Ich bin dabei ein Layout zu entwerfen bei dem es sich leider nicht vermeiden lässt, dass ein offener I2C Bus entsteht. Der Bus geht einmal quer über die Platine (Euroformat) und endet auf einem Pfostenstecker an dem nicht immer etwas angeschlossen ist. Der Bus läuft auf 400kHz. Kann es Probleme mit Reflexionen geben? Wenn man die lambda/4 Faustregel heranzieht sollte es locker reichen (lamda > 100m). Dieter
Wie kommst du auf lambda>100m ? Du darfst nicht die Frequenz anschauen, sondern die Anstiegszeit des Signals ! Aber selbst dann sollte es bei so kleinen Frequenzen zu keinen Problemen kommen.
>die Anstiegszeit des Signals
Ist mir neu. Ich guck mir die Periodendauer an um eine Aussage über die
Auswirkungen der Reflexion machen zu können ("Stufendiagram"). Wie
spielen da die Anstiegszeiten mit rein?
Ganz einfach: Je größer die Anstiegszeit, desto größer ist die im Spektrum vorkommende Frequenz. Daher wird bei I2C aktiv die Anstiegszeit begrenzt, um eben genau solche Reflektionen zu verringern.
@ Dieter (Gast) >dem nicht immer etwas angeschlossen ist. Der Bus läuft auf 400kHz. >Kann es Probleme mit Reflexionen geben? Hast du irgendwo gelesen, dass I2C terminert wird? Nein. Dann musst du acuh nciht terminieren. I2C ist so schnarchlangsam, dass dort keine Reflexionen ins Spiel kommen. >> Wenn man die lambda/4 Faustregel >heranzieht sollte es locker reichen (lamda > 100m). Wo hast du die den her und wie kommst du auf 100m? Lies mal das Wellenwiderstand. @ Benedikt K. (benedikt) >Wie kommst du auf lambda>100m ? Du darfst nicht die Frequenz anschauen, >sondern die Anstiegszeit des Signals ! Aber selbst dann sollte es bei so >kleinen Frequenzen zu keinen Problemen kommen. ;-) Du wiederspricht dir grade selber. Die Frequenz ist egal. @ Dieter (Gast) >Ist mir neu. Ich guck mir die Periodendauer an um eine Aussage über die >Auswirkungen der Reflexion machen zu können ("Stufendiagram"). Das ist falsch. Siehe den Link oben. @ Benedikt K. (benedikt) >Ganz einfach: Je größer die Anstiegszeit, desto größer ist die im >Spektrum vorkommende Frequenz. Eher ander herum ;-), kleine Anstiegszeit -> hohe Frequenzanteile Mfg Falk
@ Magnus Müller (magnetus) >[off topic] >@Falk Brunner >Nanu... bist du kein Admin mehr? >[/off topic] War ich eigentlich noch nie. Eine gute Fee hatte mir mal den Moderatorstatus gegeben, weiss gar nicht wieso. Und nach dem "Malör" mit der Emailadresse in dem Thread Beitrag "MSP430: UART Verständnis/Problem" war ich sie wieder los. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Easy come, easy go. ;-) MfG Falk
> Hast du irgendwo gelesen, dass I2C terminert wird? Nein. Aha, interessante Begründung. > Das ist falsch. Der Beitrag ist Käse.
Die Messung eines 10kHz-Signals, das in 100m Leitung eingespeisst wird, spiegelt aber auch nicht den Gegenstand der Diskussion wieder. Dieter könnte ja mal freundlicherweise sagen, wie lang sein Bus nun tatsächlich ist und zwar mit und ohne Anschluss zusätzlicher Teilnehmer. Dieses Gebrabbel um den heissen Brei nervt.
@ Dieter (Gast) >Dateianhang: Unbenannt.JPG (39,4 KB, 14 Downloads) Bildformate!!! @ Durchblicker (Gast) >Die Messung eines 10kHz-Signals, das in 100m Leitung eingespeisst wird, >spiegelt aber auch nicht den Gegenstand der Diskussion wieder. Eben. Und mal ganz abgesehn davon, dass die Leitung von einem hochohmigen, aber schnellen Ausgang gespeist wird. Warum auch immer. MFG Falk
Sieht man da nicht schon deutlich die Reflektionen auf der Leitung (diese eckigen Stufen) ?
@ Benedikt K. (benedikt) >Sieht man da nicht schon deutlich die Reflektionen auf der Leitung >(diese eckigen Stufen) ? Ja, ca 2us, macht als etwa 1us Laufzeit auf dem Kabel, macht bei ~5ns/m ~200m. Aber der Treiber ist, wie bereits gesagt, ziemlich hochohmig, Pi mal Daumen um die 120 Ohm (Wenn das Kabel 50 Ohm hat). MFg Falk
Nur mal so aus Interesse: Wie kann man die Impedanz des Treibers erkennen/ausrechnen/abschätzen ?
@ Benedikt K. (benedikt) >Nur mal so aus Interesse: Wie kann man die Impedanz des Treibers >erkennen Superman-Röntgenblick. >/ausrechnen Im U/I Diagramm der Ausgänge ablesen und berechnen R = Delta U / Delta I >/abschätzen ? Nen 220 Ohm Poti an den Auusgang hängen und langsam runter drehen. Nun kann man entweder solange drehen bis die Ausgangsspannung um 0.5..1V gesunken ist. Dann kann man wieder über obige Gleichung rechnen. Oder solange drehen bis die Ausgangsspannung auf die Hälfte gefallen ist. Dann ist R_aus = R_Poti (also der Schleiferabgriff). Allerdings könnten das einige Ausgänge übel nehmen. MFG Falk
Ich meinte jetzt eigentlich eher, wie du das aus dem Bild hier erkannt hast: http://www.mikrocontroller.net/attachment/27318/Unbenannt.JPG
@ Benedikt K. (benedikt) >Ich meinte jetzt eigentlich eher, wie du das aus dem Bild hier erkannt >hast: Ach so. Das obere Signal ist am Ausgang des Teibers, das untere Signal am Kabelende (wegen der Verzögerung um 1us). Im kurzen Moment der steigenden Flanke ergibt sich die Spannung am Ausgang des Treibers auf dem einfachen Spannungsteiler aus Ausgangswiderstand und Kabelimpedanz. Die Spannung der ersten Treppenstufe ist etwa 500mV, das eingeschwungene Signal etwa 2,5V. Daraus ergibt sich ein Ausgangswidersand von R_A = 2,5V /0,5V * Z0 = 5 * Z0 Macht bei 50 Ohm Z0 etw 250 Ohm Ausgangswiderstand. Uuups, ich merke gerade, dass ich fäschlicherweise mit dem unteren Signal gerechnet habe. Dort ist die erste Treppenstufe aber etwa doppelt so gross (wegen der 100% Reflexion am offenen Ende). MFG Falk
Damit mancher jetzt nicht über Falks Rechnung grübelt: R_A ist versehentlich Z0+Ztreiber zusammen. Der Ausgangswiderstand beträgt also 200 Ohm;-)) 200 Ohm -> 2V Abfall 50 Ohm -> 0,5V Abfall
600 Ohm vorne unten hinten fehlangepasst. Das sollte nur verdeutlichen worum es mir geht. Oberer Verlauf zeigt Eingang, unterer Verlauf zeigt Ausgang einer Leitung auf die ein Rechteck gegeben wird. Anhand der ersten Stufe des oberen Verlaufs kann man z.B. den Wellenwiderstand der Leitung ablesen da zu diesem Zeitpunkt noch keine Reflexion auftritt (Lauzeit; Quellwiderstand und Wellenwiderstand bilden einen Spannungsteiler). Untere Welle zeigt wie gesagt den Ausgang. Wellenwiderstand und Senkenwiderstand bilden wiederum einen Spannungsteiler, es tritt jedoch sofort positive Reflexion auf (deswegen ist die erste Stufe auch fast doppelt so hoch wie die erste Stufe am Eingang). Die Welle vom Ausgang läuft zurück und wird am Eingang wieder positiv reflektiert was sich in der zweiten Stufe im oberen Verlauf äußert. Das Spiel zieht sich bis ins unendliche hin, beide Verläufe nähern sich dabei der Quellspannung an (bei einem Sprung am Eingang). Vielleicht ist jetzt verständlich warum ich bei einem offenem Ende eines I²C Busses leicht ins grübeln komme ob das so gut sein kann (Leitungslänge auf PCB circa 20cm). an Durchblicker: Wie kannst du eine Aussage über die Frequenz machen wenn du keine ganze Periode siehst? Alpha ist nicht immer 0.5. Zudem scheint es ja sowieso um die Anstiegszeit zu gehen. Das Leben ist hart. an Falk Brunner: Was soll ich bit diesem "Bildformate"-link anfangen? Willst du es als Bitmap haben? Als wenn ich Zeit habe mir diesen Stuss durchzulesen um anschließend das Bild - das ich nicht löschen kann - nochmals als GIF hochzuladen nur damit man 20KByte spart.
Naja, Dieter, das musste ja kommen. Erst die Leute mit irgend einem Käseoszillogramm beeindrucken wollen und wenn dann ein Kommentar kommt, auch noch spitzfindig werden. Deine Anmerkung ist selbstverständlich hochkorrekt. Aber Deine Schlauheit hilft Dir nicht weiter, da Du meine eigentliche Frage immer noch nicht beantwortet hast. Das musst Du auch nicht mehr: 1. Du kannst Deine Anfrage sehr gut selber beantworten. Die Grundlagen verstehst Du sehr gut und schlau bist Du obendrein. 2. Ich klinke mich hier mal aus, werde die Diskussion aber mit Vergnügen weiterverfolgen.
@ Dieter (Gast) Schöne Beschreibung, aber die hatten wir schon über 9 Stunden eher hier drin. >Vielleicht ist jetzt verständlich warum ich bei einem offenem Ende eines >I²C Busses leicht ins grübeln komme ob das so gut sein kann >(Leitungslänge auf PCB circa 20cm). Rechnen ist auch nicht deine Stärke, wie? Von 200m Kabel auf 20cm Leitung umzudenken. Von den Anstiegszeiten von I2C mal ganz zu schweigen. >Was soll ich bit diesem "Bildformate"-link anfangen? Lesen und wenn möglich verstehen und anwenden und beim nächsten Mal als PNG speichern und posten. > Willst du es als Bitmap haben? Als wenn ich Zeit habe mir diesen > Stuss durchzulesen um >anschließend das Bild - das ich nicht löschen kann - nochmals als GIF >hochzuladen nur damit man 20KByte spart. Mit Stuss scheinst du dich auszukennen, vor allem was die Produktion des selben anbelangt. Immer wieder gern gesehen, Leute mit dem Krokodilsyndrom. Grosse Klappe, kleine Ohren. Gute Nacht
an Falk Brunner (nicht Gast): > Schöne Beschreibung, aber die hatten wir schon über 9 Stunden eher hier > drin. Echt? Kommt davon wenn man deine Beiträge ungelesen übergeht. Krokodile zeigen sich nur wenn man sie reizt. an Durchblicker: > da Du meine eigentliche Frage immer noch nicht beantwortet hast Nicht? Ich denke schon: "Leitungslänge auf PCB circa 20cm" Die Eingangsfrage ist leider nicht definitiv beantwortet. "Kann es Probleme mit Reflexionen geben?" (und NICHT "Es wird Probleme geben!"). Ich denke ja nicht, aber die Frage wollte ich in die Runde stellen. Bisher fiel das Stichwort 'Anstiegszeit', warum wieso weshalb das relevant sein soll ist immernoch nicht geklärt.
>Die Eingangsfrage ist leider nicht definitiv beantwortet. "Kann es >Probleme mit Reflexionen geben?" (und NICHT "Es wird Probleme geben!"). >Ich denke ja nicht, aber die Frage wollte ich in die Runde stellen. >Bisher fiel das Stichwort 'Anstiegszeit', warum wieso weshalb das >relevant sein soll ist immernoch nicht geklärt. Ich hatte bisher nie Probleme mit I²C und Reflexionen - und 20cm Leitungslänge kommen immer wieder vor. Die Anstiegszeit ist deshalb relevant, weil es auf jeder fehlabgeschlossenen Leitung zu Reflexionen kommt - negativ wirken tun sie aber nur, wenn die Flanke so schnell ist, dass ein reflektierter Anteil sie verformen kann. Bei 20 cm ist die einfache Laufzeit etwas mehr als 1 ns. Wenn deine Flanken rund 10ns oder mehr Anstiegszeit haben, spielen Effekte durch Reflexionen von 20cm Leitung keine Rolle mehr. Auch können Schaltungseingänge mit Reflexionen auf dem Signal leben, wenn sie selber nicht sehr schnell sind. Bei I²C glaube ich nicht, dass die auf Spikes im Sub-Nanosekundenbereich noch reagieren .... Je steiler Flanken sind, desto größer ist der Anteil hoher Frequenzen im Signalspektrum. Deshalb ist die zu betrachtende Wellenlänge nicht bei <100m sondern eben viel kleiner. Es gibt da auch eine näherungsweise Umrechnung von Anstiegszeit zur Frequenz (immer wieder interessant bei der Überlegung zur notwendigen Bandbreite eines Scopes) - die habe ich aber leider nicht auswendig im Kopf.
@ HildeK (Gast) >Ich hatte bisher nie Probleme mit I²C und Reflexionen - und 20cm >Leitungslänge kommen immer wieder vor. Bei I2C gibt es keine Reflexionen, weil I2C schnarchlangsam ist (wir reden hier von Letungslängen deutlich unter 10m, praktisch 1m und weniger). Das steht auch alles relativ gut erklärt im Wikiartikel Wellenwiderstand. Wenn man dann noch weiss, dass I2C Anstiegszeiten im der Grössenordung von 100ns und mehr hat, sollten alle Fragen klar beantwortet sein. >wenn sie selber nicht sehr schnell sind. Bei I²C glaube ich nicht, dass >die auf Spikes im Sub-Nanosekundenbereich noch reagieren .... das DÜRFEN sie gar nicht, wenn sie I2C konform sind. Die Norm schreibt nämlich explizit einen Spikefilter vor, welcher Pulse kleiner 50ns ignorieren muss. Ob das am Ende alle ICs machen ist eine andere Frage. ><100m sondern eben viel kleiner. Es gibt da auch eine näherungsweise >Umrechnung von Anstiegszeit zur Frequenz (immer wieder interessant bei
MFG Falk
Wirklich tolle Erklärungen Jungs! Ich verstehe jedoch nicht, warum nur die Flanke ausschlaggebend ist. Gedankengang: Sicher 'verstecken' sich in ihr die höchsten Frequenzanteile, aber reflektiert werden doch trotzdem alle, oder sehe ich das falsch? Wenn man das Ganze spektral betrachtet erzeugt doch jeder Anteil (also jede Frequenz) einen eigenen Wellenwiderstand, der Wellenwiderstand beschreibt also eine Funktion über der Frequenz - wenn dem so ist, dann müsste diese Funktion mit der Frequenz steigen (also der Widerstand nimmt zu) wenn der induktive Leitungsbelag überwiegt, wovon ich für meine erste Betrachtung erstmal ausgehe. D.h., je höher die Frequenz/steiler die Flanke, desto höher der Wellenwiderstand - er nähert sich elektrisch gesehen also immer mehr dem offenen Ende an, also wird die 'Anpassung' immer besser, d.h. weniger Reflexionen. Unsinn, dieser Gedankengang scheint mir völlig falsch. Neu: Der Wellenwiderstand ist in guter Näherung frequenzunabhäng (vllt gibt es ja sowas wie Dispersion auf Lichtleitern was vernachlässigbar ist). Spektrale Betrachtung ist Blödsinn, ausschlaggebend ist die Zeitebene. Worst Case: Bei einem unendlich langen Leiter mit ausgangsseitiger Fehlanpassung (hochohmiger Eingang) beschickt mit einem (!) Dirac tritt genau einmal eine Reflexion auf wenn die Quelle angepasst ist (Zeit spielt keine Rolle ;) ). Dem Eingang dürfte es egal sein, er sieht die doppelte Amplitude. Eingänge die weiter vorne an der Leitung sitzen bekommen die erste hinlaufende und danach eine zweite rücklaufende Welle mit. Ähnlich verhält sich das bei einem Rechteck. Wenn ich nunmehr genau eine Periode eines niederfrequenten (Nebenbei: also vergleichsweise geringe Steilheit; aber irrelevant weil eh nur eine Frequenz???) Sinus' auf dieselbe Leitung schicke wird dieser dann ebenso reflektiert? Ich glaub das ist alles kompletter Schwachsinn.....entweder ist das zu hoch für mich oder ich denk zu kompliziert :|
Hi 'Ich glaub das ist alles kompletter Schwachsinn.....' Der erste wahre Satz. An deiner Stelle würde ich mich wegen deiner Platine überhaupt nicht heiss machen. Schlimmer wäre es, wenn du die PullUps vergisst. Ich habe vor einigen Monaten eine Platine mit I2C geroutet und in Betrieb genommen (ca. 32x30cm). I2C geht über mehrere Ecken quer über dir ganze Platine. In der Testphase waren auch einige Empfänger nicht bestückt und es gab keine Probleme. Wellenwiderstand und Reflektionen scheinen hier gerade in Mode zu sein. Das ist dann die richtige Spielwiese für Panikmacher und selbsternannte Experten. MfG Spess
Dass I2C auf einer Platine Probleme macht ist höchst unwarscheinlich, aber dass Reflektionen bei I2C keine Rolle spielen, stimmt nicht. Das musste ich selbst feststelle, als ein I2C Temperatursensor mit wenigen Metern Leitung nicht ging. Das Problem lag daran, dass ich die I2C per Portpin gemacht hatte, und der keine Slewratbegrenzung hatte. Mit einem Slewratebegrenzten Treiber dazwischen, waren die Probleme weg.
>Sicher 'verstecken' sich in ihr die höchsten Frequenzanteile, aber >reflektiert werden doch trotzdem alle, oder sehe ich das falsch? Richtig! >Wenn man das Ganze spektral betrachtet erzeugt doch jeder Anteil >(also jede Frequenz) einen eigenen Wellenwiderstand, der Wellenwiderstand >beschreibt also eine Funktion über der Frequenz - Falsch! Der Wellenwiderstand ist eine Eigenschaft der Leitung und wird durch deren Geometrie und die Dielektrizitätskonstante zum Rückleiter bestimmt. >D.h., je höher die >Frequenz/steiler die Flanke, desto höher der Wellenwiderstand - er >nähert sich elektrisch gesehen also immer mehr dem offenen Ende an, also >wird die 'Anpassung' immer besser, d.h. weniger Reflexionen. Unsinn, >dieser Gedankengang scheint mir völlig falsch. Richtig: der Gedankengang ist völlig falsch! Eine Betrachtung mit diskretem L und C ist nicht korrekt. Allenfalls eine Betrachtung mit (unendlich) vielen infinitesimal kleinen Ls und Cs. Richtige Anpassung gibt es nur mit dem richtigen Abschlusswiderstand, Leerlauf ist wie Kurzschluss der Extremfall der Fehlanpassung! >Bei einem unendlich langen Leiter mit ausgangsseitiger >Fehlanpassung (hochohmiger Eingang) beschickt mit einem (!) Dirac tritt >genau einmal eine Reflexion auf wenn die Quelle angepasst ist (Zeit >spielt keine Rolle ;) ). Dem Eingang dürfte es egal sein, er sieht die >doppelte Amplitude. Fast richtig. Zunächst halbiert sich die Amplitude weil es einen Spannungsteiler gibt zwischen dem Innenwiderstand der Quelle (angepasst = Z) und dem Wellenwiderstand der Leitung, Z. Dadurch dass am Ende Leerlauf herrscht, wird diese halbe Amplitude reflektiert: 1/2 + 1/2 = 1; man erhält die volle Leerlaufamplitude der Quelle, nicht die doppelte. Deshalb sieht der Eingang am Leitungsende die volle Amplitude - genau das will man ja. >Eingänge die weiter vorne an der Leitung sitzen >bekommen die erste hinlaufende und danach eine zweite rücklaufende Welle >mit. Ja, deshalb kann man bei der nur quellseiteig abgeschlossenen Leitung auch entlang der Leitung nichts brauchbares abnehmen - nur am Ende! >Ähnlich verhält sich das bei einem Rechteck. Ob Diracstoß oder Rechteck, es verhält sich gleich. >Wenn ich nunmehr genau eine Periode eines niederfrequenten (Nebenbei: also >vergleichsweise geringe Steilheit; aber irrelevant weil eh nur eine >Frequenz???) Sinus' auf dieselbe Leitung schicke wird dieser dann ebenso >reflektiert? Ja natürlich! Und: die Reflexion hat mit der Frequenz nichts zu tun und mit der Kurvenform auch nicht. Lediglich die Überlagerung von vorwärtslaufendem und reflektiertem Teil gibt natürlich je nach Signalform interessante Bilder. Bei nur einer Frequenz vereinfacht sich dies zur einer Veränderung der Amplitude und Phase der Sinusschwingung. Es bleibt aber ein Sinus. >Ich glaub das ist alles kompletter Schwachsinn.....entweder ist das zu >hoch für mich oder ich denk zu kompliziert :| Es ist kein Schwachsinn, du denkst zu kompliziert :-) Vielleicht erkläre ich auch zu kompliziert. Stell dir eine sehr langsam ansteigende Spannung an einer am Ende fehlabgschlossenen Leitung mit einer einfachen Laufzeit von 1ns vor (so ca. 10-15cm lang). Jetzt steigt deine Eingangsspannung in 100ns um 1V oder in 1 ns um 0.01V an. Das siehst du und deine Schaltung nicht mehr wenn es um insgesamt z.B. 3V Amplitude geht. Die langsame Flanke ist noch am Steigen, während die Reflexionen wieder laufend zurückkommen. Ist die Flanke jedoch in 100ps auf 3V, so läuft sie auf Grund des o.g. Teilers zunächst mit halber Amplitude zum offenen Ende, wird dort reflektiert und ist nach 2ns (2*Leitungslaufzeit) wieder am Anfang. Dort trifft die Flanke auf einen sauberen Abschluss und der Spuk hört auf. Auf Grund der schnellen Flanke im Vergleich zur Leitungslaufzeit wird dieser Vorgang eben aufgelöst und ist mit einem (schnellen) Scope auch messbar. Deshalb ist die Flankensteilheit dafür ausschlaggebend, ob mir die Refelxion weh tut oder nicht. Schaltungen, die ausreichend schnelle Flanken liefern, reagieren eben auch auf schnelle Flanken. Deshalb spielt das bei I2C keine Rolle. Wie sagte doch Falk Brunner (falk) schon: >weil I2C schnarchlangsam ist
Ich war gestern abend nicht mehr ganz Herr meiner Sinne, aber jetzt leuchtet es mir ein: Wenn sich hinlaufende Flanke und rücklaufende Flanke (was bei einem langsamen Anstieg ja die Gleiche ist) überlappen ist alles gut. Ist diese Flanke jedoch sehr schnell dann gibt es 'stufiges' Verhalten, es können Lücken auftreten die von den an der Leitung verteilten Empfängern als seperate/unterschiedliche/unabhängige Flanken gedeutet werden könnten bzw. andere Pulse überlagern könnten...
Dieter, ich freue mich über den Erfolg meiner Bemühungen ;-) Du kannst dein I²C beruhigt so bauen und hast noch was gelernt über Impulse auf Leitungen! Weitere Infos gibts bei http://www.google.de/search?hl=de&q=Impulse+auf+leitungen&btnG=Google-Suche&meta= > ... verteilten Empfängern als seperate/unterschiedliche/unabhängige >Flanken gedeutet werden könnten ... Schlimmstenfalls sogar als Doppelflanke - besonders problematisch bei Takten. Es sind ja nur theoretisch rechteckige Treppen - praktisch treten an der Stufe auch noch kleine Überschwinger auf.
Ich freue mich auch... Da hab ich wirklich viel zu kompliziert
gedacht, Dank an alle die dabei geholfen haben mein Hirnknoten zu
entflechten!
> Mit einem Slewratebegrenzten Treiber dazwischen, waren die Probleme weg.
Ein T-Glied als Tiefpass hätte es fürs Erste auch gemacht, oder? T-Glied
weil bidirektionale SDA...
-------o---R-------R---o---------o-----
| | |
Quelle C Leitung Senke
| | |
-------o---------------o---------o-----
Nachtrag: Tolle Java-Animation auf der Seite der Ruhr-Uni Bochum, Institut für HF-Technik http://www.hf.rub.de/lehre/Animationen/Leitung2.html
Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass das Thema erledigt ist. Aber bei >Ein T-Glied als Tiefpass hätte es fürs Erste auch gemacht, oder? T-Glied >weil bidirektionale SDA... > > > -------o---R-------R---o---------o----- > | | | > Quelle C Leitung Senke > | | | > -------o---------------o---------o----- muss ich heftig warnen: Ein RC-Glied, z.B. am Anfang der Leitung, führt dazu, dass die rücklaufende Welle auf das C trifft und dieses als Kurzschluss empfindet! Also: erneute Totalreflektion. Nur durch das zweite R (auf Leitungsseite) kannst du das wieder in den Griff bekommen. So ein C hat mir mal mehrere Tage Fehlersuche beschert. Bisher funktionierende Schaltung (nicht meine!) mit CPLD/FPGA als Empfänger hat zwei- dreimal am Tag Fehler. Alte Geräte funktioniern, die neuen produzieren Fehler. Was war passiert? Neuerdings wird die nächste Version des CPLD/FPGA eingesetzt und das ist mit der nächst schnelleren Technologie hergestellt worden. Nun reagierte es auf die erneut vorlaufende Welle. Behebung: C entfernt. Das Signal war ein Takt und hatte nur ein paar Kilohertz.
Daher meine Äusserung "fürs Erste". Natürlich muss man dann wieder zusehen, dass man einigermaßen angepasst ist vom Filter/zum Filter. Keine Sorge HildeK, das Thema ist erledigt, es war nur wieder ein kleiner Gedanke den ich teilen wollte ;)
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