Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Brauche Tips beim Oszikauf


von Fritz (Gast)


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Tag

Ich möchte mir für meine Basteleien ein Oszi zulegen.

Doch leider kenne ich mich in diesem Bereich nur wenig aus.

Ich habe mich bei Conrad.at umgesehen und mir sind folgende Oszis ins 
Auge gefallen:
30 MHZ OSZILLOSKOP 630 + 48 Mon. Garant.
(Artikel-Nr.: 129649-62)
Und:
30 MHZ OSZI. 632 FG + 48 MON.GARANTIE
(Artikel-Nr.: 120276-62)

Kann mir bitte jemand sagen ob diese Oszis etwas für den Bastelbereich 
taugen und was da der große Unterschied ist.
(Für Österreicher ist da ein Preisunterschied von 163 €)

mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


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Hi

Was willst du den basteln? Befasst du dich mehr mit Analogen oder 
digitalen Schaltungen? Wenn du zb. bei einem µC herum misst, wirst du 
mit einem Analogen Oszi keine freude haben, denn du kannst dann 
lediglich sagen, dass sich etwas auf der Leitung tut, jedoch nicht was, 
weil du ja kein stehendes Bild bekommst( nicht jedes signal ist ja 
Periodisch).

Ich habe mir auch vor kurzen ein Oszi gekauft (bin auch Österreicher). 
ICh beschäftige mich mit µC und und mit analogtechnik, also hab ich mich 
für ein digitales Oszi entscheiden. Denn da hab ich die möglichkeit 
diverse kurvenformen zu speichern und kanns somit zb Datenpakete bei SPI 
und I2C anzusehen usw.

Naja, nun zu meinem Oszi: Es ist zwar etwas teurer, aber hat dadurch 
auch etwas mehr "schmankerl". Preislich liegt es so bei 
370Euro(inklusive MwSt und Porto). Es handelt sich hierbei um ein Rigol 
DS5022M:
http://www.sky-messtechnik.de/RIGOL_DS5000_Datasheet.pdf

Es hat zwar eine geringere Bandbreite und keinen Funktionsgenerator, 
dafür hat es aber USB, FFT und noch einige andere Math-Funktionen und 
vieles mehr. Schau dir einfach das Datenblatt durch.

Wenn du aus nähe Graz kommst und das gerne mal sehen würdest bzw. testen 
möchtest, kannst du gerne vorbei schauen.

mfg Schoasch

PS.: Schau auch, ob Tastköpfe im Preis inbegriffen sind. Denn 
ordentliche Tastköpfe kosten auch nicht gerade wenig.

von Fritz (Gast)


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Tag

Ich bastle auch mit Digital- und Analogschaltungen.

Bis jetzt habe ich immer im "Blindflug" mit DMM's geareitet.
Wenn's ganz knifflig geworden ist habe ich mit einem Mikrocontroller 
beholfen um Analog bzw. Digitalwerte zu erfassen und dann an den PC zur 
Analyse zu senden.

Doch da bin ich schnell an die Grenzen gestoßen.

370Euro(inklusive MwSt und Porto) ist doch ein guter Preis.
Das große C will über 500€ für das 632 FG.

Wie lange hast du dein Oszi schon?

Wie verhält sich eigentlich der Trigger bei extem "schmutzigen" 
Signalformen wie z.B. U/f Regler?

Weist du gute Bezugsquellen?

Sky-Messtechnik kommt mir etwas dubios vor.

Mfg Fritz

von 20° (Gast)


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> Wenn du zb. bei einem µC herum misst, wirst du
>mit einem Analogen Oszi keine freude haben, denn du kannst dann
>lediglich sagen, dass sich etwas auf der Leitung tut, jedoch nicht was,
>weil du ja kein stehendes Bild bekommst( nicht jedes signal ist ja..

Hm, wie hat man denn vor 10 Jahren an MCU- und Digitalen Schaltungen 
entwickelt, als DSOs noch unbezahlbar waren?

von Schoasch (Gast)


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Hi

Naja. Bis jetzt hab ich noch keine extrem Schutzigen Signalformen 
gehabt.
Die "schmutzigste" Signalform die ich bis jetzt hatte, was die eines 
Netzteiles. Genauer gesagt, ich hab einen Audioverstärker an ein Lineare 
geregeltes (LM317...Marke eigenbau) gehängt und diesen ordentlich 
belastet und mir angesehen wie so der AC-Anteil des Reglers aussieht. 
Naja... das signal ist halt ziemlich klein (war bei 2mV/div) und der 
Triggerpegel lag bei 80uV... und ich bekam ein "Standbild". Single-Shot 
war auch kein Problem.

Ich hab das Gerät jetzt... hm.. über 4 wochen glaube ich.
Ich habs bei Sky-Messtechnik bestellt und muss sagen, dass es keine 
Problem gibt. Ich habs als Privatperson gekauft und da gabs keine 
Probleme. Als Zahlungsvariante kann man per Nachnahme und per Vorkasse 
wählen. Ich habs per Vorkasse gezahlt. ca. 8 Tage nachdem ich die 
Überweisung getätigt hatte, war es bei mir. Bei Fragen wurde mir auch 
immer gleich geantwortet.. also ich bin zufrieden.

mfg Schoasch

von Peter (Gast)


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Hallo,
des Mango was es bei den Meisten etwas billigeren Digitalen gibt ist das 
sie entweder eine zu kleine Samplerate haben oder nur Sehr wenig 
speicher. Bei der 1000er serie von Rigol sollte man bedenke das sich die 
Samplingrate bei 2 Kanalnutzung teilt. SOnst wäre das ein wirklich gutes 
Gerät den Daten nach zu Urteilen.
Gruß
Peter

von Fritz (Gast)


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Wo kann man das ersehen dass sich die Samplingrate bei Benutzung beider 
Kanäle teilt?
Mir ist das in keiner der Beschreibungen aufgefallen.

mfg  Fritz

von A.K. (Gast)


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Steht im Handbuch drin. 400M/s 1 Kanal, 200Ms/s 2 Kanäle. Man wird sich 
drüber klar werden müssen, was wichtiger ist: Samplerate oder 
Sampletiefe. In der Preisklasse gibt's nur eins von beiden, nicht 
beides.

Wenn hier allerdings die Frequenzklasse 25-30MHz angepeilt wird, spielt 
es keine grosse Rolle ob nun 200 oder 400Ms/s.

von Fritz (Gast)


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Ich bin davon ausgegangen das 25 bis 30MHz für einen Bastler genug sind.

Ich will ja keine Funkanlagen, Radargeräte oder ähnliches überprüfen.

Ich will nur analoge Aktivfilter, Mikrocontrollerschaltungen, SNT und 
dergleichen durchmessen.

Das DSO sollte halt nicht an seine Grenzen stoßen wenn ich wissen will 
ob der Quarz bei meinem ATmegaXY schwingt oder wenn ich über 
Laufzeitmessung die Stelle eines Adernbruches herrausbekommen möchte.

mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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Audiofilter, SNT und dergleichen benötigen keine Speichertiefe, nicht 
mal Speicher überhaupt. Ein günstiges Analogteil tut es da auch, weil 
man ohnehin zyklische Signale begrenzter Frequenz hat.

Bei Mikrocontrollern sieht es etwas anders aus. Insbesondere wenn man 
nicht nur wissen will, ob der Oszillator schwingt, sondern längere SPI- 
oder I2C-Seqenzen einfangen will. Da ist Speicher gefragt (oder ein 
Logikanalysator). Bedenken sollte man dabei dann auch, dass ein 25MHz 
Eingangsverstärker jenseits einstelliger MHz keine Aussage über die 
echte Signalform liefert. In vielen Fällen reicht das aus, aber ein 
Ethernet-Signal oder ein ENC28J60-SPI mit bis zu 20MHz man damit nicht 
bewerten.

von Fritz (Gast)


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Danke für eure Informationen.

Ich hatte eigentlich nicht vor mit Ethernet herumzubasteln.

Meißtens arbeite ich bei meinen Mikrocontrollerschaltungen mit 4 bzw. 
8MHz.

Gelegentlich arbeite ich mit 16MHz wenn's sich sonst nicht anders 
ausgeht.
Aber das mache ich nur selten, da ich größtenteils mit 
Lochrasterplatinen arbeite und es da bei höheren Frequenzen doch etwas 
knifflig wird.

Ich brauche das Oszi unter anderem auch um festzustellen ob die Signale 
"sauber über's Kabel rüberkommen".
Dass ich das bei Frequenzen im 2-Stelligen Bereich mit einem 
"Billigoszi" nicht sehen kann da es da nur 1 bis 2 Messpunkte gibt ist 
mir klar.

Da dies aber da erste Oszi sein wird dass ich kaufe, brauche ich doch 
etwas Rat und Hilfe von Spezialisten, da ich nicht weis worauf ich bei 
den Datenblätter genau achten soll und was für meine Bastelanwendungen 
wichtig ist.
Denn in den Datenblättern steht so viel was sich im 1. Augenblick für 
einen Laien toll anhöhrt aber der größte Schmarrn ist.
(Ähnlich wie bei den PC's.)


Habe ich es also richtig verstanden dass ich mit einem DSO mit hoher 
Samplingrate und Frequenz im 40 bis 60 MHz-Bereich gut aufgehoben bin 
wenn ich im oberen, einstelligen bzw. unteren 2-Stelligen MHz Bereich 
arbeite und parallel dazu ein Logikanalysegerät für lange Datenpakete 
verwende?

Mfg Fritz





von Peter (Gast)


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Hallo Fritz,
bevor du dir ein bestimmtes Oszilloskop holst würde ich das hier vorher 
nochmal reinposten damit evt. versteckte Mängel bekannt werden. Denn 
z.B. beim Wittig soll die Firmware überhaupt nicht ausgereift sein. 
Genarell kann man denke ich auch bei Oszilloskopen zu Markenkauf raten. 
(Tektronix, Hp/Agilent, Hameg, evt. auch Fluke wobei mich die Handgeräte 
bzgl Display Triggerung und Darstellungsgeschwindigkeit nicht überzeugt 
haben)
Gruß
Peter

von Schoasch (Gast)


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Hi

Aja.... du kannst ja mal bei Sky-Messtechnik anfragen wies mit Testen 
aussieht. Zu mir haben sie gesagt, dass es die möglichkeit einer 
gewissen Testzeit gibt. Danach kannst du es bei nichtgefallen wieder 
zurückgeben und bekommst dein Geld zurück.

Aber wie schon gesagt, wenn du irgendwann mal da in die nähe kommst, 
kann ich dir es anbieten, dass du es dir mal ansiehst und vl gleich mal 
etwas testest.

Achja... was mich nur etwas stört, die Software fürn PC kostet etwas... 
aber das war klar.

mfg SChoasch

von Fritz (Gast)


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Hallo

@Peter
Ich habe schon im uC/Elektronik Bereich einen Beitrag geschrieben um zu 
erfahren ob jemand Erfahrung mit Geräten dieser Firma hat.

Was Markengeräte anbelangt, musste ich leider feststellen dass 
inzwischen meißtens nur mehr der Name bezahlt wird und die Qualität 
trotzdem teilweise miserabel sein kann.

@Schoasch
Graz ist leider zu weit entfernt um nur mal eben vorbeizuschauen.

Ich werde mich erkundigen ob mir eine Testzeit eingeräumt wird und wie 
die Bedingungen dafür sind.

Weist du was diese Software umfasst die man dazukaufen muß?
Eventuell kann ich sie mir selbst schreiben.
Ist dass Software um die Signale auf dem PC zu archivieren und 
analysieren?
Weist du welche der vorhandenen Schnittstellen dafür verwendet werden?

mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


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Die Software umfasst das archivieren und das analysieren der 
Kurvenformen vom Oszi. Weiters kannst du dann übern den Computer die 
Steuerung vom OSzi übernehmen. Das ist für automatische Messsysteme zb. 
in kombination mit einem vom Pc gesteuerten Frequenzgenerator zur 
analyse von Filter.. oder was weis ich, praktisch.

Welche Schnittstelle verwendet wird, weis ich nicht genau. Ich kann dir 
nur sagen, dass es von Windows automatisch erkannt wird.

mfg schoasch

von Peter (Gast)


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Hallo Fritz,
könntest du vielöeicht mal sagen welche Markengeräte das betrifft? Habe 
mir nämlich überlegt nen kleines Agilent zu holen. Wobei Tek müsste so 
langsam auch mal nachziehen weil alle anderen haben schon neuere/bessere 
rausgebracht.
Gruß
Peter

von Fritz (Gast)


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@Peter
Ich habe bei meiner Anspielung auf Markengeräte eigentlich keine 
Messinstrumente gemeint, da mir da die Erfahrung fehlt.

Ich meinte eher Werkzeuge, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte.

@Alle
Jetzt aber wieder eine Frage zum Oszi:
Ich hatte Sky-Messtechnik.de angeschrieben, da sie keine Preisliste auf 
ihrer Homepage hatten.

Ist es nicht etwas bedenklich wenn eine Firma keine Preisliste hergeben 
wollen sondern nur auf Anfrage die Preise einzelner Geräte?

Mfg Fritz

von Jupp (Gast)


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>Ist es nicht etwas bedenklich wenn eine Firma keine Preisliste hergeben
>wollen sondern nur auf Anfrage die Preise einzelner Geräte?

Nö, ist völlig normal.

von Steffen (Gast)


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von Matthias (Gast)


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Ein schönen Oszilloskop für den Hobbybereich ist ein Tektronix 2 Kanal
mit 100 MHz. Kostet allerdings so ca. 1200-1500 Euro.
(ich empfehle bei den Teilen ein Kommunikationsmodul - mind. RS232. Ist 
aber nicht zwingend und ksotet auch 300-400 Euro. Kann aber manchmal 
nützlich sein)

Allerdings wird man damit wohl in den meisten Fällen eher glücklich, als 
mit den anderen "billigeren". Hab mich schon öfters mal umgesehen, auch
ein Oszilloskop-Vorsatz für den PC. Aber keine Lösung hat wirklich 
überzeugt.
Ein gescheiter Vorsatz kostet auch fast 1000 Euro und dann kann man sich 
gleich ein Tektronix holen. Ist mobiler und hat die Software gleich 
inklusive.
Bei ebay wird man wohl auch kein Schnäppchen finden, da dort
anscheinend alle, die auf ein Oszi bieten, wissen wieviel so ein Teil
Wert ist und auch einen größeren Geldbeutel haben als wir Hobbybastler.

Ein Oszilloskop ist für uns leider ein Luxusgut, dass man nur über gute
Beziehungen oder dicken Geldbeutel bekommt.

Wichtig ist bei einem Oszilloskop in erster Linie die Grenzfrequenz.
Und wenn man im Mikrocontroller-Bereich arbeitet ist eine zweikanal
DSO (Digital Speicher Oszi) wärmstens zu emfehlen.

Warum 2 Kanäle?

Weil einem immer mal wieder einen I2C-Bus, SPI, PWM-Motorbrücke oder 
ähnliches über den Weg läuft. Und dann nützt einem ein Kanal nix mehr,
weil man dann das Clock-Signal raten darf. Und wenn
es ein Timingproblem gibt, kann man das mit nur einem Kanal nicht sehen!

Es muss ja kein teures Farbdisplay sein. Bei zweikanal, auch teilw. bei
4-Kanal (je nach Anwendung) reicht eine monochromes aus.


von A.K. (Gast)


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Bei der "B" Version vom Tex 1000/2000 ist USB m.W. mittlerweile drin.

von Anton (Gast)


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Von Agilent gibt es auch kleine DSOs.
Hat jemand damit Erfahrungen? Die gibt es ab knapp unter 1000 €.

von Bernhard (Gast)


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Hallo!
In unserem Labor haben wir ein Hameg HM407 im Einsatz. Ist ein Analoges 
und Digitales Speicheroszilloskop und für jegliche Messungen an SNT's 
oder Microcontrollerschaltungen absolut ausreichend. Außerdem ist es 
sehr robust und verkraftet auch mal ein paar kV HF am Eingang.
Hab' ich auf ebay schon mal recht günstig gesehen... Vielleicht haste ja 
Glück und erwischst eins. Sind auch sehr gefragt die Geräte.

Grüße

Bernhard

von Master S. (snowman)


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@Schoasch: wie bist du gesamthaft mit deinem oszi zu frieden? 
verarbeitung, handhabung etc. ...ps: genügen 4k speichertiefe (pro 
kanal?) für I2C- oder SPI-messungen? und wie tief ist das gerät?

von Matthias (Gast)


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Ne keine Anmerkung zu Oszilloskopen:

Ich empfehle einen Trenntrafo einzusetzen, weil der GND vom Oszi 
meistens irgendwie mit der Erde verbunden ist. Das führt teilweise über 
den Umweg
"Steckdose" zu Kurzschlüssen. Wenn man USB oder Ethernet einsetzt ist 
die Erde des PCs ebenfalls mit auf der Oszi Masse verbunden.
Deshalb gibt es teilw. auch schon Oszis mit WLAN (LeCroy, ...)

Hier bitte vorsicht!!! Möglichst immer alles irgendwie sauber galvanisch
trennen! Sonst geht u.U. das Oszi oder die Schaltung futsch...

von Peter (Gast)


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Hallo,
@Matthias
Stop Halt.
Das ganze muss anderesrum erfolgen. Dein Gerät das du messen willst muss 
an den Trenntrafo sonst kannst du wenn du das Oszi anlangst so Richtig 
eine gebatscht bekommen was unter zugegeben ungünstigen umständen zum 
Tot fürhren kann.

Überleg dir den Fall Phase an Masse vom Oszi und du bist geerdet und 
langst an das Oszilloskop.

Und dann überlge dir den Fall wenn du den Trenntrafo am Messobjekt hast.
MFG
Peter

von Matthias (Gast)


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Die Perfektion wäre dann wohl das Oszi und die Schaltung an einen
Trenntrafo zu hängen (Zweimal Trenntrafo). Damit haben beide
keinen Bezug zur Erde und können sich auch gegenseitig keine
Wechselwirkungen über die Erde oder sonst. Verbindungen verpassen.

Ich bin bei meinem Beispiel davon ausgegangen, dass ich eine
Schaltung mit einem separaten Netzteil versorge und damit am Messobjekt
nur Spannungen bis max. 60V hab. Bei 230V am Messobjekt sieht die Sache
dann auch anders aus.

Aber du hast natürlich Recht. Wenn das Messobjekt am Trenntrafo hängt, 
ist
zumindest die eine Seite getrennt. Besser wäre es allerdings, wenn beide
Seiten getrennt sind, oder?






von Peter (Gast)


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Hallo,
@Matthias
dann schreibe das das nächste mal hin. Nicht jeder ist sich all seiner 
Handlungen bewusst. Wie das mit 2 genau aussieht weiß ich nicht. Das 
sollen wohl bessere andere beurteilen.

@all
Liegen erfahrungswerte vor wie gut das Simultane Sampling funktioniert? 
Kann man damit so gut fahren wie mit einen Analogen Oszilloskop oder 
geht dort zu viel imformation bezüglich der Signalqualität verloren? 
z.B. verschliffener Rechteck etc.
Weil die eigentlich Speicherfunktion wird ja im 2 Kanalbetrieb nicht so 
häufig benötigt. (Vorausgesetzt LA ist vorhanden)
Gruß
Peter

von Fritz (Gast)


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@Steffen
Ja, bei deinem Link sind die Preise dabei.
Nur dass die da erheblich höher sind als die "leicht" erhöhten Preise 
von Conrad.

Ein kleines Beispiel:
Zeitech:
RIGOL DS1022C DSO     859,00 EUR  (19% Mws)
RIGOL DS1102C DSO     1.329,00 EUR(19% Mws)

Conrad.AT:
RIGOL DS1022C DSO     599,00 EUR (20% Mws)
RIGOL DS1102C DSO     1199,00 EUR(20% Mws)


@ Matthias
Ich kann leider nur einen Trenntraffo mein Eigen nennen.

Ich lasse generell beim Arbeiten an Schaltungen besondere Vorsicht 
walten.
Bei Schutzkleinspannungen, weil ich die Komponenten nicht beschädigen 
will, und bei höheren Spannungen, weil ich noch länger am Leben bleiben 
will.
Wo immer es geht, schirme ich Spannung führende Teile mit 
Isoliermaterial gegen versehentliches Berühren ab.


@ Schoasch
Wie sieht das Ergebnis aus wenn man mir 4K Speichertiefe RS232-, I2C- 
oder SPI-Signale analysieren will?
Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


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Naja, Ich hab bis jetzt noch kein SPI oder I2C analysiert. RS232 auch 
nicht, jedoch kann ich das recht einfach mal austesten. Bei SPI und I2C 
must du dich etwas gedulden. Ich hab meinen Programmer hergeborgt und ob 
ichs gleich auf anhieb mit den dsPIC schaffe, weis ich nicht.
Aber wenn ich Zeit habe, dann werd ich mal schauen was ich so testen 
kann und mal etwas berichten(wird wohl erst am WE gehen). Also wenn du 
gewünsche Datenpakete usw hast, dann sag es mir und ich probiers aus.

mfg Schoasch

von Peter (Gast)


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Hallo,
@Schoasch
RS232 kannste ja am einfachsten mit dem PC erzeugen. Einfach per 
Terminal ein paar Hundert zeichen raushauen.
Mfg
Peter

von Schoaschi (Gast)


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@Peter
Dessen bin ich mir bewusst und so würd ichs auch machen ;-)

>>RS232 auch nicht, jedoch kann ich das recht einfach mal austesten.

Aber wie gesagt, ich habs noch nicht ausgetestet, da ich es noch nicht 
benötigt habe.

von Fritz (Gast)


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Das währe echt nett von dir wenn du das für mich austesten würdest.
Eventuell könntest du noch schauen was der LPT und der Soundblaster im 
Betrieb so von sich geben.
(Der LPT müsste bei voller Geschwindigkeit eigentlich im MHz Bereich 
rumzappeln.)

Mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi

So, Ich hab mal über RS232 etwas rausgeschickt und mal gemessen. Im 
Anhang hab ich die kleiner Spielerei angefügt. Ich weis, Zipfiles sind 
nicht so beliebt.. aber ich hab da ein paar Files rein geschaufelt. Zu 
finden sind:
+ Bilder von RS232 mit 9600 Baud; Daten: 0xAAAAA
+ Bilder von RS232 mit 115200 Baud; Daten; 0xABCDF
+ Bilder die ich mit der Ultrascope software aufgenommen habe
+ Messwerttabelle vom Ultrascope (Exeltabellen)

Ich hab gerade gemerkt, dass man sich die Software nicht kaufen braucht 
;-) Ich hab mir gerade die neue Softwar von der Rigol HP heruntergeladen 
und musste feststellen, dass man dort keinen Lizenzkey eingeben muss. 
NAja... auch gut. Aufjedenfall kann man mit der Software die komplette 
steuerung des Oszis übernehmen und so ziemlich alles auslesen und 
machen, was das Oszi kann. Danach kann man alles als Bilder, 
Excel-Tabellen oder TXT-Files Exportieren.

Interessant wäre es halt jetzt nur noch, ob man selbst auf das OSzi 
zugreifen kann. dann steht einem Automatischen Messystem nichts mehr im 
Wege :-)

mfg Schoasch

von Matthias (Gast)


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Mal ne freundliche Anfrage an den Oszihersteller schicken und nach dem
Steuerprotokoll fragen. Evtl. musst du ein NDA 
(Geheimhaltungsvereinbarung)
unterschreiben. Je nachdem wie propriertär die ihr Protokoll halten.

Tip: Wenn die sich erst sträuben, dann schlag denen mal ein NDA vor.

Die richtig teuren Geräte (Messsender, Spektrumanalyzer, o.ä. haben 
meistens eine IEEE-xyz Schnittstelle und/oder RS232). Da wird im 
Handbuch der Befehlssatz für's Protokoll mitgeliefert. Allerdings sind 
das Geräte der
Preisklasse ab 10.000 Euro.


von Fritz (Gast)


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Hi Schoasch

Man kann auch das Oszi automatisch steuern wenn man nicht direkt auf's 
Oszi zugreifen kann und keine Lust hat das Komunikationsprotokoll zu 
analysieren.
Man kann sich "einfach" ein Programm schreiben das das Originalprogramm 
wie ein normaler Computerbenutzer bedient.

Deine Oszibilder schaun schon mal interessant aus.
Auch wenn ich zugeben muß dass ich auf keinem der Bilder den gesammten 
Signalverlauf eines Zeichens erkennen konnte.
(Ich kenne eben nur die idealisierten Signalverläufe aus den 
Lehrunterlagen.)

Ich bin schon gespannt wie gut das Aufzeichnen von schnelleren Signalen 
funktioniert und was die Spezialisten hier im Forum dazu sagen.

Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Anbei zwei Screenshots von einer RS232-Übertragung von 6 Bytes. Obere 
Bildhälfte die ganze Sequenz, unten die Ausschnittvergrösserung. Einmal 
mit 2K Samples, einmal mit 1M Samples.

von A.K. (Gast)


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PS: Die Sequenz: 71 00 7B 00 30 03

von Schoasch (Gast)


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ggg Genau das wollte ich auch zeigen aber habs bis jetzt noch nicht 
hin bekommen. Ich finde die Funktion des geteilten Displays ganz 
brauchbar. Denn man sieht oben den gesamten Speicher und unten das 
"normale" Bild.

@Fritz. Es gibt sicher verschiedene wege, aber ich brauche das momentan 
halt nicht, darum habe ich mich damit noch nicht so beschäftigt.

mfg SChoasch

von Master S. (snowman)


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danke @ A.K. für die gegenüberstellung von 2K vs. 1M speichertierfe -> 
dann werden wohl auch 4K doch zu wenig sein :( und ein oszi der 1000er 
reihe muss her (viel teurer).

im datenblatt der RIGOL 1000er steht "1M (CH1 und CH2)". heisst das, 
dass 1M nur für den einen oder den anderen kanal zur verfügung steht 
aber nicht 2x512k wenn man beide kanäle aufzeichnen will?

von A.K. (Gast)


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1M insgesamt, ob nun 1 Kanal mit 1M oder 2 Kanäle mit jeweils 0,5M. 
Ebenso bei kurzer Speichertiefe 1x2K oder 2x1K.

von A.K. (Gast)


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> Denn man sieht oben den gesamten Speicher und unten das "normale" Bild.

Andersrum. Oben ist das normale Bild, unten die optionale Vergrösserung. 
Ganz oben am Rand vom Screenshot sieht man, welcher Ausschnitt des 
Speichers in der oberen Hälfte dargestellt ist.

Orientiert sich etwas an der Darstellungsweise von Analogoszis mit 
zweiter Zeitbasis, nur halt völlig anders realisiert.

von Peter (Gast)


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Hallo,
@AK Kann das Oszi immer mit 1M Speicherteife aufzeichen oder gibt es da 
beschränkungen?
Für was sind dann die Kurzspeicher?
Mfg
Peter

von A.K. (Gast)


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Ich haben das Teil nicht entwickelt. Anfangs hatte ich mal den Eindruck, 
bei 1M nur 200Ms/s statt 400Ms/s gehen, bin mir da aber nicht mehr 
sicher, zumal sich mit Umschaltung zwischen voller und geringer Tiefe 
auch andere Parameter wie die gesamplete Zeit in nicht leicht 
nachvollziehbarer Weise ändern (in den Screenshots sichtbar, der schon 
erwähnte horizontale Balken).

von A.K. (Gast)


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> Für was sind dann die Kurzspeicher?

Vielleicht um den TDS1000-Usern (2,5K) zu zeigen, was ihnen entgeht ;-).

von Fritz (Gast)


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@A.K.

Du würdest mir also zu einem DS-1042C bzw. DS-1062C raten.
Oder kennst du geeignetere Geräte (für den Geldbeutel eines 
Hobbybastlers)?
Denn das Oszi sollte bei seinem stolzen Preis doch lange halten und für 
einen weiten Anwendungsbereich geeignet sein.

Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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Entweder dies, oder einen günstigen Oszi mit kurzer Sampletiefe und 
zusätzlich für solche Datenanwendungen einen Logikanalysator. Letzterer 
hat der Vorteil, gängige Busse und Protokolle bereits dekodiert 
anzuzeigen, was sich weder bei Oszi noch den Rigol'schen integrierten 
LAs findet.

von Jupp (Gast)


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"Bei ebay wird man wohl auch kein Schnäppchen finden, da dort
anscheinend alle, die auf ein Oszi bieten, wissen wieviel so ein Teil
Wert ist und auch einen größeren Geldbeutel haben als wir Hobbybastler."

Höchstens, wenn man sich auf Geräte beschränkt, deren Startpreis schon 
recht hoch angesetzt und trotzdem noch günstig ist. Die Hemmschwelle für 
das Bieten auf ein Gerät mir 200 Euro Startpreis ist doch extrem hoch, 
so jedenfalls meine Erfahrung. Mein Gerät habe ich auf diese Weise 
bekommen und bereut habe ich es nicht. Ist ein analoges Textronix, 
Baujahr '86 und äußerlich wie neu ausgepackt. Zwei Schiebeschaltern 
mußte ich etwa's Kontaktspray verpassen, das war's.

Also ein Blick lohnt sich auf jeden Fall. Da der Dollar gut steht, kann 
man auch mal bei ebay.com schauen. Ich persönlich allerdings würde 
Gebrauchtgeräte nicht im Ausland kaufen. Denn wie das so ist, man macht 
es einmal und es gibt die größten Probleme. Da habe ich kein Bock drauf. 
Bei einem Gerät in D kann man ggfs. noch direkt zum Anbieter fahren und 
die Sache klären, notfalls mit einem länglichen, aus Holz gefertigten 
Gegenstand mit rundem oder viereckigem Querschnitt (genannt Dachlatte 
oder Baseballschläger).

--
Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung und keine zu 
verallgemeinernde Tatsachenbehauptung, die Ableitung eines 
Rechtsanspruchs ist auseschlossen.  Er ist keine Aufforderung zur 
Begehung einer Straftat, sondern reine Ironie bzw. Spaß. Generell 
schließe ich alles aus was ich kann und darf.


von Master S. (snowman)


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bei den RIGOLs mit LA-erweiterung, ist die LA-erweiterung im preis nicht 
inbegriffen. wie viel die wohl zu buche schlägt..?

aber: wenn die RIGOLs mit LA-erweiterung eben eine LA-erweiterung haben, 
wieso haben die dann 512k speicher, und die, die die LA-erweiterung 
nicht haben, haben 4k :confused

von Jupp (Gast)


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Weil LA eben viel Speicher benötigt und wenn ein Gerät keine 
LA-Funktionalität hat, warum da mehr Speicher einbauen, als unbedingt 
nötig? Sicher kann man auch etliche Megabyte einbauen für normale 
Skopefunktionen, aber ob du das bezahlen willst?

von A.K. (Gast)


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> bei den RIGOLs mit LA-erweiterung, ist die LA-erweiterung im preis
> nicht inbegriffen. wie viel die wohl zu buche schlägt..?

Das ist kein Geheimnis, man muss nur die Augen aufmachen. Bei Conrad ist 
bei den Typen mit LA ebendieser schon drin. Beim o.A. Zeitech-Link steht 
das LA-Teil auf Platz 1 der Liste ;-).

Die DS1000er sind mit oder ohne LA ansonsten gleich, d.h. mit und ohne 
LA-Option stehen die 1M Samples zu Verfügung. Die DS5000er jedoch sind 
eine völlig andere Baureihe, ohne LA, geringe Tiefe, aber hohe 
Samplerate.

von Master S. (snowman)


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d.h. bei Conrad den oszi kaufen und bei Zeitech die LA-erweiterung? 
...wo kriegt man eigentlich diese oszis am günstigsten? denn conrad und 
zeitech dünken mich nicht gerade eine gute referenz was den preis 
petrifft. irgendwie möchte ich mir mal eine vorstellung machen, was so 
ein teil kostet.

von Fritz (Gast)


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@ A.K.

Habe ich dass so richtig verstanden?

Die 5000er haben eine hohe Samplingrate wodurch sich das Signal genauer 
darstellen lassen, aber nur sehr wenig Speicherplatz.

Die 1000er haben den benötigten Speicherplatz aber nicht die Auflösung 
um ihn auszunutzen.

Wenn ich mir einen seperaten Logikanalyser besorge (bzw. mir aus einem 
ATmegaXX + SRAM einen selber baue) würde ich also mit einem Oszi der 
5000er Serie z.B.: 5062MA besser fahren?

mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


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Hi

So, ich habe mich jetzt mal mit SPI etwas gespielt und geschaut, was für 
Frequenzen man so mit einem dsPIC erreicht.

Anbei sieht man ein Bild der SPI übetragung. Die Daten waren 0xD7. Ich 
muss auch noc erwähnen, dass ich den dsPIC etwas übertaktet habe. Er 
lief intern mit ca. 147MHz anstatt 120MHz. Dadurch bin ich auf eine 
SPI-Frequenz von ca. 36-37MHz gekommen. AChja.. und die Daten werden bei 
fallender Flanke übertragen.

Leider hab ich nicht die möglichkeit mit einem anderen Oszi 
nachzumessen, wies dort aussieht, aber ich muss sagen, ich bin denoch 
zufrieden mit dem Ergebniss.

mfg Schoasch

PS.: Das ganze ist natürlich mit Realtime-Sampling gemacht worden.

von Schoasch (Gast)


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und hier noch ein Bild.

von A.K. (Gast)


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@Schoasch: War das ein Versuch so viele Grenzen wie möglich gleichzeitig 
zu überschreiten? Dem Taktsignal sieht man den mit 25MHz spezifizierten 
Eingangsverstärker jedenfalls deutlich an.

In solchen Frequenzbereichen ist es übrigens anzuraten, ab und zu mal 
die interpolierende Vektordarstellung durch Einzelpunktdarstellung zu 
ersetzen. Das sieht nicht so schön aus, aber man kriegt eine Vorstellung 
davon, wie sehr der DSO einen auf den Arm nimmt. Bei 250MHs/s max gibts 
ein Sample alle 4ns, entsprechend einem Punkt auf den Gitterfeld.

@Fritz: Im Prinzip richtig, aber was ich dabei unterschlagen habe und 
worauf mich Schoasch jetzt netterweise hinwies: Nicht jeder DS5000 kann 
1Gs/s. Die ohne "A" hinten dran können nur 250Ms/s. Bei 25MHz 
Eingangsverstärker braucht's aber auch nicht mehr.

von A.K. (Gast)


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In spi3.pdf ist die Ausschnittvergösserung sinnlos, da die Grenzen des 
DSO ohnehin schon erreicht bzw. überschritten sind.

von Master S. (snowman)


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@Schoasch: vielen dank für deine bilder! :)
ich bin erstaunt, wie gut das 35MHz-rechteck-signal noch erkennbar ist 
mit deinem 25MHz-oszi ^^ ...ich dachte, wenn ich ein 6MHz-rechtecksignal 
noch gut erkennen will, brauche ich ein oszi mit mind. 60MHz. nun, dann 
werde ich wohl auch eher zu einem günstigeren greifen (und wenn ich dann 
mal ein gutes brauche, nehme ich halt meine schaltung ins geschäft mit 
;))

vielen dank nochmals für deine messungen!

ps: wo bekommt man die RIGOLs am günstigsten her?

von Kupfer Michi (Gast)


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>Dem Taktsignal sieht man den mit 25MHz spezifizierten
>Eingangsverstärker jedenfalls deutlich an ... Bei 250MHs/s max gibts
>ein Sample alle 4ns, entsprechend einem Punkt auf den Gitterfeld

Das ist einer der Gründe warum mich diese Einsteiger DSOs bisher noch 
nicht so richtig überzeugen konnten: Mit 25-60MHz haben sie einfach zu 
wenig Eingangbandbreite, was man leicht im allgemeinen GigaSamples/s 
Rausch übersieht. Die wirklich interesanten Dinge mit denen man (bzw. 
ich) zu kämpfen hat liegen eher meist im Bereich 20...200MHz.

Darum habe ich mir zuerst ein gebrauchtes 200 Mhz 4 Kanal Analog Oszi 
zum Bruchteil des Preises eines neuen DSOs gekauft und bereue im 
nachhinein nur dass ich für 200€ mehr nicht gleich auf 400Mhz gegangen 
bin.

Ohne genügend Bandbreite ist es halt schwer ein Verständniss für viele 
physikalische Vorgänge zu entwickeln, man tappt dann einfach nur im 
Dunkeln.
(Beispiel: Neulich hab ich mir einen diskret aufgbauten 
Funktionsgenerator mit "nur" 10MHz gebaut. Aber ohne genügen Bandbreite 
hätte ich die im 5-10ns Bereich liegenden schnellen Umschaltvorgänge und 
die damit verbundenen Störungen nie analysieren können. Da lernt ma sehr 
viel über Schaltungstechnik und Layout. Mit obigen DSO wäre ich da 
schnell am Ende gewesen).
Von daher kann ich die oft hier im Forum geäuserte Meinung:
   "Für µC schaltungen braucht man eh nur 20 MHz Bandbreite, es reicht
    doch wenn ich gerade noch sehen kann dass der Oszi schwingt"
absolut nicht teilen. Natürlich ist ein 20MHz Oszi allemal besser als 
ein Multimeter, aber der Spass beginnt erst darüber.

Diese Einsteiger DSOs haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, aber aus 
meiner Sicht sind sie nicht unbedingt das Mittel der Wahl für einen 
Elektronikanfänger (es sei denn mann muss nicht auf den Preis achten).

Also für den Anfang ein gebrauchtes 200MHz Analog für 300€ und dann nach 
3-4 Jahren, wenn man genau weiss was man braucht und die in diesem 
Thread aufgeworfenen Fragen alle selbst beantworten kann, ein gutes (und 
damit teures) DSO ist durchaus keine schlechte Strategie.

von A.K. (Gast)


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> ich bin erstaunt, wie gut das 35MHz-rechteck-signal noch erkennbar
> ist mit deinem 25MHz-oszi

Das Problem ist, dass im Grenzbereich und erst recht darüber nicht nur 
die Amplitude des Signals vor die Hunde geht - damit kann man oft leben 
- sondern auch die Phase. D.h. man kann keineswegs sicher sein, dass die 
angezeigten Phasenbeziehungen zweiter Signale irgendeinen Bezug zur 
Realität haben.

von Fritz (Gast)


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@ Kupfer Michi
Es währe schön wenn du mir verraten könntest wo man gebrauchte 200MHz 
Oszis bekommen kann die weniger kosten als ein Billig-DSO.

Die gebrauchten Oszis die ich gesehen hatte, hatten alle einen kleinen 
Haken.
Beim Einen ging ein Kanal nicht mehr, beim Anderen drifteten die 
Anzeigen lustig umher(bzw. lies sich selbst ein 50Hz Sinus nicht 
triggern) usw.
Und die, die keine Fehler hatten, hatten stolze Preise.
Oszis in der von dier genannten Leistungsklasse werden meißtens nicht 
ohne zwingenden Grund abgegeben.
Die einzigen Gründe die mir einfallen sind ein Defekt des Oszis und der 
Konkurs der Firma.
(Außer man hat Vitamin B und kommt an die raren Teile die durch eine 
Erneuerung des "Geräteparks" anfallen aber noch fehlerlos 
funktionieren.)

Und was die Konkusrmasse Versteigerungen anbelangt hat man als Privater 
eigentlich wenig Change ein gutes Gerät Preisgünstig zu erhalten.

@ A.K.
Dass es da einen Unterschied bei der Samplingrate gibt ist mir schon 
aufgefallen.
Ich wollte nur sichergehen dass ich da nichts falschverstanden habe.
Denn die "Billigoszis" sind trotsdem teuer genug dass sie ein Loch in 
die Haushaltskasse reißen und daher zu teuer um als Dekoration im 
Schrank zu verstauben.

mfg Fritz

von Kupfer Michi (Gast)


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>gebrauchte 200MHz

Ich hab meinen auf Flohmarkt der letzten Weinheimer UKW Tagung gefunden.
Da gabs mehrere 200+MHz Tektronixe von 220-600€.

Eine kleine übersicht über eBay Angebote findest du hier:
Beitrag "Oszi Preise bei eBay"

Natürlich hat man bei eBay das Nietenrisiko, desswegen habe ich da auch 
nicht gekauft. Auf dem Flohmarkt hatte ich ausgiebig möglichkeit zum 
Testen.

von Kupfer Michi (Gast)


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Link zur eBay Preisübersicht funktioniert bei mir nicht richtig:
Beitrag "Oszi Preise bei eBay"

von Fritz (Gast)


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Bei E-Bay würde ich nie solche Geräte kaufen, da das Ganze da den 
Charakter eines überteuerten Glückspieles hat.
(Wenn das Gerät nicht defekt abgeschickt wird, besteht immer noch das 
Risiko des Versandes.)
Und selbstabhohlen fällt bei mir aus, da in Österreich so gut wie keine 
Oszis bei Ebay angeboten werden.

Ich weis nicht auf welchem Flohmarkt du immer gehst, aber auf den 
Flohmärkten in meiner Umgebung gibt's eigentlich nie Oszilloskope oder 
dergleichen.
Das einzige Messgerät dass mir auf einem Flohmarkt gesehen habe war ein 
analoges V-Meter mit den Dimensionen eines Jausenkoffers und mit einem 
verbogenen Zeiger.

mfg Fritz

von Fritz (Gast)


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Ich danke euch allen für eure Hilfe.

@ Schoasch
Wie hast du eigentlich die Daten auf den PC bekommen?
Hast du mit einem Speichermedium(USB-Stick, externe 
Festspeicherplatte,...) gearbeitet oder hast du dir ein 
Komunikationsmodul gekauft?


@Alle
Vielen Dank.
Ihr habt mir alle sehr geholfen.

Jetzt stellt sich mir nur eine Frage.

Wie kann ich die Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit eines Oszis 
am Besten austesten um noch inerhalb der Zeit in der man es kostenlos 
zurückgeben kann ordentlich durchzutesten.

Leider besitze ich keinen Frequenzgenerator um diverse Signalformen 
simulieren zu können.

Vom PC generierte RS232 Signale dürften etwas zu langsam sein und USB 
1.1 Signale dürften auch einem 200MHz DSO zu schnell sein.

Hat jemand von euch eine Idee wie ich einfach Signale generieren kann 
bei denen man davon ausgehen kann dass die Signalquelle keine Stöhrungen 
generiert die als Oszi-Defekt interpretiert werden könnten?

mfg Fritz

von Schoasch (Gast)


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Ich hab mir kein Kommunikationsmodul gekauft, denn das Oszi hat gleich 
eine USB Schnittstelle drin, mit der ich es einfach übertragen habe. 
Hier gleich nochmal ein Hinweis.. die Software gibts gratis auf der 
Rigol HP. Ich habe das Problem, dass ich mein Oszi etwas zu früh gekauft 
habe und noch für die Software zahlen musste.

Achja... hast du bei Sky MEsstechnik auch gesehen, dass die Hameg-Oszi 
abverkaufen?

Zum Testen kannst dir ja mit einem µC zb was über SPI raus schicken.

mfg Schoasch

von A.K. (Gast)


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Ein Tiny25/45 kann jede Frequenz 32MHz/n (n >= 1) erzeugen.

USB Full Speed dürfte kein Problem sein, liegt die Signalfrequenz doch 
bei schlappen 6MHz.

von Fritz (Gast)


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@ Schoasch
Hast du die Daten mittels USB-Stick hinübergeschaufelt, oder sind da 
Treiber dabei um das Oszi dierekt über USB an den PC zu hängen?

@H.K.
Danke für die Info.

Ich kenne die genaue USB-Geschwindigkeit nicht auswendig(ich müsste Mr. 
Google oder Dr. Wikipedia fragen), aber ich dachte dass beim USB die 
Daten mit über 100MBit pro Sekunde übertragen werden.

Ich dachte der Tiny25 hat eine maximale interne Frequenz von 8MHz und 
sollte extern mit maximal 20MHz angesteuert werden.
Habe ich da etwas im Datenblatt übersehen?

mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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USB 1.1 hat 12Mbps, was sich in einer Signalfrequenz von 6MHz 
niederschlägt. USB 2.0 High Speed mit 480Mbps wird komplizierter, aber 
soweit ich erkennen konnte ist die Symbolrate auch nicht viel grösser.

Der Tiny25 hat eine interne PLL, die mit 64MHz läuft und einen der Timer 
versorgt.

von Master S. (snowman)


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anderes oszi: GW-Instek GDS-2000-reihe
kann jemand etwas über diese oszis sagen? empfehlenswert? ...von der 
preisleistung her sehen sie eben auch sehr interessant aus :)

danke

von Peter (Gast)


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Hallo,
@Master
Ich spiele auch mit dem Gedanken so eins zu Holen.
Zu bedenken gibts da sich auch hier die Samplerate und Speicher teilt.
Gruß
Peter

von Master S. (snowman)


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na, ich spiele mit dem gedanken eines 4-Kanal 60MHz rum, und da täten es 
250MS/s, allerdings 6.25k speicher...

von Fritz (Gast)


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@A.K.
Danke für deine Informationen.


Ich habe mich gestern nach dem Tipp vom Schoasch abseits der Marke Rigol 
umgesehen.
Dabei bin ich auf das Hameg HM1008 gestoßen.
Dieses 100MHz Analog/Digital Oszi liegt Preislich im Bereich eines 
150MHz Rigol Oszis mit 1 GSa/s.

Zu welchem der Beiden würdest du mir raten?
Das Hameg Oszi hat eine höhere Speichertiefe, dafür hat das von Rigol 
5152 einen größeren Frequenzbereich.

Ich habe da übrigens noch eine Frage zu den Flash-ADC's über die man in 
den Datenblättern immer wieder liest.
Haben die nicht das Problem der Flash-Speicher (SD-Karte, USB-Stick,...) 
dass nur ca. 10K bis 100K Schreibvorgänge pro Speicherplatz möglich 
sind?

Mfg Fritz

von zonendoedel (Gast)


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Moin moin,

ein gebrauchtes 10MHz-Analog sollte Fritz wohl reichen...
Da ist wenigstens garantiert kein Flash drin.
Weder als Speicher noch als A/D-Wandler.
Und für das gesparte Geld lieber was zum Lesen holen.


Und wech...

von A.K. (Gast)


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> Ich habe da übrigens noch eine Frage zu den Flash-ADC's über die
> man in den Datenblättern immer wieder liest. Haben die nicht das
> Problem der Flash-Speicher

Guter Witz. Flash heisst einfach nur sowas wie "schnell". Ein Flash-ADC 
wandelt schnell und ein Flash-ROM speichert schnell (schneller als ein 
EEPROM vom dem es technisch abstammt). Mehr als dieses Wort haben die 
nicht
gemein.

von Schoasch (Gast)


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Das Oszi wird direkt von System erkannt. Die Treiber gibts aber auch auf 
der HP von Rigol. Also mit dem USB Stick herumlaufen brauchst du nicht. 
Einfach anstecken, etwas warten.... und ab gehts :-).
Immerhin kannst du das Oszi auch über den PC fernsteuern, was ganz 
lustig ist, wenn das oszi weiter entfernt steht und du aber zu faul zum 
aufstehen bist :-)

@GW-Instek intersierte:
Mir wurde gesagt, dass die Samplerate mindestens 10 mal höher als die 
Bandbreite sein sollte. Also würd ich die 200MHz Version nicht nehmen.

mfg Schoasch

von Master S. (snowman)


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10x höher: ja sowas hörte ich auch schon - danke für deine bestätigung

ein offiziellen GW-Instek-CH-vertreter (ja, ich wohne in der schönen 
Schweiz) habe ich ein mail bekommen, dass zitat: "die sampling rate und 
record length ist pro Kanal". dann wird das wohl stimmen: 250kS/s und 
6.25k speichertiefe :( ...anderseits hat's 500kS/s und 12.5k 
speichertiefe, wenn ich mal etwas genauer/länger messen möchte, dafür 
mit nur 2 kanälen. ist das richtig?

von A.K. (Gast)


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Mit der Rigol-Soft hatte ich weniger Glück. In der VMware Box verbindet 
sie sich nicht allzu gern (mal ja, meist nein) und ausserhalb kriegte 
ich sie nicht installiert. Kann ich mit leben. Automatisierte Messungen 
mache ich nicht und an die Daten kommt man auch per USB-Stick.

von Fritz (Gast)


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@Schoasch
Dass man das Oszi direkt anschließen kann höhrt sich richtig interessant 
an.
Das dürfte vor allem bei einer Langzeitüberwachung einer 
Versuchsschaltung sehr hilfreich sein.
Weist du dass zufällig, komuniziert der USB-Treiber wirklich mit der 
vollen Geschwindigkeit mit dem Oszi, oder wird da nur eine RS232 
Schnittstelle emuliert?

@zonendoedel
Das ist doch sicher nur ein Scherz?
Denn ein 10MHz Oszi ist ja gerade mal etwas besser als eine uC oder 
Soundblasterlösung.
Ich will mir ein Oszi zulegen dass so lange wie möglich hält und auch 
noch verwendet werden kann wenn ich anspruchsvollere Projekte anfange.
Und dass ich ein solches Oszi nicht für 9.90 beim Hofer (österreichische 
Version des Aldi) bekomme ist mir klar.

@A.K.
Danke für die Information.
Ich bin durch das Wort Flash verwirrt worden.
Ich hatte mir gedacht dass da eventuell auf Flash-Speicher Technologie 
aufbauende Komponenten integriert sind.

Kannst du mir eventuell einen Tipp bezüglich Hameg HM1008 Rigol 5152MA 
bzw. 5102MA geben?
Da ich bei späteren Bastelprojekten keine bösen Überraschungen erleben 
möchte, brauche ich eine Entscheidungshilfe.

Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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> Kannst du mir eventuell einen Tipp bezüglich Hameg HM1008 Rigol
> 5152MA bzw. 5102MA geben?

Nein.

Ich fand die Hamegs (1008+1508) auf dem Papier durchaus interessant, 
aber da mein Schwerpunkt eher im digitalen Bereich liegt war der analoge 
Teil davon für mich weniger von Bedeutung. Pfiffig ist die Idee der 2 
digitalen Kanäle des 1508. Aber insgesamt nicht wirklich günstig.

von Peter (Gast)


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Hallo,
@Master
Ich verstehe das eher anderesherum. Das sich die Samplingrate nicht 
aufteilt.
Wäre net wenn du mir die Mail an oszi@trashmail.net weiterleiten 
könntest.
@A.K. Das Hameg ist immernoch das einzige Oszi unter 2k€ Das 1MS 
Speichertiefe und 1GS anbietet.
Gruß
Peter

von FBI (Gast)


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Hi,

beim Hameg 1508 sollte man aber drauf achten, daß man die neue Variante 
(die mit "-2" am Ende) bekommt. Das große C hat z.B. noch die alten auf 
der Web-Seite und bei Angelika siehts auch nicht besser aus.
Ich hab auch noch die alte, bin aber vollauf begeistert von dem Teil. 
Insbesondere die Möglichkeit einfach per Tastendruck direkt während der 
Messung zwischen Analog- und Digitalbetrieb hin- und herzuschalten find 
ich genial. Da sieht man wenigstens mal was man oft für Mist mißt :)
Auch daß das Teil noch ne richtige hochauflösende Oszi-Röhre hat und 
nicht ein pixeliges LCD macht sich durchaus positiv bermerkbar. Auch 
wenn man dadurch auf Bunt verzichten muß.
Die zwei zusätlichen Logikkanäle find ich auch recht nützlich. Erspart 
einem oft den Logicanalyzer.
Die USB-Schnitstelle ist mittels FTDI-Chip realisiert (auch beim neuen 
1508-2 und beim 1008). Treiber sind im Prinzip die FTDI 
Standard-Treiber. Aber so modifiziert, daß sie sich nicht mit anderen 
FTDI-Treibern beißen. Das Protokoll ist halbwegs dokumentiert. Die 
PC-Software könnte noch einige Updates vertragen. Firmwareupdate ging 
beim letzten Mal (aktuelles Update von vor einer Woche hab ich noch 
nicht getestet) nur über RS232, nicht über USB.
Auch wenn das Teil nicht ganz billig war, ich hab den Kauf bis jetzt 
jedenfalls noch nicht bereut.

CU Frank

von FBI (Gast)


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ich nochmal ...

Die Speichertiefe bei den Hamegs beträgt 1MS pro Kanal!
Die Samplingrate 500MS/s ebenfalls pro Kanal, oder halt 1GS/s 
interleaved bzw. 10GS/s Random.

CU

von zonendoedel (Gast)


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Moin moin,

@Fritz:
Da hast Du sicher die Ironietags nicht gesehen.
Die hatte ich auch auf hidden gesetzt.

Das mit dem Lesen war schon ernst gemeint.
Wer einen Flash-A/D-Wandler nicht von einem Flash-Speicher unterscheiden 
kann, sollte halt erstmal lesen.
Vorher braucht man nicht über GS/s und Speichertiefe diskutieren.


Und wech...

von A.K. (Gast)


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Der Hauptnachteil der Hamegs war für mich die Bauform. Wenn man das Teil 
mal mitnimmt, ist ein LCD-DSO erheblich handlicher als ein Röhrenteil.

von Master S. (snowman)


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@ Peter: habe die mail kommentarlos an dich weitergeleitet - ich musste 
auch 2x lesen, denn im ersten moment dachte ich auch, dass es sich um 
jeden kanal handelt erst dann verstand ich's so, dass die kanäle sich 
die leistung teilen.
"pro" heisst bei mir "durch", d.h. 1MS/s durch 4 = 250kS/s

von Master S. (snowman)


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habe GW Instek (LA) selbst eine mail geschrieben. antwort: "It is all 
together for 1GS/s. 250MS/s  per channel if use 4 channels. 500MS/s if 
use 2 channels."

tja, schade :( anderseits...

von FBI (Gast)


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@A.K.
Da hast Du natürlich recht. Zum rumschleppen sind die Hamegs eher 
weniger geeignet. Zumal ein passender Koffer auch nicht gerade preiswert 
ist.
Bei mir steht das Teil halt auf dem Schreibtisch und wird eher selten 
bewegt.

CU

von A.K. (Gast)


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Beispiel zum Thema "wer misst misst Misst": Ein 32MHz Signal aus einem 
74AC00, direkt am Pin ohne weitere Verbindung. Es müsste also ziemlich 
dicht am Rechteck liegen. Gemessen mit dem 100MHz Rigol.

Dass es so seltsam aussieht dürfte wesentlich an der oben erwähnten 
Phasenverschiebung des Eingangsverstärkers vom Messequipment liegen. 
Wenn man nämlich zur Basisfrequenz die 3. Oberwelle mit 90° 
Phasenverschiebung addiert, kommt ungefähr das gleiche Bild heraus. D.h. 
das Equipment sorgt im Bereich der Grenzfrequenz des Oszis für eine 
Phasenverschiebung von ungefähr 90°.

von Fritz (Gast)


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Tag A.K.

Wie hast du dass mit der Grenzwrequenz gemeint?

Ich dachte immer die MHz-Angaben bei den Oszis sind die Grenzfrequenzen 
bis zu denen sie einigermaßen vertrauenswürdige Ergebnisse liefern.
Und wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, dann ist die Angabe der 
GSa/s eine Angabe wie schnell ein Signal abgetastet wird.

Wenn ich also nicht ganz daneben liege, dann müsste das 32MHz Signal bei 
1GSa/s Echtzeitabtastung ca. 31 mal abgetastet worden sein.
(Bzw. ca. 15 mal wenn sich 2 Kanäle die 1GSa/s teilen.)

Könntest du bitte einem lernwilligen genauer erklähren wie die 
Oberwellen in diesem Fall zustande gekommen sind?

Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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> Ich dachte immer die MHz-Angaben bei den Oszis sind die
> Grenzfrequenzen bis zu denen sie einigermaßen
> vertrauenswürdige Ergebnisse liefern.

Nö. Mitnichten. Grobe Daumenregel besagt, dass ein Signal mit (Grund-) 
Frequenz F nur dann noch einigermassen treu dargestellt wird, wenn der 
Oszi in MHz und Megasamples um Faktor 10 drüber liegt, => 
Oszilloskop.

Die MHz-Angabe beim Vertikalteil besagt, dass der Eingangsverstärker 
(von Natur aus immer analog) bei dieser Frequenz die Amplitude(!) des 
Signals bereits um 3dB abgeschwächt. Ähnlich konventionellem Tiefpass. 
Mehr besagt das nicht.

Insbesondere hat diese Angabe rein garnichts mit der Abtastrate eines 
DSO zu tun. Bei kombinierten Analog/Digital-Oszis wie manchen Hamegs 
wäre grundsätzlich auch eine Variante 150MHz Eingang mit 20Ms/s 
Abtastung vorstellbar (und mag es früher auch gegeben haben).

Es gibt bei DSOs also stets 2 völlig unabhängige Grenzen:

- Der Eingangsteil (MHz) schwächt das eingehende Signal vor der 
Analog/Digtalwandlung frequenzabhängig ab, und sorgt zudem für eine 
ebenfalls frequenzabhängige Phasenverschiebung. Dabei sind die 
Frequenzanteile des Signals getrennt zu betrachen, d.h. bei diesem 
Rechteck kommt die Grundfrequenz unbehindert durch, die 3fache Oberwelle 
jedoch muss schon Federn lassen.

- Der Wandler schliesslich sorgt unabhängig davon durch seine 
Abtastfrequenz (Ms/s) für Fehlanzeigen. Wobei die Einhaltung der 
Nyquist-Frequenz nichts über die Phasentreue aussagt, also auch deutlich 
darüber erhebliche Phasenfehler auftreten. Was man bei der üblichen 
interpolierenden Vektordarstellung jedoch nicht sieht (auf 
Einzelpunktdarstellung umschalten).

In diesem Fall spielte die Abtastfrequenz keine Rolle, der Oszi lief in 
einer Art oversampling (equivalent time statt real time mode) mit 
beliebig viel Samples pro Periode.

Wie echt nun ein 32MHz Signal auf einem DSO aussieht, hängt dann nicht 
nur vom Oszi hat ab, sondern insbesondere auch vom Signal. Ein 
Sinus-Signal kommt praktisch perfekt rüber. Weil nur 32MHz, sonst nix. 
Bei einem Rechtecksignal hingegen liegt bereits dessen erste Oberwelle 
(3x Frequenz, 1/3 Amplitude) an der Grenze des Oszis und wird vom 
Eingangsteil entsprechend abgeschwächt (hier wenig) und phasenverschoben 
(hier viel).

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung. Zeile 2 Spalte 3 
der Kurven zeigt, was ohne Phasenverschiebung ungefähr hätte rauskommen 
sollen (abzüglich der zu erwartenden 3dB Amplitudenabschwächung der 
Oberwelle).

Dass Schoaschs 34MHz zwar abgeschwächt aber vergleichsweise schön als 
Sinus daherkamen, lag schlicht daran, dass der Analogteil seines 25MHz 
Oszis von den Oberwellen nichts mehr übrig liess.

Man sollte also bei Messungen von Signalen mit bereits 1/20 der 
MHz-Angabe des Oszis schon eine gewissen Vorstellung davon haben, wie 
sehr einen das Gerät belügen kann. Schon bei dieser Frequenz können ein 
Teil der sichtbaren Over/Undershoots eines digitalen Signals schlicht 
erlogen sein.

von Fritz (Gast)


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Tag

Ich hatte schon verstanden was du mir mit der Phasenverschiebung sagen 
wolltest.
Ich hatte nur nicht gewusst wie die beim Oszi zustande kommt.

Heißt dass also dass wenn man sich den Signalverlauf eines 
Rechtecksignales ansehen will, es bei einem 100MHz Oszi (egal ob analog 
oder digital) ist schon unter 5MHz Schluss ist mit dem Wahrheitsgehalt 
des Signal's?

Genau dafür wollte ich mir aber das Oszi zulegen.
Denn Sinussignale sind in der heutigen Bastlerwelt eher eine Seltenheit.

Aber jetzt wieder zum eigentlichen:
Informationen vor dem Ankauf eines Oszis.

Habe ich die grundlegenden Unterschiede zwischen den 1GSa\s 100MHz Oszis 
von Rigol und Hameg richtig verstanden?
Das Rigol Oszi hat nur 4K und das Hameg 1M Speicher pro Kanal.
Das Rigol Oszi hat ein LCD-Display und dass von Hameg eine Bildröhre.
Das Rigol Oszi hat eine USB-Schnittstelle und das von Hameg eine RS232 
Schnittstelle um Daten an einen PC zu senden.

Habe ich dass so richtig verstanden dass man wenn man ein 30MHz Signal 
aufzeichnet beim Rigol- Oszi ca. 240 Signale und beim Hameg Oszi 60000 
Signale gespeichert werden können?

Wie schaut es mit der Lebensdauer der Bildröhre eines Oszis aus?
Ich habe gehört dass dass der Schwachpunkt der meißten Oszis ist.
Stimmt dass?

Wenn ich vorhabe mir auch noch ein Logic-Analysegerät zu kaufen, komme 
ich dann mit einem Rigol-Oszi mit S/W Anzeige aus oder ist es ratsam 
sich ein teureres Hameg Analog/Digitaloszi zu kaufen?


Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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> ist schon unter 5MHz Schluss ist mit dem Wahrheitsgehalt
> des Signal's?

Das kommt darauf an, was du unter "Wahrheit" verstehst und wie 
steilflankig das Signal ist.

Die 5MHz werden schon ganz manierlich nach Rechteck aussehen, aber du 
wirst nicht ganz sicher sein können, ob die kleinen Overshoots eines 
schnellen Ausgangs nun von der Leitungsführung stammen oder im Oszi 
entstanden. Das gleiche Signal durch ein CD4050 geleitet dürfte hingegen 
ganz und gar der "Wahrheit" entsprechen.

Ich hatte bewusst ein 74AC verwendet, weil ich davon ausgehe, dass die 
Flanken entsprechend provokativ ausfallen. Das Signal davor, am AVR-Pin, 
sieht besser aus. Wie die Signal in Wahrheit aussehen weiss ich nicht, 
da ich keinen entsprechend hochfrequenten Referenzoszi habe.

Oben der AVR-Ausgang, diesmal bei 20MHz, unten der 74AC-Ausgang.

von A.K. (Gast)


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Röhren altern, LCD Hintergrundbeleuchtungen auch. Nur unterschiedlich. 
Röhren positionieren nicht absolut, Röhrenalterung führt also zu 
Abweichungen auf beiden Achsen, die nur durch manuelle Kalibrierung 
korrigiert werden können. LCDs positionieren absolut und Abweichungen im 
analogen Teil kann das Teil selbst korrigieren (sofern ein interne 
Referenz da ist, die zwischenzeitlich nicht auch weggelaufen ist).

Aber gemach. Du wirst nicht selten 2 Jahrzehnten alten Röhrenoszis 
begegnen.

Und bitte erwarte von mir keine Aussage "du sollst das und das kaufen". 
Die Entscheidung musst du schon selber treffen.

von A.K. (Gast)


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Wäre übrigens interessant, wenn man jemand anders einen anderen Typ 
ausprobiert und meinen Ergebnissen gegenüber stellt. Kann ja durchaus 
sein, dass die Rigols in der Phasentreue eher (sau)mässig ausfallen und 
andere Oszis gleicher Frequenzklasse besser erheblich sind.

von A.K. (Gast)


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> Ich hatte nur nicht gewusst wie die beim Oszi zustande kommt.

Der Eingangsteil eines Oszis ist ein extremer Breitbandverstärker mit 
haufenweise R/L/C-Gliedern drin, gewollten und ungewollten (die Probe 
eingerechnet). Die wahre Kunst beim Design solcher Komponenten besteht 
darin, trotzdem so wenig wie möglich am Signal zu verändern.

von Schoasch (Gast)


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Aja... ähm wie ist das denn bei den Hameg Oszis so. Ich hab mal gelesen, 
dass es zwar eine Schnittstelle für den Computer gibt, aber das man da 
lediglich ein paar "Settings" auslesen und reinschreiben kann, aber den 
Speicher nicht auslesen kann. Ist das bei deinen genannten auch so der 
fall?

mfg SChoasch

von Fritz (Gast)


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@ A.K.

>Und bitte erwarte von mir keine Aussage "du sollst das und das kaufen".

Dass war mir klar.
Da so ein Oszi im Bereich eines Monatseinkommen liegt, möchte ich einen 
Fehlkauf vermeiden.
Und da ich vermeiden will, dass ich eine solche Investition kurz nach 
Ablauf der Gewährleistungsfrist nocheinmal tätigen muß, will ich mich 
möglichst umfangreich erkundigen.


Es interessiert mich natürlich auch wie es bei den Oszis anderer 
Hersteller  mit der Frequenzverschiebung aussieht und wie sich die mit 
der Zeit verändert.


@Schoasch
Daran dass es nur eine Einstellungsschnittstelle sein kann von der da im 
Datenblatt die Rede ist, daran habe ich garnicht gedacht.
Da können sicher die Leute hier im Forum bescheid geben, die eines 
besitzen.

mfg Fritz

von runni (Gast)


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Also da bin ja froh das ich mein GDS-820C nicht verkauft habe. 
Allerdings denke ich das bei den Messungen oben mehr der Tastkopf für 
das Aussehen verantwortlich ist, meine alten TEK Tastköpfe sind auch um 
Welten besser als die "billig Teile". Ein Rechtecksig. besteht aus sehr 
vielen einzelnen Sinusschwingungen die wesentlich höherfrequenter als 
das Grundsignal sind. Um ein 30MHz Rechtecksig. zu Analysieren sollte 
man schon 300MHz Bandbreite haben.

Bei meinem GDS-820 sieht ein 20MHz Rechtecksig. aus einem TTL Gen. immer 
noch brauchbar aus, einen ordentlichen Tastkopf vorrausgesetzt. Aber 
eine "echte" Abbildung der Signalform kann man bis 10MHz erwarten.

Also kauft euch ersteeinmal einen ordentlichen Tastkopf.

Gruß, R.N.

von A.K. (Gast)


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Ok, also TTL Ausgang. Kann gut sein dass der Tastkopf schwer mitmischt. 
Steht zwar mit 250MHz auf dem Papier, aber was heisst das schon. 
Allerdings hat ein 74AC Ausgang schon eine andere Qualität als TTL. Wie 
man an der positiven Flanke unschwer erkennen kann.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Steht zwar mit 250MHz auf dem Papier

Wie lang ist den dein GND Lead vom Tastkopf?

Allerdings dass bei der TTL Messung nur die Pos. Flanke verschliffen ist 
lässt sich schwer mit Tastkopf & Oszi erklären (bei den anderen 
Varianten ist's ja schön symetrisch).
Ich vermute da stimmt in diesem Fall was nicht mit der Schaltung.

von A.K. (Gast)


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GND-Anschluss vom Taskkopf ist die übliche dafür vorgesehene 
Krokoklemme, ~10cm insgesamt.

TTL (74LS10) ist von Haus aus asymmetrisch, nach unten geht's da 
schneller als nach oben.

Die Schaltung könnte einfacher nicht sein - AVR Tiny45 als 
programmierbarer Taktgenerator und der 14pinner in Fassung. Kabellänge 
jeweils max 2cm.

von Kupfer Michi (Gast)


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>TTL (74LS10)
Dachte mir's schon halb, nahm aber an dass sowas heute kaum noch einer 
hat...

>dafür vorgesehene Krokoklemme, ~10cm insgesamt.
Das erklärt schon vieles.
Habs gerade bei mir mit HC14 nachgestellt. Hat ~3ns tr.

Mit 200MHz Tek2445B, Resistive Probe oder FET Probe und 1-2cm langem 
Anschluss am Probe Tip sauberer Rechteck mit minimalem überschwingen.
(Leider kann ich keine Bilder machen).

Verlänger der der Tip Loop auf ~12cm, schon merklicheres überschwingen.

12cm + künstliches erhöhen der Input Cap am Tip mit 12pF (die FET Probe 
dürfte ~2pF haben, Resistive unter 1pF) bringt den Input LC Schwingkreis 
so richtig in Wallung mit Resonanz von ca. 73MHz u. 3 Schwingungen und 
mein Signal sieht dann so aus wie dein AVR. Ich vermute daher dass du 
ein 10:1 passiv mit 10-12pF hast?

Einen AC14 auszuprobieren bin ich jetzt zu faul, weiss aber aus früheren 
Experimenten dass die Dinger so giftig sind dass sie mit ihrem tr nahezu 
alles zum Schwingen bringen sobald ein paar cm Draht und pF in der nähe 
sind.

Ich denke daher dass ein Grossteil deiner Signalformen auf den 
Eingangsschwingkreis deiner Probe zurückzuführen ist. Wenn du die 
möglichkeit hast spiel mal mit der Clip Länge rum oder erhöh dein C.in





von runni (Gast)


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also der 74LS10 ist kein TTL sondern LS-TTL (low power schottky) laut 
Datenblatt ist die Impulsverzögerung 33ns (30,3MHz).
Ich habe für meine Tests immer einen Generator 20MHz im DIP Gehäuse 
genommen (öffters auch als 33MHz auf alten Mainboards zu finden), die 
Teile haben einen TTL komp. Ausgang. Den mit je einem 220R Widerstand 
nach + und -, das kann man nat. auch an einem 74HCT,AC.. machen um so 
einen mögl. geringen Ausgwid. zu erhalten.

von Kupfer Michi (Gast)


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Nachtrag -
Habs schnell nochmal nachgerechnet:
Draht ohne GND in der nähe hat ~ 20nH/cm, 12cm Input Loop länge hat also 
240nH.
mit C.in 14pF ergibt sich eine LC Frequenz von 86MHz.
Kommt also mit den gemessenen 73MHz und den nicht berücksichtigten 2 cm 
auf dem Steckbrett so einigermassen hin.

von A.K. (Gast)


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> Ich vermute daher dass du ein 10:1 passiv mit 10-12pF hast?

16pF+/-5.

Zusätzliche Lastkapazität 33pF ändert nichts. Bei längerer GND-Loop wird 
allerdings die Oberwelle mörderisch. Spricht für deine These, dass der 
Messanschluss ein starkes Einschwingverhalten mitbringt. Mit einer 
FET-Probe kann ich leider nicht dienen.

von A.K. (Gast)


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Die gesamte GND-Loop liegt bei ~20cm, Von Spitze zum Anschluss vom 
GND-Clip über dessen Kabel zur Klemme. Ist kein Steckbrett sondern 
Lötpunkt, aber nur das nötigste verdrahtet. Lastwiderstand 100 Ohm 
ändert nichts.

von A.K. (Gast)


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> also der 74LS10 ist kein TTL sondern LS-TTL

Yep, aber dieser Unterschied sollte hier keine grosse Rolle spielen.

> die Impulsverzögerung 33ns (30,3MHz).

Wo mischt die mit? Ich sehe eher die Flankensteilheit als die 
Verzögerungszeit als kritisch an.

von Kupfer Michi (Gast)


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OK, habs schnell nochmal mit AC14 ausprobiert.... mörderisch

Selbe Messanordnung 12cm & Resistive ergibt 20% überschwingen und jede 
menge Oberwellen bis 250Mhz.

12cm + 12pF ergibt 80% überschwingen mit Grundwelle 84MHz, die 
zusätzlichen Oberwellen verschwinden. (Allerdings hab ich jetzt nicht 
geschaut was Vcc mit 100nF geblockt so noch treibt, auf dem Steckbret 
kann man DIP ACxxx vergessen).

>Zusätzliche Lastkapazität 33pF ändert nichts
Amplitude oder Resonazfreq?
Die ResFreq sollte kleiner werden, die Ampl. hängt ja auch von der Güte 
und dem Anregungsspektrum ab.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Die gesamte GND-Loop liegt bei ~20cm

macht bei 16pF 63MHz ResFreq. Kommt das hin?

>Lastwiderstand 100 Ohm ändert nichts.

Nur so zu Erinnerung: 16pF bei 100MHz sind 99Ohm Eingangslast an der 
Probe.

DIE ÜBLICHEN PASSIVE 10:1 PROBES KANN MAN EINFACH VERGESSEN  ÜBER 50MHZ, 
EGAL WAS AUF DER PACKUNG STEHT!

von A.K. (Gast)


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Diesmal mit GND-Loop aus einem der üblichen Krokokabel. Spasseshalber 
mal mit 4 Windungen "Luftspule" drin. Nun habe ich einen fast sauberen 
Sägezahn. Mit deulicher 2facher, die sonst keine grosse Rolle spielt 
(FFT: 25/45/65). Ohne "Luftspule" sieht's nicht halb so schön aus.

> Amplitude oder Resonazfreq?

Weder noch. Oszi FFT sagt Grundfreq 25MHz, dominante Oberwelle 65MHz, 
was auch immer von diesen Werten zu halten ist, denn das Signal selbst 
hat 20MHz, also darf man wohl grosszügig 5 abziehen.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Mit einer FET-Probe kann ich leider nicht dienen.

Och sowas geht ganz einfach selbst zu bauen und mit 12€ bist du bis 
200MHz dabei.

Ich muss noch ein paar Varianten ausprobieren und wenn ich dann Zeit hab 
kann ich ja mal ne Nachbauanleitung reinstellen.

So fürs Experimetieren bis +-12V gibts einfach nichts besseres und ist 
allemal besser als eine Passive Probe für 50...150€.
Wie du ja auch an unsere Diskussion siehst unterschätzen viele einfach 
den Effekt von GND Loop und Input Cap.

von A.K. (Gast)


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Apropos Probes: Nun gibt es die Dinger ja auch als 300MHz HF Probes, 
immer noch passiv. Alles Humbug, oder wozu sind die da?

Wie steht es mit folgender Logik: Wenn das Signal einen deutlichen 
Frequenzanteil >> Probefrequenz hat, wird's kritisch. Was bei 74AC mit 
2V/ns zweifellos der Fall ist.

von Kupfer Michi (Gast)


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>> Amplitude oder Resonazfreq?

>Weder noch

Versteh ich ehrlich gesagt nicht warum das keinen Effekt zeigt.
Wo hast du das C angebracht. Sieht da der Treiber zwei unterschieldlich 
LC Kreise und schwingt nur auf der Kleineren?

>dominante Oberwelle 65MHz, was auch immer von diesen Werten zu halten ist
Wenn sich das auf die Ursprünglichen 20cm/16pF bezieht so passts doch 
:-)
(Veränderung der Leitungsgeometrie hat ja auch schnell Einfluss auf das 
Resultierende L)

von A.K. (Gast)


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Der C sass genau zwischen den Y/GND-Pins vom Gatter, mit seinen 
Originaldrähten a jeweils 1cm. In den Tastkopf krieg ich ihn ja schlecht 
rein ;-).

von Kupfer Michi (Gast)


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>Apropos Probes: Nun gibt es die Dinger ja auch als 300MHz HF Probes,
immer noch passiv. Alles Humbug, oder wozu sind die da?

Frag mich was leichteres, vielleicht fehlt mir noch was im Verständniss 
aber ich seh einfach dass 10-15pF Input Cap und HF einfach nicht 
zusammenpasst.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Der C sass genau zwischen den Y/GND-Pins vom Gatter

Ja eben...
So sieht der Treiber nur die lange Loop, Allerdings theo. ist mir das 
noch nicht so ganz klar warum.

Habs gerade mit AC14 + 12cm ausprobiert.
12pF am HC14 nur leichte verschiebung der +100MHz oberwellen.
12pF an der Probe tip starke Absenkung der ResFreq und 
Amplitudenüberhöhung.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Wie steht es mit folgender Logik: Wenn das Signal einen deutlichen
Frequenzanteil >> Probefrequenz hat, wird's kritisch

Wenn du mit Probefrequenz die erste Resonanzfreq. der Messanordnung 
(sprich unser LC Schwingkreis) meinst dann ja. Denn wie du siehst liegt 
die ja locker leicht bei typischen Messanordnungen unterhalb der 
offiziellen Bandbreite.

Desswegen ist es ja auch so enorm wichtig C.in so klein zu bekommen wie 
möglich. Dann verschieb ich diese ResFreq. über die Oszi Bandbreite 
(dann kanns zwar immer noch nichtlineare Demodulation nach unten geben, 
aber das ist eine andere Geschichte).

von A.K. (Gast)


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So, jetzt schaut's besser aus. Ohne Massekabel direkt mit dem Massering 
der Probe an GND.

von Fritz (Gast)


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@ Kupfer Michi

Danke für deine Hinweise.
Deine Beiträge wahren sehr wieder einmal sehr lehrreich.

>Och sowas geht ganz einfach selbst zu bauen und mit 12€ bist du bis 200MHz
>dabei.
>Ich muss noch ein paar Varianten ausprobieren und wenn ich dann Zeit hab
>kann ich ja mal ne Nachbauanleitung reinstellen.

Das klingt wirklich interessant.


@ Alle
Jetzt aber noch eine andere Frage:
Ich habe mir gerade nochmal die Daten der Rigol-Oszis angesehen.
Gibt es eigentlich noch einen anderen Unterschied zwischen den MA und CA 
Versionen außer der Art des Displays?
Denn der Preisunterschied ist ja nicht von schlechten Eltern.

Mfg Fritz

von A.K. (Gast)


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Auch die 32MHz sind besser, aber doch mit erheblich undershoot.

von Kupfer Michi (Gast)


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>So, jetzt schaut's besser aus. Ohne Massekabel direkt mit dem Massering
der Probe an GND.

:)

(Ich nehem an das ist jetz wieder mit dem AVR Ausgang)

>aber doch mit erheblich undershoot.
da würde ich jetzt auch mal die Stromversorgung inspizieren, die kann ja 
auch eine Resonaz haben die du dann als Effekt am Ausgang siehst. Die 
Loop von High Side und Low Side fällt ja verschieden aus.

von A.K. (Gast)


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> Ich nehem an das ist jetz wieder mit dem AVR Ausgang

Nein, immer noch der 74AC00. Und so schlecht finde ich das Ergebnis 
dafür nun auch nicht. Immerhin sind es jetzt 32MHz und die Oberwelle 
liegt an der Grenze des Scopes.

von Kupfer Michi (Gast)


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>FET Probe

Hier ein kleines Bild meiner Probes:

Links - Resistive Probe
klein, billig, schnell zu machen, Bandbreite satt ohne ende.
Von der passen 3 Stück nebeneinander auf eine Steckbrettreihe, ist also 
ideal fürs Experimentieren. Einziger Nachteil ist R.in von 1.2K, für 
Digitalausgänge aber kein Problem.

Mitte - FET Probe ohne Verkleidung
Die Mistgabel ist einer von vielen verschiedenen Steckadaptern für die 
Res. und FET Probe je nach Anwendung. Dieser ist zum direkten Einstecken 
aufs Steckbrett. Damit komme ich dann auf eine Input Loop bis zum Gate 
des FETs von ca. 2 cm. Andere werden direkt auf die Schaltung gelötet, 
oder wenns nicht darauf ankommt, haben lange Kabel zum bequemen 
Arbeiten.

Rechts - Normale Multimeterspitze zum Grössenvergleich
Grösse ist halt trumpf wenns mal wieder ziemlich eng zugeht auf dem 
Steckbrett...

von Kupfer Michi (Gast)


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>Nein, immer noch der 74AC00.

Respekt...
... aber wenn ich bei mir die 20MHz Bandbreitenbegrenzung am Oszi 
Einstelle sieht mein Bild perfekt glatt aus ohne jegliche Überschwinger 
und ich ahne garnicht welche Monster da ihr unwesen treiben.

Daher ja auch mein Eingangs erwähnter Rat:
   Bandbreite, Bandbreite, Bandbreite !
(Und da habe ja Analoge Oszis leichter die nase vorn).

Ohne sie ist man als Elektronikanfänger Blind und man kommt in seinem 
Verständniss nicht über eine gewisse Schwelle hinaus.

von Kupfer Michi (Gast)


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Vielleicht noch als Rat in Richtung Fritz wie ich in seinem Fall 
vorgegangen bin.

Ich bin 3 Jahre mit einem 10Mhz Einkanaler rumgezogen und ich war 
während dieser zeit Mehrfach kurz davor 1-2.5K€ rauszuhauen für was ich 
mit dem jeweiligen Kentnisstand als das ideale Oszi ansah und natürlich 
hatte ich auch die Ansicht, wenn schon, dann ein "Richtiges" für die 
nächsten 20 Jahre.

Im Nachhinein muss ich sagen, bin ich froh dass ich jedesmal kurz davor 
wieder abgedreht hab, denn es wäre jedesmal die falsche Wahl gewesen.
Als Anfänger hält man halt vieles für Wichtig....

Wenn man dann mit einer 50-200€ Analog Gurke mit 50..100MHz seine 
Erfahrungen gemacht hat und sich alle die hier zur Sprache gekommen 
Fragen selbst beantworten kann, kann man auch viel sicherer selbst 
Entscheiden was man wirklich braucht.

von runni (Gast)


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Hallo,

und wo ist die Schaltung zum FET probe ? :-)

von runni (Gast)


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hier mal ein 20MHz Signal, ELV-DDS Gen. -> 1K Wid -> 1m RG58 -> T-Stück 
+ 50R Abschluss

von runni (Gast)


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so das gleiche mit Testtec LF312 Tastkopf, im ELV Gen ist auch 74AC.. im 
Ausgang.

von Kupfer Michi (Gast)


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>20mhz.jpg ELV-DDS Gen. -> 1K Wid -> 1m RG58 -> T-Stück
+ 50R Abschluss

Etwas ungewöhnlich ist nur der doch sehr grosse Hubbel weit hinten nach 
der Flanke, fast noch grösser als die ersten Überschwinger, zwar nicht 
unmöglich durch Phasenüberlagerungen aber soweit hinten doch irgendwie 
ungewöhnlich.
Welche tr misst du und welche Bandbreite hat dein Eingang?

Um die Übertragungscharakteristik zu bestimmen genügt es ja eine 
einzelne Sprungantwort (bei möglichst steilflankiger Anregung) auf den 
versch. Zeitskalen sich anzuschauen. Die Wiederholfreq. des Rechtecks 
dient ja nur zur bequemen Darstellung am Oszi und bringt nicht 
allzuviele neue Informationen.

Mach mal die Periode grösser um zu sehen ob das jeweils noch Nachwehen 
der vorhergehenden Welle oder schon der Vordip der nächsten Flanke ist.

Ich vermute eher dass das aus der Quelle/Spannungsversorgung kommt oder 
vielleicht durch andere Schaltungsteile eingestreut wird. AC im DIP auf 
dem Steckbrett bekomme ich jedenfalls nicht richtig geblockt.



von A.K. (Gast)


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> Die Wiederholfreq. des Rechtecks dient ja nur zur bequemen
> Darstellung am Oszi und bringt nicht allzuviele neue
> Informationen.

Dann aber müsste bei 20MHz und 32MHz ungefähr das gleiche rauskommen, 
denn der 74AC hat in beiden Fällen die gleiche Flanke.

Was durch die Flanke ausgelöste Schwingungen angeht stimmt das 
sicherlich.

Nur: Ist das wirklich alles? Wenn man das Rechtecksignal in seine 
Frequenzkomponenten zerlegt und etwas an Amplitude und Phase der 
Oberwelle(n) rumspielt, dann kriegt man ebenfalls over/untershoots als 
Ergebnis. Und die endliche Bandbreite des Analogteils vom Oszi tut ja 
genau dies.

Dieser Effekt ist aber nun stark abhängig von der Frequenz des 
Rechtecksignals.

von A.K. (Gast)


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Apropos Spannungsversorgung: Die habe ich mir gelegentlich man 
angesehen. War aber nichts zweckdienliches zu beobachten, sah ziemlich 
normal aus.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Dann aber müsste bei 20MHz und 32MHz ungefähr das gleiche rauskommen,
denn der 74AC hat in beiden Fällen die gleiche Flanke.

Ja, in dise Denkfalle bin ich anfangs auch getappt.
Ich nahm einen 60MHz QuarzOszi (dachte je höher je besser), der kam auf 
Anhieb bei meiner Probe "sauber" durch und ich sagte zu mir: siehste war 
doch ganz einfach.
Als ich jedoch mit der Freq. rumspielte wurde es grauenhaft.
Hier meine Erklärung warum:

Wenn ich mein System aus L & Cs (und anderen nichtlinearen Komponenten) 
anrege, so schwingt es zunächst vor sich hin und folgt nur seiner 
Übertragungscharakteristik. Es weiss ja nichts von der nächsten 
Anregung, egal ob die in 30ns, 30ms oder garnicht kommt (es weiss auch 
nichts von einer Rechteck Grundfreq.).

Wenn aber dann die nächste Anregung kommt so versetzt diese mein L-C 
Netzwerk ja nicht in den DC Grundzustand sondern die ganzen (Rest-) EM 
Felder meiner letzten Anregung stecken ja noch im System und überlagern 
sich nun mit der neuen Anregung.

Was ich dann also insbesondere bei bei einer hohen Rechteckfreq. sehe 
ist die Überlagerung aus meheren vorhergehenden Anregungen.

Dies kann bei glücklicher Wahl der Parameter in einem speziellen Fall zu 
überzeugenden Photos für die Marketing Abteilung führen, hilft mir aber 
zur Beurteilung der Übertragungscharakteristik nicht viel weiter.

Dies meinte ich mit dem "nicht allzuviele neue Informationen".
Anstatt die ungestörte Sprungantwort bis zum letzten Zappler (sprich 
f->0) zu sehen habe ich es nun mit der Überlagerung mehere dieser 
Antworten zu tun und diese hängt empfindlich vom Überlagerungszeitpunkt 
ab, was mir die Interpretation nur unötig erschwert.

Ich möchte ja dass ich eine über alle Freq. möglichst flache 
Übertragungscharakteristik habe und nicht dass bei einer bestimmten 
Freq. ein Rechteck "schön" aussieht.






von A.K. (Gast)


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Ich wollte mal sehen, was der Unterschied zwischen dem mitgelieferten 
Tastkopf (oben) und einem Testec ist (unten, HF212). Ist das gleiche 
Signal, am gleichen Pin.

Hier scheinen sich die bessere Abgleichmöglichkeiten vom Testec als 
nützlich zu erweisen. Der Rigol lässt sich nur bei 1KHz abgleichen, bei 
1MHz nicht. Der Testec schon.

von Fritz (Gast)


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Ich danke allen für eure Hilfe.

Ich schaue mich nach einem guten, gebrauchten Oszi um wie es  Kupfer 
Michi geraten hat.


Trotzdem würde mich noch interessieren was der große Unterschied bei den 
Rigol-Oszis zwischen den S/W und Farbdisplays ist der einen 
Preisunterschied von ein paar 100 Euro gerechtfertigt.


@ Kupfer Michi
Deine selbstgebauten Tastköpfe interessieren mich sehr.
Kannst du bekanntgeben wo du die Bauanleitung (bzw. die Schaltpläne) 
veröffentlichst, wenn du sie veröffentlichst?

Mfg Fritz

von Kupfer Michi (Gast)


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>selbstgebauten Tastköpfe

Resistive Probes wurden schon mehrfach an verschiedenen Stellen im Forum 
besprochen.
Hier meine Version.

Anmerkungen:

Normalerweise kann man die 50Ohm Eingangsterminierung weglassen, aber 
bei RG174 Coax gab das bei mir bessere Ergebnisse (ist halt dann 50:1 
statt 20:1).

Für den Inputconnector nehme ich die BUCHSL Buchsenleiste von Reichelt.
Der 3te Pin gibt eine bessere mechanische Stabilität und eine gewisse 
verpolungssicherheit. Die verschiedenen Probetips baue ich mit den 
zugehörigen STIFTL Steckleisten.

Den 50Ohm Abschlusswiderstand hab ich gleich in die BNC Buchse mit 
eingebaut. Gab keine nennenswerte Verschlechterung gegenüber der Term. 
im Oszi, aber so kann ich dann zusätzlich auch AC Kopplung am Oszi 
wählen was manchmal ganz hilfreich ist.

von Kupfer Michi (Gast)


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>selbstgebauten Tastköpfe, FET Probe

Ich bin gerade dabei anhand des Gelernten das ganze Konzept meiner FET 
Probes zu überdenken.
Weiss also nicht ob es viel sinn macht vertieft darauf einzugehen.
War für mich auch eher als Übungsaufgabe im HF Design gedacht und bin 
überrascht wie weit man damit kommt.

Nun gut, wenns jemand interessiert...

Ein paar Anmerkungen:

Die Abgleichkondensatoren C100 & C200 müssen natürlich individuell 
bestimmt werden.

Die FETs sind händisch auf hohen Drain Strom selektiert bei möglichst 
gleichem V.GS. Leider gibt es keine leicht zu beschaffenden SMD FETs für 
den UHF Bereich. Wie sich im nachhinein rausstellte ist der BF256 für 
200MHz Bandbreite immer noch etwas zu lahm, aber bis 150 MHz sollte es 
mit ihm keine Probleme geben.
Bin daher am Überlegen die ganze Eingangstufe anders zu machen und 
eventuell ein CFB OpAmp (MAX4224) als Ausgangstufe zu nehmen.

Auf zusätzlichen Eingangsschutz wurde verzichtet. Das ganze ist ja auch 
nur fürs Experimentieren auf dem Steckbrett für +-12V gedacht.

Das ganze ist bei mir auf Lochraster doppelseitig mit Fädeltechnik 
aufgebaut, siehe Bild oben (sag da noch einer dass Fädeltechnik und HF 
nicht gehen würde).

Gehäuse ist momentan noch ein Problem um die Vorteile des kleinen 
Bauvolumens nicht zu verliern.
Mein Favoriet hierfür momentan: Schrumpfschlauch, Kupferfolie zur 
Schirmung, Schrumpfschlauch, dann muss man aber C100 als SMD Trimmer 
einbauen was wieder Volumen genau an der kritischten Stelle kostet...

von Fritz (Gast)


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Danke für die Schaltpläne und danke für deine Hilfe.

Gibt es irgendwelche Besonderheiten bei den Schaltungen auf die ich 
besonders achten muß/soll?

Mfg Fritz

von Kupfer Michi (Gast)


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>irgendwelche Besonderheiten bei den Schaltungen auf die ich
besonders achten muß

Bei der Resistive Probe sollte es keine Probleme geben. Halt alles schön 
kompakt mit SMD Wid. aufbauen (wegen der oben genannten Gründen), aber 
darauf achten dass keine unnötigen parasitären Cs entstehen.
Die 2x100Ohm am Eingang würde ich durch einen 50Ohm ersetzten (hatte 
damals gerade nichts anders zur verfügung).

Bei der FET Probe ist es schon ein bischen trickreicher. Die kritischen 
Punkte sind dabei die Kompensation der Eingangs/Streu-Kapazitäten des 
FETs und des OPAs, die richtige Leitungsführung von GND und 
Blockkondensatoren um die Signalintegrität zu gewährleisten.
Bei mir hat das auch mehrere Anläufe gebraucht.
Im Verständniss geholfen hat mir dabei
   http://www.signalintegrity.com/pubsIndex.htm
sowie andere Publikationen zum Thema PCB Design.
Für C100/C200 habe ich keine SMD C-Trimmer genommen da die zuviel Platz 
weggenommen hätten sonder einfach mittels Intervallschachtelung SMD Cs 
durchprobiert biss es stimmte.

Wenn du dich für den Anfang mit 50-100MHz zufrieden gibst kannst du für 
den OPA auch einen MAX4012 nehmen und den Eingangsteiler von 1.1M auf 
10M hochsetzen.
Also einfach Experimentieren, dann lernt man am meisten. Die Res.Probe 
kannst du dabei immer als Vergleichsnormal hernehmen.

von Fritz (Gast)


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Danke für deine Informationen.

Hat man, wenn man die Trimm-C's fix aufbaut nicht dass Problem dass 
einem das Ganze durch Alterung der Bauteile und andere Faktoren 
davonläuft?
Da müsste man doch immer wieder das Ganze aufreißen und herumlöten.
Reicht denn nicht das Montieren der Abschirmen nach dem Abgleichen schon 
aus dass das Ganze neu abgeglichen werden muß?
(Kapazitive Wirkung zwischen Abschirmung und Schaltungskomponenten.)

Muß man denn nicht einen Tastkopf auf jedes Oszi bzw. auf jeden 
Oszieingang neu abgleichen?

Mfg Fritz

von Kupfer Michi (Gast)


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>Muß man denn nicht einen Tastkopf auf jedes Oszi bzw. auf jeden
Oszieingang neu abgleichen?

Normale Passive Probes ja, denn bei diesen besteht der kapazitive 
Spannungteiler aus Probe Tip Cap und der Eingangskap. des Oszis.
Daher muss bei diesen im Extremfall für jeden Kanal neu abgeglichen 
werden.

Bei der Res. & FET Probe wird der Oszi über eine abgeschlossene 50 Ohm 
Leitung getrieben, daher sieht der Treiber (im Idealfall) kein C und 
muss daher auch nichts kompensieren. Cs die hinter dem 50Ohm Abschluss 
sind sind ja vom Oszihersteller schon intern kompensiert.

Anders sieht es auf der Treiberseite am Tastkopf aus.
Bei der Res.Prob hat man es dort eigentlich nur mit Streukapazitäten zu 
tun.
Wenn z.B. an dem 50Ohm SMD ein Streu C von ~0.5pF entsteht so bedeutet 
dies durch den 1225Ohm Eingangsteiler ein fg von 265MHz. Sollte also für 
Bastlerzwecke kein allzugrosses Problem sein. Wenn nein, dann muss man 
halt auch hier kompensieren. Da angepasst eingespeist wird sieht man 
also am Probe Tip eine fasst reine ohmsche Last. Das macht ja die Res. 
Probe trotz ihres geringen Eingangswid. so attraktiv.

Anders sieht es bei der FET Probe aus. Hier hat man eine Gate Cap von 
2-3pF die wegen des hochohmigen Eingangsteiler unbedingt kompensiert 
werden müssen. Das gleiche gilt für den Spannungsteiler vor dem OpAmp.
Danach sieht das Oszi ja wieder eine geraden Frequenzgang über ein 
"ideales" 50Ohm Kabel (die ~3% Verluste bei 100MHz von z.B.RG174 müssten 
natürlich auch kompensiert werden, aber das ist eine andere Geschichte).

>Hat man, wenn man die Trimm-C's fix aufbaut nicht dass Problem dass
einem das Ganze durch Alterung der Bauteile und andere Faktoren
davonläuft?

Gute Frage,
die ich für mich sehr pragmatisch beantwortet habe: Schaun mer mal!
Ich geh einfach davon aus dass die Lebens/Nutzungsdauer meiner FET 
Probes nicht so gross ist so dass das relevant wird.

>Reicht denn nicht das Montieren der Abschirmen nach dem Abgleichen schon
aus dass das Ganze neu abgeglichen werden muß?

DAS ist der eigentliche Knackpunkt an der Geschichte, für den ich noch 
keine gute Lösung gefunden hab.
Kritisch ist das C am Eingangsteiler der direkt an der Probe Tip sitzen 
muss. Kommt man mit der Schirmung auf 1-2 mm an die SMD Rs oder Gate 
Leitung ran so macht sich dies sofort bemerkbar.

Also Abstand lassen den man an der Stelle nicht hat, oder normale C 
Trimmer nehmen die viel zu gross sind, oder SMD Trimmer die ich noch 
nicht habe um damit zu Experimentieren...., also befindet sich das ganze 
z.Z. nur ungeschirmt in einer Plastikfolie, was aber bei meine 
bisherigen Basteleien erstaunlich wenig Probleme machte. Mal sehen, 
vielleicht fällt mir da noch was ein.

(Wie gesagt geht es mir ja nicht darum ein industrietaugliches Design 
vorzulegen, sonder für kleines Geld etwas praktisch Nutzbares zuwege zu 
bringen bei gleichzeitig grossem Erkenntnisgewinn)

Aber mittlerweile sind wir mit unsere Diskussion für ein 
Markforumsbeitrag doch schon etwas weit abgedriftet...

von Jupp M. (juppp)


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@Kupfer Michi

>Leider gibt es keine leicht zu beschaffenden SMD FETs für
>den UHF Bereich.

BF998 bis 1GHz bei Farnell
Oder J310 bei Reichelt

Gehen die für deine Anwendungen nicht? Und wenn nicht, so würde mich der 
Grund dafür interessieren. Kannst du da bitte was zu sagen?

von Kupfer Michi (Gast)


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>J310

Den hatte ich vor dem BF256C probiert, war aber zu lahm, wird ja auch 
nur für VHF empfohlen.

>BF998 bis 1GHz bei Farnell
Farnell zählt für mich nicht unter "leicht zu beschaffen",
aber ich hab den BF910 (ebenfalls Dual Gate MOSFET) bei Reichelt kurz 
ausprobiert.

Der scheint mir auf dem ersten Blick recht ähnlich zum BF998 zu sein.
Brachte aber auf Anhieb keine besseren Ergebnisse, so dass ich diesen 
Seitenzweig nicht weiter verfolgt habe.

Das Problem für mich war, dass der Drain Strom mit ~4mA zu klein ist bei 
V.G2S=0V und mir nichts einfiel wie ich für ein höheren Id das 2 Gate 
vorspannen könnte.
Auch waren die max. DS bzw. GS Spannungen kleiner als beim BF256C so 
dass der Arbeitsbereich noch kleiner geworden wäre.
Verlockend war natürlich die gegenüber dem BF noch kleinere Gate 
Capazität.

Wirklich Rund gehen dürfte es erst mit GaAs FETs... aber die sind gleich 
richtige Sensiebelchen und ohne Schutzschaltung nicht zu betreiben.

von Michael R. (rubi)


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Hallo

Es ist sehr schwer das Oszi mit dem man dann die nächsten Jahre vollauf 
zufrieden sein wird zu kaufen.

Mein erstes war ein 20Mhz ITT, aber hatte leider keine Cursor.
Ansonsten ein feines Teil für die damalige Zeit.

Dann lange nichts, Hobbyaufgabe.

Das nächste ein Tek mit 100 Mhz und 4 Kanälen.
Ein feines Teil bis auf das der Lüfter laut ist und auf meinem 
Schreibtisch nicht mehr genug Platz.

Dann kam ein TDS210, mit dem bin ich eigentlich am glücklichsten.
Dennoch möchte ich es wieder verkaufen oder evtl. als zweit Gerät 
behalten.

Im Moment möchte ich wieder ein 4 Kanal, digital mindestens 100 Mhz und 
ein Farbdisplay (FFT wäre auch nett). Da es aber nicht unbedingt 
notwendig ist, bleibe ich zur Zeit bei meinem Tek.

Also Du wirst mit Sicherheit nicht sofort das Gerät finden mit dem Du 
die nächsten Jahrzehnte uneingeschränkt Glücklich sein wirst, da du für 
so ein Gerät sehr viel Geld hinlegen müsstest. Aber es gibt ja Ebay und 
dort erreichen gebrauchte Geräte recht gute Preise und mit der Zeit 
wirst Du ein für dich optimales Gerät mit Sicherheit finden.

LG
Michael

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Da ja hier nach Oszilloskopen gefragt wurde, die für Einsteiger 
erschwinglich sind und trotzdem nicht nach einem halben Jahr nicht mehr 
ausreichen, der Verweis auf diesen Thread

Beitrag "[V] Digital-Speicher-Oszilloskop Tektronix TDS1002"

wo ich mein Digital-Speicher-Oszilloskop TDS1002 verkaufen möchte.

Gruß
Christoph

von Tobias P. (hubertus)


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Nun, ich beabsichtige ebenfalls mir demnächst ein Scope zu kaufen.
Ich habe dieses hier ausgewählt:

http://www.distrelec.com/ishopWebFront/catalog/product.do/para/language/is/de/and/shop/is/CH/and/id/is/01/and/node/is/acaeacaaacab/and/series/is/1.html

Typ GDS2064

Es ist ein 4Kanal-Scope mit 60 MHz Bandbreite und 1Gs/s.
Oben hab ich irgendwo mal gelesen, dass sich bei mehreren Kanälen die 
Bandbreite teilt! Heisst dass, wenn ich auf allen 4 Kanälen was messe, 
habe ich dann noch 250 MS/s und 15 MHz Bandbreite?
Ich würde ein 4 kanaliges Gerät eigentlich vorziehen, ist extrem 
praktisch. Wir verwenden in der Firma das Infinium von hp, welches auch 
mit 4 Kanälen arbeitet. Ich finde das ziemlich gemütlich so zu messen, 
man kann meist alle wichtigen Signale auf einmal erfassen.
Doch ich weiss jetzt nicht mehr sicher, ob das ein kluger Kauf wäre... 
Ich habe hauptsächlich vor, damit an digitalen Schaltungen (uC) zu 
messen, aber auch etwas Analogtechnik (seit neuestem interessiert mich 
auch Audiotechnik).

Den Preis find' ich ziemlich gut.... Das Gerät schaut auch anständig 
aus, scheint gute Funktionen zu haben. Was meit ihr dazu, wenn ich auch 
mal eure Meinung einholen darf?

Übrigens, @Fritz:
Ich würde dir, wie einige andere hier auch, zu einem digitalen Oszi 
raten. Damit lässt sich viel mehr anstellen als mit einem analogen. Nich 
nur aperiodische Signale kannst du erfassen; manchmal möchte man ja auch 
ein sehr langsames Signal messen (ich jedenfalls). Und mit dem 
analog-Oszi kommt man da gelegentlich mal ins Schwitzen, weil man die 
Zeitbasis extrem runterdrehen muss ;) Mit dem digitaloszi istts hingegen 
kein Problem. Ausserdem messen die meist auch noch Frequenz, Vpp, Vrms 
und solche Sachen aus, was recht nützlich sein kann.

von Dieter R. (drei)


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Tobias Plüss wrote:
> Typ GDS2064
>
> Es ist ein 4Kanal-Scope mit 60 MHz Bandbreite und 1Gs/s.
> Oben hab ich irgendwo mal gelesen, dass sich bei mehreren Kanälen die
> Bandbreite teilt! Heisst dass, wenn ich auf allen 4 Kanälen was messe,
> habe ich dann noch 250 MS/s und 15 MHz Bandbreite?

Ohne den Typ zu kennen: 250 MS/s und 60 MHz Bandbreite. Oder 2 Kanäle 
mit 500 MS/s und 60 MHz Bandbreite. Am Analogteil ändert sich ja nichts.

Ich würde aber kein Oszilloskop mit 60 MHz Bandbreite kaufen. 600 MHz 
ist da passender, jedenfalls, wenn man mit Digitaltechnik arbeiten will. 
Brauchbarer Kompromiss vielleicht 200 bis 300 MHz, wenn mehr finanziell 
unerreichbar ist.

von Tobias P. (hubertus)


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@Dieter:

Mann 600 MHz ist ja nicht zu zahlen!
Ich bin Lehrling, also kann ich mir so ein geiles Scope wohl eher nicht 
leisten ;)

Also von 60 MHz rätst du mir ab.... 100 MHz würde preislich auch noch 
knapp drin liegen, aber ich denke das ist auch nicht viel besser?

Warum ist 60 MHz nicht eine so tolle Bandbreite? Und es ist also 
tatsächlich so, dass ich schluessendlich, wenn ich auf allen 4 Kanälen 
messe, nur einen viertel der Bandbreite und einen viertel der Samplerate 
habe?

von Andreas K. (a-k)


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Fang in dem Thread oben wieder an. Für Highspeed-FPGA Design, 
Gigabit-Ethernet-Controller, Videoausgänge von Grafikkarten usw. kannst 
du 60MHz DSOs vergessen. Wenn's nur darum geht, mal an 4MHz SPI zu 
schnüffeln oder ob der 16MHz Takt auch brav oszilliert, dann ist ein 
60MHz Gerät ok.

von Tobias P. (hubertus)


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@Andreas Kaiser:

Ja so in etwa dachte ich mir auch die Anwendung. Highspeed-FPGA-Design 
betreibe ich vorläufig noch nicht, ich mach noch nicht mal was mit 
FPGAs. Vielleicht demnächst mal... Aber bis zum Highspeed wirds noch ein 
zwei Jährchen dauern ;)
Denkst du ein 60 MHz-Gerät ist auch ausreichend, wenn man im 
Audiobereich was machen will? Wenn ich vielleicht mal einen Verstärker 
baue oder irgend eine andere Soundanlage? Nicht dass ich das jetzt 
konkret vorhabe, aber mal ein bisschen rumexperimentieren wäre auch 
interessant.

von Andreas K. (a-k)


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> Denkst du ein 60 MHz-Gerät ist auch ausreichend, wenn man im
> Audiobereich was machen will?

Audio steht für Frequenzanteile bis 20KHz und ist entsprechend 
anspuchslos. Da könnte dir jedoch die schwache Amplitudenauflösung eines 
8bit-DSO und das (u.A. dadurch) deutliche Rauschen ziemlich im Weg 
stehen. Dafür ist ein simples 20MHz Analogscope sinnvoller.

von Tobias P. (hubertus)


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Wie viele Bits sollte denn ein 'gutes' Scope circa haben?
Ich sehe: Das wird nichts mit dem Scope, welches ich mir da ausgesucht 
habe...
Damit komme ich ja schon an die Grenze, wenn ich 4kanalig an einem 
Mikrocontroller messe, welcher mit 14.7456 MHz getaktet ist.

von Dieter R. (drei)


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Andreas Kaiser wrote:
> Fang in dem Thread oben wieder an. Für Highspeed-FPGA Design,
> Gigabit-Ethernet-Controller, Videoausgänge von Grafikkarten usw. kannst
> du 60MHz DSOs vergessen. Wenn's nur darum geht, mal an 4MHz SPI zu
> schnüffeln oder ob der 16MHz Takt auch brav oszilliert, dann ist ein
> 60MHz Gerät ok.

@Tobias Plüss Anmerkung dazu:

Die Begrenzungen eines 60-MHz-Oszilloskops (oder 100 MHz ...) bei 
Messungen in der Digitaltechnik solltest du SEHR ernst nehmen. Einen auf 
16 MHz schwingenden Taktoszillator kannst du damit prüfen (bei 32 kHz 
wird's schon schwieriger, aber das ist ein anderes Thema). Meist setzt 
man ein Oszilloskop in der Digitaltechnik aber ein, wenn man die 
Impulsform, Verzögerungszeit, Glitchfreiheit usw. überprüfen will. Da 
sehen 16-MHz-Signale auf einem 60-MHz-Scope alle nur rund und schön aus, 
Glitches finden einfach nicht statt.

Für Audio-Analog-Technik sieht natürlich alles ganz anders aus. Meist 
bleibt es aber nicht dabei, zumindest nicht beim typischen Teilnehmer in 
diesem Forum.

P.S.: es gibt auf Ebay gelegentlich (aus USA, Direkt-Import) gebrauchte 
Super-Oszilloskope zum absoluten Schnäppchenpreis (jedenfalls gemessen 
am Neupreis). Es ist aber ein Hochrisiko-Geschäft, und ich weiß nicht, 
ob man es wirklich empfehlen sollte: 1. ist bei der heutigen 
Ebay-Politik nicht erkennbar, wer ggf. den Preis manipuliert und 
hochgetrieben hat, 2. darf ein solches Gerät natürlich nie kaputt gehen, 
denn Reparaturen sind absolut unbezahlbar.

von Dieter R. (drei)


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Tobias Plüss wrote:
> Wie viele Bits sollte denn ein 'gutes' Scope circa haben?

8 Bit, einfach weil das technischer Standard ist und alles andere 
nichttrivial wird. 10 bis 12 Bit gibt's im High-End-Bereich, oft aber 
auch nur durch Mittelung über mehrere Messungen (also in der 
Signalaquisition ähnlich wie ein Analoggerät). Ich bezweifle aber, dass 
es da ein bezahlbares Gerät gibt.

von Tobias P. (hubertus)


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@Dieter:
Danke für die Info!
Ich habe mich heute noch anderweitig etwas schlau gemacht... Und bin zu 
dem Schluss gekommen, dass der Preis eines neuen, halbwegs brauchbaren 
Geräts für mich schon jenseits von Gut und Bös liegt.
Wenn ich ein 100 MHz Scope kaufe (was preislich auch noch gut drin 
liegt) und da mit 2 Kanälen messe habe ich ja auch nur noch 50 MHz 
Bandbreite (ausser es ist ein Gerät, das wirklich pro Kanal 100 MHz 
hat).
Und damit kann ich ja dann höchstens noch eine Rechteckfrequenz von 5 
MHz auch als solche erkennen... Das ist mir zu wenig.
Im Moment habe ich noch nicht DIE High-End Anwendungen, ich 
experimentiere mit höcstens 16 MHz. (Damit würde aber schon das 100 
MHz-Gerät überfordert sein...) Aber später mal, wenn ich vielleicht mit 
einem ARM-Controller bastle, welcher mit sagen wir mal 60 MHz getaktet 
wird habe ich ja da keine Chance mehr.
Mann wie mich das jetzt ank**kt... Ich müsste dazu ja ein min. 600 MHz 
Gerät haben. Un nun ja - DAS liegt wirklich ausserhalb meines Budgets ;)
Vergessen wir das mit dem Oszi schnell wieder.... ich bin froh dass ich 
zufällig auf diesen Thread gestossen bin. Sonst hätt' ich wohl das 60- 
oder 100MHz Scope gekauft, was ja aber dann ein echter Fehlkauf gewesen 
wäre und 2000 CHF aus dem Fenster geworfen.
Naja man lernt nie aus.... So bleibt dann wohl mein Bastelplatz ohne 
Oszi.
Über ebay würde ich so ein Gerät auch eher nicht kaufen... ist mir zu 
riskant, und im Moment werden da eh nur analoge Krücken angeboten, die 
mich nicht wirklich reizen. die Geräte schauen alle schon ziemlich 
verstaubt aus...

von Dieter R. (drei)


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Tobias Plüss wrote:
> @Dieter:
> Danke für die Info!
> Ich habe mich heute noch anderweitig etwas schlau gemacht... Und bin zu
> dem Schluss gekommen, dass der Preis eines neuen, halbwegs brauchbaren
> Geräts für mich schon jenseits von Gut und Bös liegt.
> Wenn ich ein 100 MHz Scope kaufe (was preislich auch noch gut drin
> liegt) und da mit 2 Kanälen messe habe ich ja auch nur noch 50 MHz
> Bandbreite (ausser es ist ein Gerät, das wirklich pro Kanal 100 MHz
> hat).
> Und damit kann ich ja dann höchstens noch eine Rechteckfrequenz von 5
> MHz auch als solche erkennen... Das ist mir zu wenig.

Das wiederum ist etwas zu pessimistisch gesehen. Die Analog-Bandbreite 
der Eingangskanäle bleibt, nur die Abtastung wird aufgeteilt (das ist 
jetzt eine generelle Beschreibung, die für alle Geräte gilt, die ich 
bisher kennengelernt habe. Die waren aber alle von Tektronix, HP/Agilent 
oder Gould. Das erwähnte kenne ich nicht!). Bei 1 GHz Sampling Rate des 
Oszilloskops heißt das also, dass bei 4 Kanälen jeder einzelne Kanal mit 
250 MS/s abgetastet wird. Das ist schon eine Menge, vor wenigen Jahren 
war das noch absolutes High-End und unbezahlbar. Die Frage ist nun, was 
nützt es und wie interpretiert man es:

a) Bei Analog-Signalen heißt das gemäß Abtasttheorem, dass noch Signale 
bis 125 MHz ERKENNBAR sind. Die kannn der Analogteil im Beispiel sowieso 
nicht mehr durchlassen.

b) Bei Analog-Signalen leidet außerdem naturgemäß die Genauigkeit der 
Amplituden- und Phasenauflösung, bei Digitalsignalen die Genauigkeit der 
Flankendarstellung. Wenn man weiß, was man da misst, ist das tolerabel. 
Man muss nur immer daran denken, dass zwischen zwei angezeigten 
Sampling-Punkten unbekanntes Niemandsland ist.

VIELE (aber nicht alle Low-End-) Digitaloszolloskope können auf ETS 
umschalten. Dann wird jeder Kanal mehrfach nacheinander abgetastet, so 
dass sich wieder die volle Abtastrate (nun aber über mehrere Durchläufe 
gemittelt) ergibt und eine Analog-ähnliche Darstellung auf dem Schirm. 
Ob das das erwähnte Gerät kann, weiß ich nicht. Bitte selbst nach 
Datenblatt prüfen.

Hier gibt es einen zweiten Thread zum Thema, auch sehr aufschlussreich.


Beitrag "Anfrage zur Bandbreite eines Oszilloskopes"

von Tobias P. (hubertus)


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Mit ETS meinst du wohl "Equivalent Time" oder sowas?
Das Oszi welches ich möchte kann in diesem Mode 25 Gs/s.
Das scheint mir nicht so übel zu sein oder?
Dann dauert eine Messung bei 100 MHz einfach etwas lnger im ET-Mode als 
wenn man es im RT Mode betreibt oder?

von Dieter R. (drei)


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Tobias Plüss wrote:
> Mit ETS meinst du wohl "Equivalent Time" oder sowas?
> Das Oszi welches ich möchte kann in diesem Mode 25 Gs/s.
> Das scheint mir nicht so übel zu sein oder?
> Dann dauert eine Messung bei 100 MHz einfach etwas lnger im ET-Mode als
> wenn man es im RT Mode betreibt oder?

ETS = Equivalent Time Sampling

Ja, alles richtig. Klingt auch richtig gut. Wenn es jetzt dieses Scope 
mit um die 200 MHz Bandbreite gäbe, würde ich (natürlich nur nach 
Katalogangabe, ich kenne es ja nicht) wirklich dazu raten, als 
universelles Messgerät, das nicht schon nach zwei Jahren wieder überholt 
ist.

von Tobias P. (hubertus)


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@Dieter:
Ja es gibt das Scope sogar als 200 MHz version.
Und du würdest mir also nicht von dem abraten? Hm, das freut mich...
Das 200 MHz ist zwar wirklich sauteuer, aber es liegt eigentlich noch 
drin.

hier mal das Datenblatt:

http://chdist35.distrelec.com/distrelec/datasheets.nsf/WebAttachments/28159334C45F3577C125729D00496245/$File/GDS-2062.pdf

Ich denke schon länger über den Kauf nach, aber wie gesagt fand ich es 
bis jetzt twas riskant, da ich ja schliesslich nicht in 2 Jahren ein 
neues Gerät kaufen will.

von Dieter R. (drei)


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Um dir mal den Mund wässrig zu machen:

http://cgi.ebay.com/Tektronix-DSA602-Digitizing-Signal-Analyzer_W0QQitemZ290148583635QQihZ019QQcategoryZ104247QQrdZ1QQssPageNameZWD1VQQcmdZViewItem

Das WAR mal Highend, jetzt für 300 Dollar + etwa genau so viel 
Transportkosten. Ob es auch funktioniert? Auf jeden Fall fehlen noch die 
Plugins, gibt es aber auch bei Ebay.

Auch dieses Gerät hat "nur" 2 GSample/s, aber bei einer Systembandbreite 
bis 1 GHz. Die "billigsten" Plugins haben, glaube ich, 300 bis 400 MHz.

Komplett mit mehreren Plugins + Transport kommt so ein Gerät gebraucht 
dann auf etwa 1.000 bis 2.000 Euro. Da kommt man schon ins Grübeln.

Support von Tektronix geibt es übrigens dafür nicht mehr. Für 
Privatanwender scheint mir, wie gesagt, das Risiko extrem hoch. Für eine 
kleine Firma, die vor der Alternative steht, 20.000 Euro für ein 
Neugerät zu investieren oder etwas ähnlich Brauchbares mit 
entsprechendem Risiko für 1/10 des Preises zu kaufen, sieht das anders 
aus.

von Tobias P. (hubertus)


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Ja die Plugins fehlen - scheint aber wirklich sonst kein schlechtes 
Gerät zu sein ;)

Das geilste was ich je mit gearbeitet hab' war ein Infinium Oszi von 
Agilent Technologies mit 4 Kanälen und 1 (oder warens 2?) GHz. Das Teil 
kan bis 5 ps Auflösen... das fand ich ziemlich faszinierend.
Macht recht spass mit dem Gerät was zu machen.

So eins ist aber ein paar Franken zu teuer ;)) Aber ich denke ich leiste 
mir das 200 MHz Gerät, wie du es mir empfohlen hast. Ich hab mir das 
wohl schlechter vorgestellt als es tatsächlich ist.... ;)
Jetzt heissts noch ein bisschen sparen ;)

von Kupfer Michi (Gast)


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Einmal aus einer etwas anderen Sichtweise warum 200MHz Analogbandbreite 
selbst für einen (etwas ernsthafteren) Hobybastler so wichtig sind und 
warum man mit 60MHz nicht sehr weit kommt:

Viele für das funktionieren von Digital und Analogschaltungen wichtige 
Zeitvorgänge spielen sich halt im Frequenzbereich zwischen 10 ... 150MHz 
ab, selbst wenn die zugrundeliegende Schaltung mit einer weitaus 
geringeren Taktfrequenz arbeitet.

Das ergibt sich halt einfach zwangsläufig aus den typischen 
Schaltgeschwindigkeiten, Leitungslängen und Parasitären Ls und Cs die 
eine Schaltung schnell zu ungeplanten Verhalten anregen, ist nun mal 
leider so und nicht hinschauen hilft auch nur sehr begrenzt.

Einige Beispiele hierfür:

- Das berühmte Abblocken von ICs, die meisten Bastler wissen nicht was 
sie da für Probleme haben, einfach weil ihr Oszi zu lahm ist und nur 
eine kleine Delle anzeigt.

- Schaltregler, die arbeiten zwar nur bei 100KHz aber die Schaltspikes 
und schnellen Oszilationen zwischen Schaltspule und Freilaufdiode sind 
bei mir regelmässig im Freq.bereich 20-150MHz. Mit einer 30MHz Gurke seh 
ich da nix, aber spätestens wenn ich das UKW Radio einschalte pfeift es 
mir eines vor.
Ohne genügend Bandbreite ist es schwer da die richtige Leitungsführung 
zu finden, Ferite Perlen zu verteilen oder einfach unterschiedliche 
Elkotypen auszuprobieren, immer hab ichs sofort mit Schwingungen 
oberhalb von 20 - 60MHz zu tun.

Natürlich endet die Welt nicht bei 200MHz und eigentlich währen wie 
Dieter R. oben nahelegt 400MHz angesagt, aber realistischer Weise sind 
für den Durchschnittshobybastler so schnelle Signale mit Hobymitteln 
sowiso nicht mehr richtig in den Griff zu bekommen, also schadet es auch 
nicht wenn man erst garnicht weiss welche Monster da oberhalb 200MHz so 
ihr unwesen Treiben ;-)

von Andreas K. (a-k)


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Tobias Plüss wrote:

> Wenn ich ein 100 MHz Scope kaufe (was preislich auch noch gut drin
> liegt) und da mit 2 Kanälen messe habe ich ja auch nur noch 50 MHz
> Bandbreite (ausser es ist ein Gerät, das wirklich pro Kanal 100 MHz
> hat).

Du bringst hier Bandbreite und Samplerate durcheinander. Wenn das Ding 
100MHz Bandbreite hat, dann pro Kanal, egal wie viele das sind. Die 
Samplerate hingegen wird je nach Modell aufgeteilt oder auch nicht.

Wobei so eine Aufteilung natürlich suboptimal ist, aber auch keine 
Katastrophe sein muss, denn die Bewertung der Form besonders kritischer 
Signale kann man oft auch mit 1-Kanal-Messung durchführen.

von Andreas K. (a-k)


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Dieter R. wrote:

> 8 Bit, einfach weil das technischer Standard ist und alles andere
> nichttrivial wird. 10 bis 12 Bit gibt's im High-End-Bereich,

Er sprach explizit auch Audioanwendungen an. Ich frage mich halt, 
wieviel in diesem Bereich mit einem 8bit DSO anzufangen ist, wenn man 
sich auf die Suche nach Brumm- oder Rausch-Störungen begibt, mit einem 
Oszi bewaffnet, dass selber grob gepeilt 30dB Rauschabstand hat (ja nach 
relativer Kurvengrösse sind wohl auch ein paar mehr dB drin, aber bei 
der üblichen Kurvengrösse bei 2-Kanaldarstellung ist man wohl eher bei 
30dB). Da sind DSOs den analogen Kollegen gegenüber halt im Nachteil.

von Dieter R. (drei)


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Andreas Kaiser wrote:
> Dieter R. wrote:
>
>> 8 Bit, einfach weil das technischer Standard ist und alles andere
>> nichttrivial wird. 10 bis 12 Bit gibt's im High-End-Bereich,
>
> Er sprach explizit auch Audioanwendungen an. Ich frage mich halt,
> wieviel in diesem Bereich mit einem 8bit DSO anzufangen ist, wenn man
> sich auf die Suche nach Brumm- oder Rausch-Störungen begibt ...

Das ist jetzt aber müßig. Ein 12-bit-DSO gibt es nicht für bezahlbares 
Geld (wenn doch, bin ich für jeden Hinweis dankbar). Und mit einem 
Oszilloskop (weder analog noch digital) macht man keine 
Störspannungsanalyse "on top" eines Nutzsignals. Dafür gibt es 
Störspannungsanalysatoren, und die dürften nun wirklich jenseits aller 
privaten Messtechnik-Ambitionen sein. Bei JEDEM Messgerät muss man 
begriffen haben, wie es funktioniert und wo die systembedingten 
Einsatzgrenzen sind. Der Riesen-Vorteil des DSO ist die gute 
Dokumentationsmöglichkeit und damit die Vergleichbarkeit von Messungen 
sowie die inhärenten Möglichkeiten zur Signalverarbeitung und Analyse. 
Der Nachteil ist die diskrete Signalaufzeichnung, sowohl im Amplituden- 
als auch im Zeitbereich. Ein weiterer, meist übersehender Nachteil ist 
die bei FAST allen Geräten hohe Totzeit zwischen zwei Messungen. 
Trotzdem würde ich JEDEM empfehlen, als Universal-Messgerät ein DSO 
anzuschaffen (mit möglichst hoher Bandbreite und wenn es geht auch hoher 
Abtastrate, um die Nachteile im Zeitbereich zu minimieren).

von Dieter R. (drei)


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Tobias Plüss wrote:

> hier mal das Datenblatt:
> 
http://chdist35.distrelec.com/distrelec/datasheets.nsf/WebAttachments/28159334C45F3577C125729D00496245/$File/GDS-2062.pdf

Ich hab' schon vor 'ner Stunde einen langen Kommentar dazu geschrieben, 
aber irgendwie hat das System (welches auch immer) den verschluckt. Also 
nochmal, jetzt fasse ich mich kurz:

Leider kenne ich das Gerät nicht, aber nach Datenblattlage finde ich es 
für universelle (und durchaus schon gehobene) Labor-Anwendungen geradezu 
ideal. Im Zweifelsfall, wenn das Budget klemmt, sollte man 2 Kanäle zu 
200 MHz der Version mit 4 Kanälen zu 100 MHz vorziehen (nach meiner 
festen Überzeugung).

Vielleicht gibt es im Internet ja noch irgendwo einen Erfahrungsbericht 
dazu?

von Tobias P. (hubertus)


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@Gastjammerer:

> Mit etwas Glueck sind sie nur halb so bescheuert wie die die's zum Beruf
> haben.

Na na, wir wollen doch nicht gleich übertriben oder? ;) Warum sollte man 
wohl bescheuert sein, wenn man Elektroniker ist?
Du musst das positiv sehen: Als Elektroniker kannst du quasi dein Hobby 
auch während der Arbeitszeit ausüben. Du kannst zwar nicht an deinen 
eigenen Projekten arbeiten, aber das macht ja nichts - andere Projekte 
können genauso interessant sein und Spass machen. Finde ich ejdenfalls 
;)

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