Hallo,
ich studiere mitlerweile IKT (1. Semester Bachelor). Wenn ich mir so
anschaue, wie manche Stellenausschreibungen aussehen, denke ich eher,
das war keine so gute Entscheidung:
- PHP/MySQL, HTML, XHTML, XML, Java, C++, Perl, Python, Mathematica,
VHDL-AMS, Verilog, Pascal, Assembler(x86, ARM, Motorola, AVR,...) als
Mindestvorraussetzung (kann noch nichtmal die Hälfte)
- HF, HV, Optoelektronik, Nanotechnik, µC-Technik, PC-Technik, PLL,
FPGA, CPLD, Medizintechnik,... (naja, ein paar Grundkenntnisse)
- PKW-Führerschein (hab ich)
- Dipl. oder Master (Note 1) in Maschinenbau, Informatik, ET/IT, ...
wird empfohlen
- mind. 5 Sprachen fließend um weltweit eingesetzt werden zu können
- ständige Bereitschaft
Ich gebe es zu, etwas übertrieben ist das schon dargestellt.
Ich wollt mal wissen, wie stimmen denn die Stellenausschreibungen mit
den tatsächlichen Anforderungen überein?
Muss man unbedingt mind. 2 Fremdsprachen fließend beherrschen und
ständig durch die halbe Welt reisen, wenn man doch nur Hardware/Software
entwickeln will?
Es wird immer nur halb so heiß gegessen wie gekocht.
Du solltest gewisse Fähigkeiten mitbringen und die Fähigkeit neues zu
lernen. Das reicht in der Regel.
Kein Mensch hat die Zeit alles perfekt zu können. Jeder setzt gewisse
Schwerpunkte, wo er gut ist.
Immer mit der Ruhe!
Die Hälfte der mir bekannten Ingenieure sprechen mittelmäßiges Englisch,
ganz wenige sprechen Französisch und sonst nichts. Wenn du nicht
jahrzehntelang studierst, aber als Werkstudent schon Praxiserfahrung
gesammelt hast (Arbeitszeugnisse ausstellen lassen!!!), ist das schon
viel wert!
Gruß
Nasqueron
Das ist wie früher in der Fernseh-Sendung "Wünsch Dir was!"
Die Experten, die die Anzeigen formulieren (sog. oder auch Human
Ressources Manager) wollen eierlegende Wollmilchsäue.
Das ist so ähnlich wie die Jagd auf Fantomas.
Hochachtungsvoll
Herbert von Caravan
Finde das auch krass. Du hast übrigends Matlab und Labview komplett
vergessen.
Da sieht man wirklich wie wirklichkeitsfremd die Unternehmen sind. Wenn
ich jetzt nurmal HTML als 'einfache' Skriptsprache herrausgreife ist der
Lernaufwand dafür schon erheblich. Besonders wenn man es aus dem FF
können soll. Copy & Paste kann schließlich jedermann.
Naja Studium ist was man in der zeit des studiums macht, nicht nur was
im Lehrplan steht. Ich hab mir die praktischen Fächer rausgesucht
(DSP-Labor, Mikrocontrollerpraxis) als Hilfsassi das ET-CAE labor
administriert oder an der FG Controller programmiert. Diplom nicht an
der uni geschrieben sondern ein Löt-thema wieder an der FhG bearbeitet.
Und zu VHDL als meine brot-Kunst bin ich im Praktiukm gekommen. Und zur
Entspannung C oder Assembler programmiert. Englischh kommt in den
Semesterferien beim reisen dazu.
Sorry, aber wer sich nur auf den Lehrplan an der dt. Uni verlässt um für
den Beruf fit zu sein ist selber Schuld, wenn er den Fuß schwer in die
Berufspraxis kriegt.
>Sorry, aber wer sich nur auf den Lehrplan an der dt. Uni verlässt
Dem stimme ich zu. Schaden kann das nichts.
Wegen der Sprachen brauchen die meisten keine Bedenken zu haben: Die
meisten Ingenieure sprechen miserables English. Mit Franz hat man gar
nichts zu tun.
Was man als ING aber in jedem Falle können muss: Sich gegen die
Techniker durchsetzen und die BWL-er vom Hals halten.
wer nicht schon während des Studiums Kontakte knüpft hat später als
Berufseinsteiger fast Null Chancen. Die Stellenanzeigen sprechen nicht
Berufseinsteiger an, auch wenn das manchmal dabei steht. Die
Stellenanzeigen sind für Spezialisten, die man von der Konkurrenz
abwerben will. Im Grunde genommen handelt es sich also um eine Art
Industriespionage.
ich sag's mal so
html, php, xml, verilog ... ist mir sowas von unwichtig
wenn ich das brauchen sollte, lerne ich das in 2 wochen
bin mir dessen sehr sicher. wichtig wäre aus jedem bereich
vielleicht eines (mittelmässig) zu können und in einem
bereich profi zu sein. ungemein wichtiger finde ich das
verstehen von mathematischen und physikalischen konzepten,
die lernt man eben nicht mal in 2 wochen. das ist auch
genau das was man im studium lernt. php (hoffentlich doch
eher ruby oder python) lernt man wenn man als hiwi arbeitet.
meine 3 cent^^
@ daniel
Den Arbeitgeber interessiert es nicht, was du lernen könntest. Ihn
interessiert vorallem, was du bei Einstellung sofort relativ gut kannst.
Der Arbeitgeber möchte möglichst kurze Einarbeitungszeiten.
gähn
Das wird in spätestens 4 Posts wieder in eine "Ich und meine Uni - wir
haben den längsten"-Diskussion ausarten.
Ich schreib grad DA und bin auch dabei, mich zu bewerben. Und eine paar
Praktika hab ich auch schon hinter mir. Will sagen, ich hab schon das
ein oder andere Mal mit Personalverantwortlichen Smalltalk gehabt. Und
es sieht so aus: Wenn Du ne Lusche bist, dann merken die das. Außer bei
den großen vielleicht, denn da sitzen auch gerne mal Luschen mit PV.
Wenn Du aber hier und da was mitgenommen hast aus dem Studium, ne
Programmiersprache halbwegs beherrscht und den Eindruck erweckst, daß Du
Dir was auch immer man für den Job genau braucht relativ schnell
draufschaffen kannst - dann passt das auch!
Klar gibts in meinem Semester auch 2 eierlegende Wollmilchsäue mit allem
drum und dran. Aber eben nur 2 von 70. Und bis jetzt hat sogar der
größte Depp einen Job bekommen.
Also, Stefan bleib locker! Allein die Tatsache, daß Du da oben mehr als
10 Programmiersprachen aufzählen kannst und die thematisch halbwegs
sortiert kriegst, kannst Du nicht der blödeste sein - und glaub mir, ich
studiere mit eineigen blöden.
BTW: An welcher uni/fh studierste denn ikt? nur interessehalber, nicht
weil ich an den elitesch...ss glaube.
Cheers,
thomas
@Stefan Helmert
Was muss ein Ingenieur können?
Sachverhalte aufgrund von Grundkenntnissen (Studium, Berufserfahrung)
beurteilen können und daraus Entscheidungen treffen bzw. Schlüsse
ziehen.
Beispiel:
Anforderungen in Stellenanzeigen von Ingenieuren richtig beurteilen.
Ein Ing. muss eine Lösung herbeiführen. "Dem Enschinöör ist nix zu
schwör" wird durchaus erwartet. Und hier trennt sich die Spreu vom
Weizen. Musst Du dauernd nachfragen? Oder kriegst Du von alleine was auf
die Reihe? Bist Du z.B. auch in der Lage, Deine eigenen Lücken zu
erkennen und selbständig auszumerzen, oder nicht? Muss man Dir immer
alles sagen? Oder hast Du eigene Vorschläge? Die müssen nicht immer gut
sein, aber irgendein guter Kern ist immer dabei. Und mit ein wenig Übung
kommt dann auch mal ein richtig guter Vorschlag. Und wenn Du dann noch
einen guten Scheff hast, dann erkennt der das.
<dauernd nachfragen
<Deine eigenen Lücken zu
<erkennen und selbständig auszumerzen,
Was bitteschön ist falsch am nachfragen? Also einer der immer alles
selber macht, das rad dreimalerfindet, der ist die bremse im team.
IMHO ist es die kunst des Ingenieurs Fragen richtig stellen zu können.
1) Keine Angst.
2) Habe nach der Benq Pleite letztes Jahr genau vor der gleichen Frage
gestanden.
Zunnächst muss man einmal ein paar Dinge verstehen:
- Viele Stellenanzeigen sind "generisch" und beschreiben die aktuell zu
besetzende Stelle nicht wirklich korrekt sondern vielmehr das was die
Abteilung tut. I.d.R. wird die gleiche Stellenanzeige auch (evtl. leicht
abgeändert) für verschiedene Stellen verwendet.
- Aus Sicht der Firma denkt man evtl. sogar den Bewerbern
entgegenzukommen wenn man viele Punkte aufführt so das der Kreis
derjenigen grösser wird die mit einem Teilaspekt schon mal Kontakt
hatten.
- Viele "konkrete" Stellen gibt es gar nicht. Damit meine ich das im
Vorfeld schon 100% klar ist was derjenige tun soll. Vielmehr ist es so
das die Aufgaben die "der neue" übernimmt ja schon von anderen
Mirarbeitern erledigt werden. Ob "der neue" jetzt aber Aufgabe a oder b
übernimmt ist egal.
- Einem guter Manager ist das Fachliche auch eher unwichtig. Derjenige
muss ins Team passen und man muss den Eindruck haben das er sich
einarbeiten kann und will
Was man koennen muss... innert 6 Jahren alles neu Lernen. Dh nach 20
Jahren kommt eine rechte Liste zusammen. Dh nach dem Studium ist das
Lernen nicht beendet. Dann faengt es erst an. Falls das nichts ist,
waere vielleicht Mediziner, Jurist, oder Metzger passender. Der Witz an
der Geschicht ist, dass sich das Gebiet progressiv schneller entwickelt.
Dh irgendwann muss man abhaengen und sich auf eine Auswahl konzentieren.
Dafuer hat man mit 50 zu fast jedem Thema was zu sagen. Da faellt gar
nicht auf, das man zu Vielem nichts zu sagen hat.
>Falls das nichts ist,>waere vielleicht Mediziner, Jurist, oder Metzger passender.
Mediziner müssen regelmäßige Fortbildungen nachweisen, sonst verlieren
sie irgendwann die Zulassung. Beim Ing. ist es freiwillig.
>Beim Ing. ist es freiwillig.
Ja. Ja. Wenn ein Problem mit Uralttechnologie kommt, wie das Jahr2000
Problem holen sie die die alten Cobol Programmierer aus der Versenkung.
Mit viel Geschwaetz kann man vielleicht eine Schaltung mit drei
Transistoren zum Ballone aufblasen einem Dummen noch als HighTech fuer
teures Geld verkaufen, das ist aber fast schwieriger, als bei der neuen
Technologie dabei zu sein.
Nee. Wenn man nicht Neues mehr kann wir man zusammen mit dieser
Technologie ausgemustert. Frueher konnte man noch zum Militaer...
n'Buerojob, irgendwas spezifizieren, dass eh niemand mehr brauchen
wird...
Was ein Ing. können muss ??
Nix, es reicht, wenn er seinen Titel erreicht hat. Die Firmenchefs
verwenden ihn dann nur noch fürs Image, die eigentliche Arbeit machen
billige Leiharbeiter.
Sorry für den Sarkassmuss aber alles schon mehrfach erlebt.
Ach ja, analog dazu: Meisterbriefe kann man sich auch in die Bude
hängen, wenn man selbst keinen hat. Man muss nur nen Meister A.D.
finden, der für ein paar Kröten zur Aufbesserung der mageren Rente den
Kopp hinhält.
>Was bitteschön ist falsch am nachfragen? Also einer der immer alles>selber macht, das rad dreimalerfindet, der ist die bremse im team.>IMHO ist es die kunst des Ingenieurs Fragen richtig stellen zu können.
Manche nerven mit ihrer dauernden Fragerei schon. Ich denke, gemeint
war, wenn es zu viel ist. Und eine gewisse Selbständigkeit muss auch
sein. Sicher ist das Toleranzlevel bei jedem anders.
Wir werden viele Beispiele finden, dass einer zuviel gefragt hat und
auch viele, dass einer zuwenig gefragt hat. Ich denke aber nicht, dass
das außer Zank etwas bringt.
---
Ich hatte mal einen Kollegen, den wir zu mehreren durchgeschleppt
hatten. Der hat vieles wirklich nicht auf die Reihe bekommen,
try-and-error war sein Ding, das konnte er, aber das war oft nicht
genug. Also durchschleppen. Danach wurde er unser aller Scheff, der
absolute Kotzbrocken! Aber nicht lange, da wir ihn jetzt nicht mehr
unterstützt hatten, war der Spuk schnell vorbei.
@Nachfrage: Vielleicht war dein Chef ja der Outi Outlaw und ihr wart
seine "billigen Leiharbeiter"? :-P Dann war er wirklich clever...hihi
Ist der Spuk jetzt vorbei weil er noch weiter befördert wurde oder weil
er arbeitslos wurde? ^^
Da ich Outi Outlaw nicht kenne, weiß ich nicht, ob er mein
Ex-Kollege/Scheff ist. Aber seine recht guten Deutschkenntnisse lassen
mich vermuten, dass er es nicht sein wird. Gut für Outi.
Und der normale Weg eines Chefs ist das nicht, seine "alten" Kollegen
nicht mehr zu kennen. Ich habe einige erlebt, und es ging dann auch gut.
Aber ich schrieb "Kotzbrocken", und damit ist allerhand gemeint. Das
möchte ich aber nicht ausführen, das überlasse ich Eurer Fantasie. Hier
war mobben Notwehr, das sehe ich auch heute noch so. (Nur einmal
gebraucht, und das ist gut so. Meine Kollegen und ich haben sich dabei
nicht gut gefühlt!)
> Sorry, aber wer sich nur auf den Lehrplan an der dt. Uni verlässt um für> den Beruf fit zu sein ist selber Schuld, wenn er den Fuß schwer in die> Berufspraxis kriegt.
So ist's. Aber mal ganz ehrlich, was kriegt man da schon gelehrt? Ein
Semester Programmieren in C reicht einfach nicht aus, um danach sinnvoll
etwas entwickeln zu können. Genausowenig lernt man, vernünftige
Schaltungen zu entwickeln - gibt ja Leute, die noch an ideale OpAmps
glauben.
Auf der andern Seite lernt man immens viele ingenieurwissenschaftliche
Grundlagen, insbesondere Mathematik und Physik. Damit kann man einiges
anfangen, aber es braucht eben Eigeninitiative und Spass an der Sache.
Ich frage mich manchmal, was eigentlich aus all diesen 'Superstudenten'
hier wird, die zwar Top-Mathenoten schreiben, aber noch nie in ihrem
Leben selbst was gebastelt oder programmiert haben - und nach eigenen
Angaben auch gar keine Lust dazu haben...
Frage noch zu den Sprachen: Reicht es, sich privat etwas fortzubilden,
oder sind hier unbedingt Papierchen notwendig, die man vorweisen kann?
>Ich frage mich manchmal, was eigentlich aus all diesen 'Superstudenten'>hier wird, die zwar Top-Mathenoten schreiben, aber noch nie in ihrem>Leben selbst was gebastelt oder programmiert haben
Doktor der Wissenschaften
>und nach eigenen Angaben auch gar keine Lust dazu haben...
Das siehst Du falsch, diese Leute sind für so "biedere" Arbeiten, wie
Schaltung entwickeln oder Programmieren einfach überqualifiziert ;-)
huän schrieb:> sag doch gleich mann muss superman besiegen>>>
Der thread ist schon über 4 Jahre unberührt gewesen.
Reanimieren von Mumien ist wohl wieder im kommen?
STS schrieb:>>Ich frage mich manchmal, was eigentlich aus all diesen 'Superstudenten'>>hier wird, die zwar Top-Mathenoten schreiben, aber noch nie in ihrem>>Leben selbst was gebastelt oder programmiert haben>> Doktor der Wissenschaften>>>und nach eigenen Angaben auch gar keine Lust dazu haben...>> Das siehst Du falsch, diese Leute sind für so "biedere" Arbeiten, wie> Schaltung entwickeln oder Programmieren einfach überqualifiziert ;-)
da kenn ich so paar Dr.rer.nat, teils in Physik, teils auch in
Informatik. Die sitzen z.B. in Meetings, wo darüber diskutiert wird, ob
die Feldlänge der Rechnungsnummer eines Webservices zu einem
Nachbarsystem 20 oder 30 Zeichen lang sein soll ... und andere spannende
Themen.
oder auch krass, ein Bekannter von mir ist Projektleiter in einem
Konzern. Dr in E Technik. Er leitet ein Testteam, alles Ingenieure, die
Unterhaltungselektronik testen. Also die machen ganz profane E
Technische Tests + Endanwendertests. Alles sind studierte Ingenieure,
obwohl das auch ein angelernter Arbeiter hin bekäme. Er als Dr hat die
Aufgabe, die Tests bisschen auszuwerten ( was auch ein Meister locker
könnte ) und dann dem Management per ppt zu präsentieren.
Ich selbst mache auch einen Job in einem Konzern, wofür man nicht
studiert haben braucht. Wwenigstens ist das Gehalt auf Akademikerniveau.
Daher frage ich mich, gibts überhaupt noch anspruchsvolle Akademikerjobs
? wo man etwas kombinatorisch denken muss usw ?
oder gibts das nicht mehr in Konzern, sondern machen das die
Dienstleister und mittelständischen Zulieferern ?
Karl schrieb:> oder gibts das nicht mehr in Konzern, sondern machen das die>> Dienstleister und mittelständischen Zulieferern ?>
Äh, du stellst dir die SINNFRAGE!
>Was muss ein Absolvent koennen?
... flexibel und guenstig sein wie ein 25 jaehriger, aber die
Berufserfahrung eines 50 jaehrigen haben.
... echt der Brueller. Aber nicht verzagen, das bringt eh keiner.