Forum: Platinen Verwendung von Kolophonium?


von Tina (Gast)


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Noch ne klitzekleine Frage wie verwende ich Kolophonium beim Löten??? 
danke schon mal!

von Falk B. (falk)


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@ Tina (Gast)

>Noch ne klitzekleine Frage wie verwende ich Kolophonium beim Löten???

Wenn man neue Bauteile und Platinen hat, reicht das Kolophonium im 
Lötzinn, man braucht nix extra. bei älteren Bauteilen und Platinen, die 
schon etwas oxidiert sind nimmt man zusätzlich Kolophononium, um die 
Lötbarkeit zu verbessern. Dazu nimmt an ein winziges Bröckchen und 
schmilzt es auf den Kontakten, Lötflächen, Bauteilanschlüssen. 
Kabelenden, die man verzinnen will kann man in die Dose mit Kolophonium 
halten und dort schmelzen.

Die moderne Form ist spezielles, rückstandsfreies Flussmittel, welches 
vor allem beim Löten von Finepitchbauteilen verwendet wird. Denn durch 
die hohe Oberflächenspannung wird verhindert, dass nah 
beieinanderliegende Pads mit Lötzinn kurzgeschlossen werden.

MFg
Falk

von Tina (Gast)


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dankeschön :O)

von Ludwig Erhardt (Gast)


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Das Zeugs soll doch die Platinen zerfressen, oder ?

von Jan der Xte (Gast)


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> Das Zeugs soll doch die Platinen zerfressen, oder ?

Nein. Was du meinst ist Lötfett oder Lötwasser. Das ist was für 
Klempner, auch wenn es immer mal wieder im "Elektronik-Lötkolben 
Einsteigerset" vom Discounter zu finden ist.

Wenn man noch ein paar Tonnen Lötfett auf Lager hat, ist es vermutlich 
billiger es in Sets zu Lötkolben zu packen, die nicht mal für 
Klemptnerlöten geeignet sind, als das Zeug umweltgerecht zu entsorgen .

von Tina (Gast)


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nee kein lötfett Kolophonium sieht aus wie Bernstein und ist total fest.

von Karl (Gast)


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Kolophonium löst sich auch ganz passabel in (Iso)Propanol auf. In ein 
kleines Fläschen mit Pipette gefüllt leistet es mir gute Dienste.

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Kann man das auch in Waschbenzin auflösen ?

von Michael (Gast)


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Ich benutze auch Kolophonium in Alkohol - finde das funktioniert besser 
als das Flussmittel vom großen C. Früher hab ich das in Amylnitrit 
gelöst - da wurde mir aber immer so komisch...

von Falk B. (falk)


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@ Avr Nix (avrnix) Benutzerseite

>Kann man das auch in Waschbenzin auflösen ?

Keine Ahnung, vielleicht. Halte ich aber nicht für sinnvoll.

MfG
Falk

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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@Falk - Warum ?

von Falk B. (falk)


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@ Avr Nix (avrnix) Benutzerseite

Weil Waschbenzin noch um einiges aggressiver als Alkohol/Isopropanol 
ist. Das greift viele Kunststoffe an, ggf. die Platine oder 
Plastikgehäuse. Ausserdem gibt es keine Notwendigkeit zu Nutzung von 
Waschbenzin. Und selbst wenn es Kolophonium lösen würde, wäre es dann 
beim löten (Lösungsmittel verdampft) nicht so doll.

MfG
Falk

von Rudolph R. (rudolph)


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Kolophonium benutzt man garnicht mehr.

Lieber ein voll-synthetisches no-clean Flussmittel-Gel.
Wie das von Edsyn das es bei Reichelt gibt.
Allerdings ist die Spritze für den Hobby-Bereich etwas gross.

von Karl (Gast)


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>Kolophonium benutzt man garnicht mehr.

Warum? Für Massenproduktion seh ich das ein, weil eine Reinigung unter 
Umständen unumgänglich ist. Für zu Hause basteln ists doch ok.
Kosten: 500 g -> 5 Euro in der Apotheke, reicht ein Leben lang
        250 ml Propanol -> 2,50 Euro
        Fläschchen mit Pipette -> hat man immer mal wieder in der Hand
Dabei lässt sich das Zeug auch noch vielfältig einsetzen, je nach 
Verdünnungsgrad z.B. als Lötlack (klebt im trockenen Zustand auch nicht 
mehr)

von 6635 (Gast)


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Was hin und wieder als Flussmittelgel verkauft wird ist auch Kolophonium 
geloest in Alkohol. Ich hab das in einer grossen Spritze, 20ml oder so.. 
Ist auch praktisch.

von Jan der Xte (Gast)


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> Lieber ein voll-synthetisches no-clean Flussmittel-Gel.
> Wie das von Edsyn das es bei Reichelt gibt.

Meinst du das FL22? Dafür habe ich auf der Edsyn-Webseite keine genaue 
Inhaltsangabe gefunden, nur die Flussmittelklasse 1.1.3 (früher F-SW 
32). Wenn ich richtig informiert bin, dann sind 1.1.3-Flussmittel 
Flussmittel auf Kolophonium-Basis mit Zusätzen (um die 
No-Clean-Eigenschaft zu erhalten).

Also wo soll da der grundsätzliche Vorteil sein, abgesehen von der 
einfacheren Handhabung, für die man allerdings sagenhafte 11,95€ / 10 
Gramm zahlt?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Jan der Xte wrote:
> Also wo soll da der grundsätzliche Vorteil sein, abgesehen von der
> einfacheren Handhabung, für die man allerdings sagenhafte 11,95€ / 10
> Gramm zahlt?

Das FL-22 ist zwar teuer, aber wirklich gut. Die Preise sind leider 
recht hoch... aber beim SMD-Loeten leistet es gute Schuetzenhilfe.

von Rudolph R. (rudolph)


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Ja, ich meine das FL-22.
Auf der Seite von Reichelt gibt es doch das Datenblatt zu dem Zeug.
Das ist nach F-SW33 und enthält 80-95 Prozent Kunstharz.

Im Gegensatz zu Kolophonium, welches ein Baumharz ist.

Im Gegensatz zu Kolophonium verbrennt das FL-22 nicht und lässt sich bei 
Über-Dosierung leicht entfernen.

Und ich gebe ja zu, mit dem Gel neige ich zur Überdosierung.

Zum Reinigen benutze ich gerne das "Kontakt LR".


Die Flussmittel-in-Alkohol Produkte haben mich bisher allesamt nicht 
überzeugt.
Mir ist der Alkohol-Anteil erheblich zu hoch.
Trotz Pfütze kein Flussmittel kann ich nicht gebrauchen.

Für den Hobby-Bereich finde ich allerdings wirklich die Mengen und somit 
die Preise zu hoch.
Zumal das Zeug ja auch noch irgendwann auskristalisiert - kann aber wie 
Honig mit Wärme "reaktiviert" werden.

von 6635 (Gast)


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Der Vorteil der Flussmittel in Alkohol Loesung ist die leichte 
Regenerierbarkeit. Einfach mit Alkohol nachfuellen.

von Tobias C. (tobias_claren)


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"Kosten: 500 g -> 5 Euro in der Apotheke, reicht ein Leben lang"


Hallo.
Wann war das?

Ich habe gewrade 250gr für 30 Euro in einer Onlineapotheke gesehen.

Sonst auf Ebay noch 1000gr für €12,48.

Ich würde mir auch Flussmittel machen wollen.
Lohnt es noch in die Apotheke zu gehen?
Denn 5 Euro wären günstiger...

Fehlt noch Salicylsäure.
Ich nehme an, die ist auf Ebay billiger als in der Apotheke.
50gr €6,39, 100gr €9,06, 200gr €13 und €400gr für €20,44.
Bei evtl. 3-5% (Gewicht oder Volumen?) eine ganze Menge.

von MaWin (Gast)


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Tobias C. schrieb:
> Wann war das?

Wenn du den fetten roten Hinweis nicht übersehen hättest, wäre dir 
aufgefallen, dass der Beitrag, auf den du hier eine Nachfrage stellst, 
13 Jahre alt ist .

> Ich habe gewrade 250gr für 30 Euro in einer Onlineapotheke gesehen.

Apothekenpreise halt.

Tobias C. schrieb:
> 1000gr für €12,48.

Was willl man mit 1kg ? Schon 20g reichen ein Bastlerleben lang, man 
braucht kein halbes Kilo.

von W.S. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Was willl man mit 1kg ? Schon 20g reichen ein Bastlerleben lang..,

Nö, nicht so lange. Wenn die Portion, die man grad benutzt, dunkel und 
verschmuddelt aussieht, dann wird sie entsorgt und die nächste benutzt.

W.S.

von MaWin (Gast)


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W.S. schrieb:
> Nö, nicht so lange. Wenn die Portion, die man grad benutzt, dunkel und
> verschmuddelt aussieht, dann wird sie entsorgt und die nächste benutzt.


Man löst das in Alkohol auf und pinselt es auf die Lötstellen, da wird 
der Rest nicht schwarz.

Man drückt nicht die Lötspitze in den Brocken, das macht keinen Sinn, 
das ist verkohlt bevor es die Lötstelle erreicht.

von Tüddel (Gast)


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https://www.tme.eu/de/details/kalafonia-100/flussmittel/ag-termopasty/art-agt-035/

Oder das

https://www.tme.eu/de/details/kalafonia-500/flussmittel/ag-termopasty/art-agt-094/

Da gibt's das Zeug günstig...
Ich rühre es mir immer in Isopropanol ein... Geht wunderbar und lässt 
sich danach bei Überschuss auch durch Isopropanol wieder runter waschen.

Ich mach mach mir immer zwei Mischungen. Eine sehr dünne zum Pinseln und 
eine dickere fast wie Honig, wenn ich dickere Kabel oder 
Hohlleiter/Rohre oder ähnliches stark oxidiertes löten muss oder zum 
Verzinnen...

von Teo D. (teoderix)


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Tinas Nachwuchs ist mittlerweile erwachsen, hat sein Studium 
abgeschlossen und hat seiner Mutter das Löten beigebracht....

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