News Beta der Arduino IDE 2.0 verfügbar


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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von Tam Hanna

Die Arbeiten der Arduino-Community an einer neuen IDE haben nun zur Auslieferung einer ersten Beta der IDE 2.0 geführt – ein komplett neues Projekt, das mit seinem auf Java basierenden Vorgänger technisch bricht. Hier erste Eindrücke davon.

Zu Allererst ein Archivfoto, das die Länge der Arbeiten an diesem Projekt beschreibt – schon am 2016 in Montebianco stattfindenden Arduino Summit sprach der (mittlerweile in Ungnade gefallene) Frederico Musto von den aufkommenden Neuerungen.

Die unter https://www.arduino.cc/en/software bereitstehende Downloadseite des Arduino-Teams bietet nach wie vor die Java-Variante der IDE an. Wer nach unten scrollt, bekommt allerdings auch die neue IDE für Windows, Linux und Mac OS angeboten.

Unter Windows 10 reagiert die IDE – trotz des nun auf Go und JavaScript basierenden Unterbaus – im Allgemeinen so, wie man es erwarten würde. Optisch fällt allerdings ein „schlankeres“ Design auf.

Das Anschließen eines Arduino Uno führte zur Einblendung einer Meldung, die zum Installieren des Arduino-Cores für AVR-Prozessoren aufforderte. Danach liess sich ein blink()-Programm zur Ausführung bringen. Interessant darin war, dass das Laden des nach wie vor im Examples-Menü zur Verfügung stehenden Beispiels nach Meinung des Autors etwas langsamer ausfiel als in der alten Java-Variante. Sonst verlief die Kompilation aber wie erwartet.

Eine der Ursachen für den Rewrite war die Implementierung von Komfortfunktionen im Editor. Das Auffinden der Definition von Konstanten funktionierte in Tests des Autors problemlos – LED_BUILTIN wurde sogar in den Arduino-Core weiterverfolgt:

1
#define LED_BUILTIN 13

Integrierter Debugger mit Zusatzhardware

Zur Fehlersuche in Arduino-Programmen kam bisher – im Allgemeinen – die Serial-Bibliothek zum Einsatz. Eines der erklärten Ziele bei der Einführung des Arduino Zero war die Möglichkeit zum Debugging, was bisher aber die Nutzung anderer IDEs voraussetzte. Eine problemlos angeschlossene Limited Edition des Arduino Zero Pro wurde nicht erkannt bzw unterstützt – auch nicht, wenn man unter dem Namen Arduino M0 suchte. In der offiziellen Ankündigung listet Arduino die folgenden Boardtypen als mit dem Debugger kompatibel. Angemerkt wird allerdings, dass die Verwendung eines externen Kommandogeräts erforderlich sei - empfohlen wird das (nicht gerade preiswerte) Segger J-Link:

  • MKR family
  • Nano 33 IoT
  • Nano 33 BLE
  • Portenta
  • Zero

Fazit

Wer „in Ehren ergraute“ Software wartet, kennt das Problem mit Sicherheit: ändert man das GUI radikal, so stellen sich die User auf die Hinterfüße. Die Einführung einer an Eclipse erinnernden IDE mag diensterfahrene Embeddedentwickler erfreuen, würde den durchschnittlichen Einsteiger aber überfordern. In Kombination mit einem hauseigenen JTAG-Debugger dürfte die vorliegende Version dem durchschnittlichen Arduino-Nutzer allerdings genug Mehrwert bieten, um ihn im Ökosystem zu halten...

(Bilder: Ing. Tam HANNA / Tamoggemon Holding k.s.)


: Bearbeitet durch Admin
von Loocee L. (loocee)


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Tam H. schrieb:
> empfohlen wird das (nicht gerade preiswerte) Segger J-Link

Ich empfehle das (sehr preiswerte) Segger J-Link Edu. Es gibt
auch eine noch günstigere Version davon.

von Til S. (Firma: SEGGER) (til_s)


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Du meinst den J-Link EDU Mini:
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/j-link-edu-mini/

Gibt es z.B. hier:
https://www.ak-modul-bus.de/stat/segger_j_link_edu_mini.html

Beide natürlich nur für den nicht kommerziellen Einsatz.

Am besten auf mal bei uns ins Wiki schauen, z.B. 
https://wiki.segger.com/Arduino_Due

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Loocee L. schrieb:
> Tam H. schrieb:
>> empfohlen wird das (nicht gerade preiswerte) Segger J-Link
>
> Ich empfehle das (sehr preiswerte) Segger J-Link Edu. Es gibt
> auch eine noch günstigere Version davon.

Das ist ja mal echt irre. Werfe ich morgen gleich auf IG, danke euch!

von Loocee L. (loocee)


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Zwei Wehrmutstropfen ...

Es mag ja für die Mehrheit der Benutzer völlig egal sein, aber
die neue IDE lässt sich nur noch unter 64-Bit Systemen betreiben.

Da beim Download nur explizit von Windows10 die Rede ist könnte
es sogar sein dass es unter Windows 7/64 auch nicht funktioniert.
Ist für mich aktuell nicht nachprüfbar.

Beitrag #6606952 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Das mit dem Debugger war dringend nötig. Allerdings hätte man da das Rad 
nicht neu erfinden müssen. VScode tut's doch prima.

von Klaus (Gast)


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>Das mit dem Debugger war dringend nötig.
Stimmt, das war/ist einfach das größte Manko bei Arduino: kein normales 
Debugging.

Es ist zwar meiner Meinung nach eine gute Entwicklerübung über blinkende 
LEDS und seriellen Nachrichten Fehler zu lokalisieren, aber erhlich,
so verlieren viele Anfänger die Geduld.

Insofern halte ich es für den richtigen Schritt.
Wobei ich persönlich wie Stefanus bei VSCode bleibe.

von Rolf D. (rolfdegen)


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Hallöchen..

Danke für die interessanten News. Bin gespannt auf die neue Arduino IDE. 
Ich bevorzuge aber lieber Atmel Studio 7 weil es einen besseren Editor 
enthält. Für's Testen von Funktionen und die Ausgabe von Daten benutze 
ich oft den Serial Monitor. Der Serial Plotter funktioniert in Atmel 
Studio leider nicht.

Gruß Rolf

: Bearbeitet durch User
von chris_ (Gast)


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>Der Serial Plotter funktioniert in Atmel Studio leider nicht.

Der Serial Plotter der Arduino-IDE ist ein ziemlich nützliches Tool, 
wenn man schnell Signale anschauen will.
Was mich aber schon lange ärgert: Es gibt keine "HOLD"-Knopf, damit man 
die Ausgabe stoppen kann. Das Auto-Zoom kann man auch nicht abschalten 
und eine eigene Skalierung eingeben. Meiner Meinung nach wäre es eine 
Kleinigkeit, so was zu implementieren, aber bis jetzt hat sich noch 
niemand erbarmt.
Nützlich wäre es dann auch noch, wenn man die Daten in der Graphik 
abspeichern könnte.

von Bernd (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das mit dem Debugger war dringend nötig. Allerdings hätte man da
> das Rad
> nicht neu erfinden müssen. VScode tut's doch prima.

Hallo Stefan,
würdest Du mir das mal erklären wie man das VsCode dafür einsetzt?
Gruß Bernd

von Stefan F. (Gast)


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Bernd schrieb:
> würdest Du mir das mal erklären wie man das VsCode dafür einsetzt?
> Gruß Bernd

Jetzt muss ich wieder auf meine Homepage verweisen. Das ist so lästig 
:-)
http://stefanfrings.de/avr_tools/index.html#vscode

Und da habe ich noch etwas Arduino spezifisches, in Kombination mit dem 
ESP8266 (weil ich Arduino nur dafür nutze):
http://stefanfrings.de/esp8266/index.html#vscode

Den Teil mit den "additionalUrls" kannst du auslassen, wenn du nur die 
"normalen" Chips mit Arduino programmieren willst.

von N. M. (mani)


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Bernd schrieb:
> Hallo Stefan,
> würdest Du mir das mal erklären wie man das VsCode dafür einsetzt?
> Gruß Bernd

Er meint vermutlich über PlattformIO.
Funktioniert sehr gut. Auch mit den Laden den Laden der 
unterschiedlichen Plattformen, Paketen oder Librarys gut gelöst.
Wobei Visual Studio/Code nicht so ganz meins ist was das Handling 
angeht.

Sloeber finde ich auch ganz gut. Wobei das letzte Mal als ich das 
ausprobiert habe nicht so einfach Out of the Box alles lief.
Eclipse oder ohne IDEs liegen mir allerdings besser.
Das ist allerdings Geschmackssache.

Edit: zu spät. Stefan war schneller :-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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N. M. schrieb:
> Er meint vermutlich über PlattformIO.

Nein. Es gibt ein Arduino Plugin, das meine ich.

von N. M. (mani)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nein. Es gibt ein Arduino Plugin, das meine ich.

OK. Das kannte ich noch nicht 👍

von Stefan F. (Gast)


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von Felix (Gast)


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Loocee L. schrieb:
> Da beim Download nur explizit von Windows10 die Rede ist könnte
> es sogar sein dass es unter Windows 7/64 auch nicht funktioniert.
> Ist für mich aktuell nicht nachprüfbar.

Da ich diesen Satz hier so oft lese: welchen Grund gibt es im Jahr 2021 
noch, an Windows 7 festzuhalten? Ist bei mir seit 5 Jahren im Einsatz, 
sowohl privat als auch bei meinem Arbeitgeber.
Verstehen würde ich das ja, wenn es um medizinische Geräte, verarmte 
Behörden oder Leitwarten in Wüstengegenden ginge.
Aber auf einem Entwickler-PC? Wieviel Innovationsvermögen kann ich bei 
einem Entwickler erwarten, der nach bald 6 Jahren nicht den Umstieg auf 
Windows 10 geschafft hat?

von Jack V. (jackv)


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Felix schrieb:
> Wieviel Innovationsvermögen kann ich bei
> einem Entwickler erwarten, der nach bald 6 Jahren nicht den Umstieg auf
> Windows 10 geschafft hat?

Unerheblich, da’s hier nicht um Entwickler geht, die Innovationen 
hervorbringen müssen, sondern um Arduino-User, die gerne basteln und 
ihre Ideen umgesetzt bekommen wollen (und das ist nicht im Ansatz 
abwertend gemeint, bevor hier jemand damit ankommen will, sondern gar 
nicht wertend). Was dann auch direkt die Frage beantworten sollte, warum 
hier durchaus noch mit Win7-Rechnern zu rechnen wäre.

On-Topic: Eine weitere Software, die einen fully bloated Browser ohne 
Adressleiste als Unterbau benötigt, in JS zusammengestrickt ist und 
daher auf schwächeren Maschinen nicht schön zu nutzen ist, so dass bei 
vielen wieder ein Hardwareupgrade ansteht, nur, um eine 
Entwicklungsumgebung nutzen zu können … wie schön.

[⸮]

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Was ich faszinierend finde: Javascript war schon immer eine der 
blödesten Programmiersprachen. Man hat sie im Browser nur geduldet, weil 
man keine Alternative hatte.

Auf dem Desktop haben wir aber Alternative, und zwar viele richtig gute.

In diesem Fall vermute ich, dass die Entwickler einfach mal Lust auf 
etwas neues hatten. Die Kunden meines Arbeitgebers fragen auch zunehmend 
danach, deswegen befasse ich mich derzeit mit Go.

Damit wurde ja auch die neue Arduino IDE gebaut. Go ist schnell zu 
lernen, weil einfach. Ich würde sagen, es ist ein zeitgemäßer Nachfolger 
von Basic.

Go hat keine GUI, aber einen HTTP Server. Es liegt also durchaus nahe, 
einen Web-Browser als GUI zu missbrauchen, wenn man mit Web-Enwicklung 
eh schon vertraut ist. Deswegen machen meine ersten Übungsprogramme 
genau dies. Ich kann da mit den Arduino Entwicklern durchaus mitfühlen.

Im übrigen basieren auch fast alle TV und Smartphone Apps auf einem Web 
Browser. Das erklärt auch die ungebrochene Präsenz von Javascript.

> so dass bei vielen wieder ein Hardwareupgrade ansteht

Meine Kinder haben recht alte (>5 Jahre) Laptops der untersten 
Preisklasse. Darauf läuft VScode (komplett Javascript!) prima. Wenn das 
ghet, dann wird da ein Go Programm erst Recht gut laufen. Da mache ich 
mir absolut keine sorgen.

Und wer an einem noch älteren Schätzchen hängt (womöglich noch mit 
Windows XP), der darf gerne die alte Arduino IDE weiter benutzen. Auf 
alten Rechnern benutzt man alte Programme, das war schon immer so.

von John P. (brushlesspower)


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Hat schon jemand die IDE 2.0 installiert?
Bleibt die 1.8.x bestehen (so wie es bei den Alpha Versionen war) oder 
wird die 1.8.X überschrieben?

von MaWin (Gast)


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Felix schrieb:
> Da ich diesen Satz hier so oft lese: welchen Grund gibt es im Jahr 2021
> noch, an Windows 7 festzuhalten?

Felix, du bist offenbar noch ein technikgeiler Teen, aber es soll Leute 
geben, die nicht wie du erst seit 3 Jahren einen jährlich gewechselten 
PC/Laptop besitzen den sie freudestrahlend jeden Monat neu aufsetzen und 
gern zum Selbstzweck und Freude am Basteln neu konfigurieren sondern 
schon länger bei #Neuland dabei sind.
Die haben ihr Gerät mit Win7 gekauft und darunter jede Menge gemacht. 
Der ganze Computer ist das Arbeitsergebnis von Jahren, welche Software 
darauf installiert und wie alles eingerichtet ist.
Das wirft man nicht einfach weg und installiert alles neu, da macht man 
nicht eben mal leichtfertig ein Systemupdate nach dem der ganze Rechner 
gebrickt ist oder wechselt die Benutzeroberflache so dass alle Settings 
erstens woanders, zweitens eventuell gar nicht mehr möglich und drittens 
nicht mit demselben Effekt versehen sind und man alle Tricks erst wieder 
neu herausfinden darf, was wie gelernt jahre dauern kann. Wenn 
irgendwann der nächste Computer gekauft wird, dann kommt der mit Win10 
und man zieht um. Im Gegensatz zu Hipstern brauchen aber die meisten 
Leute nicht jedes Jahr mit dem Mobilfunkvertrag auch neue Hardware, 
sondern so ein Rechner hält problemlos 10 Jahre durch. Alle Rentner die 
ich kenne haben noch Win7 Rechner. Und wie bei Druckern ist ein Neukauf 
nicht unbedingt eine Verbesserung, mein iP4000 war ein um Welten 
besserer Drucker als der aktuelle TR8550, der eigentlich nur als 
tintenpatronenfressender Schrotthaufen gelten kann und keine 10 Seiten 
ohne Düsenausfall oder dem Schrei nach einer neuen Patrone durchsteht.

von QQ (Gast)


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So wie es aussieht, haben sich die Entwickler der Arduino "IDE" wieder 
nicht dazu durchringen können, eine richtige, etablierte IDE wie zB. 
Eclipse als Basis zu benutzen, oder alternativ eine kostenlose 
Erweiterung für VS-Studio bereitzustellen.
Trotz allem sind die bereitgestellten neuen Funktionen ein Schritt in 
die richtige Richtung, wenn man sie mit der alten "Arduino IDE" 
vergleicht.

Jedoch bezweifle ich, dass jemand, der genug wissen besitzt, um die 
Debug-Funktionen effektiv zu nutzen, nicht mit einer "echten" IDE 
klarkommen soll, bzw. sich mit der trotz allem halbgaren Notlösung 
zufrieden gibt.

PS: Die .exe hat eine Größe von 108MB. sowas ist mir auch noch selten 
begegnet.

von Stefan F. (Gast)


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QQ schrieb:
> oder alternativ eine kostenlose Erweiterung für VS-Studio bereitzustellen.

Wozu auch, die ja schon da.

QQ schrieb:
> PS: Die .exe hat eine Größe von 108MB. sowas ist mir auch noch selten
> begegnet.

Das ist bei Go typisch, weil dort die .exe alle nötigen Bibliotheken 
enthält. Go ist eigentlich für Container gedacht, in denen nur dieses 
eine Go Programm läuft. Da macht das Sinn.

von Johannes S. (Gast)


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QQ schrieb:
> So wie es aussieht, haben sich die Entwickler der Arduino "IDE" wieder
> nicht dazu durchringen können, eine richtige, etablierte IDE wie zB.
> Eclipse als Basis zu benutzen, oder alternativ eine kostenlose
> Erweiterung für VS-Studio bereitzustellen.

nicht richtig, sie haben Eclipse Theia benutzt, das modernere Eclipse. 
Theia ist nicht VSCode, hier gibt es Gründe für die Abweichung:
https://entwickler.de/online/web/eclipse-theia-versus-vs-code-579930963.html

ich finde es auch schade das es hier wieder verschiedene Strömungen 
gibt, aber so ist OSS halt.
Mbed Studio ist auch Theia basierend, es gibt wohl ein Grüppchen was da 
zusammenhockt (meine Vermutung). Mit Theia läuft sowas komplett im 
Browser, ohne großen Unterschied zur nativen Version.

Zu Win7/10: ich schreibe gerade auf einem 'alten' 
Notebook/Arbeitsrechner von 2011. Der wurde schon vor Jahren auf Win10 
aufgerüstet, das läuft genauso fluffig wie Win7. Weil die alte SSD 
verreckt ist, habe ich gestern noch das Win10 neu installiert. Hat ca. 
30 Minuten gedauert, incl. Updates auf 21H1.

von Felix (Gast)


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MaWin schrieb:
> Felix, du bist offenbar noch ein technikgeiler Teen, aber es soll Leute
> geben, die nicht wie du erst seit 3 Jahren einen jährlich gewechselten
> PC/Laptop besitzen den sie freudestrahlend jeden Monat neu aufsetzen und
> gern zum Selbstzweck und Freude am Basteln neu konfigurieren sondern
> schon länger bei #Neuland dabei sind.
> Die haben ihr Gerät mit Win7 gekauft und darunter jede Menge gemacht.
> Der ganze Computer ist das Arbeitsergebnis von Jahren, welche Software
> darauf installiert und wie alles eingerichtet ist.

Na ja, dieses Jahr kommt die 5 vorm Komma...
Ich bin überzeugter PC-Selbstbauer und einige Komponenten stammen sogar 
noch von 2013. Gewechselt wird nur nach Bedarf. Am Anfang hatte ich 
Windows 7, netterweise gab (und gibt) es ja den kostenfreien Upgrade. 
Deswegen gab es windows 10 bei mir für lau mit wenig Aufwand.
Aber was die Instandhaltung der Software anbelangt: ja, das ist Aufwand. 
Aber wenn es ein Arbeitsgerät ist, muss man da halt regelmäßig ran und 
systematisch aufräumen.  Notfalls müssen halt Programme virtualisiert 
werden oder auf einen Linux-Server wandern. Letztlich wie im Keller und 
der Werkstatt...
Das ist zumindest der Anspruch, den ich an Entwickler (und damit an 
mich) stelle, privat und beruflich. Arduino-Hardware-Bastler zähle ich 
auch dazu.

von Oliver S. (phetty)


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Felix schrieb:
> Da ich diesen Satz hier so oft lese: welchen Grund gibt es im Jahr 2021
> noch, an Windows 7 festzuhalten? Ist bei mir seit 5 Jahren im Einsatz,
> sowohl privat als auch bei meinem Arbeitgeber.

Also wenn man so eine geradezu fanatische Abneigung gegen Win10 hat 
sollte man doch auf Linux wechseln. Auch da läuft VSCode.

von A. B. (funky)


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Der Support für Win7 wurde Mitte 2020 eingestellt. Der Arbeitsgeber hält 
weiter dran fest? Prima Bude :)

von Felix (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Felix schrieb:
>> Da ich diesen Satz hier so oft lese: welchen Grund gibt es im Jahr 2021
>> noch, an Windows 7 festzuhalten? Ist bei mir seit 5 Jahren im Einsatz,
>> sowohl privat als auch bei meinem Arbeitgeber.
>
> Also wenn man so eine geradezu fanatische Abneigung gegen Win10 hat
> sollte man doch auf Linux wechseln. Auch da läuft VSCode.


Ich meinte "2010 ist bei mir seit 5 Jahren im Einsatz".
Sorry, Tippfehler. Abgesehen davon macht der Satz sonst inhaltlich doch 
wenig Sinn, mein Beitrag oben gar keinen.

von QQ (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> QQ schrieb:
>> oder alternativ eine kostenlose Erweiterung für VS-Studio bereitzustellen.
>
> Wozu auch, die ja schon da.

Ich meinete das richtige Visual Studio (nicht VScode).
Dafür kenne ich nur www.visualgdb.com und www.visualmicro.com beides ist 
jedoch kostenpflichtig.

Johannes S. schrieb:
> nicht richtig, sie haben Eclipse Theia benutzt, das modernere Eclipse.
> Theia ist nicht VSCode, hier gibt es Gründe für die Abweichung:
> https://entwickler.de/online/web/eclipse-theia-versus-vs-code-579930963.html

Auch hier habe habe ich die "altmodische" Version (zzt. 2020-12 
(4.18.0)) gemeint. Ebenfalls aktuell. Hierfür gibt es mw. zwar Plugins, 
aber keine out-of-the-box lösung, wie sie zum Beispiel ST mit der 
CubeIDE zur Verfügung stellt.

von Stefan F. (Gast)


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QQ schrieb:
> Ich meinete das richtige Visual Studio (nicht VScode).

Ach so, mein Fehler. Habe mich verguckt.

von Klaus H. (klummel69)


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Felix schrieb:
> Na ja, dieses Jahr kommt die 5 vorm Komma...

Wahnsinn, so jung und schon Programmierer...

(Sorry, konnte ich mir nicht verkeifen...aber ich habs verstanden.).

von Christian (Gast)


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Im Gegensatz zum Autor finde ich schon, dass die Software merklich 
langsamer läuft.
Es ist mir ein Rätsel weswegen das öffnen eines 20-zeilers auf einmal 
merklich länger muss. Vielleicht haben die Programmierer ihr bestes 
versucht, vielleicht auch eher nicht. Warum denn dann einen Motor wählen 
der zu schwach ist? Klar, sieht angenehmer aus und läuft generell auch 
flüssig genug. Mich ärgert es nur, dass aus der Software Industrie 'neu' 
meistens bedeutet modernere Programmiertechnikern, langsamer oder 
aufgeblähter.

von Stefan F. (Gast)


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Christian schrieb:
> Im Gegensatz zum Autor finde ich schon, dass die Software merklich
> langsamer läuft.

Das ist leider normal.

Neue Programme sind angeblich immer "light weight". Meistens stimmt das 
nicht.

> Mich ärgert es nur, dass aus der Software Industrie 'neu'
> meistens bedeutet modernere Programmiertechnikern, langsamer
> oder aufgeblähter.

Wir erwarten allerdings auch immer mehr. Zum Beispiel würden wir mit 
einem Email-Programm, dass eingebettete Bilder via HTTPS nicht anzeigen 
kann, heute nicht mehr glücklich.

Früher hatten viele Programme eine feste Schrift mit soundso viel 
Pixeln, das geht heute auch nicht mehr.

Und dann haben wir da noch den Unicode Support, der nicht ohne ist (was 
den technischen Aufwand angeht). Das kam im laufe meines Lebens auch 
erst so nach und nach in die Programme rein. Heute ist es Standard.

von Jack V. (jackv)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Zum Beispiel würden wir mit
> einem Email-Programm, dass eingebettete Bilder via HTTPS nicht anzeigen
> kann, heute nicht mehr glücklich.

OT: doch, doch: ich bin sehr glücklich, dass mein Client nicht von sich 
aus eingebettete Bilder nachlädt. Geht keinen was an, wann ich ’ne Mail 
öffne. Möchte nicht wissen, wieviele Leute ihre Adresse für Spamlisten 
bestätigt haben, indem sie nur die Mail mit ’nem Client angezeigt haben, 
der Bilder nachlädt …


On-Topic: wenn der exponentiell steigende Ressourcenverbrauch denn auch 
zumindest mit ’ner linearen Steigerung der Funktionalität oder/und 
Benutzerfreundlichkeit einherginge – üblicherweise ist zumindest für 
Letzteres ja auch eher das Gegenteil der Fall.

Immerhin hat der Verlauf dafür gesorgt, dass für schlanke Systeme und 
Software geradezu dekadent wirkend leistungsfähige Hardware auf dem 
Gebrauchtmarkt fast schon mit Abnahmeprämie zu haben ist, weil die Leute 
neue Hardware für die fetten Systeme und die entsprechende Software 
benötigen. Und das ist ja auch schön, irgendwie :)

von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> wenn der exponentiell steigende Ressourcenverbrauch

Der steigt doch gar nicht exponentiell. Normale PC und Laptops enthalten 
heute erheblich weniger Material, als vor 30 Jahren, und nehmen auch 
erheblich weniger Strom auf.

von Johannes S. (Gast)


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Intellisense, sofortige Syntaxprüfung, Git, Gitlens, Debugger der im 
Tooltip online Werte anzeigt,... sind alles Sachen die bei einem guten 
Editor im Hintergrund laufen und Zeit kosten. Aber sowas möchte ich auf 
keinen Fall mehr missen und es ist schön das die Arduino IDE da langsam 
auch erwachsen wird. Die alte ist ja nicht sofort weg und wird weiterhin 
ihre Anhänger haben.

von Jack V. (jackv)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Der steigt doch gar nicht exponentiell.

Stimmt, das war übertrieben dargestellt – abgesehen davon meinte ich bei 
Ressourcen eher RAM, Rechenleistung und Storage.

Es gab da mal einen Comic, der die Situation, die ich meinte, gut 
gezeigt hat. Ich finde den nicht wieder, aber war zweigeteilt – links 
eine Szene aus den Achtzigern, wo sich jemand freut, mit einem 
geschickten Trick nochmal einen Taktzyklus seines Programms einzusparen; 
rechts eine Szene aus den 2010ern, wo sich jemand freut, dass sein 
„Hello World“ fertig gebaut keine 100MB groß ist, und mit nur fünf 
externen Frameworks auskommt. Gleiches lässt sich halt auf vieles der 
aktuellen Software anwenden – und so auch auf die Arduino-IDE, um den 
Bogen zum Thema zurückzuführen: Electron, Theia, der eigentliche Kram in 
Go darunter … was ist der Gegenwert?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> was ist der Gegenwert?

Das frage ich mich auch oft. Alle paar Jahre gibt es neue 
Programmiersprachen, neue Frameworks und dazu passend neue 
Entwicklungsumgebungen. Dabei hätte man auch "einfach" das alte 
Verbessern können - wenn es überhaupt nötig gewesen wäre.

Aber so ist das wohl, die jungen Leute haben keine Lust, die 
Arbeitsmittel ihrer Großeltern zu pflegen.

Ehrlich gesagt hätte ich auch null Bock auf Cobol und Magnetbänder.

von OldPapa (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ehrlich gesagt hätte ich auch null Bock auf Cobol und Magnetbänder.

Aha, auch damit kennst Du Dich aus?!
Sicher nicht, aber mal wieder mitlabern.

Manoman, ein Tausendsassa

von Stefan F. (Gast)


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OldPapa schrieb:
> Aha, auch damit kennst Du Dich aus?!

Nein eben nicht. Und ich will es auch gar nicht kennenlernen. Ich habe 
mal kurz ein Cobol Programm gezeigt bekommen (mit Erklärung), das hat 
mir gereicht.

> Manoman, ein Tausendsassa

Ich habe dich auch ganz lieb.

von HTML Fragender (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe dich auch ganz lieb.


Schautermann!

von Voyager 2 (Gast)


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A. B. schrieb:
> Der Support für Win7 wurde Mitte 2020 eingestellt. Der Arbeitsgeber hält
> weiter dran fest? Prima Bude :)

Schau dich mal im medizinischen Bereich um. Da gibt es haufenweise 
"tolle Buden"!

von Kolja L. (kolja82)


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Jack V. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Zum Beispiel würden wir mit
>> einem Email-Programm, dass eingebettete Bilder via HTTPS nicht anzeigen
>> kann, heute nicht mehr glücklich.
>
> OT: doch, doch: ich bin sehr glücklich, dass mein Client nicht von sich
> aus eingebettete Bilder nachlädt.

Also kann dein Client Bilder anzeigen, würdest du denn auch mit einem 
Client glücklich werden, der es nicht kann?
Davon, was hier wer von sich aus macht und ob das ne gute Idee ist, war 
nie die Rede.

von Jack V. (jackv)


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Kolja L. schrieb:
> Also kann dein Client Bilder anzeigen, würdest du denn auch mit einem
> Client glücklich werden, der es nicht kann?

Ja, natürlich – hindert mich ja keiner daran, den Link in einem Browser 
zu öffnen. Die mir bekannten Mailclients, incl. CLI/TUI-Clients wie 
›mutt‹, bringen die dazu benötigte Funktionalität mit. Tatsächlich habe 
ich aber noch nie das Bedürnis verspürt, das zu machen.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Jack V. schrieb:
> um den Bogen zum Thema zurückzuführen: Electron, Theia, der eigentliche
> Kram in Go darunter … was ist der Gegenwert?

Aus Sicht von Arduino:
Man braucht keine JVM, für das Frontend kann man Webentwickler anheuern 
(statt Java-GUI-Gurus)  und man teilt sich innerhalb der 
Eclipse-Community die Arbeit.

Für den Anwender gibt es hier und da neue Features, die zum Preis eines 
etwas höheren Ressourcenverbrauchs erkauft werden.

: Bearbeitet durch User
von Wuao (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die haben ihr Gerät mit Win7 gekauft und darunter jede Menge gemacht.
> Der ganze Computer ist das Arbeitsergebnis von Jahren, welche Software
> darauf installiert und wie alles eingerichtet ist.
> Das wirft man nicht einfach weg und installiert alles neu, da macht man
> nicht eben mal leichtfertig ein Systemupdate nach dem der ganze Rechner
> gebrickt ist oder wechselt die Benutzeroberflache so dass alle Settings
> erstens woanders, zweitens eventuell gar nicht mehr möglich und drittens
> nicht mit demselben Effekt versehen sind und man alle Tricks erst wieder
> neu herausfinden darf, was wie gelernt jahre dauern kann.

Das erinnert irgendwie an Todsünden bei der Softwareentwicklung. Du hast 
dir also dein Betriebssystem und deine Arbeitsumgebung in einer Art und 
Weise gestaltet, das es extrem unflexibel und undurchsichtig geworden 
ist.
So was passiert auch mit schlecht entwickelter Software. Die kann man 
dann irgendwann auch nur noch wegschmeißen und komplett neu anfangen.

Man sollte sich im großen und ganzen an das Ökosystem des Betriebssystem 
halten und nicht ohne guten Grund eigensinnige Konfigurationen und 
Umgestaltungen durchführen.

Man sollte außerdem immer offen für neue Konfigurationen sein :D
Wenn man für die Einrichtung von Windows und der Arbeitsumgebung mehr 
als einen Arbeitstag benötigt, dann führt man höchstwahrscheinlich 
eigensinnige Umgestaltungen irrationaler Natur durch :D
Die Ursache liegt dann meistens in einer unflexiblen und sturen 
Persönlichkeit.

von F. F. (foldi)


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Til S. schrieb:
> Beide natürlich nur für den nicht kommerziellen Einsatz.

Profis machen sicher auch nicht mit der Arduino IDE rum.
Und die günstigste Variante wird sich wohl jeder, der so etwas machen 
will, irgendwann leisten können.

von F. F. (foldi)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das mit dem Debugger war dringend nötig.

Na ja ...
Im Anfang habe ich auch ausschließlich Arduino gemacht und das 
"blink-debugging" hat da immer gut funktioniert.

von Karl-Heinz V. (khvolk)


Angehängte Dateien:

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ich hab mir gerade die Version 2.0 der Arduino-IDE installiert und bin 
angenehm überrascht, das auch mein angeschlossener ESP32 auf Anhieb 
funktioniert und ich das Programm, das ich gestern mit der 1.8.13 
kompiliert hatte nun einfach so kompilieren und laden kann.

Falls ich dann doch wieder mit der alten Arduino-IDE arbeiten möchte, 
habe ich ein Problem mit meinem 4K Display, wo ich schon endlos 
herumprobiert habe: Die Menüs sind zu klein (siehe Screenshot). Auf 
einem Manjaro-LinuX-Desktop kann ich das verbessern, wenn ich die IDE 
mit

  GDK_SCALE=2 arduino

aufrufe. Aber das führt zu unangenehm großen Fenstern z.B. beim Dateien 
Laden. Das ist ein Umgebung, die ich kenne und immer wieder gerne mit 
gearbeitet habe (Bei Ubuntu ist das OK, Manjaro und Debian haben dieses 
Problem).

Neue Umgebungen führen auch wieder zu neuen Problemen. Ich versuche mich 
auch gerade an VSCode und PlatformIO. Das funktioniert ja auch alles 
ganz toll...

von Schlaumaier (Gast)


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OldPapa schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Ehrlich gesagt hätte ich auch null Bock auf Cobol und Magnetbänder.
>
> Aha, auch damit kennst Du Dich aus?!
> Sicher nicht, aber mal wieder mitlabern.
>
> Manoman, ein Tausendsassa

Ich kenne mich damit aus. Und ich möchte (altersbedingt) keine 5 (in 
worten fünf) Megabyte große Wechselplatten mit der Größe und des Gewicht 
einen Autorad von SUV meinen Bekannten.

Allerdings muss ich sagen, das ich einigen Leuten hier zustimme. Wenn 
ich bedenke was damals auf meinen C=64 machbar war, und welchen Aufwand 
ich für das gleiche Ergebnis heutzutage machen muss, finde ich das die 
Entwickler es übertreiben.

Ich verstehe immer noch nicht wieso der Grafiktreiber meiner Grafikkarte 
im PC weit über 1 GB an Speicherplatz auf der Festplatte will.

Aber das ganze hat Methode. Das ist eigentlich nur dafür da die 
Marktwirtschaft anzutreiben. Mit aller Gewalt mehr Rechnerleistung 
verbrauchen damit sich der Kunde dann ein neuen Rechner kauft.

Mein ersten und letztes IPAD hatte ein Arbeitsspeicher von 256 MB. Damit 
kann ich heute nicht einmal auf mein aktuellen Tablett das OS starten.

Und der Irrsinn geht locker weiter.

von Jens G. (jensg)


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Naja meckern kann man immer.

Ich habe gestoppt. Vom compilieren bis es auf dem µC ist dauert es bei 
mir 43 Sekunden. Bei der Version 1.8.13 hat es 60 Sekunden gedauert. .. 
und es ergab sich exact die gleiche Größe vom hex-File.

Wenn es schneller geht, dann ist das auch ein Fortschritt, denke ich 
mal.

von Stefan F. (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich verstehe immer noch nicht wieso der Grafiktreiber
> meiner Grafikkarte im PC weit über 1 GB an Speicherplatz
> auf der Festplatte will.

Ich auch nicht, aber von diesen Treibern habe ich auch keine Ahnung. 
Vermutlich steckt da eine große Menge an Bibliotheken für die Games 
drin, sowie zahlreiche Workarounds und alt-Codes damit auch wirklich 
jedes Spiel läuft.

Bei Linux sind die Grafiktreiber schlanker, aber da kümmert sich kaum 
jemand um Abwärtskompatibilität. Wenn ein altes Spiel nicht mehr läuft, 
hat es halt Pech. Dann soll irgendwer es umschreiben oder es fliegt aus 
der Distribution raus.

Was Java angeht: Die Programmiersprache und das ganze Ökosystem 
drumherum dienen primär dem Ziel, Anwendungen mit minimalem 
Personalaufwand zu entwickeln. Heute will kaum eine Firma mehr großartig 
Geld in Entwicklungsaufwände stecken. Dass die Server dann jedes Jahr 
doppelt so viel kosten, ist hingegen ziemlich egal - das geht auf von 
einem anderen Budget ab auf das in der Projektphase kaum jemand schaut.

Auch unsere Computer sind inzwischen schnell genug, eine oder zwei Java 
Desktop Anwendungen mit angemessener Geschwindigkeit auszuführen. 
Deswegen schaut da auch kaum noch jemand genau hin. Laptop Besitzer 
kennen jedoch den Effekt, dass Java Anwendungen den Akku auffällig 
schneller leer ziehen und denken infolge dessen eher mal über den 
Umweltaspekt nach.

Java ist wie Besen versus Staubsauger. Muss man nicht haben, ist aber 
bequem und billig.

Nur sind wir hier in Deutschland. Auf Platz 1 steht: Geld machen. Denn 
dann hast du was und dann bist du wer. Ein wirkliches Umdenken wird erst 
stattfinden, wenn die Menschen hungern oder ihnen die Luft zum atmen weg 
bleibt.

von Jack V. (jackv)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Auch unsere Computer sind inzwischen schnell genug, eine oder zwei Java
> Desktop Anwendungen mit angemessener Geschwindigkeit auszuführen.

Die Desktopintegration von Java ist furchtbar, so dass es sich 
eigentlich immer wie ein Fremdkörper anfühlt, und es ist auch auf 
schnellen Maschinen deutlich fühlbar träge. Gerade auf dem Desktop ist 
die Zeit für diese Sprache vorbei – es geht hin zu Javascript, das in 
Browsern ohne eigenes UI (hier: Electron) ausgeführt wird – so auch die 
neue Arduino-Entwicklungsumgebung, um die es hier geht. Da der Browser 
für die meisten Systeme nativ verfügbar ist, und die JS-Engine ziemlich 
gut geworden ist, fühlt es sich auf schnellen Maschinen verhältnismäßig 
gut an, und durch die Möglichkeit der Verwendung von CSS und Co. kann 
ein solches Programm auch ziemlich gut aussehen. Die Entwickung wird 
gegenüber Java noch ein erhebliches Stück einfacher, zudem sind gerade 
bezüglich UI damit Sachen möglich, die mit Java nicht oder nur mit 
erheblichem Aufwand umsetzbar waren. Die Kehrseite ist der hohe 
Ressourcenbedarf und ein erhebliches Maß an innerer Komplexität und sehr 
viele Abhängigkeiten von irgendwelchen externen Frameworks, was aus 
gewissen Blickwinkeln (Sicherheit, Zukunftssicherheit, etc.) mehr einem 
Alptraum ähnelt, als dem, was die polierte Oberfläche glauben machen 
möchte.


Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei Linux sind die Grafiktreiber schlanker, aber da kümmert sich kaum
> jemand um Abwärtskompatibilität. Wenn ein altes Spiel nicht mehr läuft,
> hat es halt Pech. Dann soll irgendwer es umschreiben oder es fliegt aus
> der Distribution raus.

„Abwärtskompatibilität“ bezieht sich hier auf die Hardware, und ist 
zumindest bei nvidia (eine Karte von denen habe ich verbaut, deswegen 
kann für die anderen nicht sprechen) bei Win genau wie bei Linux: alte 
Karten laufen mit dem aktuellen Treiber nicht mehr. Von AMD hört man 
Ähnliches. Sowas interessiert die Software aber nicht: solange ein zur 
konkreten Karte passender Treiber läuft, kann die noch so alt sein.

von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Die Desktopintegration von Java ist furchtbar, so dass es sich
> eigentlich immer wie ein Fremdkörper anfühlt

Das ist wohl wahr. Es gibt aber auch Anwendungen, die trotzdem so gut 
gestaltet sind, dass das gar nicht störend auffällt. Zum Beispiel 
IntelliJ IDEA.

> Gerade auf dem Desktop ist die Zeit für diese Sprache vorbei

Sie war nie richtig da, oder?

> es geht hin zu Javascript

Visual Studio Code ist doch angeblich überwiegend in Javascript gemacht 
worden. Läuft erstaunlich flott, hätte ich vor zwei Jahren keinem 
geglaubt.

von Martin (Gast)


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Kennst Du eine Doku bezüglich des Debuggers?
Im Prinzip funktioniert er bei mir. Ich habe etwas damit herumgespielt 
und seither werden die Variablen im "watch" nicht mehr automatisch 
aktualisiert.

von s.c.n.r. (Gast)


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Felix schrieb:
> Da ich diesen Satz hier so oft lese: welchen Grund gibt es im Jahr 2021
> noch, an Windows 7 festzuhalten? Ist bei mir seit 5 Jahren im Einsatz,
> sowohl privat als auch bei meinem Arbeitgeber.

Mit AVR Studio 4.19 konnte man um Welten besser debuggen, als mit der 
SerialPrint()-Ausgabe in der Arduino 1.x IDE.
Neuer muss nicht immer und in jeder Hinsicht Fortschritt bedeuten.

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