Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche schnellen Kleinsignal-Schalttransistor


von I_ H. (i_h)


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Suche was sehr schnelles (<=5ns rise/fall) im Bereich 200mA..1A. 
Spannung muss nicht arg hoch sein, 60V reichen absolut, 40 eigentlich 
auch.
Hab schon auf diversen Herstellerseiten geguckt, aber die schreiben in 
ihren Tabellen irgendwie nie die Schaltzeiten (oder ich hab bei den 
falschen geguckt).
Ideal wäre es, wenn es die Dinger bei Reichelt gibt und sowohl 
N-Channel, als auch P-Channel. Im Moment benutz ich den BS170, könnte 
aber ein paar ns schneller sein und ein dazu passender P-Channel wär 
halt net verkehrt.

von Jankey (Gast)


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Farchild Semicon hast solche ...

von Gelb (Gast)


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Zetex gibt in seinen Datenblättern Zeiten an. 5ns sind schon extrem.

Grüße,
Peter

von LoL (Gast)


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Schaltzeiten bei einem Transistor, macht das Sinn? Ist doch schließlich 
kein Digitalbauteil...

von 2922 (Gast)


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Richtig, die korrekte Frage ist die nach Kapazitaeten.

von I_ H. (i_h)


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Sorry, hatte vergessen dazuzuschreiben, dass ich FETs suche (sind ja 
auch Transistoren, außerdem schrieb ich "rise/fall" und nicht 
"Schaltzeiten").

Bei Fairchild bin ich über den 2N7000 gestollpert, aber der ist leider 
auch mit max. 10ns angegeben (werd ihn mir trotzdem mal angucken). Die 
Zetex Teile die Reichelt hat gibt's teilweise mit richtig guten rise 
oder fall Zeiten... leider XOR.
Der ZXMHC6A07T8 schaut eigentlich richtig gut aus (1.4ns rise, 2ns 
fall), leider zum einen SMD, zum zweiten sitzen noch 2 eher langsame 
P-FETs drinnen, und so billig das man mal eben 10 bestellen könnte ist 
er auch net. Ist auch garnet die Leistungsklasse die ich suche, das Ding 
schafft weit über 1A und hat eine entsprechende Eingangskapazität.

von Kai G. (runtimeterror)


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Nicht hauen, ist nicht mein Fachgebiet ;)

Wir haben die Basis eine Bipolartransistors mit parallelgeschaltetem 
Widerstand und Kondensator eingekoppelt um den Ladungsabtransport zu 
beschleunigen. Könnte sein, dass das auch am Gate hilft um bessere 
Flankensteilheit zu bekommen.

Wenn die Mehrheit der Ladungen in der Source-Drain-Strecke bleibt bringt 
das natürlich nichts.

Ansonsten:
http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Cat=1376381;keywords=p-channel

vielleicht findest du da was Entsprechendes... musst da ja nicht kaufen 
;)

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

die Schaltzeit steht und fällt mit der Gateansteuerung des Fets. Nimm 
z.B. einen IRLZ34 als Beispiel. Mit einer guten Treiberschaltung 
bekommst du ohne Probleme Schaltzeiten unter 10nS hin. Setzt allerdings 
einen anständigen und durchdachten Aufbau voraus. Ich würde wenn der 
Speed noch schneller sein soll, eher einen fertiges Treiber-IC nehmen, 
TI oder auch IR haben da sehr interessante sachen die man auch bezahlen 
kann und die Erhältlichkeit ist auch ganz ok.

Was willst du den mit dem FET anstellen das der so sauschnell sein muß, 
5nS sind schon "recht" flott? Neugier

MfG
Roland

von I_ H. (i_h)


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Dann mal 'ne blöde Frage - wozu wird bei so ziemlich alles Schalt-FETs 
und Schalttransistoren tDelay, tRise, tStorage und tFall angegeben? 
Soweit ich das interpretiert habe ist das 'ne Gewisse Grenze (wodurch 
auch immer hervorgerufen), die man nicht unterschreiten kann (zumindest 
nicht die min-Werte).

Hab hier zB. noch 12 TIP140 rumliegen, Power-Darlingtons, vertragen 125W 
dauerhaft. Lustige Dinger, allerdings 550ns rise und 2.5us fall. Wenn 
ich da 'n Rechteck mit 10ns Rise und Fall dranhänge (Emitterschaltung 
mit Schottky von Basis zu Kollektor) sehe ich im Oszi sehr deutlich 
1.75us fall und 400ns rise (die Werte im Datenblatt sind typical, 
außerdem belaste ich das Ding grad mal mit ein paar mA, im Datenblatt 
sind's 3A).

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

Ein FET kann auch mit einem Idealen Treiber nicht in unendlich kurzer 
Zeit entladen werden da das Gate ja auch einen wenn auch kleinen inneren 
Widerstand hat. Dadurch ist es nicht möglich die im Gate gespeicherte 
Ladung unterhalb einer gewissen Zeitspanne rauszuholen. Das ganze und 
noch einige andere Daten sind in den Parametern die du angesprochen hast 
beschrieben.

Roland

von I_ H. (i_h)


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Also haben die Zeiten in den Datenblättern durchaus einen Sinn und mit 
der Ansteuerung lässt sich nicht mehr retten als die min-Zeiten 
hergeben.
Bei den BS170 bin ich so halbwegs am Limit angelangt, fall ist bei 
2.25ns, rise bei 7.5ns.

Zum einen wollte ich die schnellen Zeiten um mal ein bisschen mit HF 
rumzuexperimentieren, zB. um mir mal Leitungsreflektionen anzugucken. 
Die ganzen schnellen Logikbausteine haben kaum Ausgangsleistung, so'n 
74ACT macht grad mal 50mA (BS170 immerhin schon 1.2A pulsed).
Beim BS170 seh ich schon eine schöne Reflektion wenn ich die 50Ohm am 
Oszi abmache, und die Kontakte auf'm Steckbrett schwingen ein kleines 
bisschen mit 58MHz und entweder die Masseleitung oder der Tastkopf mit 
250MHz nach (vielleicht sind's auch die Transistoren selber). Den 
Einfluss der Oszimasse kann man auch schon ganz gut beobachten.
Die Schwingungen gehen aber grad mal über 3% der Signalamplitude, und 
die 250MHz hören nach 3 oder 4 Schwingungen auf.

Zum anderen geht's grad um einen Rechteckgenerator, der aus einem Sinus 
ein Rechteck mit einstellbarem DC generieren soll (hab mir vor 'ner 
Weile einen DDS Sinus Generator gebaut).
Hab das erst mit einem Komparator versucht (LM311), aber dem geht einmal 
bei ~3MHz die Puste aus, den DC kann man dabei sowieso nicht mehr 
einstellen, und bei DC nahe 0/100% schwingt das blöde Ding, was ich erst 
nach 10 zusätzlichen Kerkos in den Griff bekommen hab (das Steckbrett 
sieht aus wie'n Kerkowald).
Hab das Signal jetzt einfach hintereinander durch 3 BS170 mit Source 
gegen Masse und Drain über Widerstand gegen + geschickt (am ersten über 
Kondensator und Arbeitspunkteinstellung) und danach in einen 
Gegentaktverstärker aus BS170, und das liefert auf anhiebt viel bessere 
Ergebnisse. Schwingt nicht, und bei 1MHz kann ich den DC noch auf 1.5% 
runterstellen (Flanken sind dann aber nicht mehr so gut).
Bei dem hätt ich halt gern noch etwas steilere Flanken.

von Snt O. (snt-opfer)


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Ergänzung Schaltzeiten Fet, theoretisch könnte man den Kondensator (das 
Gate) schneller entladen, gebremst wird es aber schon durch die 
konstruktionsbedingten Induktivitäten (Halbleiter -> Bondingdraht -> 
Anschlusspin -> Platine -> Treiber Pin -> Bonding -> etc.).

Und selbst die integrierten Treiber schalten kaum unter 10ns, da es 
Konstruktiv immer eine Induktivität geben wird.

von 2922 (Gast)


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I_ H. (i_h),
wenn's um ns geht haste mit einem Steckbrett keinen Chance mehr. Da 
solltest echt mal ueber eine Leiterplatte nachdenken. Mich wundert, dass 
du ueberhaupt schon soweit gekommen bist.

von Andreas K. (a-k)


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Will nur vorsichtshalber mal erwähnen, dass sich bei solchen Spielchen 
mit recht deutlichen Strömen der eine oder andere Nachbar gestört fühlen 
kann. Oder ist deine Bastelstube abgeschirmt?

von Snt O. (snt-opfer)


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Eben, ns bedeutet schon in HF denken (die "Parasiten" werden sehr 
deutlich).

von Falk B. (falk)


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I_ H. (i_h)

>rumzuexperimentieren, zB. um mir mal Leitungsreflektionen anzugucken.
>Die ganzen schnellen Logikbausteine haben kaum Ausgangsleistung, so'n
>74ACT macht grad mal 50mA (BS170 immerhin schon 1.2A pulsed).

Und? reichen 50mA nicht zum messen? Oder willst du die Leitung 
pulversisieren?

>Zum anderen geht's grad um einen Rechteckgenerator, der aus einem Sinus
>Hab das erst mit einem Komparator versucht (LM311), aber dem geht einmal
>bei ~3MHz die Puste aus, den DC kann man dabei sowieso nicht mehr

Dazu braucht man aber nicht die von dir gesuchten "Killertransistoren".

MFG
Falk

von I_ H. (i_h)


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@2922

Das soll später auch auf 'ne Leiterplatte, ich mach nur ungern 10 
Leiterplatten mit leicht unterschiedlichen Schaltungen und gucke am 
Ende, welche die beste ist...

Bin jetzt übrigens bei 3ns rise und 4ns fall. Steckbrett hin oder her, 
die BS170 sind da auch am Limit. Insgesamt ist das eigentlich auch 'ne 
Wald und Wiesenschaltung, einfacher geht's nicht mehr. Hab das Ding mal 
angehängt.
Wie man sieht tauchen da auch keine großen Ströme auf (zumindest wenn 
man nix an den Ausgang hängt), VCC ist 12V. Über die 110 Ohm fließen 
grad mal 110mA, und weil's die 110 Ohm 2mal gibt schwankt die 
Stromaufnahme auch nicht großartig.
Auf'm Steckbrett hab ich das natärlich auch HF freundlich aufgebaut.


@Falk

Ich hab schon mehrfach Leistungstransistoren gesehen, die mehrere Ampere 
in 1ns schalten (zB. sind in der Fairchild Liste einige). Dagegen ist 
das was ich suche nu wirklich kein Killertransistor.

von Snt O. (snt-opfer)


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I_ H.

>Hab das erst mit einem Komparator versucht (LM311), aber dem geht einmal
>bei ~3MHz die Puste aus, den DC kann man dabei sowieso nicht mehr
>einstellen, und bei DC nahe 0/100% schwingt das blöde Ding, was ich erst
>nach 10 zusätzlichen Kerkos in den Griff bekommen hab (das Steckbrett
>sieht aus wie'n Kerkowald).

;)
Der LM311 ist ja nun auch nicht gerade der Highspeed Komparator schlecht 
hin (ist sogar billiger als ein präzisions IC-Sockel ;), nur wird auf 
seine Schwingneigung im DB ausdrücklich hingewiesen, er besitzt keine 
interne Kompensation.
Hinzu kommt das Umschaltmoment, dort zieht er ganz kurz Stromspitzen in 
seine Eingänge. bricht die Spannung zu sehr ein (Quelle zu hochohmig*) 
will er ja wieder Umschalten (Komparator halt) und schon schwingt er.

*Im DB weisen sie darauf hin, das bei sehr schnellen Anwendungen am 
besten kein Sockel verwendet wird. Die durch den Aufbau entstehenden 
Induktivitäten haben grossen Einfluss auf das Schwingverhalten.
Eine leichte Mitkopplung (aber an seinen "Korrektur Pins", siehe DB) 
kann auch helfen.
Habe wegen dem LM311 auch schon einige schlaflose Nächte gehabt.

von Snt O. (snt-opfer)


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I_ H.

BTW:
Ohne zu stänkern aber :
"Auf'm Steckbrett hab ich das natärlich auch HF freundlich aufgebaut."
Widerspricht sich das nicht etwas ;-).

Ich meine Deine Probleme bezüglich der Schaltzeiten liegen definitiv im 
"HF-Verhalten" -> Kondensatoren werden zu Spulen, Spulen zu 
Kondensatoren, ein Stück Draht wird eine Induktivität (und wird noch 
"dünner dabei, Skineff.) und zwei parallele Leitungen sind ein 
Kondensator....etc.

Vermutlich kann die Schaltung schneller, aber dazu sollte sie möglichst 
klein gebaut werden. SMD ist bei sowas ansich schon Pflicht.

Andere Frage, was für Messtechnik besitzt Du, um Schaltzeiten im ns 
Bereich bewerten zu können ?
Um das qualitativ hinzu bekommen, braucht man schon GHz Oszis.
Wie will man sonst sicher sein, das nicht die Messtechnik die Flanken 
bremst ?

von I_ H. (i_h)


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Hatte den 311 halt da, und die 200ns response time klangen net soo 
schlecht. Kennst du einen schnelleren Komparator der nicht so schnell 
schwingt?

Zum HF Aufbau: Also soweit ich das bisher mitbekommen hab, kann man 
auf'm Steckbrett genau das selbe falsch machen wie auf einer richtigen 
Platine. Bei mir hat zB. mal 'ne Schaltung angefangen richtig zu 
schwingen (hat zumindest das laufende Radio gemeint, am Oszi war 
irgendwas >200MHz und 12V) weil ich 'ne Masseschleife drinnen hatte. Die 
rausgenommen, und ruhe war.
Genauso bei dem Rechteckgenerator, wenn ich bei einem Transistor die 
Masse zB. nicht wie bei den anderen oben, sondern unten anschließe, 
gibt's auch sehr starke Überschwinger. Besser wird's auch, wenn ich die 
110 Ohm sehr nah beieinander an VCC anschließe usw. Die Transistoren 
stehen alle direkt beieinander und sind so kurz wie möglich verbunden.
Und wenn's auf'm Steckbrett so schon halbwegs funktioniert, kann die 
Platine nur besser werden.

Das mit dem Oszi ist'n guter Punkt, wahrscheinlich ist da auch nicht 
mehr viel Spielraum. 200MHz Bandbreite sollte es haben. Wenn ich direkt 
an den Ausgang noch einen BS170 mit 1kOhm gegen + hänge, kann ich 2.5ns 
messen. Wieviel auch immer das dann wirklich ist, es ist etwas schneller 
als das Ausgangssignal.


Den Thread hatte ich aufgemacht weil ich dachte es gibt auch 'n paar 
Standardbauteile die schneller als 10ns max schalten, wie gesagt, bei 
fairchild sind auch einige Powertransistoren in der Liste, die deutlich 
schneller schalten.
Wenn dem aber nicht so ist, hat sich die Frage erledigt. Werd mir 
jedenfalls mal die 2N7000 angucken, die sind billig und gibt's bei 
Reichelt, gefunden hab ich sie bei Fairchild (danke für den Tipp).

von Snt O. (snt-opfer)


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So aus dem stehgreif hab ich keinen im Kopf, aber bei Linear oder TI 
findet sich bestimmt etwas.

Der Vergleich Steckbrett vs. Platine, ok aber Du peilst Frequenzbereiche 
an die mit normalen Platinen schon äusserst schwierig zu realisieren 
sind.
Rechtecke im ns Bereich brauchen ein GHz Umfeld (Fourier), also pure HF 
Technik.
Es lohnt sich mal auszurechnen wie gross die Induktivität von 5mm Draht 
ist und was sich dem zufolge für eine Dämpfung bei dem geforderten 
Frequenzbereich ergibt.
Daher SMD, normale bedrahtete Widerstände sind schon aufgrund der langen 
Bauform ungeeignet hinzu kommt die teilweise spiralförmige Aufbringung 
der Widerstandsschicht -> alles Induktivitäten.

>Das mit dem Oszi ist'n guter Punkt, wahrscheinlich ist da auch nicht
>mehr viel Spielraum. 200MHz Bandbreite sollte es haben. Wenn ich direkt
>an den Ausgang noch einen BS170 mit 1kOhm gegen + hänge, kann ich 2.5ns
>messen. Wieviel auch immer das dann wirklich ist, es ist etwas schneller
>als das Ausgangssignal.

Gut, 200MHz mal abgesehn davon das es dort bereits deutliche Dämpfung 
gibt (-3dB), entspricht dies 5ns.
Damit ist es aber definitiv nicht möglich die korrekte Anstiegszeit im 
Bereich von wenigen ns zu ermitteln, man sieht etwas aber inklusive der 
Zeit die das Oszi selber braucht. Selbst wenn die Schaltung jetzt 
schnell genug wäre, sehen würdest Du es nicht. Im Extremfall wird aus 
einem Rechteck am Tastkopf (auch ein Faktor), ein kleiner (Dämpfung) 
Sinus auf dem Oszi.

von Gregor B. (Gast)


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Bei farnell.de kann man schön selektieren.

von Helmi (Gast)


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ADCMP572 von Analog Device hat ein Rise und Fall Time von 35pS
und eine Delay von 0.15nS. Dieser Komperator hat allerdings ECL 
Ausgaenge.
Und wenn du schnell sein willst must du den reinen Schalterbetrieb 
verlassen und die ganzen Verstaerker Linear betreiben. Nur so kannst du 
schneller werden. ECL Logik wird auch nicht im Saettingungsbereich 
sondern im Linearen bereich der Transistoren betrieben. Um Lineare 
Breitbandverstaerker zu berechnen und zu Konstruieren wuerde ich dir mal 
das Kapitel ueber Breitbandverstaerker bei Tietze - Schenck 
Halbleiterschaltungstechnik oder ein Buch ueber Hochfrequenztechnik 
empfehlen. Auch ist der Aufbau ueber ein Steckbrett absolut nicht 
geeignet. Wenn du aufs erste keine Platine herstellen moechtest koennte 
Ich dir nur empfehlen die Schaltung auf eine ungeaetzte Leiterkarte 
aufzu bauen und alle verbindungen so kurz wie moeglich zu halten. Als 
Transistoren wuerde Ich dir UHF-Transistoren empfehlen mit 
Transitfrequenzen um die 8Ghz.

Gruss Helmi

von I_ H. (i_h)


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Da ist natürlich was dran. Am anfang waren die Zeiten noch deutlich 
schlechter, da waren die 200MHz nicht das Problem (rise war gut über 
10ns). Inzwischen sind es mit 470Ohm belastet so ca. 5ns rise und fall, 
unbelastet 3.5/2.5. Hätte nicht gedacht, dass die BS170 noch so schnell 
werden, weil im Datenblatt die 10ns stehen.

Naja, ich denke ich werd mir mal die SMD Teile bestellen und das 
zusammenlöten, für HF Spielereien ist's ja net schlecht. Ob ich das als 
Rechteckgenerator nehme muss ich mal sehen, bei 50% DC sind die Flanken 
richtig gut, aber abseits davon werden sie breiter (und die 50MHz und 
250MHz Schwingungen direkt nach'm Schalten verschwinden langsam).

Hab mal angehängt wie's aussieht, die Schwingungen nach den Flanken 
kommen endweder durch den Tastkopf oder durch's Steckbrett. Aber ich 
denk das sieht trotz Steckbrett ganz gut aus. Die beiden rechten sind 
5ns, bei 10x sieht man den Übergang nimmer so gut. Die Sache ist mit 470 
Ohm belastet, f=1MHz.


Also danke für die ganzen Tipps, vom Gefühl her hab ich heut wieder 
einiges in HF gelernt ;). Nach den OPs werd ich mich mal umgucken, der 
ADCMP572 klingt für die nächsten HF Experimente auch interessant. Die 
grobe Funktionsweine von ECL Logik hab ich mir schonmal mal angeguckt, 
aber noch nix praktisches dazu gemacht. Das mit dem Buch hört sich gut 
an, werd da mal meine Fühler ausstrecken.
Mit den Flanken wie sie jetzt aussehen lässt sich da aber immerhin 
schonmal kontrollieren welche Schaltung in etwa wie schnell ist.

von Snt O. (snt-opfer)


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Warte mal, was hat das Oszi wirklich ? 200MHz oder eher 20MHz und dann 
"gezoomt" auf 10x?

Bin da auch schon drauf reingefallen*, der 10X Schalter kann und wird 
nix an der maximalen analogen Bandbreite ändern, der Strahl wird zwar 
schneller über den Bildschirm huschen (das Sägezahnsignal der Ablenkung 
ist jetzt 10x grösser in der Amplitude), aber der Teil der die Kurve 
zeichnen soll, kann nicht schneller werden.
Was man sieht ist in erster Linie die Anstiegszeit des Oszis samt 
Messleitung und Tastkopf.

Kann mir vorstellen das die Fets schnell schalten, sogar schneller als 
dein Oszi das registriert, aber eine Aussage über die Anstiegszeit würde 
ich hier nicht mehr wagen. Doch, schneller als die des Oszis ;)

*
Hab mal probiert mit meinem alten Hameg (20MHz, einfachst 
Speicherfunktion) die Querströme in einer Halbbrücke zu messen, nix ist.
Nicht mal eine Todzeit im Bereich von 10-30ns zwischen zwei 
Rechtecksignalen ist sauber zu erkennen. Der überschneidende Bereich 
wird nur kleiner. ;-|

von I_ H. (i_h)


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Oszi ist ein Tektronix 7603 Mainframe mit 7B53A und 7A26. Am 7A26 ist 
auch noch 'n Schalter für 20MHz, dann sehen die Flanken auch 
entsprechend aus.
Ich kann auch alternativ mal den 7A18 reinschieben, der hat 75MHz. 
Dürfte man schon deutlich sehen.
Das Mainframe ist allerdings nur mit 100MHz angegeben, ich denk die 
Realität wird irgendwo dazwischen liegen. Der 7A18 ist zB. je nach 
Mainframe mit 50..75MHz angegeben.

von Kupfer Michi (Gast)


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Ich mag dir ja nicht die Freude an deinem Oszi nicht verderben, aber was 
ich aus den DBs entnehme hat zwar der 7A26 200MHz BW, das 7603 alleine 
aber nur 115MHz BW (vertikal Amplifier) und eine 7A26 mit einem 7600er 
nur 100MHz System BW.
Vieleicht hast du aber auch eine neuren 7603 als mein DB.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hmm,

nur mal neugierhalber, für was soll die Schaltung denn eingesetzt werden 
daß du so schnelle Transen brauchst?

von I_ H. (i_h)


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Volle 200MHz sind es wohl nicht. Das Mainframe ist eigentlich mit 3.5ns 
rise rate angegeben, aber ich hatte ja auch schon 2.25ns auf dem Schirm.
Hab grad mal das 7A18 und 7A26 parallel dran gehabt, ersterer meinte zu 
den 2.25ns auf letzterem 3.5ns, was zufällig auch der angegebenen rise 
rate vom 7603 entspricht. Scheinbar gab's das 7603 früher als das 7A26, 
und desswegen taucht das nirgends auf.

2.25ns entspräche ja 'nem Sinus mit etwas über 222MHz, 3.5ns 143MHz 
(kompletter Sinus besteht ja aus rise und fall). Also scheinen schon 
mehr als 100MHz insg. zu sein.

von Kupfer Michi (Gast)


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>100 MHz

Ich bezog mich auf diese Übersicht aus dem 1977er Tek Katalog sowie 
Angaben im 7A26 Servive Manual.

>2.25ns entspräche ja 'nem Sinus mit etwas über 222MHz

Vorsicht, es gibt zwar eine Beziehung zwischen tr und BW, aber nicht aus 
jeder beobachteten tr kann ich auf die 3dB BW schliessen.

Ich hatte z.B. auf meinem 200MHz OSzi schon mal ein 480MHz! Sinus 
gesehen mit entsprechendem "tr", aber desswegen hab ich noch lange nicht 
eine 480MHz BW Oszi. Ich möchte erst garnicht wissen mit welcher 
Amplitude da meine Schaltung die Gegend voll geblasen hat.

von I_ H. (i_h)


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Hmm... naja, vll sind's auch nur 100MHz. 'nen anderes Mainframe wollte 
ich mir nicht unbedingt kaufen, außer vll mal ein horizontales mit 
Speicher (beim horizontalen kann ich die Triggerimpulse direkt an den 
Timer weiterreichen und seh die Frequenz auf'm Display, im Moment muss 
ich das Signal dafür erst an den Timer hängen).

Bin bei Pollin noch über den BSS98 gestollpert und hab gleich mal 10 
bestellt. Der hat zwar 20ns fall time, aber 9ns rise (maximal). Ist 
ansonsten recht ähnlich wie der BS170.

von Kupfer Michi (Gast)


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... wollte nichts gegen dein Oszi sagen, ist sicher ein gutes 
Instrument, hatte mir auch zuerst überlegt ob ich mir ein ähnliches 
holen sollte, hab aber dann durch Zufall ein neueres 2245B bekommen.

Die Tabellenwerte sind ja "garantierte" Werte, in der Praxis dürfte u.U. 
jedoch nach oben durchaus etwas mehr drin sein.

Für schnelle Kleinsignal Schaltausfgaben nehm ich immer den 2n7002 
(3/12ns) und den BSS84 (3/7ns) als p-FET Gegenstück.

von I_ H. (i_h)


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Im Endeffekt ist mir die Bandbreite auch nicht so wichtig, wenn's mir 
darum gehen würde, wär ich hier:
http://cgi.ebay.de/400MHz-Speicher-Oszilloskop-oscilloscope-Tektronix-7834_W0QQitemZ320177913062QQihZ011QQcategoryZ12960QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem
Höchstbietender... mal gucken wie teuer das wird g

Hab für das 7603 einige Einschübe da, und dadurch ist das Teil schon 
recht vielfältig.
Dem DDS der den 1MHz Sinus erzeugt hab ich zB. 'ne Wobbelfunktion 
spendiert, da kommen dann die Frequenz, X Ablenkung und ein Rechteck 
raus (ändert zB. alle 100kHz den Pegel, damit kann ich das dann am Grid 
ausrichten). Timer raus, 2. 2kanal Eingang rein, und schwups ist's ein 
4kanal Oszi.


Die beiden Transistoren sehen lecker aus, genau sowas hab ich gesucht! 
Hab gleich mal je 10 bei Reichelt geordert.

von Snt O. (snt-opfer)


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Wollte nicht an Deiner Messtechnik generell nörgeln, bist wesentlich 
besser ausgestattet als ich neid.
Habe nur darauf hingewiesen, dass es wirklich schwierig wird die 
Anstiegszeit im ns Bereich korrekt zu erfassen, es hängen viele 
Parameter dran.

Aber finde den ganzen Versuch ansich ganz spannend.
Hast Du schonmal probiert die Fets richtig zu quälen ?
Also die Ansteuerung mit einer Gegentaktendstufe und kleinstmöglichen 
Gatewiderstand (Also R so klein das im K-Fall der Treiber noch nicht 
stirbt) ?
Vermutlich lässt sich so noch etwas rauskitzeln. Und die besagten SMD 
Widerstände dürften aufgrund der günstigeren Bauform (klein) auch 
weniger Induktive Komponente ins Spiel bringen.

Also Gegentakttreiber mit Gate-R ganz dicht an den Fet ran und den 
Treiber mit schnellen Cs (Keramik, Folie um die 100nF) abblocken, müsste 
gut gehen.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Hab gleich mal je 10 bei Reichelt geordert.

Nimm gleich 50, den 2n7002 kann man immer gebrauchen, ist mir lieber als 
ein R + BC847 da sein Input Logic kompatiebel ist.

Also abgesehen vom Lernefekt sehe ich noch nicht so ganz den Sinn deines 
Ansatzes in obiger Schaltung.

Ein einfacher HC14 hat ja schon bei mir 2.8ns und mehere Ausgänge 
zusammengeschaltet liefert immerhin 50mA.
Wenns noch schneller sein soll mit mehr bumms, nimm einen 74AC14, der 
schafft pro Ausgang 50mA und pro Package 200mA, tr unter 2ns.
Damit kommst du schon sehr weit.
Wenns immer noch zu wenig ist musst du halt eine Gegentaktstufe aus RF 
Transistoren hintendran hängen. Selbst ein simpler BC847/857 Gegentakt 
sehe ich hier mit 2.8ns und ein BF959/BF979 Paar (ft 700/1500MHz, hab 
grad nichts schnelleres da) kommt auf ~2.1ns selbst bei 180 Ohm last.

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