Ich hab einen alten Traum wahrgemacht und den guten alten Z80 wieder zum Leben erweckt. Damals, als der Z80 durchaus noch aktuell war wollte ich immer einen Computer selbst bauen. Nun habe ich es endlich mal fertiggebracht. Nach heutigem Gesichtspunkt nichts weltbewegendes - Z80 mit 4 MHz, 8 kByte ROM/SRAM und eine 16C550 UART. Trotzdem ist es schon etwas besonderes wenn ein paar verlötete Bauelemente auf einmal zum Leben erwecken und daraus etwas abstrakteres, der "Computer" wird. Speziell wenn man ihm die "Seele" eingepflanzt hat und ein wohlbekanntes Monitorprogramm auf dem Bildschirm erscheint und man wieder in der Z80 Maschinensprache schreibt - das hat schon was vom "Zauberlehrling" an sich. Die Macht, die "Materie" "durch das Wort" und den Willen zum Leben zu erwecken. http://www.knoerig.de/elektronik_de.html#Z80Comp
Saubere Arbeit und netter Gehäusevorschlag :-) An Deinem Arbeitsplatz sehe ich mit einiger Beruhigung, daß folgender Effekt nicht nur bei mir auftritt: "Arbeite stets so, daß der Platz an der Vorderkante des Basteltischs gerade noch für die Platine ausreicht. Falls nötig, enge dazu den zuviel vorhandenen Platz durch gerade nicht gebrauchte Gegenstände ein. Angeschlossene Kabel kann man nach vorn vom Tisch (in Richtung eigener Stuhl) hängen lassen - eigenet sich prima, um bei Aufstehen zu prüfen, ob das Ganze einen Sturz aus 80 cm Höhe verträgt.." ;-)
Und wenn Du jetzt noch ne PIO und ne CTC draufsetzt, kannste es auch schon wie nen Single-Chip 8051 benutzen (o.k. den MAX232 muß man beim 8051 auch noch extern dranpappen). Peter
Finde es super, schade das es keine avr mit externem rom gibt um noch mehr flash oder am dran anzuschließen...
Ein ATtiny2323 stellt diesen Computer locker in den Schatten. Wie gesagt - es war die Erfüllung eines alten Traums und durch die Unterbringung in einer Plexiglasbox ist es irgendwie auch die Dokumentation eines bedeutenden Abschnitts der Computergeschichte. Deshalb wollte ich auch noch einen MC68000-Computer und vielleicht noch einen 8086-Computer bauen. Obwohl beim 68000-Computer die Kabelbäume so langsam höher werden als die Chips.... Auch das ich zwei EEPROMs zu programmieren habe wird nicht einfach sein. Dafür habe ich dann aber wohl den schönsten CISC zur Verfügung der je gebaut wurde....
> den schönsten CISC zur Verfügung der je gebaut wurde....
Ich seh schon, du hast noch nie eine VAX oder eine NS32000 gesehen. DAS
sind CISCs, dagegen ist Z80 fast schon RISC-ähnlich.
Mit "schönster CISC" war nicht Z80, sondern 68k gemeint. Was übrigens den schönsten aller 8-Bit-Prozessoren unterschlägt: 6809
Rufus t. Firefly wrote:
> Was übrigens den schönsten aller 8-Bit-Prozessoren unterschlägt: 6809
Was hat der? Blümchen am Gehäuse? Frei nach dem Motto:
Unser(e) Dorf(CPU) soll schöner werden :-)
Habt Ihr was gegen 4-Bitter ? gescherzt Warum baut nicht mal einer einen IBM360/370 nach, habe ich im Studium kennen gelernt, darauf lief der meiner Meinung nach beste Assembler. Konnte auch schon 32 bit und passte mühelos in jede Villa (mit Peripherie wie Lochkartenleser, Schreibtischgroßer Drucker, etc). Meine Diplomarbeit habe ich teilweise in Fortran und Assembler auf dem Z80 gemacht. Damals hatte ich mir, um wenigstens einige Teile zu Hause entwickeln zu können, einen ZX81 mit Speichererweiterung 16k (das sind 0,00016GB) gekauft. Ausgabe auf dem häuslichen Fernseher. TFTs haben auch ihre Vorteile. Ciao
> Speichererweiterung 16k (das sind 0,00016GB) O nein, eine Null mehr: 0.000016 GB. > Blümchen am Gehäuse? Nein. Einen der leistungsfähigsten Befehlssätze für einen 8-Bit-Prozessor, eine recht orthogonale Architektur und schön viele Register. Und im Gegensatz zu manchen heutzutage beliebten Microcontrollern bereits die Fähigkeit, 16-Bit-Werte zu verarbeiten. (Gut, keine Division und Multiplikation nur mit zwei 8-Bit-Operanden. Aber immerhin.)
Es gab für 6809 sogar eine externe MMU, um "echte" Betriebssysteme mit mehr Speicher basteln zu dürfen. Hab auch noch eine 6809 CPU rumliegen, nie verwendet. Aus der etwas zu spät (ca. anno 8086) auftauchenden 6809 ist letztlich die Controller-Familie 68*11 entstanden, leicht eingedampft (ein Adressregister musste dran glauben) aber insgesamt recht ähnlich.
Apropos Schönheit: Nachdem mir bei blättern durch Segor aufgefallen war, dass dort noch das uralt-Kuriosum CDP1802 zu kriegen ist, habe ich mir unlängst eine simples System damit gebaut. Musste sein. War immerhin der erste CMOS-Mikroprozessor. Und so grauenvoll umständlich zu programmieren, dass es schon wieder irgendwie reizvoll ist. Der hat anderen Varianten solcher Historienspielereien allerdings eines Voraus: einen Bootloader in Hardware, ohne nennenswertem externem Aufwand. Keine EPROM-Orgie nötig. Ein völlig ROM-loses System, das vom PC per serieller Schnittstelle befüllt wird. Spass m Rande: Als Quelle von CPU-Takt, seriellem Takt und Timer-Interrupt dient ein Tiny25, der wohl um die 100mal schneller ist als der Kollege daneben.
Gut, das mit der "besten 8-Bit-CPU" habe ich wohl in Unkenntnis des 6809 geäußert. PS: Hat mal jemand aus Spaß eine CPU aus Logikchips selbst gebaut? Ein 4-Bit-RISC-Kern (allerdings als 1-Adreß-Maschine) dürfte eigentlich nicht zu schwer sein.
Einen 32Bitter(!) gab es vor 1-2 Jahren hier mal. Und Dennis Kuschel (http://www.mycpu.thtec.org/) hat sich einen 6502-ähnlichen Rechner gebaut. Beide haben dabei allerdings nicht rein auf Logik gesetzt. Zwar jeglicher klassischer programmierbarer Logik abhold, habe sie sich dann doch etwas selber belogen, indem sie Speicherbausteine (EPROMs oder RAMs) als Ersatz komplexer Gatterblöcke verwendeten.
hi is zwar schon ein wenig her aber ich habe auch mal einen selbst gebaut 6809 1Mhz PIO ACIA 4*16k frei bestückbar mit Ram/Eprom alles auf einer Europa. Ein-Ausgabe mit einer 16er Tastatur und LCD Display. Und zum schnelleren rechnen noch nen Aritmetikprozessor (man war der Teuer) auf einer kleinen Zusatzplatine über einen Erweiterungsbus. Zuerst einen Assembler für den Prozessor auf PC in C geschrieben. Dann das Betriebssystem mit Monitor geschrieben und auf EProm und anschließend einen Basicinterpreter implementiert. Später hatte ich Zero Power Rams eingesetzt um sich das Brennen zu ersparen. War sehr interessant und lehrreich noch dazu.
lol einen >64 kbyte großen RAM auf Europakarten aus Logikbausteinen aufgebaut, das will ich sehen :-)
Es geht nicht um die RAMs selber. Sondern um Kram wie ALUs oder Befehlsdekoder per EPROM oder RAM. Bewusst auf PALs/CPLDs/... zu verzichten, dafür aber EPROMs einzusetzen (ein ROM ist flexibler als eine kombinatorisches PALs) ist zwar vom Aufwand her verständlich, aber eben etwas Selbstbetrug.
wer sprach von aus Logikbausteinen natürlich 4* 16K static Ram pinkompatibel mit Eprom
@elko: Was war denn das für ein Arithmetikprozessor? Das wäre interessant zu wissen... Damit könnte man sicherlich einige ganz interessante Dinge anstellen. Grüsse Tobias
@ Tobias habs jetzt nicht mehr genau im Kopf irgendwie 29xx von, ich glaube, AMD hat damals rund 200 DM gekostet
@elko: Muss mal schauen.... wäre sicher ein interessantes Bastelobjekt. Was kann der so? gruss
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