Hallo, wenn ich mir den Reichelt Katalog so ansehe, gibt es ATClassic AVRs die mit AT90... beginnen und ATtiny und ATmega. Der Unterschied zwischen ATtiny und ATmega ist klar (größe/Speicher). Sind wohl die neueren Chips. Daraus schließe ich, das ATClassic (AT90) Typen schon etwas in die Jahre gekommene Chips sind. Schaut man aber nun auf der Atmel Homepage in die AVR Übersicht, fällt auf, dass es spezielle AVRs AT90PWM, AT90USB und AT90CAN gibt. Da diese teilweise auch bis 20MHz gehen, können die ja nicht wirklich alt sein. Wodurch unterscheiden sich denn nun aber AT90xxx von ATmega/ATtiny? Oder ist die Bezeichnung AT90xxx nach wie vor auch für aktuelle Chips gängig? Danke, Bernd
Richtig ist, dass die AT90 von den ATTiny und ATMega abgeloest wurden. Die PWM, USB und CAN sind auch noch relativ neu, basieren aber offensichtlich auf den alten Kernen. Die AT90 hatten noch 5V Betrieb, der Brownout war ungenuegend, und noch einiges. Falls sich jemand die Arbeit machen moechte, ich haette noch die alten Datenblaetter der AT90er...
mit AT90 bezeichnet Atmel alle Controller der AVR 8 Bit Familie, wobei die AT90S Reihe die ältere Classic-Familie in 0,5µ Technologie ist. Bei der ATmega Familie gab`s einige frühe Versionen 103, 161, 163, 323 die auch noch in 0,5µ Technik gefertigt wurden und auch nur bis 6 bzw. 8 MHz verfügbar waren. Alle AVR Prozessoren mit Sonderfunktionen PWM, CAN, USB werden wohl AT99xx benannt. Allerdings ist das System doch recht übersichtlich.
Das "S" ist das entscheidende: AT90Sxxxx: "Classic" AVRs, ohne Hardware-Multiplier und kein self-programming Flash, schon länger allesamt abgekündigt ATMegaxxxx: Mega-AVRs für umfangreichere Anwendungen, durchgehend mit Hardware-Multiplier, self-programming Flash, einige mehr oder weniger kompatible Nachfolger für die AT90S-Bausteine (AT90S8515/8535->ATMega8515/8535, AT90S4433->ATMega8 und später ATMega48/88/168) ATTinyxxx: Tiny-AVRs, für kleinere Anwendungen, ohne Hardware-Multiplier, Nachfolge-Bausteine für die kleinen AT90S-Teile (z.B. AT90S2313->ATTiny2313) AT90PWMxxx, AT90USBxxx, AT90CANxxx: Spezial-AVRs, Grundlage bildet generell die Mega-Architektur (alle Bausteine haben afaik Hardware-Multiplier). Ach ja, was mmerten schon angeführt hat, ist natürlich auch richtig: Die ursprüngliche, eigentliche Bezeichnung für alle 8-Bit-AVRs ist AT90.... Die ARMs heißen AT91...., die 32-Bit-AVRs (erstaunlicherweise) AT32.... und die 8051er AT89.... . ATMega und ATTiny sind quasi Sonderbezeichnungen außer der Reihe, die einen Hinweis auf den Funktionsumfang enthalten.
GPS wrote:
> Was bisher noch vergessen ging... Die ATTiny haben kein UART.
Ach? und was ist mit dem Attiny2313, der ein UART hat...?
Holger Krull wrote: > GPS wrote: >> Was bisher noch vergessen ging... Die ATTiny haben kein UART. > > Ach? und was ist mit dem Attiny2313, der ein UART hat...? Der hat sogar ein U*S*ART... Aber im Prinzip hat GPS schon recht: Der Tiny2313 ist die absolute Ausnahme und hat eigentlich (vermutlich) nur wegen der Abwärtskompatibilität zum AT90S2313 ein echtes USART abgekriegt. Alle anderen Tinys haben nur das berüchtigte USI...
Hallo zusammen, danke erst einmal. Sagt mal, gibt es inzwischen bei den ATmega auch schon 2 Generationen? Zumindest gibt es inzwischen auch bei Atmel mehr als einen Programmieralgorithmus zum Flash programmieren. Ich hatte es bisher Atmel zugute gehalten, dass alle Chips mit nur einem Flash-Algorithmus auskamen. Bei den PIC18 gibt es inzwischen nämlich schon 5 oder 6 unterschiedliche Algorithmen für eine Chipfamilie. Nun ja, gibt es eigentlich irgendwo einen Überblick, welche Chips noch lange Zeit aktuell sind, welche abgekündigt sind, und was uns vielleicht noch an neuen Chips erwartet? Bernd
Bernd wrote: > Sagt mal, gibt es inzwischen bei den ATmega auch schon 2 Generationen? > Zumindest gibt es inzwischen auch bei Atmel mehr als einen > Programmieralgorithmus zum Flash programmieren. Aber nicht bei den AVRs. Da hat sich eigentlich seit Anfang (soweit ich betroffen bin) nicht wirklich nennenswertes geändert. Es gibt nur unterschiedliche Programmierverfahren (ISP, JTAG/dW, HV-Parallel...) > Nun ja, gibt es eigentlich irgendwo einen Überblick, welche Chips noch > lange Zeit aktuell sind, welche abgekündigt sind, und was uns vielleicht > noch an neuen Chips erwartet? http://www.atmel.com/dyn/products/devices.asp?family_id=607
Bernd wrote: > Sagt mal, gibt es inzwischen bei den ATmega auch schon 2 Generationen? Mindestens drei, würde ich aus dem Bauch raus sagen. Die ersten waren die ATmega103, möglicherweise fallen auch ATmega161 und ATmega163 in diese Gruppe. Danach dann ATmega16/32/64/128, die bilden die zweite Generation. Die aktuellen ATmegas bilden die dritte. Der ATmega2560/2561 ist ein wenig zwischen den letzten beiden. Der hat sein Leben mal als ATmega256 anfangen wollen, wurde aber in dieser Form offenbar nie freigegeben. Inzwischen wurde er vom Design her auf die neueren ATmega1280 &c. umgestellt (mehr Peripherie und so), dürfte aber vom Prozess her noch dem ATmega128 entsprechen. Das merkst du daran, dass man ihn bei niedrigen Spannungen nicht mit 4 MHz takten kann wie seine Geschwister ATmega640/1280/1281, sondern nur mit 2 MHz. > Zumindest gibt es inzwischen auch bei Atmel mehr als einen > Programmieralgorithmus zum Flash programmieren. Einen wirklich anderen Algorithmus hat(te) eigentlich nur der AT90S1200. Das dürfte der erste Schuss damals gewesen sein. Daher unterstützen manche Programmer den auch nicht (richtig). Ansonsten hat sich nur das Timing bzw. die Poll-Werte geändert, wenn man während des Programmierens abfragen will, ob die Zelle schon ordentlich beschrieben worden ist.
@Johannes M.: Du meinst die Devices unter "View Mature Devices" (not for new design?). Die Typen, die da aufgelistet sind galten schon vor Jahren als alt. Für den ATmega103 hatte mein bald 3 Jahre alter ATMega64 schon ein Emulations-Flag. Ich meine, ich hätte hier im Forum vor kurzem gelesen, dass z.B. auch der ATMega8 bald an der Reihe sei. Mit Flashalgorithmen meine ich nicht so sehr das Verfahren "ISP", als vielmehr das Protokol, dass dort verwendet wird. Z.B. hat sich bei neueren Chips was beim Polling geändert. Mit 2. Generation meine ich z.B. auch, dass die Timer/PWM Module erweitert wurden. Ich hatte beispielsweise einen Timer auf einem ATmega64 laufen. Nach der Umstellung im AVR Studio auf einen neueren ATmega329 tauchten dann compilerfehler auf, da es von einem Register (TCCR0) früher nur ein Register und jetzt ein A und ein B Register gab. Somit war der Code nicht Quelltextcompatibel.
Mega8? Glaube ich nicht. Der ist Klasse für eine Vielzahl von Aufgaben. Eher triffts den Mega16, komplikationslos ersetzbar durch den Mega32. By the way: ich hatte mal ne Stange Mega16, die hatten mehr RAM, als sie eigentlich haben :-), und das hat auch komplett funktioniert. Insofern glaube ich, dass die Mega16 die Resteverwertung fehlerhafter (Flash, SRAM oder EEPROM) Mega32 sind. Ich hätte sie mal aufheben sollen.
crazy horse wrote: > Mega8? Glaube ich nicht. Der ist Klasse für eine Vielzahl von Aufgaben. Wär ich mir nicht sicher. Schließlich gibts schon länger pinkompatible Nachfolger (Mega48/88/168). Ich denke auch, dass der Mega8 einer der nächsten sein wird, der in die Kiste "mature devices" wandert. > Eher triffts den Mega16, komplikationslos ersetzbar durch den Mega32. Richtich... Bernd wrote: > Mit Flashalgorithmen meine ich nicht so sehr das Verfahren "ISP", als > vielmehr das Protokol, dass dort verwendet wird. Z.B. hat sich bei > neueren Chips was beim Polling geändert. Richtig, sagte Jörg ja schon. Aber zumindest hat es bei den AVRs nicht so einschneidende Änderungen gegeben wie bei gewissen anderen µC-Familien... Das mit der Source-Kompatibilität ist natürlich eine andere Sache. Wenn man den Funktionsumfang erweitert, sollte man natürlich auch versuchen, eine logische Bezeichnung der Register beizubehalten. Und da ATMEL möglicherweise zu Beginn noch nicht wusste, wie erfolgreich die AVRs werden und dementsprechend wieviele Weiterentwicklungen es gibt, kann man sich auch denken, dass die damals im Leben nicht dran gedacht haben, dass es einmal beim Timer 0 zwei Steuerregister geben wird. Und für die meisten Pin- aber nicht Code-kompatiblen AVRs gibt es recht übersichtlich gestaltete Migration Notes, in denen kurz und bündig beschrieben ist, was man ändern muss, damit es auch mit dem Nachfolger klappt. Alles in Allem habe ich den Eindruck, dass ATMEL schon versucht hat, dem Anwender den Wechsel auf neuere Devices so einfach wie möglich zu machen, sowohl in der Programmierung als auch in der Anwendung.
Johannes M. wrote: > crazy horse wrote: >> Mega8? Glaube ich nicht. Der ist Klasse für eine Vielzahl von Aufgaben. > Wär ich mir nicht sicher. Schließlich gibts schon länger pinkompatible > Nachfolger (Mega48/88/168). Ich denke auch, dass der Mega8 einer der > nächsten sein wird, der in die Kiste "mature devices" wandert. Schwer zu sagen was Atmel macht. Einerseits ist der mega8 mittlerweile der älteste noch produzierte AVR, andererseits ist der auch vermutlich einer der am weitest verbreiteten (kleinster mit ADC und UART).
Ich denk mal auch, daß der Atmega8 noch lange produziert wird. Man wird ihn aber teurer machen als den ATmega88. Die Unterschiede im IO-Bereich sind ja doch beträchtlich. Einige Bits sind z.B. in anderen Registern und die meisten Register sind vom IO-Bereich in den Memory-Bereich verschoben worden. Mich wundert allerdings, daß der ATtiny26 schon abgekündigt ist, ehe die ATtiny261/461/861 richtig verfügbar sind. Peter
Umstellungen können auch von Produktionsanlagen abhängen. Es ist anzunehmen, dass die neueren Modelle mit anderer Fertigungstechnik arbeiten.
Andreas Kaiser wrote: > Umstellungen können auch von Produktionsanlagen abhängen. Es ist > anzunehmen, dass die neueren Modelle mit anderer Fertigungstechnik > arbeiten. Ja, klar. Nur dadurch erreicht man ja auch höhere Taktfrequenzen bei gleicher Betriebsspannung, sowie den nötigen höheren Integrations- grad (mehr Features) bei ungefähr gleichem Preis. Kommt hinzu, dass Atmel in der Vergangenheit Fertigungslinien verkauft hat bzw. verkaufen will, da wird man sich sicher auch Mühe geben, alle wesentliche Produktion, die Geld bringt, auf den hauseigenen Linien laufen zu lassen. Dass das Marketing natürlich die Markteinführung neuer Produkte immer schon gern viel früher hätte, als es am Ende tatsächlich möglich ist, dürfte ja kein Alleinstellungsmerkmal der Halbleiterindustrie sein...
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