Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage an die Layoutspezialisten,


von Manfred B. (fredl0511)


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Hallo,

Mal ne kurze Frage an die Layoutspezialisten:

Bin gerade dabei eine Schaltung zu layouten. Hab zwar hin&wieder mal was 
gelayoutet aber meist halt ohne Rücksicht auf EMV bzw. Störausbreitung, 
getrennte Masseflächen etc.

Hab nun eine Schaltung welche ich "störsicherer" machen möchte. Dazu am 
Eingang ein VCC Filter (siehe 
Beitrag "Lange Leitung am µC- Port und Filter Frage") bei dem ich die 
Filtermasse mit der restlichen Masse durch einen Schlitz trenne und nur 
oben wo das VCC bzw. GND sauberer sein sollte, verbinde.

Des weiteren habe ich den Quarz Bereich mit seinen 2 Kondis wiederum 
mittels Trenngraben von der restlichen Masse getrennt und mittels 
separater GND Leitung mit der µC-Masse verbunden. Der Rest(Blau) ist 
alles Massefläche.

Ist das nun eine gute Idee mit den Trenngräben praxistauglich oder zu 
vergessen? Hab ich mal in einer Applik. von Atmel gesehen.

Bin für jeden Tipp dankbar.
mfg
Manfred

von Manfred B. (fredl0511)


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aja und noch die Signal bzw. VCC-leitung auf der Bottom Seite.

Manfred

von Miu (Gast)


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Was für Signale liegen an Pin 6 und 8 an?

von Manfred B. (fredl0511)


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Miu wrote:
> Was für Signale liegen an Pin 6 und 8 an?

An Pin 6 ist Eingangssignal(Receive) eines Multi Drop Buses also im 
Prinzip ein serieller Bus mit Receive und Transm. C6 dient hier als 
Entstörkondi(wert 10-100nF).

Pin8 sollte unkritisch sein, hier kommt ne LED dran die hin&wieder 
blinkt. LED anschluss ist die Klemme "kredit". Wiederum mit 1nF-10nF 
parallel zum Led-Anschluss und nochmals 1-10nF direkt an der Klemme nach 
GND.

mfg

Manfred

von Nailpainter (Gast)


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Den GND des Quarzes wuerde ich nicht abtrennen. Eher auf der oberen 
Seite alles das vertretbar ist auch mit GND fuellen und mit einem Satz 
Vias nach unten verbinden.

von Miu (Gast)


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Ich würde die Massefläche am Quarz noch ein bißchen vergrößern. Hast ja 
genug Platz nach unten...
Außerdem würde ich versuchen das serielle Signal nicht quer über die 
Massefläche zu routen...

von Manfred B. (fredl0511)


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Nailpainter wrote:
> Den GND des Quarzes wuerde ich nicht abtrennen. Eher auf der oberen
> Seite alles das vertretbar ist auch mit GND fuellen und mit einem Satz
> Vias nach unten verbinden.

also du meinst ich sollte auf de unterseide genau unterhalb vom Quarz 
auch ne Fläche machen und dann mittels Duko's die Flächen kontaktieren?

Unten ist glaub ich eine Fläche nicht machbar, da zu viele Leitungen 
verlaufen und Flächen die oft unterbrochen werden, können sogar 
schädlich sein (laut buch).


@Miu: Ok, Massefläche am Quarz vergrößern kann ich durchaus machen.Was 
genau hat es auf sich, wenn die Leitung quer über ne MAssefläche 
verläuft??du meinst, ich sollte die Leitung gerade also ohne die 
Abwinkelungen routen??

Danke vorerst mal für die Tipps!

mfg
Manfred

von Miu (Gast)


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Das "quer" darfst du nicht zu wörtlich verstehen... Ich meinte mit quer, 
dass du keine Signalleitung über die Massefläche des Quarzes routen 
solltest...

Das Trennen der Massen würde ich übrigends über einen 0 Ohm Widerstand 
realisieren.

Hast du Befürchtungen, dass du Störungen von der 
Spannungsversorgungsseite einkoppelst oder durch induktive oder 
kapazitive Kopplung?

Für die Eingangsseite kannst du dich mal auf
http://www.wuerth-elektronik.de/website/emc/eisos/layout/frameset.php?sector=2&selmenu=1&katid=5&lan=0
umschauen

von Manfred B. (fredl0511)


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Miu wrote:
> Das "quer" darfst du nicht zu wörtlich verstehen... Ich meinte mit quer,
> dass du keine Signalleitung über die Massefläche des Quarzes routen
> solltest...

:-) ok, dachte ich mir schon. aber da haste schon recht damit.


also du würdest die lange Trennungslinie (Filter GND mit rest) ganz 
durchziehen und dann mittels 0Ohm Brücke verbinden. ok hab ich im Buch 
auch stehen.

Ich habe Angst mir durch die Versorgungsleitung leitunsgeb. Störungen 
einzufangen. Ich zapfe die 5VCC von einer bestehenden Platine ab (am 
7805) und dann gehts mit ca. 20cm Kabel zu meiner Schaltung.

Ich verwende oft bürstenmotoren welche ein starkes bürstenfeuer 
erzeugen, also ziemlich breitbandiges Störspektrum. Meine Schaltungen 
spielen da oft gerne verrückt :-/. Normal sind solche Motoren von sich 
aus schon entstört, aber ich kann halt nicht wissen, was, wer wie wo ans 
Netz hängt.

Danke, das mit dem link, hab ich schon, hab auch schon diverse Ferrite 
als Sample erhalten, wirklich grosszügige Firma muss ich sagen. Verwende 
auch das Buch von Würth "Trilogie der Induktivitäten". ABer als 
"greenhorn" das alles einzuhalten was da abverlangt wird von nem 
layouter is schon ein bissl heavy :-/. Bin schon mal froh wenn 
irgendwelche induktiven Verbraucher die am selben Netz hängen NICHT 
meinen µC "verwirren" :-)

von Nailpainter (Gast)


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Buerstenmotoren mit verdrillter Leitung anschliessen und gleich an der 
Klemme dessen AC mit einem Folien- und/oder Keramik-Cap kurzschliessen. 
Besser ist natuerlich den Cap schon am Motor zu haben. Besser als nur 
ein Cap Parallel zum Motor ist noch eine stromkompensierte Drossel in 
Serie, also Cap,  stromkompensierte Drossel, Cap, Motor.

von Manfred B. (fredl0511)


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@nailpainter: das mit den bürstenmotoren mach ich nur um meine 
schaltungen auf stabilität zu testen. Störungen, verursacht durch 
Bürstenfeuer ohne Entstörmaßnahme direkt am Motor ist nicht so einfach 
(laut mehreren Beiträgen) da sehr breitbanding.

Also ich habe jetzt die Busleitung unter dem Quarz umgeroutet und den 
senkrechten langen Schlitz für die "Massentrennung" komplett 
durchgezogen und die Filtermasse mittels 0 Ohm Widerstand mit der 
grossen Massefläche verbunden.

Über die Schaltung kommt ein Metallgehäuse. In diversen Plänen ist zu 
sehen, dass das Metallgehäuse auf Erde liegt und die Massefläche 
grossflächig mit der Metallgehäuse Erde verbunden ist. Gute oder 
schlechte Idee?

mfg
Manfred

von Manfred B. (fredl0511)


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Hallo,

bezüglich der Frage wegen der Verbindung Masse-Gehäuse-Erde:

Ich hab da gerade ne Schaltung vor mir liegen, welche die Erde des 
Eingangsfilters mit einen 1k5 Widerstand mit Masse der Schaltung 
verbindet. Durch die Erdleiterbahn geht ein kontaktiertes Bohrloch für 
einen Metallstehbolzen welcher mit dem Gehäuse verschraubt 
wird-->Gehäuse liegt auf Erde.

Aus Platzgründen muss ich meine Schaltung auf diese Metallhaube(siehe 
Anhang) legen und werde mir wiederum einen kleinen Metalldeckel biegen 
d.h. auch mein Metalldeckel ist mit Erde verbunden. Soll ich jetzt meine 
Massefläche zusätzlich  nochmals mit 1k5 zu Erde verbinden oder gleich 
direkt ans Gehäuse(ohne R) Habe oben schon erwähnt, dass ich +5V & GND 
von der bestehenden Schaltung abzapfe. also ist meine Massefläche 
eigentlich durch den 1k5 eh schon mit Erde/Gehäuse verbunden. Soll ich 
da nochmals grossflächig aufs Gehäuse gehen? Eigentliche Rezepte dafür 
gibt es nicht ich weiß, is alles mehr oder weniger Erfahrungssache.

da meine Schaltung auf einen geerdeten Metalldeckel kommt (natürlich mit 
Abstandsbolzen) bewirkt diese ja eigentlich auch einen Schutz oder, wie 
ne art Kurzschlusswindung. Unser Prof. auf der Uni hat mal so was 
vorgeführt: geerdete Metallplatte unter die Schaltung und weg war die 
Störung.

Ich könnte sonst ja mal einen Anschlussclip auf der Massefläche vorsehen 
und später mal(mit Oszi) testen was es bringt, diesen mit erde zu 
verbinden.

von Falk B. (falk)


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@ Manfred Brunni (fredl0511)

>Dateianhang: deckel.JPG (356,1 KB, 4 Downloads)

Brille Fielmann?
Mann, das ist ja total unscharf. Verwackelt oder den Makromodus nicht 
eingeschaltet?

>Ich hab da gerade ne Schaltung vor mir liegen, welche die Erde des
>Eingangsfilters mit einen 1k5 Widerstand mit Masse der Schaltung
>verbindet. Durch die Erdleiterbahn geht ein kontaktiertes Bohrloch für
>einen Metallstehbolzen welcher mit dem Gehäuse verschraubt
>wird-->Gehäuse liegt auf Erde.

Na dann brauchst du doch auch keine 1,5K zur Erdverbindung.
Was für eine Platine ist es denn. So nach grosser High-Tec und schnellen 
Signalen sieht das ja nicht aus.

MfG
Falk

von Manfred B. (fredl0511)


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> Was für eine Platine ist es denn. So nach grosser High-Tec und schnellen
> Signalen sieht das ja nicht aus.

nene, da liegst schon richtig. is ne relativ simple schaltung. Im 
Prinzip handelt es sich um eine Erweiterungskarte mit der es möglich 
ist, an dem Gerät(Becherrücknahmeautomat) einen Schlüsselleser 
anzuschließen. Der Becherpfand wird dann nicht wie vorher üblich mit 
Münzen ausbezahlt sondern auf den Chipschlüssel gebucht.

Schnelle Signale sind auf der Platine keine drauf. das schnellste signal 
kommt vom Quarz mit 12MHz. Der Bus taktet mit 9600 bits/s.

mfg manfred

von Falk B. (falk)


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@ Manfred Brunni (fredl0511)

>nene, da liegst schon richtig. is ne relativ simple schaltung. Im

>Schnelle Signale sind auf der Platine keine drauf. das schnellste signal
>kommt vom Quarz mit 12MHz. Der Bus taktet mit 9600 bits/s.

Dann musst du mit der Erdverbindung kein grosses Drama machen. Ich würde 
die Schaltungsmasse über die 1,5K an das Gehäuse anbinden, nicht direkt. 
Sonst holst du dir ggf. Erdschleifen an den Hals.

MfG
Falk

von Manfred B. (fredl0511)


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Ok alles klar. Dann werd ich das mal so in Angriff nehmen. Jedenfalls 
ein recht herzliches Dankeschön für deine feinen Tipps.

Schönen Tach noch.

Manfred

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