Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MyAVR emfehlenswert???


von Dieter (Gast)


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Hallo!

ich bin einsteiger im thema AVR

ist die hard/software von

www.myavr.de geeignet für einen anfänger?

mfg

von Christian U. (z0m3ie)


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Wenn du zuviel Geld hast kannst du dir das alles kaufen, ja.
Ansonsten nimm einfach das kostenlose AVR Studio als Software und bau 
dir nen kleinen Programmer oder kauf ihn wenn du es dir nicht zutraust.

von Gast (Gast)


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Wenn du ein Board kaufen willst würde ich eher das Atmel 
Entwicklungsboard vom Pollin empfehlen. Ist nur unwesentlich teurer hat 
aber Steckplätze für unterschiedliche uC.

von Dieter (Gast)


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danke erstmal

mein problem ist, dass ich vom programmieren keine ahnung habe, ich es 
aber gerne lernen würde - am liebsten C

toll wäre es eben etwas mit tutorials und beispielprogrammen

mfg

von Timo (Gast)


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Ich würde dann erstmal ein bißchen auf dem PC mit C programmieren. Du 
kannst dir bei Fehlfunktionen dann zumindest (fast) sicher sein, dass es 
nicht an der Hardware liegt.

von Tim (Gast)


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Ich habe mir damals auch das komplette Paket gekauft. Das Buch ist ganz 
ok, ist schön geschrieben. Allerdings sind die Programme des Paketes 
nicht so pralle. Eigentlich hatte ich unter XP nur Probleme damit. 
Damals war ich auch absoluter Anfänger, jetzt würde ich mir das Ding nie 
wieder kaufen. Wie schon geschrieben, lade dir besser das AVRStudio von 
Atmel runter und kauf dir ein günstiges AVR Board. Wenn du ein bissl 
löten kannst, kann man sich soetwas auch prima selbst bauen. Grüße - Tim

von Dieter (Gast)


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für was ist eigentlich AVR studio?

eigentlich müsste doch winAVR reichen, oder?

mfg

von BT (Gast)


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also mit den bausätzen von myAVR kannst vom geld her nix falsch machen 
mit 12€ für den LPT-bausatz bekommst die einzelteile wohl nicht mal bei 
reichelt... proggen kannst mit das teil problemlos mit win-avr dazu 
kannst das tutorial heir nehmen das bezieht sich auf den mega8

cu BT

von Philipp B. (philipp_burch)


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AVR-Studio ist die IDE, also der Programmeditor und bei WinAVR ist der 
Compiler mit den binutils drin.

von BT (Gast)


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ach so und das workpad von myavr ist doch auch recht knuffig und mit der 
demo kann man ja schon mal loslegen ...

http://www.myavr.de/download/myAVR_WorkpadPLUS_Demo.exe

ansonsten kann man auch mit dem avr-studio c proggen


cu BT

von Hannes L. (hannes)


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> ansonsten kann man auch mit dem avr-studio c proggen

Mit (dem kostenlosen) AVR-Studio kann man in Assembler programmieren. 
Die neueren Versionen haben auch eine Softwareschnittstelle zum 
C-Compiler von WIN-AVR.

...

von Karl-j. B. (_matrixman_)


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Also ich hab mit dem AVR-Studio in Assembler programmieren mal 
angefangen

als ich dann irgendwann mal auf das AVR Workpad gestoßen bin und die 
Demo getestet habe, hab ich mir die Plus Version für 20€ bestellt (was 
ich eigentlich ganz ok finde)
Probleme hab ich eigentlich keine und jez hab ich mit Workpad sogar den 
einstieg in C gut gefunden.

Was ich beim Workpad halt super finde ist das alle Befehle gut und auf 
deutsch erklärt sind.

mfg Karl

von Dieter (Gast)


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ich werde mir mal so ein myavr-board zulegen

was ist eigentlich der unterschied zw.

myAVR Workpad PLUS (25€)
und der
SiSy AVR Entwicklungsumgebung (100€) ???

mfg

von Hannes L. (hannes)


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Informiere Dich doch einfach mal darüber, womit SiSy seine Brötchen 
verdient. SiSy ist kein Bastlerladen, die Prioritäten liegen in der 
Didaktik (Lehrmittel).

...

von Jahn (Gast)


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hallo,

workpad ist sozusagen der kleine bruder von sisy... workpad ist nur eine 
entwicklungsumgebung mit
- quellcodeeditor
- codewizard (like CodeVision)
- terminalprogramm mit text,zahlen und grafischer darstellung
- angebundene assembler,compiler,linker
- integriertes flash-tool (linke poniprog oder avr-prog)

sisy hat diese komponenten auch die sind zum großen teil sogar identisch 
ist aber mehr als ne einfache entwicklungsumgebung man kann damit 
zusätzlich folgendes tun

>> für AVR Assembler
- programmablaufpläne zeichnen (funzt echt cool)
- aus den programmablaufplänen assemblercode generieren
- diesen code direkt übersetzen und flashen
- programmdokumentationen in word generieren

>> für AVR C
- struktogramme zeichnen (ist nicht so cool wie nen PAP um nicht zu 
sagen uncool)
- aus dem struktogramm C-code generieren, übersetzen,flashen usw.

>> für AVR C++
- uml klassendiagramme zeichnen ( auch wenns für avrs nicht unbedingt 
sinnvoll ist ist das hier wiede echt cool in sisy, der hex wird nur 
unheimlich fett :-( )
- aus dem klassendiagramm c++ code generieren, übersetzen, flashen, usw.

irgendwo hatte ich hier im wiki mal einen artikel zu sisy gesehen... da 
bin ich mir sicher... den wollte ich eigentlich verlinken... kann es 
sein das der weg ist??? da waren auch noch kommentare und glaub ne 
disskussion dabei


gruß Jahn

von ihrName999 (Gast)


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ich würde NIEMANDEM raten, das myAVR - Gedöns zu kaufen denn zum einen 
sind  selbst in den offiziellen Anleitungen grobe Fehler, Unwahrheiten 
und Vermutungen drin und zum anderen ist die Hardware ... nun, sagen wir 
"seltsam" aufgebaut - für Anfänger ist das Zeug eher verwirrend und 
nicht wirklich wegweisend, gerade WEIL es sehr speziell und keineswegs 
standardkonform ist.

Wenn du mit der ganzen µC - Sache anfangen willst dann wird wohl (wie 
bereits gesagt) ein ganz normales (!) Entwicklungsboard empfehlenswert 
sein - die haben zumindest keine Unsinnigkeiten und das Rad wird auch 
nicht neu erfunden nur weil ein Herr "Experte" denkt, er könne X und Y 
besser als der  komplette Rest der Welt.

von Hannes Lux (Gast)


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Naja, wer auf 6-Bit-Technik (3 6-Bit-Ports) heiß ist, der ist damit doch 
gut bedient... ;-)

Die AVRs sind so solide, dass man mit Lochrasterplatinen und einem 
vernünftigen (zeitgemäßen!) Programmer (von ATMEL oder einen der 
diversen Nachbauten) besser fährt. Gleiches gilt für Softwaretools, die 
gibt's bei ATMEL gratis bzw als OpenSource. Damit ist ASM und C 
abgedeckt, das sollte eigentlich genügen.

...

von MystBoy (Gast)


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Na na jetzt macht MyAvr nicht so runter....

ich hab wie ich ganz frisch mir µCs angefangen habe mir das myavr lpt 
board als bausatz gekauft 12€ sind ja wohl nicht zu teuer...
bis jetzt bin ich SEHR zufriden damit ich verwende allerdings das atmel 
avr studio zum programmieren und nicht das myAVR workpad...
was ich an dem myavr board liebe ist:

man kann kleine programme sofort ausprobieren in dem man einfach ein 
paar kabel rein steckt und schon hat man an z.b. port-d pin 3 einen poti 
dran ohne irgendwelche wackligen schaltungen auf einem bredboard mühsam 
aufbauen zu müssen... das bringt zwar im normal fall nicht viel aber zum 
programmieren mit µCs lernen is es ganz praktisch....

der zweite tolle punkt ist die steckleiste für die erweiterungen... da 
kann man ohne jetzt gleich ne ganze schaltung baun zu müssen einfach 
z.b. wies ich gemacht habe 9 leds 3transistoren und 3 wiederstände auf 
eine lochrasterplatien löten und voalar hat man eine 3x3 ledmatrix die 
man ohne aufwände neuprogrammieren usw kann

der nächste tolle punkt ist das das board gleich einen spannungswandler 
eingebaut hat und man so auch ohne computer das ganze board verwenden 
kann... klar nichts ausergewöhnliches für einen µC ABER das ganze lässt 
sich auch als spannungsversorgung für andere sachen verwenden...

der nächste punkt ist dass neben derm lpt noch ein rs232 ist über den 
man dann über uart mit dem pc komunizieren kann ohne wieder irgendwelche 
schaltungen baun zu müssen denn das ist alles schon drauf

...
...
...

also mir ist das 12€ wert

das sisy überteuert ist und die komplettsets für schul versuche da gebe 
ich euch recht

aber ich würde das myAVR LPD sofort jedem empfehlen...

lg MystBoy

von Uli (Gast)


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Auch wenn die Diskussion schon ein Jahr her ist, bleiben irgendwie noch 
ein paar Fragen offen.

Was konkret ist denn an dem myAVR Board nicht "standardkonform"? Und was 
ist "seltsam" aufgebaut?

Der ATmega8 gibt halt von seinen Anschlüssen nicht mehr her, als 
effektiv drei mal sechs Bits. Die anderen Pins sind für externe Taktung, 
Reset und UART verbraten. Schaut für mich völlig OK aus.

von afssdga (Gast)


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Auf das Pollinboard steckt man dann einen anderen Prozessor und fertig.

Gast

von Thi L. (flothi)


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Uli schrieb:
> Was konkret ist denn an dem myAVR Board nicht "standardkonform"? Und was
> ist "seltsam" aufgebaut?

Das frage ich mich auch; ich habe auch damit angefangen und finde es von 
Vorteil, sich keine großen Gedanken wegen der Peripherie machen zu 
müssen. In der Zwischenzeit mache ich erste Projektgedanken immer damit 
und verwende anschließend fast ausschließlich den USB-Programmer in 
Kombination mit dem eigenen Brett.

Also für den Einstieg fand ichs optimal.

von Hannes L. (hannes)


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Uli schrieb:
> Auch wenn die Diskussion schon ein Jahr her ist, bleiben irgendwie noch
> ein paar Fragen offen.
>
> Was konkret ist denn an dem myAVR Board nicht "standardkonform"? Und was
> ist "seltsam" aufgebaut?
>
> Der ATmega8 gibt halt von seinen Anschlüssen nicht mehr her, als
> effektiv drei mal sechs Bits. Die anderen Pins sind für externe Taktung,
> Reset und UART verbraten. Schaut für mich völlig OK aus.

Nööö...

Der Quarz wird nur gebraucht, wenn zeitkritische Dinge wie Uhr oder UART 
benutzt werden.

Meist ist dies aber nicht der Fall. Und dann hat der Mega8 
(Mega48/88/168/328) eben zwei vollwertige 8-Bit-Ports und einen 
6-Bit-Port mit ADCs. Und damit kann man schon allerhand anfangen.

Leider führt das myAVR-Board diese Leitungen nicht mit auf die 
Stiftleiste, wer sie nutzen will, der muss sie sich per Flickdrähte 
zusammensuchen. Da kann man auch gleich ein Stück Lochrasterplatine oder 
ein Steckbrett benutzen, damit ist man dann flexibler.

Wenn es Dir ums Lernen geht, dann brauchst Du auch mal komplette 
8.Bit-Ports. Dann legt dir dieses Board mehr Steine in den Weg, als es 
Dir nützt. Willst Du eine konkrete Anwendung damit aufbauen, dann ist es 
sowiso günstiger, eine eigene Platine anzufertigen oder ein Stück 
Lochrasterplatine zu verwenden. Du hast also mehr gekonnt, in einen 
vernünftigen Programmer zu investieren.


Ähnlich verhält es sich mit der Software. AVR-Studio und GCC sind 
kostenfrei. Damit kann man in Assembler und C programmieren und findet 
eine ganze Menge Informationen im Netz, da ein Großteil der AVR-Benutzer 
damit arbeitet.

Ein weiteres Programmiersystem ist nicht nötig, wer sich darauf 
einlässt, hat bei Fragen Kommunikationsprobleme mit anderen AVR-Nutzern, 
weil er ja eine andere Sprache spricht (betreffs Oberfläche, Syntax, 
usw.) und der Benutzer der Originalsoftware nicht weiß, wovon er 
spricht. Man legt sich also auch hier wieder selbst unnötige Steine in 
den Weg, wenn man sich auf diese Software einlässt.

Man braucht eigentlich nur AVR-Studio4, WinAVR (falls C erforderlich 
ist), Bascom-Demo (falls man meint, man käme mit Basic besser klar, was 
aber meist ein Trugschluss ist) und vor allem die Datenblätter der 
verwendeten AVRs. Wer dabei C lernen will, braucht wohl noch ein C-Buch. 
Sehr hilfreich sind auch die Tutorials hier auf dieser Seite.

...

von Hannes L. (hannes)


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afssdga schrieb:
> Auf das Pollinboard steckt man dann einen anderen Prozessor und fertig.

Das Pollin-Board ist ja noch größerer Unfug. Da hat man so ziemlich 
alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Angefangen vom 
integrierten Programmer, mit dem moderne PCs nicht zurecht kommen, 
Tasten an Vcc statt an GND, undurchdachte Pinbelegung der Stiftleiste, 
usw.. Nee, das Ding ist einfach nur Pfriem, es ist schade um das 
Material, das Ding hätte man mit ein klein wenig Gehirnschmalz bedeutend 
besser machen können.

>
> Gast

von Valentin B. (nitnelav) Benutzerseite


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Ich glaube, dass hier nicht das Board gemeint ist. Ich habe auch mit 
myAVR angefangen, doch wirklich verstanden habe ich die µC erst mit den 
Tutorial hier! Die Codegestaltung ist wirklich furchtbar, man versteht 
zeitweise garnichts, weil einfach die komplizierteste mögliche 
Schreibweise benutzt wird.
Ein Beispiel:
Die würden nie schreiben
1
DDRB = (1<<PB1)|(1<<PB4);
sondern im Lehrwerk steht viel eher
1
DDRB = 0x12;
Das scheint mir für Anfänger nicht so geeignet.
Es ist vielleicht schneller zu schreiben (wenn man solche Zahlen mal 
eben im Kopf umwandelt) aber garantiert nicht leichter zu verstehen.
Die Software SiSy AVR ist extrem unübersichtlich aufgebaut, da ist man 
echt dankbar, dass es AVR Studio gibt, und zeigt auch teilweise Fehler 
an, wo gar keine Fehler sind.
Die Boards sind echt zu gebrauchen, da stimme ich zu, aber wirklich 
verstanden habe ich den Anschluss von µC auch erst, nachdem ich meinen 
ersten Tiny13 auf einem Breadbord aufgebaut hatte.
Der Programmer ist echt gut, nur hat er keine ersichtliche Pinbelegung.
Dafür kann er Rettungstakte und kann auch eine serielle Verbindung mit 
dem Computer bereitstellen.
Ich würde nie wieder mit so einem Paket anfangen, sondern mir auf 
Breadbords, mit Tool vom Hersteller und einem guten Tutorial mit 
Forenunterstützung (Wie hier! Großes Lob an mikrocontroller.net!!!)
anfangen.
Valentin Buck

von Thi L. (flothi)


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OK, das Lehrwerk von denen kenne ich nicht; ich hab nur mit dem Board 
von denen angefangen, den Rest habe ich mir (glücklicherweise) von hier 
besorgt und auch entsprechend umsetzen können.

von afssdga (Gast)


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>Angefangen vom integrierten Programmer, mit dem moderne PCs nicht zurecht 
>kommen,
Seit wann ist Weglassen = modern? Das Ding laesst sich mit jedem 
ISP-Programmer flashen, fuer die die nicht 5 EUR beim Computerkauf 
sparen mussten, auch ohne.

>Tasten an Vcc statt an GND,
Stimme ich zu, schuetzt aber die Pins, wenn als Ausgang konfiguriert und 
auf high.

>undurchdachte Pinbelegung der Stiftleiste,
Stimme ich zu.

>usw.. Nee, das Ding ist einfach nur Pfriem, es ist schade um das
>Material,
Stimme ich nicht zu


>das Ding hätte man mit ein klein wenig Gehirnschmalz bedeutend
>besser machen können.
Gilt fuer fast jede Technik.

Gast

von Uli (Gast)


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Vielen Dank Hannes und Valentin für die sehr ausführlichen Antworten!

Als Stärke von myAVR erschien mir, dass man ein Paket aus einer Hand hat 
und fast aus dem Nichts heraus in kurzer Zeit ein funktionierendes 
Programm zusammengestellt und ausgeführt bekommt. Für den Einstig wäre 
es ziemlich Klasse, eben weil man Bausteine zur Verfügung gestellt 
bekommt, die sofort funktionieren. Da könnte man sich dann reinarbeiten, 
es verstehen, abwandeln usw.

Aber wenn der Code anders generiert wird, als man das normalerweise tun 
würde, schafft man sich das natürlich von vornherein falsch drauf. Das 
ist schade.

Die myAVR Hardware scheint mir doch aber ganz in Ordnung zu sein. Einen 
leistungsfähigeren Prozessor kann man da ggf. auch drauf stecken. Und 
was die Pin-Limitierung angeht, würde ich die Sache nicht ganz so eng 
sehen. Für einfache Experimente reicht das allemal, und wer größere 
Ambitionen hat, wird sowieso ziemlich bald auf I²C setzen, oder?

Uli

von Uli T. (ultra133) Benutzerseite


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Die Idee des modularen Systems mit einem einheitlichen Bus, über den 
alle Module flexibel miteinander kombinierbar sind, ist eigentlich 
klasse.

Im Falle von myAVR aber zum Teil halt nur >>eigentlich<<. So ist das 
LCD-Modul, was so ziemlich zur Grundausstattung gehört, fest mit den 
Pins D2 bis D7 vom Port D verbunden. Was schade ist, denn diese Pins 
haben auch noch andere Funktionen, die man so nicht nutzen kann.

Wer beispielsweise eine externe Interruptquelle nutzen will, benötigt 
dazu INT0 (= PD2) oder INT1 (= PD3), und würde die Steuerleitungen des 
LCDs dann halt auf andere Pins legen wollen. Mit dem myAVR LCD-Modul 
geht das nicht, bzw. nur über Umwege.

Dass sie es auch besser können sieht man z.B. am myAVR DigitalOut Modul. 
Da wird der komplette Bus durchgeschleift und man kann beliebige Pins 
für die Ausgänge nutzen.

von Harry (Gast)


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Hallo!

Auch ich möchte mich so langsam mal mit AVR's beschäftigen und habe die 
letzten Tage viele verschiedene HW-Varianten für Selbstlernzwecke im 
Netz gefunden, kann mich aber noch nicht so richtig festlegen, welcher 
AVR-Spielplatz so am besten für einen Einsteiger geeignet ist.

Mein Ziel ist es, später mal einen Temperaturlogger mit den Maxim/Dallas 
12Bit TempSensor DS20B18 (ca. 4 Stück) aufzusetzen, und das ganze soll 
per langzeit-Messkurve (so ca. 4h) dann auch grafisch darstellbar sein 
(evt. Visual Basic oder eben eine SW, die Daten vom AVR empfangen und 
weiterverabeiten kann, wie Abacom's RealView Tool). Es kann per USB oder 
LAN erfolgen. So ein kleiner WebServer ist ja mittlerweile auch nicht 
gerade selten anzutreffen; aber hier konnte ich noch nichts finden, wo 
ich dann mit relativ einfachen Mitteln am Client eine Messkurve aus den 
übermittelten Messwerten erstellen kann. Aufmerksam wurde ich 
diesbezüglich nur auf die HW "WebControl" (CAI Networks) mit WebServer 
(PLC); damit könnte zumindest mit wget gearbeitet werden, um Daten 
abzupollen und irgendwie grafisch dann aufzubereiten.

Aber zurück zum Test- und Experimentierboard (will ja den AVR selbst 
auch ein wenig programmieren lernen):
Das Testboard soll alle Leitungen des Prozessors zum Anschluss bieten, 
um auch mal "über den Tellerrand hinaus" programmieren zu können.
Bezüglich CPU habe ich auch noch keine Festlegung; muss nichts riesiges 
sein, aber so ein gebräuchlicher Typ mit A/D-Wandler und 
Digital-Ein/Ausgängen (mit dem auch 1-Wire-Bauteile angesteuert werden 
können), soll's natürlich schon sein.

Bin bislang zu folgenden Produkten aufmerksam geworden:
-> Pollins AVR NET I/O
-> MyAVR
-> diverse aus ebay wie "µCameleon" oder "Home Automation USB DAQ 28 
GPIO 8 ADC 4 DAC 4 PWM UART" (zB Art.Nr. 120632128809)

Im Thread oben wurde das Pollin nicht so gut bewertet. Wenn ich richtig 
liege, war dort aber nicht vom AVR NET I/O die Rede - oder doch?

Einige bieten von Haus aus keine Unterstützung des DS20B18, müsste also 
nachimplementiert werden. Sollte aber machbar sein.

Vielleicht könnt ihr mir generell mal einen Rat zur gelisteten HW geben, 
oder falls sich mittlerweile andere Boards als beliebt herausgestellt 
haben, einfach mal ne'n Tip geben - besten Dank!

Harry

von Torsten K. (ago)


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Soweit ich weiß war das Problem beim Pollin-Board die hardwaremäßige 
Entprellung der Tasten (Direktes anlegen der Betriebsspannung an einen 
Kondensator über die Taste konnte ggf. einen Reset auslösen durch 
"zusammenbruch" der Betriebsspannung).

Ich hatte mir das myAVR Board MK2 USB (als Bausatz) geholt. Ursprünglich 
wollte ich nur den Programmer haben :) Damit bin ich auch zufrieden, 
obwohl ich das eigentliche Board "eigentlich" nicht brauchen würde, 
finde es aber mit dem Programmer ganz praktisch.

Ich nutze als Programmierumgebung unter Linux Code::Blocks sowie zum 
Programmieren (Flashen) den AVR8-Burn-O-Mat (Java Dingens aber ok).

von Harry (Gast)


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Hallo Torsten,

möchte nochmals nachfragen: Wie heisst das Pollin-Modell, von dem du 
schreibst? Soweit ich sehe, hat das aktuell bei Pollin erhältliche "AVR 
NET I/O" keine Taste, deins könnte also ein anderes gewesen sein ...
?
Generell ist das AVR NET I/O als Bausatz für rund 20€ ja ein Top Preis.

Sind beim MyAVR MK2 USB alle Leitungen der CPU zum abgreifen 
rausgeführt?

Grüsse
Harry

von Hannes L. (hannes)


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Harry schrieb:
> Hallo Torsten,
>
> möchte nochmals nachfragen: Wie heisst das Pollin-Modell, von dem du
> schreibst?

http://www.pollin.de/shop/dt/MTY5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/ATMEL_Evaluations_Board_Version_2_0_1_Bausatz.html

> Soweit ich sehe, hat das aktuell bei Pollin erhältliche "AVR
> NET I/O" keine Taste, deins könnte also ein anderes gewesen sein ...
> ?
> Generell ist das AVR NET I/O als Bausatz für rund 20€ ja ein Top Preis.

Wenn man die einschlägigen Threads liest, stellt man schnell fest, das 
man an diesem Board vieles hätte besser machen können (trifft für fast 
alle Bausätze zu).

>
> Sind beim MyAVR MK2 USB alle Leitungen der CPU zum abgreifen
> rausgeführt?

Wenn Du die Stiftleiste als Schnittstelle siehst, dann fehlen 4 
Leitungen (UART und Quarz). Du hast also nur 3 Ports je 6 Bit. 
Zugänglich sind die fehlenden Leitungen aber trotzdem, das Board ist ja 
schließlich nicht vergossen. Nur eben nicht direkt an der Stiftleiste.

>
> Grüsse
> Harry

...

von Pascal H. (pase-h)


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Wenns ein bisschen Teurer sein darf, dann würde ich das EasyAVR6 
empfehlen. Ich habe den vorgänger und bin damit vollkommen zufrieden. 
Ich hatte es bei tigal.com (Österreich, Preise ohne mwst.)bestellt, und 
so ca. 320€ mit( 1xDS1820 1xTextLCD(16x2) 1xGrafiklcd(64*128) 1x 
Touchscreen)vollen zubehör inkl. Versand bestellt.

von Chrisl (Gast)


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nochmal zu den 1. paar posts. also ich habe den mk2 von myavr.de und 
finde ihn, zumindest für einsteiger spitze...

von Max P. (eizo)


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Ich kann die USB Programmer von mySmart (mySmart USB) empfehlen. Wenn 
man am Notebook kein Parallelport hat.

von Hubert G. (hubertg)


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@Max Power
Funktioniert der mySmart USB auch mit dem AVR-Studio oder nur mit der 
Sisy Oberfläche?

von (Gast) (Gast)


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Na dann möchte ich doch auch mal den Arduino ins Rennen werfen. Mit dem 
hab ich angefangen (Arduino nano für's Steckbrett), und es ist 
eigentlich ein schöner, lockerer Einstieg in die µC-Welt (mit C), mit 
passender Entwicklungsumgebung (hinter der leitztlich auch WinAVR 
steckt) und einer großen Community.

Mittlerweile haben mich die kleineren Brüder des ATmega in den Bann 
gezogen, die ATtinys. Die programmiere ich nun mit WinAVR/AVRstudio (in 
C), und als Programmer benutze ich den handlichen MySMartUSB light. 
Software kostenlos, Brenner 15E, dazu Boards und Vogelfutter.

von _BT (Gast)


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@hubert

der mySmartUSB MK2 läuft im Studio mit Tools/AVR-Prog
der mySmartUSB MK3 und light laufen als STK500 und können als solche zum 
Beispiel direkt über "conect" erreicht werden. Ich empfhele dir den 
mySmartUSB light von myAVR.

cu BT

von Hubert G. (hubertg)


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Danke für die Info, AVR-Prog habe ich nicht probiert.

von pacer (Gast)


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Hi,

ich habe 2 verschiedene Entwicklungsboards (RNMega8 und STK48+)
Empfehlen würde ich das STK48+ mit Verbindungskabeln.
Ich habe es bei Ebay bestellt. Z.B. Hier:
http://cgi.ebay.ch/STK48-ATMEL-AVR-ATMEGA-ATMEGA48-Development-Board-kit-/290406211873
http://cgi.ebay.ch/1007-22-Length-100mm-Dupont-wire-20pcs-5xColor-/300525071523?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item45f8b0aca3

Dazu habe ich mir dann noch das passende Netzteil bei Reichelt geholt.
Der USB-Anschluss war mir dann doch zu schade.
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GROUP=D412;GROUPID=4153;ARTICLE=87343;SID=13TVv3wH8AAAIAADEHuws09276af1ac0e670195fde64283626d59

Als Programmer nutze ich den Dragon, für Studenten auch nicht so teuer.
Die Mehrkosten zu meinem selbstgebauten Parallelprogrammer hab ich nie 
bereut.

Alle Schaltungen schließe ich dann einfach mit diesen Verbindungskabel 
über Stiftleisten an. Super finde ich die Beschriftung an den 
Stiftleisten und dass alle Pins herausgeführt sind.

Wenn man aber immer nur mit einem Aufbau arbeitet, lohnt sich das 
wahrscheinlich nicht, da ist selber bauen besser.

von Ferdinand M. (fermoll)


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Kurz zu mir selbst:
Pensionierter (seit 1996) Lehrer für Bio u. Chemie, mit Fortbildung 
Informatik und Lehrbefähigung Inf. Ende der 80er Jahre --> Pascal.
Seither keine weitere Programmiererfahrung.

Meine Intuition für AVR:
Eine Maschine für das Rösten von Kaffee, mit PIC, deren Funktion ich 
nach meinen Vorstellungen mit AVR verändern möchte.

Meine Hardware (bestellt und noch nicht ausprobiert):Teensy++ 2.0
http://www.pjrc.com/teensy/index.html

Welche Herangehensweisen sind möglich:

1. Programmieren mit C oder C++ -->AVR Studio

2. Verwendung von UML Diagrammen vor der Codierung.

Ich tendiere zu letzterem aus folgendem Grund. Es ist möglich, die 
Anforderungen an die Programmierung zu formulieren. Dann folgt die 
Übersetzung in den Code.
Zum anderen entspricht diese Vorgehensweise nach meinen Recherchen den 
Anforderungen an den Informatikunterricht in der Sek.Stufe 2 der 
fortbildenden Schulen.
Meine Idee für Anfänger mit Tendenz zum Studium:
http://www.state-machine.com/index.php
Ist in Englisch, aber das wird im Studium auch so sein.

von Ein anderer Lehrer (Gast)


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Ja, in der Tat, Sek2 fordert OOP mit UML und allem Drum und Dran.
Wie sehr man das jetzt auf die µC-Welt übertragen will, bleibt jedem 
natürlich selbst überlassen. Ich finde es aber durchaus didaktisch 
angemessen, sich beim Thema µC die Hände selbst schmutzig zu machen und 
in den Tiefen der hardwarenahen Programmierung zu buddeln, also mit 
wenig Abstaktionsschicht.
Wenn man (wie ich) gerne mal die kleinen µCs benutzt (ATtiny), zählt 
jedes Byte, da ist OOP auch eher etwas zu klobig.

von noch ein Lehrer (Gast)


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Hallo,

weil das Thema UML gerade im myAVR Thread ist, ich mache mit meinen 
Studenten UML mit SiSy von myAVR inclusive Codegenerierung aus dem 
Klassendiagramm und der Statemachine. Im ersten Anlauf 
gewöhnungsbedürftig aber geht ganz passabel. Von den Studenten wird das 
Ganze spätestens dann honoriert wenn sie merken, dass das UML 
Klassendiagramm nicht nur ein Bild sondern tatsächlich eine 
Konstruktionszeichnung der Software ist und auf Kopfdruck die HEX auf 
dem Controller landet.

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