Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ausgangswiderstand TL071


von stev (Gast)


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Hallo,

ich benötige für eine Schaltung (Ausgangswiderstand ca. 5kOhm, 
Eingangswiderstand der nachfolgenden Schaltung 120 Ohm) einen 
Impedanzwandler. Hier liegen noch ein paar TL071 OP's rum, aber leider 
kann ich nirgendwo, auch nicht im zugehörigen Datenblatt, deren 
Ausgangswiderstand finden.

Beim TL072 beträgt der Ausgangswiderstand laut einem Skript einer 
Berliner Uni 10 Ohm. Für den TL071 vermute ich den gleichen Wert, da sie 
sich laut Datenblatt vom Aufbau her sehr ähneln.

Weiß jemand von Euch evtl. genaueres und kann es mir verraten?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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TL071 = 1/2 TL072. Der innere Aufbau ist identisch.

von Peter R. (gelb)


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Ein Blick ins Datenblatt macht meistens schlauer. Sind doch etwas mehr 
als 10 Ohm...

Grüße,
Peter

von JensG (Gast)


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Der Ausgangswiderstand eines OPV ist eigentlich überhaupt nicht abhängig 
von dessen inneren Aufbau, sondern von dessen inneren Verstärkung in 
Zusammenhang mit der Gegenkopplung, was letztendlich seine äusere 
Verstärkung ergibt. Bei hoher Gegenkopplung/niedriger äuserer 
Verstärkung ergibt sich in der Regel ein sehr niedriger 
Ausgangswiderstand, der dann weit unter einem Ohm liegt. Wenn es nur ein 
Impedanzwandler mit Verstärkung 1 sein soll, dann verbinde einfach den 
Ausgang mit dem invertierenden Eingang. Der nichtinvertierende Eingang 
ist dann der eigentliche Eingang der Schaltung. Falls es für AC-Signale 
sein soll, bei dem vor dem Eingang noch ein C liegt, dann den 
nichtinvertierenten Pin mit einem hochohmigen R an Masse binden, damit 
der Eingang DC-mäßig nicht irgendwo herumschwebt.
Bedenke, daß der so gebildete Ausgangswiderstand nur ein dynamischer 
Widerstand ist, der eben erst durch die Gegenkopplung gebildet wird. Und 
dies gilt nur, solange der OPV im normalen Bereich für die 
Ausgangsspannung betrieben wird (s. Datenblatt). Muß er an die Grenzen 
gehen, wird er wieder weich.

von Peter R. (gelb)


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Im vorliegenden Fall kann die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers 
bei angenommenen 15V Versorgung maximal etwa 6V betragen. Da mag der 
dynamische Widerstand auch noch so niedrig sein.

Stev sollte daher möglicherweise einen niederohmigeren OP aussuchen.

Grüße,
Peter

von JensG (Gast)


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Nun gut - wie weit er aussteuern will, hat er leider nicht gesagt. Aber 
das habe ich schon mit meinem letzten Satz angedeutet, daß es Grenzen 
gibt, wenn auch nicht direkt ( ... Muß er an die Grenzen gehen, wird er 
wieder weich. ...)

von Kupfer Michi (Gast)


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Der Ausgangswiderstand ist ja nicht nur eine statische Grösse die mit 
über den lastabhängigen Outputswing entscheidet, wie man dem Diagram 
Outputswing vs. Load Resitance entnehmen kann.

Er ist auch einen Frequenzabhängige Grösse und entscheidet mit darüber 
welche Quellimpedanz z.B. eine dynamische Last sieht.

Insbesondere bei einer kapazitiven Last führt diese Quellimpedanz zu 
einer Veringerung der Phase Margin.

Wie man in dem Diag. Closed Loop Output Impedance vs. Freq. sieht nimmt 
selbst bei einem 400MHz Video OpAmp schon oberhalb 1MHz die 
Ausgangsimpedanz sehr schnell von 1 Ohm auf 200 Ohm zu.

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