter90)

>Was ist davon nun zu bevorzugen? Bremst der Motor wenn die beiden
>Unteren FETs leiten, weil er kurzgeschlossen ist,

Ja.

> oder bremst er wenn er seinen Strom über die Dioden zurück in die
> Versorgung schieben muss?

Sehr wenig.

MfG
Falk

von Stephan M. (multimeter90)


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Danke für die schnelle Antwort. Also PWM an Enable und mit IN1 und In2 
die Richtung regeln. Supi.

von Henrik Haftmann (Gast)


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Diese Antwort ist falsch!

von Stephan M. (multimeter90)


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Henrik Haftmann schrieb:
> Diese Antwort ist falsch!

Deine Antwort ist aber auch wenig hilfreich. WAS ist falsch an der 
Antwort? WARUM ist sie deiner Meinung nach falsch? WAS ist die RICHTIGE 
Antwort?

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