Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVRisp mkII oder AVRDragon


von boina (Gast)


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Hallo

bisher habe ich meine AVR immer über die Methode mit den 2 Widerständen 
am LPT1 programmiert.
Ich möchte das nun etwas "professioneller" machen.
Ich habe mich jetzt schon umgeschaut und folgende Tools entdeckt:

AVRDragon
AVRisp mkII

Ich denke es richtig verstanden zu haben dass ich mit beiden Boards 
(ohne sonstige Hardware) die AVR-Controller programmieren kann (in 
Verbindung mit einer Software, z.b. AVR-Studio)?.

Was genau aber macht nun den Unterschied (abgesehen dass ich zum 
Anschluss des AVRisp erst eine Platine machen muss)?

Ist es richtig dass das Dragon-Board die Controller auch per JTAG 
programmieren kann?
Ich möchte aber nur Controller der Mega-Serie programmieren. Bietet dann 
die JTAG-Programmierung einen nennenswerten Vorteil?

Was hat es mit der Emulation auf sich? Ich habe gelesen, das ist 
ebenfalls ein Vorteil des Dragon-Boards, zur schrittweisen Abarbeitung 
eines Programms, aber bei kleineren Controllern weniger sinnvoll da 
jedesmal der Flash neu beschrieben wird.

Des Weiteren habe ich gelesen dass ich den AVRisp mkII mit dem 
AVR-Studio betreiben kann, was aber muss ich dann am Anfang einstellen? 
Dort gibt es kein AVRISP mkII, nur AVR Dragon...JTAGICE mkII

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen welches Tool ich am besten 
verwende.
Korrigiert mich bitte wenn ich was falsches recherchiert habe.
Danke

von Thomas (kosmos)


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der AVRISP hat halt sein Gehäuse zum Transport besser geeignet, vom 
Funktionsumfang ist der Dragon aber der besserer JTAG, paralleles 
Programmieren.... mal schauen ob ich ein Bild von meinem Dragon finde 
den ich mit einem Sockel bestückt habe und in ein Gehäuse verfrachtet 
habe, leider hat der ein sehr ungewöhnliches Maß so das ich noch nicht 
ein optimales Gehäuse gefunden habe.

http://www.mikrocontroller.net/attachment/28294/Dragon_Reset.JPG
hier noch das Bild von meinem Dragon im eher unpraktisches Gehäuse da es 
sich schlecht öffnen läßt und der Hebel der Fassung etwas gekürzt werden 
musste.

von boina (Gast)


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Ok, dann scheint wohl doch der Dragon der bessere und vor allem 
leistungsfähigere zu sein, oder gibt es da nennenswerte Nachteile zum 
AVRISP?

von Thomas (kosmos)


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nein der Dragon kann alles was der AVRISP auch kann und ein paar Sachen 
mehr, es fehlt nur ein ansprechendes Gehäuse.

von Spess53 (Gast)


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Hi

Ein fehlendes Gehäuse kann man in dem Fall nicht als Nachteil 
bezeichnen, ein STK500 hat auch keins. Mich persönlich stört das 
überhaupt nicht. Ansonsten ist der Dragon auf jeden Fall die bessere 
Wahl.
Noch als Tip. Besorge dir eine 40-pol. Schwenkhebelfassung mit breiten 
breiten Kontakten. Dann kannst du auch mal direkt auf dem Dragon 
programmieren (siehe Bild).

MfG Spess

von Rudolph R. (rudolph)


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Die Hüllen von Musik-Kassetten passen ziemlich gut als Gehäuse für den 
Dragon.
Man muss zwar ein wenig dran schnitzen aber der Form-Faktor ist fast 
perfekt.

von Rudolph R. (rudolph)


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von Spess53 (Gast)


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Hi

@Rudolph Warum hast du dir eigentlich einen Dragon angeschafft, wenn du 
ihn derart kastrierst. Noch nicht einmal der JTAG-Anschluss ist 
herausgeführt.

MfG Spess

von Werner B. (Gast)


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Beim ungeschützten Dragon gab es in der Vergangenheit Meldungen, dass 
eine Berührung im aktiven Zustand zur Zerstörung führen kann.
Da wird wohl die Step-UP Spannungerzeugung verstimmt.
Mir ist das noch nicht passiert, bin aber Vorsichtig geworden.

WeeB

von Rudolph R. (rudolph)


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@Spess53:

Natürlich ist der JTAG zugänglich, sieh mal genauer hin.
Dragon ohne JTAG wäre in der Tat etwas witzlos.

Was ich halt nicht nutzen kann und auch nicht brauche sind die Pins zum 
Programmieren auf dem Dragon - benutze keine DIL's - und HV_PROG habe 
ich auch noch nie gebraucht.


Das hässliche Tape hält übrigens nichts zusammen, das verdeckt bloss die 
grässlich hellen LED's...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Nachteil des Dragon ist, dass er leichter kaputt geht. Das Teil ist eine 
Mimose. Er kommt völlig ohne Kabel, so dass man die noch in den Preis 
reinrechnen muss.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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>Beim ungeschützten Dragon gab es in der Vergangenheit Meldungen, dass
>eine Berührung im aktiven Zustand zur Zerstörung führen kann.
>Da wird wohl die Step-UP Spannungerzeugung verstimmt.
>Mir ist das noch nicht passiert, bin aber Vorsichtig geworden.

Bestätigt! Statik ist der Tod für den Dragon. Das Umlöten des 
Spannungskonverters ist ein Graus, aber zum Glück nicht unmöglich. Also 
besser ein Gehäuse drumherum bauen und beim Einstecken der Kabel in die 
Testschaltung 3x drüberschauen.

von Elmar H. (elmar69)


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> Besorge dir eine 40-pol. Schwenkhebelfassung mit breiten
> breiten Kontakten. Dann kannst du auch mal direkt auf dem Dragon
> programmieren (siehe Bild).

Die aufgesteckte Adapterplatine ist irgendwie nicht sonderlich flexibel. 
Gibt's eigentlich irgendwo die im Dragon-Handbuch abgebildeten 
Steckkabel mit denen man die Kontakte schnell umkonfigurieren kann?

von Fred S. (Gast)


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Hallo Elmar,

> Gibt's eigentlich irgendwo die im Dragon-Handbuch abgebildeten
> Steckkabel mit denen man die Kontakte schnell umkonfigurieren kann?

Wenn Du eine komplette Selbstbau-Lösung nimmst (der Dragon ist dann 
nicht mehr kompatibel zu den Aufsteck-Erweiterungen), kannst Du 
Buchsenleisten anstelle von Stiftleisten einlöten; dann lässt sich für 
eine schnelle (einmalige) Konfiguration Schaltdraht nehmen: 
HV/Parallelprogrammierung eines ATmega32 im Bild.

Gruß

Fred

von spess53 (Gast)


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Hi

@Elmar Ich habe mir eine Platine mit den ganzen notwendigen Adaptern 
gemacht. Braucht nur umgesteckt zu werden. Und ist wesentlich sicherer 
als die Kabel.

MfG Spess

von Elmar H. (elmar69)


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Im Vergleich zu Fred's Kabellösung ist es sicherlich sicherer, wenn man 
allerdings seriell programmiert, dürfte das einem halben Dutzend Kabeln 
noch handhabbar sein. Bei Fred sind das tatsächlich etwas viele Kabel, 
da schleicht sich schnell mal ein Fehler ein.

Insgesamt dürfte es auch davon abhängen, wie oft man zwischen wie vielen 
verschiedenen CPU-Modellen wechselt

von Fred S. (Gast)


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Hallo Elmar & Spess,

oben habe ich ja auch von einer einmaligen Programmierung mit den 
Drahtbrücken gesprochen. Ich verwende meist ISP, öfter mal den 
ZIF-Sockel (mit selbstgebauten Adaptern auf Punktrasterplatinen -- habe 
ich für meine "Lieblings-AVRs") und ganz selten mal die Drahtlösung 
(im abgebildeten Fall musste der Atmega32 wegen zerschossener Fuses 
parallel programmiert werden).

Gruß

Fred

von Spess53 (Gast)


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Hi

Ich hab mir halt mal die Arbeit gemacht, eine Platine zu entwerfen.

MfG Spess

von Dominik T. (dom) Benutzerseite


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Zu beachten ist auch noch, dass der AVR Dragon per JTAG nur bis 32kb 
Flash debuggen kann.

von Rudolph R. (rudolph)


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Dominik Tewiele wrote:
> Zu beachten ist auch noch, dass der AVR Dragon per JTAG nur bis 32kb
> Flash debuggen kann.

Das habe ich auch erst gedacht, ist aber falsch.
Das Debuggen funktioniert nur mit Controllern die nicht mehr als 32 KB 
Speicher haben, egal wieviel man davon gerade nutzt.

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Das habe ich auch erst gedacht, ist aber falsch.
>Das Debuggen funktioniert nur mit Controllern die nicht mehr als 32 KB
>Speicher haben, egal wieviel man davon gerade nutzt.

Ich benutze im Mega32 immer so ca. 64KiB (ROM)...

SCNR

Mein JTAG ICE mkII debuggt alle AVR, die sich von im debuggen lassen...

[prollrum]
Wenn ich mir noch das Dragon hole, ist meine 
AVR-Programmieradaptersammlung komplett...(AVR32 mal draussen vor 
gelassen).
[/prollrum]

von Rudolph R. (rudolph)


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STK500-Besitzer wrote:
> Ich benutze im Mega32 immer so ca. 64KiB (ROM)...

Du solltest mal bei Atmel vorbeischauen, die haben jetzt auch Steine mit 
mehr als 32 KB im Sortiment...

> [prollrum]

...okay...

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