Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tutorial-kompatibles EvalBoard für Einsteiger für USB??


von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Hallo,

ich will nach mehreren Jahren Programmieren mein Hobby ändern/erweitern 
und hier einsteigen. Meine Motivation/Ziel ist es vorerst, einen Wecker 
zu bauen, der an 7 unterschiedlichen Zeiten (pro Tag verschieden) wecken 
kann. Außerdem habe ich in meinem Studium (2. Semester) auch 
Elektrotechnik, ich denke, das wird mir sehr bei ET helfen.

Zuerst möchte ich das AVR-Tutorial durcharbeiten und habe dabei eine 
Frage bezüglich des dort verwendeten Boards: 
http://www.pollin.de/shop/shop.php?cf=detail.php&a=MTY5OTgxOTk

Mein Macbook hat keine Com-Ports, nur USB-Anschlüsse. Ist das ein 
Problem oder kann ich das mit den handelsüblichen Adaptern lösen? (Falls 
gerade jemand eine Empfehlung hat: gerne!)

Oder gibt es ein empfehlenswertes Board ( <35 €), das gleich einen 
USB-Anschluss hat? Auch, wenn ich wahrscheinlich eh' so einen Adapter 
brauchen werde, wie ich annehme? Wichtig ist, dass das Board 
"kompatibel" zu dem Tutorial ist und ich es verstehen kann, wo ich es 
sollte. Elektrotechnikkenntnisse habe ich bisher so gut wie keine ;-)

1000 Dank für eure Hilfe (auch in Maltes
->> Beitrag "Re: Teile für AVR tutorial (Anfänger)"
Thread)

dartrax

von Jack B. (jackbraun)


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von Hannes L. (hannes)


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Ich würde den AVR-ISP MKII original von ATMEL empfehlen, den es für 
knapp 40 Euro bei den einschlägigen Versendern gibt (ich glaube auch 
hier im Shop). Dieser Programmer ist zeitlos, er wächst (durch 
Firmware-Update vom Hersteller der AVRs) halt mit.

Das Pollin-Board ist zum Experimentieren halbwegs tauglich, hat aber ein 
paar nicht zu vernachlässigende Ungereimtheiten, weshalb ich meins noch 
gar nicht zusammengelötet habe. So sind die Taster gegen Vcc geschaltet, 
obwohl es üblich (und besser, wegen interner PuppUps) ist, Taster gegen 
GND zu schalten. An der Stiftleiste, an der alle Portpins verfügbar 
sind, hat man eine sehr unglückliche Pinbelegung gewählt, obwohl es 
sicher sehr einfach gewesen wäre, jedem Port einen identisch 
beschalteten Pin-Bereich zu geben (z.B. wie STK500).

Trotzdem halte ich das Pollin-AVR-Board (Version 2.0) für eine in dieser 
Preisklasse brauchbare Lösung. Ich würde es aber nicht voll bestücken 
und dafür eine eigene (Lochraster-?)Platine mit Tastern, LEDs, Potis 
anschließen. Zum Benutzen der UART-Verbindung zum PC sollte ein 
USB-Seriell-Adapter funktionieren. Die Programmierschnittstelle (auch 
seriell, aber nicht USB-tauglich) würde ich gar nicht erst bestücken und 
stattdessen über den ISP-Anschluss mit dem AVR-ISP MKII programmieren.

Schau Dir aber auch mal das andere Pollin-Board (810 046) an, das 
ermöglicht den Anschluss der ISM-Band-Funkmodule (bei Pollin mal nach 
"ISM" suchen). Dies könnte vermutlich auch interessant sein.

Anzuschaffen wäre:
- ein Original-ATMEL-AVR-ISP MKII
- ein USB-Seriell-Adapter für die Nutzung der seriellen Daten-
  Schnittstelle des Pollin-Boards zum PC über virt. COM-Port
- ein (oder mehrere) Pollin-Board(s) Version 2
- einige ATMega8 (wegen der Kompatiblität zum Tutorial)
- später einige andere AVRs
- einige Lochrasterplatinen zum Aufbau externer Bedienelemente
- einige Taster, LEDs, Widerstände 330 Ohm (für LEDs), einige Trimmpotis
  10k oder 22k
- ein paar 7-Segment-Zifferanzeigen
- ein LCD 2x16 oder 4x27 von Pollin
- ein paar Keramik-Kondensatoren 100nF zum Abblocken der 
Betriebsspannung
  auf externen Schaltungen
- ein paar billige Festplattenkabel (Flachband, für nur eine Platte)
  zum Zerschnippeln als Anschluss externer Schaltungen an das 
Pollin-Board

Damit kann man schon eine Menge experimentieren, und wenn man das 
Tutorial durch hat, kann man sich damit auch andere AVRs vornehmen.

...

von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Hallo Hannes!

Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich fasse also zusammen:

1. Für das Tutorial verwende ich das Pollin AVR 2.0 Board. Weil ich die 
serielle Programmier-Schnittstelle auch über einen Adapter nicht 
anschließen kann, bestücke ich die gar nicht erst, sondern programmiere 
über den ISP-Anschluss.

2. Um den ISP-Anschluss mit meinem Mac verbunden zu bekommen, brauche 
ich den AVR-ISP MKII. (Alternativ das Ding, dass Jack gepostet hat? Er 
möge noch eine Erklärung dazu folgen lassen...)

3. Für die serielle UART-Verbindung brauche ich noch einen 
USB-Seriell-Adapter.

4. Das andere Pollin-Board (810 046) brauche ich für das Tutorial wohl 
erstmal nicht. Die ISM-Module scheinen so etwas wie eine Funkverbindung 
für eine Fernbedienung etc. aufbauen zu können (?).

Die Teileliste ist sehr hilfreich, ich werde sie mit der Liste von 
Malte/dem Tutorial vergleichen und mich dann mal an's Bestellen machen.

dartrax

von Hannes L. (hannes)


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... dartrax ... wrote:
> Hallo Hannes!
>
> Danke für deine ausführliche Antwort.
> Ich fasse also zusammen:
>
> 1. Für das Tutorial verwende ich das Pollin AVR 2.0 Board. Weil ich die
> serielle Programmier-Schnittstelle auch über einen Adapter nicht
> anschließen kann, bestücke ich die gar nicht erst, sondern programmiere
> über den ISP-Anschluss.

Richtig. Denn der serielle Programmieranschluss nutzt die serielle 
Schnittstelle nicht nach RS.232-Norm, sondern per Bitbanging. Und das 
können die meisten USB-Seriell-Adapter nicht. Daher ist diese 
Prog-Schnittstelle nur mit "echten" COM-Ports nutzbar. Ich weiß auch 
nicht, ob es dafür MAC-Software gibt.

>
> 2. Um den ISP-Anschluss mit meinem Mac verbunden zu bekommen, brauche
> ich den AVR-ISP MKII. (Alternativ das Ding, dass Jack gepostet hat? Er
> möge noch eine Erklärung dazu folgen lassen...)

Um das zu bestätigen, reicht mein MAC-Wissen nicht aus. Ich weiß auch 
nicht, ob es das AVR-Studio (die Software für den AVR-ISP-MKII) für den 
MAC überhaupt gibt. Das Teil von Jack kenne ich nicht, ich weiß nur, 
dass es diverse (auch sehr professionell aussehende) Eigenbauten mit 
modifizierter Firmware nach AVR-AppNote 910 gibt, die aber in punkto 
Firmware-Update (neue AVR-Typen) auf die Gunst ihrer Erschaffer 
angewiesen sind, da modifizierte Firmware nunmal nicht von ATMEL 
gepflegt wird. Nur beim Original (eigentlich nichtmal da) hat man die 
Garantie, dass es auch später noch unterstützt wird.

>
> 3. Für die serielle UART-Verbindung brauche ich noch einen
> USB-Seriell-Adapter.

Bei modernen PCs, die keine RS.232-Schnittstelle mehr haben, ist so ein 
Adapter hilfreich. Inwiweit er am MAC funktioniert, entzieht sich meiner 
Kenntnis. Es ist zumindest darauf zu achten, dass das entsprechende 
Exemplar MAC-tauglich ist.

>
> 4. Das andere Pollin-Board (810 046) brauche ich für das Tutorial wohl
> erstmal nicht. Die ISM-Module scheinen so etwas wie eine Funkverbindung
> für eine Fernbedienung etc. aufbauen zu können (?).

Das "Funk-Board" hatte ich als Alternative genannt, falls Spielereien 
auf dem ISM-Band interessant sein sollten. Es entspricht in etwa dem 
AVR-Board Version 2.0, wobei zugunsten der Funk-Modul-Lötplätze ein paar 
andere Teile weggefallen sind (8-Pin-AVR-Steckplatz, I²C-EEP-Steckplatz, 
Taster, Piepser...). Das Tutorial orientiert sich zwar nicht an diesem 
Board, aber dieses Board unterstützt (unter Anderem) den im Tutorial 
benutzten Mega8. Ein Steckbrett und ein paar Teile sind für das Tutorial 
genausogut geeignet, sind sogar flexibler.

>
> Die Teileliste ist sehr hilfreich, ich werde sie mit der Liste von
> Malte/dem Tutorial vergleichen und mich dann mal an's Bestellen machen.

Die Malte-Liste kenne ich nicht, ich habe diesen Thread nicht gelesen. 
Denn in den letzten Monaten wurde dieses Thema schon oft diskutiert, 
dass ich solche Threads inzwischen meide. Einfach mal ein bissel mit 
einschlägigen Suchbegriffen spielen, dann treten diese Threds vielleicht 
aus dem Dickicht der vielen Threads hervor... ;-)

>
> dartrax

...

von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Hallo!

> Ich weiß auch
> nicht, ob es dafür MAC-Software gibt.

Ich hätte vielleicht besser erwähnen sollen, dass ich mit XP auf meinem 
Mac arbeite. Einen Mac zu haben heißt ja nicht mehr unbedingt, mit MacOS 
zu arbeiten ;-)
Deshalb wird es da keine weiteren Probleme geben.

>> 2. Um den ISP-Anschluss mit meinem Mac verbunden zu bekommen, brauche
>> ich den AVR-ISP MKII. (Alternativ das Ding, dass Jack gepostet hat? Er
>> möge noch eine Erklärung dazu folgen lassen...)

> Das Teil von Jack kenne ich nicht, ich weiß nur,
> dass es diverse (auch sehr professionell aussehende) Eigenbauten mit
> modifizierter Firmware nach AVR-AppNote 910 gibt, die aber in punkto
> Firmware-Update (neue AVR-Typen) auf die Gunst ihrer Erschaffer
> angewiesen sind, da modifizierte Firmware nunmal nicht von ATMEL
> gepflegt wird. Nur beim Original (eigentlich nichtmal da) hat man die
> Garantie, dass es auch später noch unterstützt wird.

Hm, es bleibt es mir also selbst überlassen, ob ich 40 € für die 
zukunftssichere Lösung ausgebe oder mir die Komponenten besorge und nach 
Jacks verlinkter Anleitung selbst zusammenbaue, was mich ja nicht daran 
hindern würde, später immer noch 40 € auszugeben...

>> 4. Das andere Pollin-Board (810 046) brauche ich für das Tutorial wohl
>> erstmal nicht. Die ISM-Module scheinen so etwas wie eine Funkverbindung
>> für eine Fernbedienung etc. aufbauen zu können (?).
>
> Das "Funk-Board" hatte ich als Alternative genannt, falls Spielereien
> auf dem ISM-Band interessant sein sollten. Es entspricht in etwa dem
> AVR-Board Version 2.0, wobei zugunsten der Funk-Modul-Lötplätze ein paar
> andere Teile weggefallen sind (8-Pin-AVR-Steckplatz, I²C-EEP-Steckplatz,
> Taster, Piepser...). Das Tutorial orientiert sich zwar nicht an diesem
> Board, aber dieses Board unterstützt (unter Anderem) den im Tutorial
> benutzten Mega8. Ein Steckbrett und ein paar Teile sind für das Tutorial
> genausogut geeignet, sind sogar flexibler.

Ok, verstanden.

>> Die Teileliste ist sehr hilfreich, ich werde sie mit der Liste von
>> Malte/dem Tutorial vergleichen und mich dann mal an's Bestellen machen.
>
> Die Malte-Liste kenne ich nicht, ich habe diesen Thread nicht gelesen.
> Denn in den letzten Monaten wurde dieses Thema schon oft diskutiert,
> dass ich solche Threads inzwischen meide. Einfach mal ein bissel mit
> einschlägigen Suchbegriffen spielen, dann treten diese Threds vielleicht
> aus dem Dickicht der vielen Threads hervor... ;-)

Ja, es ist etwas verwirrend, das bei dem Tutorial zwar eine genaueste 
Teileliste dabei ist, gleichzeitig aber gesagt wird, dass sie 
unvollständig ist, hier und da ist dann eine Ergänzung und im Forum wird 
generell gesagt, man soll sich von diesem und jenem gleich 100 Stück 
kaufen. Da verschwendet man einfach unnötige Zeit mit dem 
Zusammengesuche und Abgewäge, zumal man sich unter den ganzen Begriffen 
noch nichts vorstellen kann, also vergisst man sie andauernd und bekommt 
keinen  Überblick. Kein Wunder, dass so viele da im Forum nach einer 
möglichst fertigen Liste fragen...

dartrax

von Jack B. (jackbraun)


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Wenn Du ein fertiges Board mit USB suchst, würde ich mich mal auf der
Seite von myavr.de umschauen. Um den USBasp zu bauen, müsstest Du
zumindest ein einfaches Programmiergerät haben, um die Firmware in
den ATmega zu bekommen.

von Hannes L. (hannes)


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... dartrax ... wrote:
> Ich hätte vielleicht besser erwähnen sollen, dass ich mit XP auf meinem
> Mac arbeite. Einen Mac zu haben heißt ja nicht mehr unbedingt, mit MacOS
> zu arbeiten ;-)
> Deshalb wird es da keine weiteren Probleme geben.

Da muss ich mich mangels Insider-Wissen trotzdem zurückhalten. Ich nutze 
PCs und meide XP und neuer...

> Ja, es ist etwas verwirrend, das bei dem Tutorial zwar eine genaueste
> Teileliste dabei ist, gleichzeitig aber gesagt wird, dass sie
> unvollständig ist,

Das (und auch einige andere kleine Ungereimtheiten des Tutorials) hat 
historische Gründe. Vor einigen Jahren, als es den Mega8 noch nicht gab, 
hatte Andreas das AVR-Tutorial für den AT90S4433 geschrieben. Dieser AVR 
wurde gewählt, weil er im Gegensatz zu AT90S1200 und AT90S2313 über 
ADC-Eingänge verfügt. Dieses "historische" Tutorial wurde einige male 
ergänzt, wobei doch ein Großteil des Originaltextes erhalten blieb.

> hier und da ist dann eine Ergänzung und im Forum wird
> generell gesagt, man soll sich von diesem und jenem gleich 100 Stück
> kaufen.

Das ist richtig. Und Widerstände für LEDs (330 Ohm), Basiswiderstände 
für Transistoren (1 kOhm), Transistoren BC337 (NPN) und BC327 (PNP) 
sowie Abblock-Kondensatoren 100 nF Keramik braucht man wirklich immer 
wieder und sind oft erst im Hunderterpack (Widerstände, Kondensatoren) 
zu fairen Preisen zu haben.

> Da verschwendet man einfach unnötige Zeit mit dem
> Zusammengesuche und Abgewäge, zumal man sich unter den ganzen Begriffen
> noch nichts vorstellen kann, also vergisst man sie andauernd und bekommt
> keinen  Überblick.

Dagegen soll Stift und Papier helfen. Seitdem ich mich mit Computer und 
auch AVRs beschäftige ist mein Bleistiftminen- und Papierverbrauch 
drastisch gestiegen.

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass ich nicht einfach irgendwelche 
unverstandene Listen abarbeiten muss, sondern dass ich mir meine eigene 
Meinung bilden kann/muss und diese dann umsetzen kann.

> Kein Wunder, dass so viele da im Forum nach einer
> möglichst fertigen Liste fragen...

Nunja, Mikrocontroller-Programmierung ist ja nun nicht gerade der Anfang 
des Hobbys Elektronik, sondern eher das Ende. Man sollte sich also schon 
vorher mit einfacheren Dingen der Elektronik vertraut gemacht haben. Man 
sollte also in der Lage sein, einfache Grundschaltungen mit Transistoren 
oder Logikbausteinen funktionsfähig aufzubauen. Man sollte wissen, wie 
man mit FETs umgeht, dass (und warum) man Relais mit Freilaufdioden 
ausstattet, wie man Datenblätter der Elektronikbauteile liest und 
versteht usw... Das ist schon ein langwieriger Prozess, das lernt man 
nicht mal schnell so nebenbei durch Durchlesen eines kleinen Tutorials.

Und da die (ehrenamtlichen) Autoren des Tutorials selbst so tief in der 
Materie drin stecken, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen können, 
was ein Nichtfachmann so alles nicht weiß, da wird schon mal vergessen, 
auf diese oder jene Selbstverständlichkeit hinzuweisen.

>
> dartrax

...

von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Jack Braun wrote:
> Wenn Du ein fertiges Board mit USB suchst, würde ich mich mal auf der
> Seite von myavr.de umschauen. Um den USBasp zu bauen, müsstest Du
> zumindest ein einfaches Programmiergerät haben, um die Firmware in
> den ATmega zu bekommen.

Ich habe das hier gefunden:
http://www.myavr.de/shop/artikel.php?artID=41

Das macht mir einen guten Eindruck. Außerdem gibt es als Erweiterung ein 
passendes LCD-Display für das Tutorial.

Sehe ich das richtig, dass dies sowohl das AVR-ISP MKII als auch das 
Pollin AVR 2.0 Board ersetzt und mit dem Tutorial kompatibel ist?

Hannes Lux wrote:
> Das (und auch einige andere kleine Ungereimtheiten des Tutorials) hat
> historische Gründe. Vor einigen Jahren, als es den Mega8 noch nicht gab,
> hatte Andreas das AVR-Tutorial für den AT90S4433 geschrieben. Dieser AVR
> wurde gewählt, weil er im Gegensatz zu AT90S1200 und AT90S2313 über
> ADC-Eingänge verfügt. Dieses "historische" Tutorial wurde einige male
> ergänzt, wobei doch ein Großteil des Originaltextes erhalten blieb.

Aha. Schön, dass es sowas gibt und dass das immer aktualisiert wird.

> Ich bin jedenfalls ganz froh, dass ich nicht einfach irgendwelche
> unverstandene Listen abarbeiten muss, sondern dass ich mir meine eigene
> Meinung bilden kann/muss und diese dann umsetzen kann.

Du glücklicher! Aber ich komme auch noch dahin ;-)

> Nunja, Mikrocontroller-Programmierung ist ja nun nicht gerade der Anfang
> des Hobbys Elektronik, sondern eher das Ende. Man sollte sich also schon
> vorher mit einfacheren Dingen der Elektronik vertraut gemacht haben. Man
> sollte also in der Lage sein, einfache Grundschaltungen mit Transistoren
> oder Logikbausteinen funktionsfähig aufzubauen. Man sollte wissen, wie
> man mit FETs umgeht, dass (und warum) man Relais mit Freilaufdioden
> ausstattet, wie man Datenblätter der Elektronikbauteile liest und
> versteht usw...

Ich bin nicht in dieser Lage. Aber irgendwo muss ich anfangen, und meine 
Motivation ist zur Zeit der Wecker, und ich weiß nicht, ob das auch ohne 
Microcontroller geht. Ich würde die "einfacheren Dinge" zusammen mit der 
Microcontroller-Programmierung lernen, das macht alles noch schwerer. 
Aber ohne motivierendes Projekt geht es nicht und das Studium/die 
Unibibliothek sowie meine Programmierkünste werden mir dabei auch noch 
helfen.

> Das ist schon ein langwieriger Prozess, das lernt man
> nicht mal schnell so nebenbei durch Durchlesen eines kleinen Tutorials.

Ich weiß. Das wird schon seine Jährchen dauern.

> Und da die (ehrenamtlichen) Autoren des Tutorials selbst so tief in der
> Materie drin stecken, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen können,
> was ein Nichtfachmann so alles nicht weiß, da wird schon mal vergessen,
> auf diese oder jene Selbstverständlichkeit hinzuweisen.

...weswegen sie auf ständiges Feedback angewiesen sind...

dartrax

von Jack B. (jackbraun)


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>Sehe ich das richtig, dass dies sowohl das AVR-ISP MKII als auch das
>Pollin AVR 2.0 Board ersetzt und mit dem Tutorial kompatibel ist?

Ja.
Der USB-Programmer kann direkt mit AVR-Prog (im AVR-Studio enthalten)
angesprochen werden. Siehe dazu FAQ auf der myavr-Site.

Das asm-Tutorial bezieht sich auf das Studio als Entwicklungsumgebung.

von Hannes L. (hannes)


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Naja, myavrusb gut und schön, ich habe es auch,
(http://www.hanneslux.de/avr/stopuhr/index.html)
mein Lappi mag aber den USB-Treiber nicht. Auf einem anderen Rechner 
habe ich es nicht installiert, da diese Rechner alle noch echte 
Schnittstellen haben. Ich habe den USB-Aufsatz einfach durch einen 
Eigenbau ersetzt, der Anschlüsse für ISP und V.24 enthält.

Das myAvr-Board unterstützt aber nur den Mega8. Da die Firmware des 
modifizierten AN910-Programmers nicht von ATMEL gepflegt wird, sondern 
von SiSy (einem kleinen, aber feinen Ingenieurbüro für Lehrmittel und 
Didaktik), ist davon auszugehen, dass der Programmer, der durch 
Nachrüstung eines Wannensteckers auch autark nutzbar ist, nicht immer 
auf dem neuesten Stand ist. Original ist halt Original, und nur das wird 
vom AVR-Hersteller gepflegt.

...

von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Hannes Lux wrote:
> Naja, myavrusb gut und schön, ich habe es auch,
> (http://www.hanneslux.de/avr/stopuhr/index.html)
> mein Lappi mag aber den USB-Treiber nicht.

Ich gehe für mich erstmal davon aus, dass der USB-Anschluss problemlos 
funktionieren wird. Sonst muss der Hersteller das eben wieder 
zurücknehmen.
Was hast du davon abgesehen für Erfahrungen gemacht? Würdest du zu 
diesem Board raten, wenn der USB-treiber funktioniert hätte?

> Das myAvr-Board unterstützt aber nur den Mega8. Da die Firmware des
> modifizierten AN910-Programmers nicht von ATMEL gepflegt wird, sondern
> von SiSy (einem kleinen, aber feinen Ingenieurbüro für Lehrmittel und
> Didaktik), ist davon auszugehen, dass der Programmer, der durch
> Nachrüstung eines Wannensteckers auch autark nutzbar ist, nicht immer
> auf dem neuesten Stand ist. Original ist halt Original, und nur das wird
> vom AVR-Hersteller gepflegt.

Was ist für den Einstieg so wichtig am neuesten Stand? Für's Tutorial 
reicht's allemal, oder? Das verwendet auch nur den ATMEGA8. Und was ich 
danach mache/brauche, weiß ich jetzt auch noch nicht.

Also bin ich mit der AVR-ISP MKII - Pollin AVR 2.0 - Lösung flexibler 
und aktueller.

Ich kann mich heute noch nicht entscheiden. Muss wohl noch drüber 
schlafen...

dartrax

von Hannes L. (hannes)


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... dartrax ... wrote:
> Ich gehe für mich erstmal davon aus, dass der USB-Anschluss problemlos
> funktionieren wird.

Davon ging ich auch aus.

> Sonst muss der Hersteller das eben wieder
> zurücknehmen.

Das war bei mir nicht (direkt) möglich, aber auch nicht nötig, da ich 
mir ja anderweitig helfen konnte. Ich bekam dieses Board "gesponsort", 
weil ich eine Software für Mega8 schrieb, deren Hardware eben mit diesem 
Board realisiert werden sollte. Das Projekt ist abgeschlossen, das Teil 
macht seine Arbeit.

> Was hast du davon abgesehen für Erfahrungen gemacht? Würdest du zu
> diesem Board raten, wenn der USB-treiber funktioniert hätte?

Ich persönlich würde es nicht kaufen. Ich ziehe Testaufbauten auf 
Rasterplatinen vor. Wer unbedingt eine industriemäßig aussehende Platine 
braucht, der soll es halt kaufen, wobei ich das Pollin-Board für 
flexibler halte. Man sollte aber nicht vergessen, dass SiSy den Betrieb 
des Boards für finale Projekte ausdrücklich verbietet, das Board gilt 
zusammen mit der von SiSy vertriebenen Software als Lehrmittel.

> Was ist für den Einstieg so wichtig am neuesten Stand?

Die Tatsache, dass ATMEL alle nasenlang neue AVR-Typen herausbringt und 
dann die Vorgänger abkündigt. Die Nachfolger des Mega8 sind ja auch 
schon da (Mega48/88/168). Bei dieser schnellen Produkterneuerung ist es 
schon wichtig, einen mitwachsenden Programmer zu haben. Ich habe meine 
Eigenentwicklung (http://www.hanneslux.de/avr/isp/isp.html) auch 
aufgegeben und mir das STK500 zugelegt. Das ist softwarekompatibel mit 
dem AVR-ISP, hat aber noch serielle Schnittstellen, funktioniert aber 
auch über USB-Seriell-Adapter.

> Für's Tutorial
> reicht's allemal, oder? Das verwendet auch nur den ATMEGA8. Und was ich
> danach mache/brauche, weiß ich jetzt auch noch nicht.

Wer weiß, wie lange es den Mega8 noch gibt. Und da Du von der 
"PC-Programmierung" kommst, wirst Du vermutlich mittels Hochsprache 
programmieren wollen, da wird dann gern zu den größeren AVRs gegriffen. 
Auch in punkto I/O-Pins sind die 40-Pinner günstiger. Es geht doch schon 
los, wenn Du volle 8-Bit-Ports brauchst. Die DIL28-AVRs (Mega8 und co) 
haben doch nur noch 6-Bit-Ports wenn man UART und den für UART 
erforderlichen Quarz benutzt. Lade Dir doch einfach mal die Doku von 
myavr.de runter und schau Dir den Stromlaufplan des Boards an.

Es wird nicht lange dauern, dann möchtest Du einen 40-Pinner benutzen, 
dann fällt die Wahl auf Mega32 oder Mega644, da Mega8535 oder Mega16 nur 
unwesentlich preiswerter sind und weniger Speicher haben.

>
> Also bin ich mit der AVR-ISP MKII - Pollin AVR 2.0 - Lösung flexibler
> und aktueller.

Ja. Wobei das Pollin-Board auch nur sein muss, wenn die Platine 
industriemäßig aussehen soll. Denn normalerweise reicht auch etwas 
Lochraster-Platine mit IC-Fassung, ein paar Abblock-Kerkos, oder gar ein 
Steckbrett (http://www.hanneslux.de/avr/tipps/brett/index.html).

>
> Ich kann mich heute noch nicht entscheiden. Muss wohl noch drüber
> schlafen...

Nimm Dir Zeit. Es eilt ja nicht. Und Du tust mir keinen Gefallen, Dich 
für eine bestimmte Richtung zu entscheiden. Es ist einzig und allein 
Deine Sache.

>
> dartrax

...

von ... dartrax .. (Firma: www.dartrax.de) (dartrax)


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Hannes Lux wrote:
> Ich persönlich würde es nicht kaufen. Ich ziehe Testaufbauten auf
> Rasterplatinen vor. Wer unbedingt eine industriemäßig aussehende Platine
> braucht, der soll es halt kaufen, wobei ich das Pollin-Board für
> flexibler halte. Man sollte aber nicht vergessen, dass SiSy den Betrieb
> des Boards für finale Projekte ausdrücklich verbietet, das Board gilt
> zusammen mit der von SiSy vertriebenen Software als Lehrmittel.

Nein, industriemäßig aussehen muss da erstmal gar nix.

> Wer weiß, wie lange es den Mega8 noch gibt. Und da Du von der
> "PC-Programmierung" kommst, wirst Du vermutlich mittels Hochsprache
> programmieren wollen, da wird dann gern zu den größeren AVRs gegriffen.

Im Tutorial steht, man sollte mit Assembler anfangen, um die 
Funktionsweisen zu verstehen. Das werde ich erstmal machen, da ich die 
wirklich versehen will und muss, außerdem wird es Zeit, dass ich mal mit 
Assembler in Berührung kommt. Danach kommt aber dann wohl bald C und 
Konsorten. Ich arbeite momentan mit Visual Studio 2005, ob ich das dazu 
verwenden kann? Egal, die Frage stellt sich momentan noch nicht.

> Auch in punkto I/O-Pins sind die 40-Pinner günstiger. Es geht doch schon
> los, wenn Du volle 8-Bit-Ports brauchst. Die DIL28-AVRs (Mega8 und co)
> haben doch nur noch 6-Bit-Ports wenn man UART und den für UART
> erforderlichen Quarz benutzt. Lade Dir doch einfach mal die Doku von
> myavr.de runter und schau Dir den Stromlaufplan des Boards an.
>
> Es wird nicht lange dauern, dann möchtest Du einen 40-Pinner benutzen,
> dann fällt die Wahl auf Mega32 oder Mega644, da Mega8535 oder Mega16 nur
> unwesentlich preiswerter sind und weniger Speicher haben.

Du hast mich überzeugt. Tschüss, MyAvr! Vielleicht später...

> Ja. Wobei das Pollin-Board auch nur sein muss, wenn die Platine
> industriemäßig aussehen soll. Denn normalerweise reicht auch etwas
> Lochraster-Platine mit IC-Fassung, ein paar Abblock-Kerkos, oder gar ein
> Steckbrett (http://www.hanneslux.de/avr/tipps/brett/index.html).

Aha. Das Steckbrett würde also das Pollin-Board ersetzen. Da habe ich 
wohl nicht richtig gelesen, ich dachte, ich bräuchte irgendwie beides. 
Zum Programmieren reicht also der AVRISP mkII USB (klar, steht ja auch 
in der Produktbeschreibung) und zum Experimentieren das Steckbrett. Da 
stand ich ganz schön auf dem Schlauch...

> Nimm Dir Zeit. Es eilt ja nicht. Und Du tust mir keinen Gefallen, Dich
> für eine bestimmte Richtung zu entscheiden. Es ist einzig und allein
> Deine Sache.

Genau...

dartrax

von Hannes L. (hannes)


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... dartrax ... wrote:
> Nein, industriemäßig aussehen muss da erstmal gar nix.

Viele Mikrocontroller-Anwendungen haben neben dem AVR, ein paar Tastern 
und einem LCD recht wenig Peripherie. In diesen Fällen arbeite ich gerne 
mit doppelseitigem Leiterplattenmaterial, in das ich mit einer 
Dremel-Diamant-Trennscheibe Trennlinien im Abstand von 2,54 mm in die 
obere Kupferschicht schneide und die Bauteile von oben nach (XXL-) 
SMD-Manier auflöte. Das sieht zwar sehr unprofessionell aus, gefällt mir 
aber besser als Lochrasterplatinen, bei denen laufend die Lötpunkte 
abfallen. Siehe auch die anderen Projekte auf 
http://www.hanneslux.de/avr/index.html.

> Im Tutorial steht, man sollte mit Assembler anfangen, um die
> Funktionsweisen zu verstehen.

Das kann ich bestätigen. Und da ich AVRs immernoch in ASM programmiere, 
zähle ich mich freiwillig immer noch zu den Anfängern... ;-)

> Das werde ich erstmal machen, da ich die
> wirklich versehen will und muss, außerdem wird es Zeit, dass ich mal mit
> Assembler in Berührung kommt.

Da man AVRs meist sehr hardwarenah (ohne OS) programmiert, ist ASM 
halbwegs überschaubar. Meist sind es auch nur Bitschubsereien und keine 
großen komplexen Berechnungen. Mit einer Hochsprache mag die 
Programmierung einfacher sein (sofern man die Hochsprache virtuos 
beherrscht), bei mangelndem ASM-Wissen besteht aber die Gefahr, dass man 
dem kleinen Kerl zuviel (unnütze) Arbeit aufbürdet.

> Danach kommt aber dann wohl bald C und
> Konsorten. Ich arbeite momentan mit Visual Studio 2005, ob ich das dazu
> verwenden kann?

Weiß nicht? WINDOOF-Programme schreibe ich mit VB6 unter Visual-Studio 
6.
AVR-ASM-Programme schreibe ich unter AVR-Studio4. Seit einigen Monaten 
hat das auch eine Plugin-Schnittstelle zu WINAVR (C). Davon habe ich 
aber keine Ahnung, ich mach's halt in ASM.

> Aha. Das Steckbrett würde also das Pollin-Board ersetzen. Da habe ich
> wohl nicht richtig gelesen, ich dachte, ich bräuchte irgendwie beides.

Du brauchst einen Programmer, der zwei "Enden" hat: eine Schnittstelle 
zum Rechner (UART, USB) und eine zum AVR (ISP). Jeder aktuelle AVR hat 
diese ISP-Schnittstelle, leider bei einigen Typen über den ganzen Chip 
verteilt, beim Mega8535/16/32/644 schön in einer Reihe direkt 
nebeneinander. Es gibt einige Billig-Programmer, bei denen macht der PC 
per Bitbanging gleich das für ISP verwendete SPI-Protokoll. Diese nützen 
Dir nix, da sie über USB nicht oder nur unzureichend funktionieren. Du 
brauchst also einen intelligenten Programmer, der einen eigenen 
Controller hat, die ISP-Bitklapperei selbst timt und mit dem PC 
Datenpakete tauscht, wobei die üblichen Standards der seriellen 
Datenübertragung eingehalten werden (dann kann es auch ein 
USB-Seriell-Umsetzer). Das AVR-ISP hat V.24-Anschluss, das AVR-ISP MKII 
hat den USB-Wandler bereits on Board.

> Zum Programmieren reicht also der AVRISP mkII USB (klar, steht ja auch
> in der Produktbeschreibung) und zum Experimentieren das Steckbrett. Da
> stand ich ganz schön auf dem Schlauch...

Genau, das reicht. Allerdings solltest Du ein paar Kerkos 100nF da 
haben, um die Betriebsspannung an vielen Stellen gut abblocken (stützen) 
zu können. Bei einer Stromversorgung mittels 4 NiCd- oder NiMH-Allus 
solltest Du eine Kleinglühlampe als "Sicherung" einsetzen.

Auch beim Steckbrett lohnt sich die Anschaffung einiger 
Präzisions-Fassungen für die ICs, das schont die IC-Beinchen. Die 
Fassungen bleiben einfach unter den ICs. Im obigen Link auf eines meiner 
Steckbretter siehst Du ja, was man so noch alles an Peripherie brauchen 
könnte.

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