News Wachsende Unterstützung der Selbstreparatur


von Christoph B. (birki2k)


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In Zeiten kurzlebiger Elektrogeräte wächst der Wunsch vieler Kunden, diesem Trend zu entgehen. Einen wichtigen Aspekt für die Nachhaltigkeit technischer Geräte stellt deren Reparierbarkeit dar. Neben Leitfäden ehrenamtlicher Initiativen zur Selbstreparatur bringt der Jahreswechsel auch erste politische Signale für leichter zu reparierende Geräte mit sich.

Dass das Interesse daran, Reparaturen selbst durchzuführen, hoch ist, zeigen zahlreiche Beiträge hier im Forum und die rege Diskussion bezüglich der kürzlich bekannt gegebenen Partnerschaft von Motorola und iFixit. Eine erste Hürde stellt jedoch häufig fehlendes Wissen in Kombination mit fehlenden Reparaturleitfäden dar. Dem begegnen mittlerweile zahlreiche ehrenamtliche Initiativen damit, dass sie interessierten Verbrauchern in Reparatur-Cafés zur Seite stehen.

Hervorzuheben sind dabei Projekte, die sich etwa mit der Wissensvermittlung an Schüler befassen. Nach zweijährigem Betrieb einer Schülerreparaturwerkstatt an der Rudolf-Steiner-Schule in München-Schwabing ist so ein Leitfaden für die Praxis entstanden. Dieser stellt die gewonnenen Erkenntnisse kostenlos zur Verfügung und lädt zum Nachahmen ein. Auch der Verein Let's MINT stellt ein Handbuch für Reparaturwerkstätten an Schulen kostenlos zur Verfügung.

Wer nicht plant, gleich eine Werkstatt an einer Schule einzurichten, findet mittlerweile auch diverse Leitfäden online, wie etwa den kürzlich erschienenen Reparaturleitfaden für Kaffeevollautomaten von Ulrich Libal oder Hilfestellungen auf diversen Webseiten. Über einen weiten Bereich ergibt sich somit das gleiche Bild; Nutzer, die sich gegenseitig helfen und unterstützen.

Die Hilfestellung seitens der Hersteller lässt jedoch häufig zu wünschen übrig. Wenn nicht gerade versucht wird, eigenständige Reparaturen durch Nutzer zu unterbinden, besteht meist ein Mangel an Ersatzteilen oder schwer zu öffnende Geräte erschweren die Reparatur. Diese Problematik ist mittlerweile im politischen Diskurs angekommen. So wird auf EU-Ebene derzeit über Gesetzesänderungen zu Haushaltsgeräten abgestimmt.

Bereits angenommen wurde ein Gesetz, das sich mit der Nachhaltigkeit von Kühlschränken beschäftigt. Ersatzteile wie Dichtungen sollen so etwa für alle Verbraucher erhältlich und tauschbar sein. Auch sollen sich einige wichtige Bestandteile ohne Spezialwerkzeug zerstörungsfrei öffnen lassen. Für manche Ersatzteile ist der Erwerb jedoch professionellen Reparateuren vorbehalten, wobei auf nationaler Ebene noch geklärt werden muss, wie dieses Kriterium genau zu verstehen ist. Abstimmungen zu weiteren Gesetzestexten sind für den 8. Januar (Geschirrspülmaschinen) und 10. Januar (Waschmaschinen) des kommenden Jahres geplant.

Deutlich weiter gehen die Forderungen nach einem allgemeineren „Recht auf Reparatur“. Dieses wird in den USA bereits seit einigen Jahren von The Repair Association gefordert, bislang scheiterten jedoch alle vorgeschlagenen Gesetzesänderungen. Diese würden von Herstellern unter anderem einfordern, Dokumentationen zu Geräten weiterzugeben und so Reparaturen zu erleichtern. Spätestens mit der Forderung nach einem europaweiten Gesetz durch die Grünen im Bundestag, welches herstellerseitig Reparaturanleitungen und langfristig verfügbaren Ersatzteile vorsieht, ist die Diskussion um das Recht auf Reparatur nun auch in Deutschland angekommen.


:
von Gerald B. (gerald_b)


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Es ist gut und begrüßenswert, das ein Anfang gemacht wird.
Das Ganze sollte auch auf KFZ ausgedehnt werden, denn deren Lebensdauer 
ist mit weißer Ware vergleichbar. Beispw. basieren viele Fahrzeuge 
verschiedener Hersteller unter dem Dach des VW-Konzernes auf ähnlichen 
Teilen, trotzdem kocht jeder, voll beabsichtigt, sein eigenes Süppchen, 
so das Busadressen (CAN) anders gewählt werden und nicht dokumentiert 
werden, nur um einen in die typgebundenen Werkstätten zu zwingen.
Bei Radios, die immer mehr mit Navis und anderem Multimediazeugs 
verschmelzen und Displayfunktionen des Fahrzeuges - und umgekehrt, 
übernehmen, ist auch nicht einzusehen, warum so eine "Blackbox" 4000€ 
kosten muß.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Bei Haushalts und Grossgeräten welche nicht unbedingt grossen 
Technologiesprüngen unterlegen sind, macht ein "Recht zur Reparatur" 
Sinn und es ist auch relativ gut möglich diese Geräte zu reparieren.

Zwei sehr grosse Probleme in Sachen Reparatur sind folgende (meine 
persönliche Ansicht)

1.) Kommerzielle Reparaturen

Im laufe der Jahre hatt sich die Arbeitslage verschoben, früher war das 
Material eher teurer, und die "Mannstunde" eher niedrig, so war das 
Material früher viel Wertgeschätzter und es wurden noch Bauteile aus 
defekten Geräten zur Reparatur aufbehalten, oder Baumaterialen von 
Abrissen. Heute ist die Lage etwas anders. Ich erlebe dies in unserer 
Firma selbst, es wir bieten einen Reparaturdienst und Komplettüberholung 
an - was für die Geräte im Hochpreissegment - rege genutzt wird. Bei 
Kleingeräten welche <250€ Kosten, ist der Aufwand an Arbeitstunden und 
Administration leider so hoch das die Kunden oft abwinken, da sie für 
20% ein komplett neues Gerät erhalten.

Unsere Baugruppen (und auch viele andere) sind technisch sehr einfach zu 
reparieren, sobald dies aber eine Firma (welche Umsatz und JA AUCH 
GEWINN machen sollte) lohnt sich dies eher wenig.

Im Privatumfeld wäre das vermutlich noch schlimmer, weil es dort um 0815 
Geräte geht. Wer wäre denn bereit 200€ für eine Fernsereparatur zu 
zahlen, wenn es im Discounter für 199€ das aktuelleste Modell neu gibt?


2.) Technologiesprünge und Konsumverhalten

Ein Backofen backte vor 5 Jahren fast gleich wie heute - und wird dies 
in 5 Jahren genau gleich machen, da die Technologie relativ einfach und 
beschränkt ist. Fortschitt ist nur in der Bedieneroberfläche, 
Enegerieffizienz und Design möglich. Ein heute gekaufter Backofen auch 
in 5 Jahren noch genau gleich Brot, und ein Kühlschrank kühlt Getränke.

Nur sehr wenige Menschen kaufen alle 2 Jahre einen neuen Kühlschrank 
weil er effizienter oder schöner ist. Sie werden genutzt bis kaputt

Typisches Gegenbeispiel - EDV-Elektronik - dort sind die 
Technologiesprünge viel grösser, es ist möglich noch bessere Prozessoren 
und Bauteile zu entwicklen welche mehr Leistung auf kleinerer Fläche 
möglich. Somit sind auch andere Apps und Betriebssysteme möglich. Ein 5 
Jahre altes Handy ist vermutlich demnächst nicht mehr mit diversen Apps 
kompatibel, kann nicht mehr geupdated werde oder falls doch, bringt die 
mehrverbrauchte Leistung den Akku an den Anschlag.

Da natürlich hier jeder das neuste möchte und die neusten Funktionen 
haben möchte, kauft man das neuste Gerät - oder bekommt es mit einem 
Vertrag oder so alle zwei, drei Jahre neu. Wenn man bedenkt wieviele 
einwandfrei funktionierende Geräte jeden Tag auf den Müll wandern - oder 
wie der Umgang mit den Geräten ist (wieso aufpassen, ist doch egal wens 
paarmal runterfällt, in 2 Jahren gibts eh neues?????) ist es wohl 
absehbar das hier Reparaturen wohl eher wenig Sinn machen, da sie 
vermutlich nur von einzelnen Genutzt werden - und in Sachen Handy gibt 
es ja bereits einige Reparaturdienste.

von Gerald B. (gerald_b)


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Bei der Waschmaschine steckt der Teufel schon wieder im Detail. Die 
Steuerung ist für etliche Modelle von der Hardware identisch, nur ist 
unterschiedliche FW in den Controller geflasht.
Crosstausch ist so nicht möglich, wenn ich keine BIN Files bekomme und 
keine Doku, wie ich diese in den Controller reinkriege.
Selbst wenn also eine neue Steuerung erhältlich sein würde, nutzt mir 
die nichts, wenn ich die nicht flashen kann.
Darum versucht man dann ja verzweifelt, das onBoard Netzteil zu 
reanimieren, Relais, bzw. Triacs zu tauschen usw.

von zui (Gast)


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von Olli Z. (z80freak)


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Klingt zu schön um wahr zu sein, bzw. jemals realität zu werden. Mit 
Reparatur, oder reparaturfähigen Geräten machen die Hersteller eben nur 
einmal Umsatz.

Im KFZ Bereich kenne ich das nur zu gut. Da werden gleich halbe Cockpits 
getauscht, wo am Ende das Problem in miesen Lötstellen, hervorgerufen 
von den achso tollen bleifreien Loten, zu finden ist. Einfach reflowed 
und schon lüppt alles wieder.

von Stephan B. (s_bronco)


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>Mit
Reparatur, oder reparaturfähigen Geräten machen die Hersteller eben nur
einmal Umsatz.

Stimmt zumindest bei KFZ natürlich nicht, die KFZ Hersteller schauen 
schon, das "Ihre" Fahrzeuge nicht in eine Freie WS geschleppt werden, 
sondern in eine "Hersteller WS"; hier kann der aftersale dann voll 
durchgezogen werden.
Arbeitstundensatz bis 180€ und Ersatzteilpreise die locker 400% 
betragen, dazu kommt
wegen Kleinigkeiten ein Tausch größerer Baugruppen.
zB: AGR Ventil

bei allen Herstellern die mir grad so einfallen, ein verpresstes Teil 
der Ansaugbrücke == nicht ausbauen und reinigen oder für 50€ ersetzen, 
sondern die komplette Ansaugbrücke für >350€ + >3h Arbeitszeit.
das hat Methode

von Stefan F. (Gast)


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Bei unserer Waschmaschine ist letzte Jahr ein Schlauch abgerutscht und 
hat einen Schwall Wasser direkt auf die Platine der Steuerung gespritzt.

Da fragt man sich schon, ob es böse Absicht war

a) die Schläuche mit Plastik-Klammern statt vernünftigen Schlauchklemmen 
zu befestigen und

b) die Platine nicht in ein Gehäuse zu stecken oder wenigstens zu 
lackieren.

Andererseits konnte ich ein paar Jahre vorher mal das Flügelrad der 
Abwasserpumpe austauschen, während andere dafür die ganze Pumpe hätten 
auswechseln müssen.

von Mach (Gast)


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Liebherr hat mich mit guenstigen Ersatzteilen ueberrascht, als an 
unserem Kuehlschrank mehrere Kunststoffteile gebrochen waren. Beim 
Service angerufen, Serien- oder Typennummer genannt, ich hab 
beschrieben, welche Teile ich brauch, dann wurden die mir zugeschickt 
auf Rechnung. Kaputt waren die Rahmen der Zwischenboeden und das 
Tuerfach hatte einen Riss. Wie gesagt erstaunlich guenstig und 
unkompliziert.

Allerdings duerften m.M.n. die Teile erst gar nicht kaputt gehen. Jetz 
nach weiteren zwei Jahren fallen die Rahmen der Zwischenboeden schon 
wieder auseinander. Auch die Griffleiste der Tuer ist ausgebrochen, 
Wechseln nicht moeglich, da in die Tuer integriert. Und das alles bei 
taeglichem aber bestimmungsgemaesem Gebrauch im Privathaushalt.
Gibt halt doch viel Schrott...

von ich_peter (Gast)


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Miele Geschirrspüler( (Neupreis 1100), 2Jahre und 2 Monate, Pumpentausch 
(weil eine Glasscherbe rein kam)
mit Arbeit und Anfahrt schlappe 480Euro.
Austausch dauerte nicht eunmal 20Min, war also wirklich eunfach zu 
reparieren : -)

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Bei "brauner" Ware wäre es schon hilfreich, wenn die Netzteile als 
halbwegs standartisierte Module tauschbar wären. Ich habe hier kürzlich 
erst unseren PVR wiederbelebt. Da hatte sich zum Glück jemand die Mühe 
gemacht, Schaltpläne von den Netzteilen der verschiedenen Geräte zu 
erstellen.

Für weiße Ware haben wir hier lokal einen guten Reparaturdienst. Der ist 
nicht umsonst völlig ausgebucht. Da habe ich schon meine Saeco 
Professional überholen lassen, uns unseren NEFF Geschirrspüler hat der 
auch für <100 EUR wieder flott gemacht. Da war der Türkontaktschalter 
hin.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Bei den meisten ist aber inzwischen der Wegschmeiss/KaufNeu-Reflex 
komplett ausgeprägt, die denken nicht mal mehr drüber nach. Und selber 
können/trauen sowieso nicht, da winkt ja auch überall der totale 
wirtschaftliche Ruin (nicht fachgerechte Reparatur -> Versicherung zahlt 
im Schadenfall nicht). Gestern erst wieder eine lange Lobhudelei der 
Sanitärinnung in der Zeitung, dass man besser nicht mal ne Dichtung an 
einem Wasserhahn selber wechseln sollte, wie gross der Wasserschaden 
werden kann und das das der Meisterbetrieb korrekt macht...

von E-Biker (Gast)


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Bei den Pedelecs, auf die wir ja nun alle aus Umweltschutzgründen 
umsteigen sollen, gibt es für den Antrieb keinerlei techn. Dokumentation 
und schon gar keine Ersatzteilversorgung. Bei einem Problem bekommt man 
vom Händler einen neuen Motor für knapp 1000 Euro. Man kann auch 
nirgends einen neuen Motor kaufen, auch die Händler bekommen i.d.R. nur 
einen neuen Motor, wenn sie den alten Motor vorab einschicken. Damit 
auch ja keiner auf die Idee kommt, noch funktionsfähige Teile aus alten 
Motoren auszubauen, um z.B. andere Motore damit zu reparieren , oder die 
Teile anderweitig anzubieten.

Das geht soweit, dass man in bestimmten Antrieben "krumme" 
Wellendurchmesser verbaut, für die sich die Hersteller "krumme" 
Kugellager fertigen lassen, die im Handel nicht erhältlich sind. Ist 
also mal ein Kugellager für 5 Euro verschlissen, gibt es für 1000 Euro 
einen neuen Motor, oder den Stinkefinger.

Reparaturen werden von der Industrie systematisch verhindert. Hier nun 
Reparaturwerkstätten an Schulen einzurichten, hieße den Teufel mit dem 
Belzebub austreiben zu wollen. Man will offensichtlich nicht begreifen, 
dass der Fisch am Kopf stinkt, und zwar gewaltig. Und mir scheint, an 
den stinkenden Kopf traut sich keiner ran.

von Karl K. (karl2go)


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H.Joachim S. schrieb:
> Gestern erst wieder eine lange Lobhudelei der
> Sanitärinnung in der Zeitung, dass man besser nicht mal ne Dichtung an
> einem Wasserhahn selber wechseln sollte, wie gross der Wasserschaden
> werden kann und das das der Meisterbetrieb korrekt macht

Theoretisch darfst Du das nicht mal. Lies Dir mal die TAB Deines 
Wasservorsorgers durch. Da stehen so Dinge drin wie: Änderungen an der 
Installation nur durch eingetragenen Fachbetrieb und dazu zählt auch den 
Duschschlauch oder eine Hahndichtung zu wechseln.

H.Joachim S. schrieb:
> Bei den meisten ist aber inzwischen der Wegschmeiss/KaufNeu-Reflex
> komplett ausgeprägt, die denken nicht mal mehr drüber nach.

Ich hab schon einige Digicams mit hängendem Objektiv aus der 
Bekanntschaft zur Reparatur gehabt. Da kamen dann die Leute: Willst Du 
das nicht als Service anbieten. Da hab ich ihnen vorgerechnet: Wenn ich 
da 3 Stunden an der Cam rumschraube - und das ist bei dem winzigen 
Chinakram durchaus realistisch -, müsste das mit Steuern und Abgaben 150 
Eur kosten. Auf die Gefahr hin, dass ich es nicht hinbekomme und die Cam 
Schrott ist. Für 100 Eur gibts ne neue.

Oder eine Stereroanlage. Endstufe kaputt, mit Fehlersuche, neuem 
Schaltkreis bestellen, Einbau, Testen gut 4 Stunden. Der Schaltkreis 
selbst 5 Eur. Arbeitszeit 200 Eur. Dafür gibts ne neue einigermaßen 
brauchbare Anlage.

In Indien gibts Läden für solche Reparaturen an jeder Ecke, aber in 
Indien liegen auch übliche Stundenlöhne und Preise für Elektronik noch 
weit auseinander.

von Stefan F. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Theoretisch darfst Du das nicht mal. Lies Dir mal die TAB Deines
> Wasservorsorgers durch. Da stehen so Dinge drin wie: Änderungen an der
> Installation nur durch eingetragenen Fachbetrieb und dazu zählt auch den
> Duschschlauch oder eine Hahndichtung zu wechseln.

Und dann kommt das Mietrecht, welches Kleinreparaturen in den 
Zuständigkeitsbereich des Mieter schiebt und solche Sachen wie 
Wasserhähne ausdrücklich dazu zählt.

Das passt dann aber mindestens der Preis nicht.

von vn nn (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Änderungen an der
> Installation nur durch eingetragenen Fachbetrieb und dazu zählt auch den
> Duschschlauch

Für den Duschschlauch hätte ich doch gern eine Quelle.

von Wolfgang S. (Firma: Pensionär-Altes-Eisen) (stackpointer)


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Hallo,
ich denke daß in dem Zusammenhang auch der Bürger das Recht haben soll 
aus Dummheit sich selbst zu schädigen, bis hin zu tödlich verunglücken. 
Das klingt zynisch, ist aber von mir ernst gemeint.

100 Jahre gibt es in Haushalten Nachttisch-, Steh- und Deckenlampen mit 
E-27-Fassungen aus Metall die ganz ohne Werkzeug zerlegt werden können, 
evtl. die Aufdrehscherung mit einem kleinen Schraubendreher entsperren.

Daher keine Beschränkung um an spannungsführende Teile zu kommen.

Wieviel solche Dummheitsunfälle gab es real, war das ein ethisches oder 
volkswirtschaftliches Problem?

Heute aber immer trickreichere Sonderschrauben, so daß man als Fachkraft 
2kg Bits verfügbar haben muß.

Also Zerlegbarkeit nicht behindern.

von apokalypsus (Gast)


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E-Biker schrieb:
> Ist also mal ein Kugellager für 5 Euro verschlissen, gibt es
> für 1000 Euro einen neuen Motor, oder den Stinkefinger.
>
> Man will offensichtlich nicht begreifen,
> dass der Fisch am Kopf stinkt, und zwar gewaltig. Und mir scheint, an
> den stinkenden Kopf traut sich keiner ran.

sehe es mal von einer anderen seite: reparierst du dein bike für 5 euro, 
fällt 1 euro in Form von MwSt. für die staatkasse ab. drückt dir die 
industrie einen neuen Motor für 1000 euro aufs auge, fallen für die 
staatskasse stolze 200 Euro als MwSt. ab. du meinst ernsthaft, der staat 
hat ein interesse daran, den tagtäglich stattfindenden betrug am 
kunden/verbraucher abzustellen? ich denke eher, der fisch SOLL stinken - 
und er darf gerne noch mehr stinken. denn man sitzt bei dem ganzen 
beschiss mit am tisch.

was mich betrifft: als gewerbetreibender bin ich dann so frei, den 
differenzbetrag von 995 euro dem staat in rechnung zu stellen, bzw. den 
betrag erst gar nicht abzuführen. dafür hat man unternehmern ja einen 
gewaltigen "gestaltungsspielraum" eingeräumt. was letztendlich den 
leuten, die vollautomatisch gemolken werden, nicht viel nützt. die 
müssen sich eben noch zusätzlich von der industrie melken lassen.

von Wolfgang S. (Firma: Pensionär-Altes-Eisen) (stackpointer)


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apokalypsus schrieb:

> sehe es mal von einer anderen seite: reparierst du dein bike für 5 euro,
> fällt 1 euro in Form von MwSt. für die staatkasse ab. drückt dir die
> industrie einen neuen Motor für 1000 euro aufs auge, fallen für die
> staatskasse stolze 200 Euro als MwSt. ab

Hallo,
volkswirtschaftlich-politisch geantwortet, das ist ein Nullsummenspiel!

5€ statt 1000€ für die Fahrrdreparatur bedeutet ich habe 995€ frei 
verfügbar, z.B. für eine Wärmepumpenheizung statt des Ölbrenners!


Und selbst wenn ich für die 995.-€ mit meiner Frau ein Verwöhnwochende 
in einem Hotel mir dann leiste ist das steuerlich egal.

von Hmmm (Gast)


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Stimmt, als Gewerbetreibender muss man sich nicht alles gefallen lassen 
und kann zurück-bescheißen. Nur ist es keine vernünftige Lösung, wenn 
eine kleine privilegierte Gruppe den Hals aus der Schlinge ziehen kann.

Dabei wäre die Lösung einfach: Unreparierbare Produkte dürfen nicht in 
Umlauf gebracht werden, alternativ muss der Hersteller 10 Jahre 
Vollgarantie geben. Für reparierbare Geräte muss es 10 Jahre lang 
Ersatzteile geben. Wobei man dann das Wort "Ersatzteile" genau 
definieren muss, sonst besteht ein Gerät aus 2 Ersatzteilen, jedes 
einzelne teurer wie das Neugerät.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn ich 100€ übrig hätte, würde ich einiges davon sparen. Aber der 
Statt hat ja absichtlich dafür gesorgt, dass die meisten Menschen gar 
kein Gelf mehr zum Sparen übrig haben.

Und diejenigen, die etwas sparen können, denen hat man es durch 
Null-Zinsen, Straf-Zinsen und Abzug von der Rente bzw. Harz4 abgewöhnt.

"Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" gilt definitiv nicht mehr 
für 90% aller Bürger.

von Hmmm (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> volkswirtschaftlich-politisch...

Klar, für mich als Verbraucher sind 995 EUR in der Tasche (statt 0 EUR) 
alles andere als ein Nullsummenspiel.

Wolfgang S. schrieb:
> Und selbst wenn ich für die 995.-€ mit meiner Frau ein Verwöhnwochende
> in einem Hotel mir dann leiste ist das steuerlich egal.

Und wenn ich die 995 EUR ist heimische Kopfkissen stopfe?

von Hmmm (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Aber der
> Statt hat ja absichtlich dafür gesorgt, dass die meisten Menschen gar
> kein Gelf mehr zum Sparen übrig haben.

Wohl wahr: "2,2 Millionen Deutsche verdienen miserabel - obwohl sie eine 
Berufsausbildung abgeschlossen haben und in einem Vollzeitjob arbeiten. 
Laut einer DGB-Statistik rutschen immer mehr Qualifizierte in den 
Niedriglohnsektor."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/dgb-studie-niedriglohn-trotz-ausbildung-und-vollzeitjob-a-868399.html

von Percy N. (vox_bovi)


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Hmmm schrieb:

> Für reparierbare Geräte muss es 10 Jahre lang
> Ersatzteile geben. Wobei man dann das Wort "Ersatzteile" genau
> definieren muss, sonst besteht ein Gerät aus 2 Ersatzteilen, jedes
> einzelne teurer wie das Neugerät.

Das kenne ich so von hp. Flachbettscanner, Kratzer im Glas, woher auch 
immer. Angeboten wurden drei Ersatzteile:

1. Netzteil
2. Grundgerät
3. Deckel

Nach den Preisen habe ich gar nicht erst gesehen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Richtig für den Steuereinnahmen it es egal wofür du es ausgibst solange 
du konsumierst  profitiert er.  Selbst wenn du das Geld im Ausland 
ausgibst wird Zoll erhoben. Ich warte auf den Tag an dem der Staat 
Eigenleistung und Eigenbedarf besteuert.

Namaste

von Otto P. (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Deutlich weiter gehen die Forderungen nach einem allgemeineren „Recht
> auf Reparatur“. Dieses wird in den USA bereits seit einigen Jahren von
> The Repair Association gefordert, bislang scheiterten jedoch alle
> vorgeschlagenen Gesetzesänderungen.

Seit einigen Jahren also außer Spesen nix gewesen. Wundert mich nicht, 
das wird bei uns nicht anders laufen. Also hilft bis auf weiteres nur 
Konsumverweigerung. Wenn ich allerdings so um mich herum schaue, sehe 
ich von Konsumverweigerung recht wenig, um nicht zu sagen, gar nichts. 
Eben war Weihnachten...

Vor einigen Jahren war bei uns ein neuer PKW fällig. Das Nachfolgemodell 
von VW sollte schlappe 43.000 Euro kosten. Bei meiner Frage nach einer 
erweiterten Garantie hies es lapidar, nix gibts. Ich darauf: Bei dem 
Preis will ich 10 Jahre Vollgarantie sehen. Der Verkäufer lacht, und 
verweist auf die hohe Qualität der VW-Fahrzeuge. Ich verweise darauf, 
dass bei der hohen Qualität der VW-Fahrzeuge eine 10 Jahresgarantie kein 
Problem darstellen sollte. Der Verkäufer lacht wieder...

Um es abzukürzen: Habe dem Verkäufer gesagt, es soll sich seinen VW in 
den A.... stecken. Wir haben dann für 13k einen Koreaner (KIA) mit 7 
Jahren Vollgarantie gekauft. Das Ding fährt seit Jahren ohne zu mucken 
und bringt unseren Hintern von A nach B.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Gewisse Haushalts Sachen kaufe ich seit einiger Zeit nur noch in 
Gebrauchtwarengeschäften weil die Qualität für gewisse Produkt 
Kategorien doch noch viel höher ist als bei neuen chinesisch 
hergestellten Haushaltswaren und man zum Teil noch europäisch oder 
domestisch hergestellte Sachen findet die manchmal eben doch länger 
halten.

Brauchte letztes Jahr z.B. einen Eisportionierer. Die neuen chinesisch 
hergestellten Eisportionierer waren mit mechanischen funktionierenden 
Plastikteilen ausgerüstet die mir wenig Vertrauen schenkten. Dann ging 
ich zu einem Gebrauchtwarengeschäft und fand eine solide Ganzmetall 
Edelstahlausführung die wahrscheinlich "ewig" halten wird.

Jedesmal wenn ich auf Metall gegossene Plastikteile sehe, sehe ich schon 
deren Eventuellen Bruch durch Plastikverkleinerung voraus.

Nicht einmal Hewlett Packard hatte das im Griff. Deren gebrochene 
Nylonzahnräder im Inneren von Instrumenten und Plastik Knöpfe mit Ms 
Einsätzen sprechen eine deutliche Sprache.

P.S. Wer gebrochene HP Zahnradprobleme und Knöpfe  hat, soll sich mit 
mir in Verbindung setzen. Das läßt sich sehr schön reparieren. Ist keine 
Katastrophe.

: Bearbeitet durch User
von Otto P. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Das kenne ich so von hp. Flachbettscanner, Kratzer im Glas, woher auch
> immer. Angeboten wurden drei Ersatzteile:
>
> 1. Netzteil
> 2. Grundgerät
> 3. Deckel

Habe ich mal bei einem heutigen modernen TV nachgefragt. Ist genau das 
gleiche 3-Punkte System, du musst nur das Wort "Deckel" durch das Wort 
"Display" ersetzen.

H.Joachim S. schrieb:
> Bei den meisten ist aber inzwischen der Wegschmeiss/KaufNeu-Reflex
> komplett ausgeprägt, die denken nicht mal mehr drüber nach.

Falsch, die Leute wissen, dass sich eine Reparatur erstens kaum rentiert 
und zweitens ein gewaltiges Risiko birgt. Heute werden Reparaturen oft 
von "Wir Reparieren Alles" -Firmen durchgeführt. Da schraubt der 
Schrauber heute an einer Waschmaschine und morgen an einem Fotoapparat. 
Die Leute können alles und nichts richtig. Das macht man einmal und dann 
nie wieder.

von Percy N. (vox_bovi)


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Otto P. schrieb:

> Seit einigen Jahren also außer Spesen nix gewesen. Wundert mich nicht,
> das wird bei uns nicht anders laufen. Also hilft bis auf weiteres nur
> Konsumverweigerung. Wenn ich allerdings so um mich herum schaue, sehe
> ich von Konsumverweigerung recht wenig, um nicht zu sagen, gar nichts.
> Eben war Weihnachten...
>
Verweigerung allein bringt es nicht, es muss in der Vertriebskosten 
Schmerzen verursachen. Dieser Ansatz ist schon ein guter Anfang:
> Vor einigen Jahren war bei uns ein neuer PKW fällig. Das Nachfolgemodell
> von VW sollte schlappe 43.000 Euro kosten. Bei meiner Frage nach einer
> erweiterten Garantie hies es lapidar, nix gibts. Ich darauf: Bei dem
> Preis will ich 10 Jahre Vollgarantie sehen. Der Verkäufer lacht, und
> verweist auf die hohe Qualität der VW-Fahrzeuge. Ich verweise darauf,
> dass bei der hohen Qualität der VW-Fahrzeuge eine 10 Jahresgarantie kein
> Problem darstellen sollte. Der Verkäufer lacht wieder...
>
Solche Gespräche müssen minimal eine Stunde dauern. Und das nicht nur 
bei Autos. Ach, bei dem Drucker liegen nicht die neuesten Treiber auf 
Datenträger bei? Dann kann ich den wohl nicht gebrauchen. Ach, die gibt 
es im Internet? Haben Sie hier im Hause denn Internet-Zugang? Prima, 
dann können Sie ja den Treiber herunterladen und auf Datenträger 
brennen, nicht wahr?  ... usw

Nein, man wird vermutlich keinen Treiber geliefert bekommen, und man 
wird wohl ohne Drucker nach Hause gehen. Es geht aber auch darum, an der 
einzig zugänglichen Stelle der Vertriebskette soviel Schmerzen zu 
verursachen, dass der Händler dem Hersteller gepflegt auf die Zehen 
tritt.

von HauDenLukas (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Hervorzuheben sind dabei Projekte, die sich etwa mit der
> Wissensvermittlung an Schüler befassen.

Guter Ansatz. Eine tech. und mech. Grundausbildung für jede(n) wäre 
sicher gut und im späteren Leben ein entscheidender Vorteil. Ebenso 
wichtig wäre die Vermittlung eines kritisches Kaufverhaltens. Sind beim 
Produkt keine Serviceunterlagen dabei, Finger weg. Gibt es keine 
Ersatzteilversorgung, ebenso Finger weg.

Hingegen ist der Ansatz, Werkstätten einzurichten, um total verdongelte 
Blackboxen oder Geräte ohne Ersatzteilversorgung reparieren zu wollen, 
mehr als dümmlich.

von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> Es geht aber auch darum, an der
> einzig zugänglichen Stelle der Vertriebskette soviel Schmerzen zu
> verursachen

Im Prinzip eine nette Idee. Wer bezahlt mich dafür, den Händler eine 
Stunde wegzuquatschen?

von Armin X. (werweiswas)


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Wenn ich das immer wieder sehe und höre wie schnell von Haftung bei 
Unfällen nach Reparatur gerufen wird und wenn das nicht hilft sogar 
immer ganz schnell der Staatsanwalt herbeizitiert wird wundert mich das 
nicht.
Schaut mal unter dem Stichwort Produkthaftung was den Hersteller 
scheinbar blüht wenn sie den Zugang für "Hirnlose" ins Innenleben einer 
Maschine oder eines Gerätes zu einfach konstruieren.
Mittlerweile wirst Du als Mitbürger pauschal als zu Dumm für Irgendwas 
hingestellt und musst vor jedem Fehlgriff durch Warnschilder 
Sicherheitsgriffe oder Sicherheitsschrauben vor allem und jedem 
Gefährdungspotenzial geschützt werden. Koste es was es wolle.
Wenn ich überlege: An meinem Auto "durfte" die Bremsleitung durchrosten. 
Ein Ansetzen der Leitung aus dem guten Bereich heraus mit einer bis 
600Bar geprüften Verschraubung ist nicht zulässig, weil
1. kein E-Zeichen drauf ist
2. die Leitung ununterbrochen geführt werden muss
3. Nur eine Fachwerkstatt daran arbeiten darf und
4. schon der Staatsanwalt hinter der Ecke steht und wartet...

Und dann erwartet man nach einer 10€ Reparatur auch noch Garantie...

Bitte den Beitrag nicht falsch verstehen.
Ich finde das Ansinnen im STartbeitrag superklasse nur muss man für so 
was sehr viel Durchhaltevermögen haben und kommt sich immer wieder vor 
wie Don Quichotte der gegen Vorschriften gegen DUmmheit kämpft und 
wünsche den Initiatoren viel Glück weiterhin.
Ich wollte mal an der Schule meiner Tochter ein Bastelprojekt ins Leben 
rufen welches im Sande verlaufen ist bzw aus Sicherheitsbedenken der 
Lehrerschaft unterdrückt wurde weil man im Werkraum die Bohrmaschine 
hätte benutzen müssen. Es handelte sich um die elektronische Maus 
lichtgeführt die einer Linie nachfährt und in einem Lehrmittelvertrieb 
als Bausatz zu erwerben ist...

: Bearbeitet durch User
von apokalypsus (Gast)


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HauDenLukas schrieb:
> Hingegen ist der Ansatz, Werkstätten einzurichten, um total verdongelte
> Blackboxen oder Geräte ohne Ersatzteilversorgung reparieren zu wollen,
> mehr als dümmlich.

nicht wirklich, denn man will so tun, als steuere man gegen. in 
wirklichkeit soll das system genau so erhalten bleiben, weil viele am 
beschiss des kunden gut verdienen.

Ein alter mann sagt mir mal: es geht auf dieser welt nur um geld.
die traurige erkenntnis seines langen lebens.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Armin X. schrieb:
> Mittlerweile wirst Du als Mitbürger pauschal als zu Dumm für Irgendwas
> hingestellt und musst vor jedem Fehlgriff durch Warnschilder
> Sicherheitsgriffe oder Sicherheitsschrauben vor allem und jedem
> Gefährdungspotenzial geschützt werden.

Das müssen die Hersteller wohl tun, um gegen Schadenersatzansprüche 
geschützt zu sein. Im Gesamtergebnis für die Sicherheit ist es natürlich 
kontraproduktiv, weil sich kein Schwein seitenweise Warnungen 
durchliest. Und die meisten auch noch lächerlich bzw. selbstverständlich 
sind.

von Karl K. (karl2go)


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Ich hab gerade ein Husqvarna Ladegerät für die Husqvarna Geräteakkus in 
der Mache, weil ich da einen Solarlader für Akkus bauen soll.

Da wird auf einer Leitung ein Protokoll übertragen, wahrscheinlich 
1-wire. Wir sind also schon soweit, dass nicht nur Druckerpatronen 
sondern auch Akkus verdongelt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Ich warte auf den Tag an dem der Staat
> Eigenleistung und Eigenbedarf besteuert.

Wenn du mal wieder in der Schweiz bist, frag dort nach dem 
Eigenmietwert. Darüber zahlst du effektiv Steuern auf selbst genutzten 
Wohnraum. Initiativen zur Abschaffung oder Senkung wurden bisher 
regelmässig vom Volk abgelehnt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenmietwert

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5678350 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerhard O. (gerhard_)


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Manchmal sind die Sicherheits Hinweise in Benutzer Handbüchern länger 
wie der eigentliche Inhalt. Ich habe moch schon gewundert warum sich in 
neueren Handbüchern immer so viele Sicherheitshinweise befinden. Dachte 
das war eine skurile EU Marotte. Bin das eigentlich nicht wirklich 
gewöhnt und finde es umständlich diese Seiten immer überspringen zu 
müssen damit endlich ich zum eigentlichen Inhalt eventuell komme. Ist 
recht ärgerlich immer so unnötig aufgehalten zu werden:-)

Wenn ich mir dagegen alte HP oder R&S Unterlagen ansehe...

Komisch, das dieser ganze Nonsens früher nicht als notwendig erschien.

Wenn man diese Hinweise liest, dann bekommt man den Eindruck dass die 
beschriebenen Gerätschaften oft gemeingefährlich sind und nur bei 
äussester Beachtung dieser Hinweise vom Benutzer ohne imminente 
Todesgefahr oder Sachbeschädigung benutzt werden können und nur unter 
Einsatz seines Lebens benutzbar sind.

Komisch, daß man damals das alte Zeugs noch reparieren durfte und 
sollte.

Ich kann mich nicht erinnern, daß früher in der Zeit "bevor Sicherheit" 
die Leute reihenweise wegen dem Fehlen von Sicherheitshinweisen 
umgekommen wären oder sich unnötig verletzt hätten. Es wäre interessant 
zu wissen ob die Statistiken deswegen niedrigere relative per Kapita 
Unfallquoten im Vergleich produzieren könnten.

Wenn es wirklich notwendig ist, finde ich vernünftige 
Sicherheitshinweise natürlich angebracht. Nur kontrivierte 
Blöd-sicherheit geht mir auf dem Wecker wo mein eingebauter natürlicher 
Menschenverstand beleidigt wird...

Es spricht nicht sehr für die moderne Gesellschaft so viel Begängelung 
zu erfahren müssen.

Aber vielleicht ist das alles auch nur ein Symptom extremer 
amerikanischer Klagewut...

Ein Kunde der sich heissen Kaffee im Auto auf die Beine geschüttet 
hatte, verklagte McDonald erolgreich für $5 Millionen für sein 
Ungeschick. Kommentar überflüssig!

Anstatt besser aufzpassen und für eigenes Verhalten verantwortlich zu 
sein wird lieber erst geklagt bevor man den Verstand gebrauchen würde. 
Spricht nicht sehr für die moderne Gesellschaft von heute.

Pityful!

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Ich warte auf den Tag an dem der Staat
> Eigenleistung und Eigenbedarf besteuert.

Wenn du eine Solaranlage auf den Dach hast, dann zahlst du auf selbst 
genutzten Strom Umsatzsteuer. Details zu dem nicht trivialen Komplex 
verrät dir dein Steuerberater.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Ich warte auf den Tag an dem der Staat
>> Eigenleistung und Eigenbedarsoetwasf besteuert.
>
> Wenn du mal wieder in der Schweiz bist, frag dort nach dem
> Eigenmietwert. Darüber zahlst du effektiv Steuern auf selbst genutzten
> Wohnraum. Initiativen zur Abschaffung oder Senkung wurden bisher
> regelmässig vom Volk abgelehnt.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenmietwert

Ja so etwas hat ich schon mal gelesesn und bei Solar gibt oder gab es 
was ähnliches. Ich meinte aber so etwas simples wie Handwerkliche 
Tätigketen im eigenen Haushalt oder selbstversorgung aus dem eigenen 
Garten....

Namaste

Beitrag #5678376 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5678379 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Beitrag #5678390 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hinter dem gluksendem WM? imho ein Unwissender.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Um die eigene Handwerksstunde zu erwerben muss der HW zwischen 4 und 6 
Stunden arbeiten, wenn er gut bezahlt wirdsonst kann es auf das 10fache 
hinauslaufen. bei mir als Selbständigen läuft es auf das 2,5fache 
hinaus.

Namaste

Beitrag #5678397 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5678401 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oldeurope O. (Gast)


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Es ist leider auch so, dass Geräte unbrauchbar werden,
weil es keine Software oder Updates mehr gibt.

Hier im Forum ist es ja Konsens, dass 8 Jahre genug sind
und man sich dann etwas neues besorgen soll. Ich bin da
anderer Auffassung.
--> Siehe Bemerkungen zur FB 7390.

Es ist ja lobenswert, dass Hardwarereparaturen hier goutiert
werden. Aber Ihr müsst auch damit Leben, dass für die Softwareseite
das Gleiche eingefordert wird.

Für mich gehört das zusammen.

LG
old.

Beitrag #5678435 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Ich warte auf den Tag an dem der Staat
>> Eigenleistung und Eigenbedarf besteuert.
>
> Wenn du eine Solaranlage auf den Dach hast, dann zahlst du auf selbst
> genutzten Strom Umsatzsteuer. Details zu dem nicht trivialen Komplex
> verrät dir dein Steuerberater.

Wenn ich richtig informiert bin, dann darf man in der Schweiz für selbst 
genutztes Wohneigentum Einkommensteuer auf die virtuellen Mieteinnahmen 
entrichten.

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Wenn du eine Solaranlage auf den Dach hast, dann zahlst du auf selbst
> genutzten Strom Umsatzsteuer.

Momente mal: Nur wenn Du die Anlage gewerblich betreibst. Du erzeugst 
also gewerblich Strom, den Du Dir selbst als Privatabnehmer verkaufst.

Und natürlich zahlst Du als Privatabnehmer dann Umsatzsteuer, die Du als 
gewerblicher Betreiber abführen musst. Schließlich kommst Du als 
gwerblicher Betreiber auch in den Genuss des Vorsteuerabzuges.

Steuerlich gesehen sind das zwei verschiedene "Personen".

Dass viele ihre Solaranlage gewerblich betreiben liegt daran, dass ihnen 
die Anlagenverkäufer bei der Amortisierungsrechnung den Vorsteuerabzug 
mit reinrechnen, und damit die Anlage 16% billiger wird. Was für ein 
Schwanz an der Gewerblichkeit dran hängt merken viele erst hinterher.

von Karl K. (karl2go)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich habe moch schon gewundert warum sich in
> neueren Handbüchern immer so viele Sicherheitshinweise befinden. Dachte
> das war eine skurile EU Marotte.

Und mal wieder self-pwned. Wer hat denn angefangen mit "Vorsicht, heiss" 
Aufdrucken auf Kaffeebechern?

Es sind Deines und Deines Nachbars Land, welche dazu zwingen. 
Schließlich sind die es, die regelmäßig mit horrenden Beträgen in 
Schadensersatzklagen Produkthaftung zum Hochrisikofaktor für Firmen 
werden lassen.

Meine Betriebshaftpflicht schließt Haftung für genau zwei Länder aus: 
USA und Kanada. Warum wohl?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Meine Betriebshaftpflicht schließt Haftung für genau zwei Länder aus:
> USA und Kanada. Warum wohl?

Hihi, ein Problem mehr, welches ich nicht benötige.

Namaste

von Gerhard O. (gerhard_)


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Karl K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich habe moch schon gewundert warum sich in
>> neueren Handbüchern immer so viele Sicherheitshinweise befinden. Dachte
>> das war eine skurile EU Marotte.
>
> Und mal wieder self-pwned. Wer hat denn angefangen mit "Vorsicht, heiss"
> Aufdrucken auf Kaffeebechern?
>
> Es sind Deines und Deines Nachbars Land, welche dazu zwingen.
> Schließlich sind die es, die regelmäßig mit horrenden Beträgen in
> Schadensersatzklagen Produkthaftung zum Hochrisikofaktor für Firmen
> werden lassen.
>
> Meine Betriebshaftpflicht schließt Haftung für genau zwei Länder aus:
> USA und Kanada. Warum wohl?

Hast ja recht, Karl. Aber sei nicht zu hart mit Kanada. Es ist schwer 
sich aus der Einflußsphäre des Elefanten Süd von uns zu entziehen. 
Zweitens ist es bei uns wesentlich entspannter diesbezüglich.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Otto P. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> Bei den meisten ist aber inzwischen der Wegschmeiss/KaufNeu-Reflex
>> komplett ausgeprägt, die denken nicht mal mehr drüber nach.
>
> Falsch, die Leute wissen, dass sich eine Reparatur erstens kaum rentiert
> und zweitens ein gewaltiges Risiko birgt. Heute werden Reparaturen oft
> von "Wir Reparieren Alles" -Firmen durchgeführt.

Es geht hier aber eigentlich mehr um Selbstreparatur oder durch 
Bekannte, nicht um irgendwelche mehr oder weniger guten Reparaturfirmen.
Ich sag mal nur Rasenmäher mit defektem Motorkondensator, 
Standardfehler. Das KÖNNTE jeder, der ein bisschen techn. Verständnis 
und einen Schraubendreher hat leicht selbst beheben. Die meisten fliegen 
aber auf den Müll.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Das KÖNNTE jeder, der ein bisschen techn. Verständnis

Oder auch nicht. Ich würde Laien dazu keine Empfehlungen geben, schon 
weil der Teufel ein Eichkatzel.  Ind jeder der bis drei zählen kann, 
kann sich ausmalen was aus so einer leichten Reparatur resultieren kann, 
wenns der Laie vermasselt.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:
> Momente mal: Nur wenn Du die Anlage gewerblich betreibst. Du erzeugst
> also gewerblich Strom, den Du Dir selbst als Privatabnehmer verkaufst.

Wie ich oben schon kurz anmerkte, ist das ein komplexes Thema mit 
verschiedenen Optionen. Man angenommen es ist keine Inselanlage, sondern 
speist ins Netz ein.

Die oben aufgeführte KU-Grenze von 17500€ eliminiert zwar die 
Versteuerungsfrage als Erzeuger, ist aber mangels Vorsteuerabzug nicht 
zwingend von Vorteil.

Man kann auch unterhalb dieser Grenze eine Versteuerung wählen. Und dann 
es ist steuerlich eben nicht einfach so, dass man sich selbst den Strom 
verkauft. Nicht bei der Berechnung der USt. Weshalb man teilweise USt 
auf den Eigenverbrauch zahlt.

https://sonnen.de/blog/eigenverbrauch-umsatzsteuer-ertragssteuer-die-steuerliche-behandlung-einer-photovoltaikanlage-mit/

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich sag mal nur Rasenmäher mit defektem Motorkondensator,
> Standardfehler. Das KÖNNTE jeder, der ein bisschen techn. Verständnis
> und einen Schraubendreher hat leicht selbst beheben.

Hab ich auch schon ein paar Geräte repariert.

Aber sorry. Ich hatte letztens nen Fön auf dem Tisch: "Der schaltet sich 
immer nach ein paar Minuten ab." "Wahrscheinlich verdreckt. Hast Du mal 
den Lufteinlass gereinigt?" "Häh?" Natürlich war der Lufteinlass mit 
feinsten Textilfasern zugestopft. Wer weiss was die damit gemacht haben. 
Pinsel genommen, freigemacht, geht wieder.

Die Leute scheitern schon an einfachster Physik: Wenn da Luft rauskommt, 
muss irgendwo Luft reingehen. Schauen wir mal, ob da was im Weg ist...

von Anton M. (antonm)


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Christoph B. schrieb:
> In Zeiten kurzlebiger Elektrogeräte wächst der Wunsch vieler Kunden,
> diesem Trend zu entgehen.

Tatsächlich?
Begründet sich die Kurzlebigkeit nicht vielmehr durch den schnellen 
technischen Fortschritt, an dem viele partizipieren möchten (und 
finanziell können)?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Winfried J. schrieb:
> Ind jeder der bis drei zählen kann,
> kann sich ausmalen was aus so einer leichten Reparatur resultieren kann,
> wenns der Laie vermasselt.

Mal du mal vor - was kann denn da bitte passieren?

von (prx) A. K. (prx)


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Eine Reihe von Faktoren spielen bei diesem Thema ein Rolle.

1) Die zunehmende Verlagerung von Hardware zu Software gibt dem Anwender 
immer weniger Raum, überhaupt irgendwie einzugreifen. Selbst Open Source 
ist dabei nur begrenzt hilfreich.

2) Elektronik aus Grossvaters Zeiten war sehr viel einfacher zu 
reparieren als heute. Zwischen Röhren oder Kondensatoren von damals und 
Feinstaub-Elektronik von heute liegen Welten. Röhren wechseln konnte 
jeder, Kondensatoren in Lötleistentechnik notfalls auch der Dachdecker.

3) Viele verbreiteten Geräte von vor ein paar Jahrzehnten bestanden 
hauptsächlich aus Luft, bestanden aus gut separierbaren Teilmodulen und 
Komponenten. Heute geht es viel enger zu, besonders natürlich bei 
Mobilgeräten. Allein schon deren Zerlegung ist eine Herausforderung, die 
aufgrund der Platzfrage auch nur begrenzt vereinfacht werden kann.

4) Der Preis vieler Geräte ist in Relation zum Einkommen erheblich 
gesunken. Also die Frage, wieviel Tage muss man arbeiten, um es sich 
leisten zu können. Es lohnt also nicht, auch nur den gleichen Aufwand 
wie früher rein zu stecken. Ganz zu schweigen von erhöhtem Aufwand dank 
2) und 3).

5) Sicherheits- und Haftungsfragen spielen heute eine viel grössere 
Rolle. Die Ansprüche an Hersteller, Geräte narrensicher zu bauen, 
beeinflussen auch die Möglichkeit, sie zu reparieren. Wer heute ein 
Gerät rausbringt, das den Sicherheitsvorstellungen von früher entspricht 
und sich nicht in China versteckt, der riskiert allerhand Ärger. Als 
Folge davon kann es vorteilhaft sein, einen Zugang überhaupt nicht erst 
vorzusehen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (Firma: Pensionär-Altes-Eisen) (stackpointer)


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Hallo,
das ist aber auch eine Konstruktionsfrage, die bestand so schon 1970!

Einen Telefunken-Bajazzo, zwei seitliche Schrauben, Drehknöpfe abziehen, 
Gehäue anheben, alles zugänglich, ggf, Lautsprecher ausbauen.

Japangeräte aus der Zeit waren schon gräuslich betreff Öffnung.

Oder Uher Report, auf den "rücken legen", Bodendeckel mit Münze öffnen, 
drei Druckknöpfe und schon hatte man die leiterplatenabdeckung entfernt.

Eine M3-Schraube, Platine hochklappen, alle Mechanik und elektronik 
zugänglich. Andere Geräte waren schlimm verbaut.


Gruß

PS.:

Tonbandgeräte, Uher-Riemen hielten 40 Jahre, Phillips und Grundig hatten 
Riemen die sich in Klebstoff verwandelten...

40 Jahre, bei meinem Report-4400 von 1968 wechselte ich erst letzten 
Sommer die Riemen, also 50 Jahre...

von irq (Gast)


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Die Initiative wird ja von den Grünen instrumentalisiert, und die 
verstehen von Technik bekanntlich so viel wie die Kuh vom fliegen.

Und wenn sich Reparaturen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit als nicht 
sinnvoll erweisen, kann man schon auf die nächste Initiative zur 
staatlichen Begrenzung von Reparaturkosten (= Sozialismus) warten ...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wenn man dereinst UKW abgeschaltet hat,
werden sich die
Übertragungsstandards, Bandbreiten, Modulationsarten, Codierungen etcpp 
permanent ändern.

Da können die Geräte selbst auch noch so lange durchhalten,
es muss trotzdem alles neu kommen.

von Anton M. (antonm)


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irq schrieb:
> Und wenn sich Reparaturen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit als nicht
> sinnvoll erweisen, kann man schon auf die nächste Initiative zur
> staatlichen Begrenzung von Reparaturkosten (= Sozialismus) warten ...

Die einzelne staatliche Regulierungs-Maßnahme mag gut gemeint sein.
In immer ausufernder Summe ergibt das zunehmende, geradezu inflationäre 
Bürokratisierung und Kostensteigerung. Man denke nur an immer mehr, 
inzwischen >3000 Vorschriften im Wohnungsbau. Der resultierenden 
Teuerung wird nun reichlich hilflos mit einer Mietpreisbremse 
begegnet...

Unternehmen sollten mal zuallererst zu Produkten angehalten werden, die 
vom Material her problemlos zu entsorgen/ wiederzuverwerten sind.

Reparieren ja. Aber bitteschön nur dort wo es überhaupt Sinn macht (und 
das Produkt im Endeffekt nicht zusätzlich unnötig verteuert). Wenn hier 
wieder mehr die Vernunft der Verbraucher (z.B. nicht den billigsten 
Ramsch kaufen und pfleglich behandeln) statt eine pauschal- unscharfe 
Gesetzesflut zur Reparierbarkeit hinterher zur Anwendung kommen würde 
wäre viel gewonnen.

Ich fürchte aber, dass der Fehler im System dank der schon reichlich 
vorhandenen, Beschäftigung einfordernden Verwaltungs-Bürokratie (im 
Schlepptau: Justiz) inzwischen nicht mehr zu reparieren ist :(

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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irq schrieb:
> und die
> verstehen von Technik bekanntlich so viel wie die Kuh vom fliegen.

Die dem Kapitalimus verschriebenen Schwarzen haben ja auch so viel zur 
Verbesserung der Wartbarkeit beigetragen. Weil die mehr von Technik 
verstehen oder was?

Abgesehen davon würd ich durchaus annehmen, dass bei den Grünen 
inzwischen mehr Technikverständnis vorhanden ist als bei Parteien mit 
Altersschnitt 60plus.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:
> irq schrieb:
>> und die
>> verstehen von Technik bekanntlich so viel wie die Kuh vom fliegen.
>
> Die dem Kapitalimus verschriebenen Schwarzen haben ja auch so viel zur
> Verbesserung der Wartbarkeit beigetragen. Weil die mehr von Technik
> verstehen oder was?
>
In welcher Partei war doch gleich der langjährige Bundesminister für 
Forschung und Technologie, Heinz Riesenhuber, der sich seinerzeit so 
freute, dass es mit der deutschen Forschung wieder vorangehe, weil ein 
deutscher Wissenschaftler den Nobelpreis für die Erfindung des 
Elektronenmikroskopes bekommen hatte? Leider hatte der gute Mann 
übersehen, dass das Nobelkomitee die Richtlinie, die wichtigste 
Erfindung des vergangenen Jahres zu ehren, nicht so ganz eingehalten 
hatte.

Verkehrsminister Zimmermann bewies hingegen besondere Kompetenz bei der 
persönlichen Vorführung eines e-Mofas, die zielstrebig in einem 
Blumenkübel endete.

Ja, das sind schon wackere Burschen mit umfassendem technischen 
Verständnis!

: Bearbeitet durch User
von Faulpelz (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> ich denke daß in dem Zusammenhang auch der Bürger das Recht haben soll
> aus Dummheit sich selbst zu schädigen, bis hin zu tödlich verunglücken.
> Das klingt zynisch, ist aber von mir ernst gemeint.

Solange sich der Bürger aus Dummheit nur SELBER umbringt, hätte ich kein 
Problem damit. Würde ich als eine Art natürliche Auslese sehen. 
Schwierig wird es dann, wenn einer andere Unbeteiligte in die Ewigkeit 
mitnimmt. Wenn ich z.B. sehe, wie Leute auf Parkplätzen oder am 
Straßenrand mit Hammer und Schraubendreher die Bremsbeläge aus den 
Sättel meißeln, wird mir oft Angst und Bange.

Karl K. schrieb:
> Ich hab gerade ein Husqvarna Ladegerät für die Husqvarna Geräteakkus in
> der Mache, weil ich da einen Solarlader für Akkus bauen soll.
>
> Da wird auf einer Leitung ein Protokoll übertragen, wahrscheinlich
> 1-wire. Wir sind also schon soweit, dass nicht nur Druckerpatronen
> sondern auch Akkus verdongelt werden.

Ist bei Markenpedelecs schon lange gang und gäbe. Der "gute" 
Bosch-Antrieb will den "guten" Bosch-Akku für 800 Mücken sehen, sonst 
ist schieben angesagt. Wird von der Gesamtheit der Kunden so 
hingenommen, denn man hat sich längst dem System unterworfen.

von Gerd (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Mittlerweile wirst Du als Mitbürger pauschal als zu Dumm für Irgendwas
> hingestellt und musst vor jedem Fehlgriff durch Warnschilder
> Sicherheitsgriffe oder Sicherheitsschrauben vor allem und jedem
> Gefährdungspotenzial geschützt werden.

Es ist aber genau der Mitbürger, der aus Dämlichkeit irgendwo die eigene 
Nase einklemmt und dann muss irgend jemand für die kaputte Nase 
aufkommen. Und Schmerzensgeld will man auch noch. Und Recht bekommt man 
auch noch. Wie war das nochmal mir der Mietzekatze in der Mikrowelle?

von Wolfgang S. (Firma: Pensionär-Altes-Eisen) (stackpointer)


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● J-A V. schrieb:
> Wenn man dereinst UKW abgeschaltet hat,
> werden sich die
> Übertragungsstandards, Bandbreiten, Modulationsarten, Codierungen etcpp
> permanent ändern.
>
> Da können die Geräte selbst auch noch so lange durchhalten,
> es muss trotzdem alles neu kommen.

Hallo,
danke für die Anregung, das muß ich mal ahnunglosen Politikern auch 
beibringen.

Wenn digital-Rundfunk, dann ein Verfahren mit 70 bis 90 Jahren Anwendung 
wie AM-Rundfunk und FM-UKW.

PS.: Wozu, nochmehr Dudelsender?

Hier im Südosten der BRD habe ich drei "Wortprogramme" BR2, 
Deutschlandfunk, Ö1, dann B5 für Autofahrer unterwegs ÖR, privat als 
antenne Bayern, B4-Klassik ebenso aus Österreich. Dazu etliche 
Lokal-Werbe-Duedelprogramme.

Und ich habe nur ZWEI Ohren...

von oldeurope O. (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Japangeräte aus der Zeit waren schon gräuslich betreff Öffnung.

Ich habe bei einem Japaner gelernt und hatte da deshalb keine Probleme.
Musste mich später in die Art und Weise wie deutsche Geräte
gebaut sind, einarbeiten.
Die kamen mir fälschlicherweise zunächst sehr Serviceunfreundlich vor,
sprich, mir ging es mit den deutschen wie Dir mit den japanischen 
Geräten.
Außerdem hatte der Japaner einen GTO in der Zeile und
eine Trinitron Röhre. Mir war unerklärlich, wie die
deutschen Firmen überhaupt dagegen halten konnten.

LG
old.

von Brühwürfel (Gast)


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zui schrieb:
> War beim 35C3 auch ein Thema:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=rfr_V3GnV2o
> https://media.ccc.de/v/35c3-9371-repair-cafes

ohne mir das im einzelnen durchgelesen zu haben:
Bei uns in der Stadt hat sich auch der "Brauch" durchgesetzt, einmal im 
Monat zum Wochenende hin ein solches "Repaircafé"Event zu starten.
Sehr schade finde ich die politische Durchdringung bei unter der Hand 
stattlicher Förderung auch anderer linksmotivierten politischen 
Aktivitäten der "schirmherrführenden" Protagonisten dieser 
Veranstaltung.
Solange diese Repaircafés politisch unbesetzt bleiben, bin ich gern mit 
dabei. Leider haben diese (bei mir hier in der Stadt) nicht nur einen 
kleinen Hauch linksgrüner Färbung (damit könnte ich noch leben), der 
Trägerverein wird großzügig materiell von der rot-roten Stadtverwaltung 
unterstützt. Und spätestens da bin ich dann raus. Eben weil es dann doch 
politisch motoviert ist, was da sonst noch so passiert.
Schade eigentlich...
Ich bin der allerletzte, der der lieben Omi von nebenan verwehrt, ihr 
eine neue Netzzuleitung fachgerecht an ihr Bügeleisen zu klemmen. Ich 
unterstütze aber auf keinen Fall die linke Antifa oder biete jener 
teddybärwinkenden linksalternativen Szene mit meiner Unterstützung ein 
Podium jedweder Art.
Das ist auch weiter nicht schlimm, diejenigen verzichten sicher gern auf 
meine Hilfe und Zuarbeit.

von Christian Erker (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ein Kunde der sich heissen Kaffee im Auto auf die Beine geschüttet
> hatte, verklagte McDonald erolgreich für $5 Millionen für sein
> Ungeschick. Kommentar überflüssig!

Das wird zwar oft so zitiert, ist aber keineswegs die ganze Wahrheit:

a) Der Kaffee war deutlich heißer als üblicherweise und es gab schon 
reihenweise Verbrühungen und McDonalds wurde bereits "offiziell" 
aufgefordert die Temperatur zu reduzieren, hat dies aber verweigert. Die 
Kundin hatte großflächige Verbrennungen 3. Grades.

b) Die Kundin hat zunächst nur 20000 Dollar Behandlungskosten gefordert, 
dies wurde verweigert.

c) Erst danach wurde vom Gericht aufgrund der Weigerung die deutlich 
höhere Schadensersatzzahlung auferlegt, von denen ein guter Teil wohl 
auch einfach nur für die Prozesskosten da war.

d) Das wurde dann nochmals deutlich reduziert und ging in einem 
Vergleich aus, über dessen Höhe nichts genaues bekannt ist.

Es ist also keineswegs "Ich habe einen Kaffeefleck und will 5 
Millionen!".

https://de.wikipedia.org/wiki/Stella_Liebeck

von (prx) A. K. (prx)


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Brühwürfel schrieb:
> der Trägerverein wird großzügig materiell von der rot-roten
> Stadtverwaltung unterstützt. Und spätestens da bin ich dann raus.

Die Finanzierung durch eine Regierung lehnst du also ab, weil eine 
Regierung politisch orientiert ist und das Geld folglich die falsche 
Farbe hat? Oder sitzen darin die überwiegend falschen Menschen, in deren 
Anwesenheit du dich unwohl fühlst?

Ist das gegenseitige Unbehagen bereits so weit gediehen, dass schon der 
Kontakt auf menschlicher Ebene nicht mehr möglich scheint?

> unterstütze aber auf keinen Fall die linke Antifa

Die Omi von der Antifa?

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die

Ich habe ihn anders verstanden.

Brühwürfel schrieb:
> Solange diese Repaircafés politisch unbesetzt bleiben, bin ich gern mit
> dabei.

Da stimme ich ihm zu. Auch hier im Forum ist das Regel.

von (prx) A. K. (prx)


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Aus der W. schrieb:
> Auch hier im Forum ist das Regel.

Bahnhof. Was ist hier die Regel?

von Vn N. (wefwef_s)


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Brühwürfel schrieb:
> der Trägerverein wird großzügig materiell von der rot-roten
> Stadtverwaltung unterstützt. Und spätestens da bin ich dann raus. Eben
> weil es dann doch politisch motoviert ist, was da sonst noch so
> passiert.

Äh, weil der Verein finanziell von.der Stadtregierung unterstützt wird, 
soll er dieser nahestehen? Schon mal daran gedacht, dass vielleicht 
einfach die Stadtregierung den Verein toll findet?

Schlimm, wie weit es schon gekommen ist bei manchen...

von Mach (Gast)


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> Repaircafés

Wie ist das eigentlich Haftungsrechtlich bei Repaircafes? Bei 
Reparaturen geht ja auch gern mal noch mehr kaputt. Wenn aus einem 
Wackler ein Totalschaden wird, freut das den Besitzer...

Ich vermute die Repaircafes scchießen die Haftung aus? Geht das 
rechtlich überhaupt?

von oldeurope O. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bahnhof. Was ist hier die Regel?

Auch Du stellst Dich absichtlich Blöd.
POLITIKVERBOT!

von (prx) A. K. (prx)


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Mach schrieb:
> Wie ist das eigentlich Haftungsrechtlich bei Repaircafes?

Wenn du das genau wissen willst: ;-)
http://www.juraindividuell.de/artikel/gefaelligkeitsverhaeltnis-oder-rechtsgeschaeft-haftung-in-gefaelligkeitsverhaeltnissen/

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Mach schrieb:
> Wie ist das eigentlich Haftungsrechtlich bei Repaircafes? Bei
> Reparaturen geht ja auch gern mal noch mehr kaputt. Wenn aus einem
> Wackler ein Totalschaden wird, freut das den Besitzer...
>
> Ich vermute die Repaircafes scchießen die Haftung aus? Geht das
> rechtlich überhaupt?

In einem Reparaturcaffee repariert der
Besitzer selbst und haftet auch selbst.
Deshalb stellt sich diese Frage nicht.


LG
old.

von (prx) A. K. (prx)


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Aus der W. schrieb:
> Auch Du stellst Dich absichtlich Blöd.

Nö. Bin ich manchmal wirklich. Offiziell zertifiziert von diversen 
Forenteilnehmern. ;-)

> POLITIKVERBOT!

Eigentlich hatte ich ja versucht, die Politik aus einem anderen Beitrag 
wieder raus zu nehmen. Ist das verboten?

von Peter (Gast)


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Faulpelz schrieb:

> Wird von der Gesamtheit der Kunden so
> hingenommen, denn man hat sich längst dem System unterworfen.

Leider.

Die Unternehmen machen (im gesetzlichen Rahmen) immer das, was den 
Gewinn maximiert. Ist ja auch ihre Pflicht, so lange die 
Inhaber/Aktionäre hier keine anderen Ziele vorgeben. Und wenn eben das 
Verkleben von Mobiltelefonen und geplante Obsoleszenz den Gewinn 
erhöhen, dann ist das aus Unternehmenssicht genau richtig.

Der Kunde/Käufer könnte hier mit seiner eigentlich recht großen Macht 
ein Regulativ bilden. Siehe die Brent Spar Boykott Aktion. Passiert aber 
eher selten. Dann sollten wir aber auch nicht jammern und nach dem Staat 
rufen ....

von (prx) A. K. (prx)


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Peter schrieb:
> Der Kunde/Käufer könnte hier mit seiner eigentlich recht großen Macht
> ein Regulativ bilden.

Siehe Diskussion um Wechselakkus. Würden die Wechseldinger weggehen wie 
warme Semmeln und die Highend-Handys in den Regalen liegen bleiben, wärs 
ein deutliches Signal.

Das Display ist vielleicht ein noch besseres Beispiel, angesichts der 
Häufigkeit einer unbeabsichtigten Installation der Spider-App.

Tatsächlich orientiert sich die Käufer allerdings oft an der Relation 
von Display- und Gerätegrösse. Ein Display bis zum Rand - oder gar 
gebogen darüber hinaus - ist schwer so im Rahmen zu befestigen, dass man 
es leicht vom Rest trennen und auswechseln kann.

Als die noch viel Rand drumrum hatten wars einfacher. Heute muss man 
sich von hinten durch diverse Layer vorarbeiten, die mit empfindlichen 
Folienkabeln verbunden sind. Und sollte man das unfallfrei schaffen, 
landet man einem untrennbaren Modul aus Display, Touch, Glas und Rahmen.

Reparierbarkeit ist eben nur ein Kriterium von mehreren. Und dabei für 
viele nicht das wichtigste. Will man nun die eigenen 
Recycling-freundlichen Ansichten allgemein vorschreiben, wirkt das für 
andere quasi als Dosenpfand plus Veggie-Day. Mindestens bis zu 
Spider-App.

> Dann sollten wir aber auch nicht jammern und nach dem Staat rufen ....

Yep. Besonders dann, wenn man sonst zu jenen gehört, denen in anderen 
Fragen zu viel Staat beteiligt ist.

: Bearbeitet durch User
von Mach (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn du das genau wissen willst: ;-)
> 
http://www.juraindividuell.de/artikel/gefaelligkeitsverhaeltnis-oder-rechtsgeschaeft-haftung-in-gefaelligkeitsverhaeltnissen/
Puh, jetzt bin ich so schlau wie vorher. Selbst die Verfasser wollen 
sich nicht festlegen:
"Jura Indiviuell-Hinweis: Im Prinzip wird in einer Klausur lediglich 
verlangt, dass das Problem erkannt und erörtert wird. Welcher Ansicht 
man folgt, ist insofern sicherlich jedem Einzelnen überlassen."


Aus der W. schrieb:
> In einem Reparaturcaffee repariert der
> Besitzer selbst und haftet auch selbst.
> Deshalb stellt sich diese Frage nicht.
Achso, ich dachte man bekommt dort tatkräftige Unterstützung...

von (prx) A. K. (prx)


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Mach schrieb:
> Puh, jetzt bin ich so schlau wie vorher.

Ging mir nicht anders. Juristen legen sich nicht gerne fest. ;-)

von zui (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Mach schrieb:
>> Wie ist das eigentlich Haftungsrechtlich bei Repaircafes? Bei
>> Reparaturen geht ja auch gern mal noch mehr kaputt. Wenn aus einem
>> Wackler ein Totalschaden wird, freut das den Besitzer...
>>
>> Ich vermute die Repaircafes scchießen die Haftung aus? Geht das
>> rechtlich überhaupt?
>
> In einem Reparaturcaffee repariert der
> Besitzer selbst und haftet auch selbst.
> Deshalb stellt sich diese Frage nicht.
In dem link oben ist ein Vortrag vom CCC:
Beitrag "Re: Wachsende Unterstützung der Selbstreparatur"

Das was du beschreibst ist die Grundidee, es kommen aber auch Leute die 
das wirklich nicht können, da läuft es dann anders [die Betreuung ist 
dann sehr betreut... ;-)].
Einfach das Video schauen, da wird auch auf das Rechtliche 
eingegangen.

von soso... (Gast)


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Was die Verdongelung von Akkus angeht, bin ich vor kurzem auf dieses 
Bauteil gestoßen:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/bq26100.pdf

Ich habe nach einer fuel-gauge gesucht, nicht nach Akku-DRM-IC ;-)

Der Einsatzbereich ist klar: Sicherstellen, dass nur die überteuerten 
"Original" Akkus verwendet werden können. Da quillt der Schwefeldampf 
aus allen Ritzen.

Ich denke, wir werden in Zukunft noch öfter Geräte mit Akku-DRM sehen.

Meiner Meinungn nach gehört für sowas eine Kennzeichnungspflicht auf der 
Verpackung eingeführt.

von oldeurope O. (Gast)


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zui schrieb:
> Das was du beschreibst ist die Grundidee, es kommen aber auch Leute die
> das wirklich nicht können, da läuft es dann anders [die Betreuung ist
> dann sehr betreut... ;-)].
> Einfach das Video schauen, da wird auch auf das Rechtliche
> eingegangen.

Hast Du die Minute? Habe keine Lust mir das komplette Video
anzusehen.

Wenn dem so ist, graben die dem Handwerk die Existenzgrundlage ab.
Keine Kunst als subventionierter eV.

LG
old.

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Würden die Wechseldinger weggehen wie
> warme Semmeln und die Highend-Handys in den Regalen liegen bleiben, wärs
> ein deutliches Signal.

Wäre ein Wechselakku wirklich relevant...

Bei meinem ersten Smartphone habe ich drauf geachtet, dass der Akku 
wechselbar ist. Um dann festzustellen, nicht der Akku altert zu schnell, 
sondern der RAM.

Das Smartphone wurde schlichtweg dadurch unbrauchbar, dass Apps wie 
OSMAND zu schnell zu groß wurden, nur noch stockend auf dem Phone liefen 
und ständig abstürzten, weil der RAM nicht mehr ausreichte. Das Phone 
liegt jetzt nur noch rum, und wird ab und zu als MP3-Player verwendet. 
Aber der Akku ist noch super.

Dagegen gibts in der Familie 3 Canon-Digicams. Alle mit Wechselakku. 
Aber jede hat eine um Millimeter andere Akkugröße.

Oder "große" Akkugeräte. Da kocht jeder Hersteller seine eigenen Akkus. 
Nichts ist kombatibel. Entweder kauft man seine Geräte nur von einem 
Hersteller, oder hat mehrere Ladegeräte mit verschiedenen Akkus 
rumstehen.

von derjaeger (Gast)


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>Wäre ein Wechselakku wirklich relevant...


Kann ich nur deutlich zustimmen. Akkus sind nicht das Problem.

Ich habe ein Windows Phone Lumia 640 gekauft Mitte 2015. Akku ist noch 
ORIGINAL AKKU und hält mehrere Tage im Standby! Im Belastungsbetrieb 
krieg ich sicher noch 50% nach einem Tag. Das Ding ist immer noch 
einsatzbereit wie am ersten Tag.

von Karl K. (karl2go)


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Peter schrieb:
> Siehe die Brent Spar Boykott Aktion.

Ein Beispiel, dass "der Kunde" einfach nur dumm ist und sich von der 
Bild-Zeitung am Nasenring rumführen läßt.

Zur gleichen Zeit, als Bild groß die Aktion gegen Shell wegen der Brent 
Spar gefahren hat, hat Shell in Nigeria eine Militärdiktatur finanziert 
um dort weiterhin billig Öl aus dem Boden zu holen. Dabei wurde durch 
die Förderung um Größenordnungen mehr verseucht als durch eine Brent 
Spar, Grundwasser wurde durch ausgetretenes Öl vergiftet, Brunnen wurden 
unbrauchbar, Menschen wurden krank. Als ein Bürgerrechtler das an die 
Öffentlichkeit bringen wollte, wurde er umgebracht 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Saro-Wiwa). Das hat hier keine 
Bild-Zeitung interessiert, war ja weit weg und waren ja nur Afrikaner.

Mit den Waffen, die Shell damals finanziert hat, rennt heute eine 
Terrorgruppe durch Nigeria und entführt Schulmädchen. Boko Haram, 
schonmal gehört, oder?

von Sebastian S. (amateur)


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Wau - endlich habe ich den richtigen Durchblick.
Ist ja auch kein Wunder, nach soviel Augenwischerei.

So lange sich im industriellen Bereich nicht der Sozialismus durchsetzt 
und man mit dem Verkauf das große Geld machen kann, ist hier eine 
grundlegende Änderung wohl nicht in Sicht.

Übrigens traditionell sind Reparaturwerkstätten von den Herstellern 
getrennt. Die hierzu gehörigen Geldströme gehen meist am Hersteller 
vorbei. Ausnahme sind die Garantieleistungen (so ein Mist aber auch).

In manchen Ländern kommt diese Diskussion kurz vor den Wahlen immer 
wieder hoch. Dann werden die Spendenkassen der Parteien - wie durch ein 
Wunder - gefüllt die Diskussion erübrigt sich und anschließend sind alle 
happy.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Ist das verboten?

Ja, denn auch das ist Politik....

Ich traue auch keiner Partei und meide jede Vereinsmeierei, aber 
deswegen auf persönlicher Ebene Hilfe verweigern nur weil Andere mit 
anderer Gesinnung das auch tun, geht für mich deutlich zu weit. Im 
Geschäftsleben ist so etwas nur schwer zu vermitteln und  wäre für mich 
die Ultimaratio bei potentiellen Geschäftspartnern aus der 
Rüstungsbranche.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Walter Carlos (Gast)


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zui schrieb:
> In dem link oben ist ein Vortrag vom CCC:
> Beitrag "Re: Wachsende Unterstützung der Selbstreparatur"

Habe mal das Video gescannt, bei 23:35 geht es um 3D-Drucker, und der 
Knabe redet von "Scheiß Nylon Zahnrädern", die immer in 
Küchenrührgeräten kaputt gehen und die sich wunderbar nachdrucken 
lassen.

Habe jetzt keinen eigenen 3D-Drücker, aber ein Bekannter hat einen und 
ich habe schon einige wenig vertrauenerweckende gedruckte Teile (was 
Stabilität betrifft) in Hände gehalten.

Wenn nun das originale aus dem Vollen gefräßte oder gespritze Zahnrad 
der Belastung NICHT dauerhaft stand hält, dann leistet dies ein 
gedrucktes Zahnrad?

Was meinen die Fachleute ?

von zui (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> zui schrieb:
>> Das was du beschreibst ist die Grundidee, es kommen aber auch Leute die
>> das wirklich nicht können, da läuft es dann anders [die Betreuung ist
>> dann sehr betreut... ;-)].
>> Einfach das Video schauen, da wird auch auf das Rechtliche
>> eingegangen.
>
> Hast Du die Minute? Habe keine Lust mir das komplette Video
> anzusehen.
Da geht die FAQ los und es war die erste Frage:
https://youtu.be/rfr_V3GnV2o?t=2013

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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soso... schrieb:
> Meiner Meinungn nach gehört für sowas eine Kennzeichnungspflicht auf der
> Verpackung eingeführt.

Du kannst davon ausgehen, dass dies bei allen Geräten von 
Markenherstellern gängige Praxis ist.

Namaste

von zui (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Wenn dem so ist, graben die dem Handwerk die Existenzgrundlage ab.
> Keine Kunst als subventionierter eV.
Das was die machen will kein Handwerker machen ... lohnt nicht ...

von Walter Carlos (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Hast Du die Minute? Habe keine Lust mir das komplette Video
> anzusehen.

37:55

von oldeurope O. (Gast)


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zui schrieb:
> Das was die machen will kein Handwerker machen ... lohnt nicht ...

Doch, das sind die Brot und Butter arbeiten.
Neue Netzstrippe, Batteriefach sauber machen usw.

LG
old.

von Karl K. (karl2go)


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Sebastian S. schrieb:
> Übrigens traditionell sind Reparaturwerkstätten von den Herstellern
> getrennt. Die hierzu gehörigen Geldströme gehen meist am Hersteller
> vorbei.

Bei den üblichen Preisen für Ersatzteile - wohl kaum. Wenn Du alle 
Ersatzteile für ein Elektrogerät zusammenkaufst, hast Du locker den 
10fachen Ladenpreis zusammen.

von Percy N. (vox_bovi)


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zui schrieb:
> Aus der W. schrieb:
>> Wenn dem so ist, graben die dem Handwerk die Existenzgrundlage ab.
>> Keine Kunst als subventionierter eV.
> Das was die machen will kein Handwerker machen ... lohnt nicht ...

Zumindest würde der Kunde den Preis nicht bezahlen wollen, solange er 
noch bei Trost ist.

Aber mich würde schon interessieren, woraus sich die Subventionierung 
ergeben soll. Gibt es dazu Erkenntnisse?

von Karl K. (karl2go)


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Aus der W. schrieb:
> Doch, das sind die Brot und Butter arbeiten.
> Neue Netzstrippe, Batteriefach sauber machen usw.

Was hast Du an: "Es lohnt sich nicht." jetzt nicht verstanden?

Ein Handwerker, der das ordentlich abrechnet, muss 50 bis 60 Eur die 
Stunde nehmen. Wenn Du heute das Netzkabel an ner Bohrmaschine wechseln 
willst, und da eine Stunde dran rumschraubst, sagt Dir der Typ der die 
vorbeigebracht hat: "Boah, aber für das Geld krieg ich zwei Neue im 
Baumarkt."

Das lohnt sich bei Markenmaschinen, wenn man sie denn sauber aufbekommt. 
Aber Leute die Markenmaschinen kaufen gehen nicht in Repaircafes.

Ich hab immer mal Heizungssteuerungen auf dem Tisch, weil deren Relais 
hängen. Relais 2 Eur, Arbeitszeit um das Ding aufzubekommen, das Relais 
zu tauschen, zu testen... 2 Stunden. Mach ich aus Gefälligkeit. Aber 
kein Heizungsbauer repariert Steuerungen, weil er keine Ahnung von 
Elektronik hat, und normalerweise bringt die keiner zu einem Elektriker, 
weil es für ihn einfacher ist zu sagen: Die ist kaputt, für 200 Eur 
gibts ne Neue. Und die bringen die auch nicht ins Repaircafe.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wolfgang S. schrieb:
> Und ich habe nur ZWEI Ohren...

und die laufen leider IMMER noch analog

von HauDenLukas (Gast)


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Walter Carlos schrieb:
> Wenn nun das originale aus dem Vollen gefräßte oder gespritze Zahnrad
> der Belastung NICHT dauerhaft stand hält, dann leistet dies ein
> gedrucktes Zahnrad?

Gedruckte Zahnräder aus Filament werden der hohen Belastung sicher nicht 
standhalten. Zudem hat Filament keine selbstschmierenden Eigenschaften. 
Hochbelastete Zahnräder durch nachgedruckte Zahnräder ersetzen zu 
wollen, ist eine selten dumme Idee.

von Karl K. (karl2go)


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HauDenLukas schrieb:
> Zudem hat Filament keine selbstschmierenden Eigenschaften.

Warum sollte Nylon-Filament weniger selbstschmierende Eigenschaften 
haben als Spritzguss-Nylon?

von soso... (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> soso... schrieb:
>> Meiner Meinungn nach gehört für sowas eine Kennzeichnungspflicht auf der
>> Verpackung eingeführt.
>
> Du kannst davon ausgehen, dass dies bei allen Geräten von
> Markenherstellern gängige Praxis ist.
>
> Namaste

Na herrlich.
Das ist meiner Meinung nach geplante Obsoleszenz, und gehört demnach 
verboten.

Ich weiß schon, warum ich Akkugeräte meide, wann immer es geht. Ich 
kaufe inzwischen soviel wie möglich nur mit Netzanschluss oder 
AA-Batterien. Leider wird letzteres immer unüblicher.

Wer noch Akkugeräte kauft, ist zu jung, um Generationen von 
Akkuschraubern und Rasenscheeren fast ungenutzt entsorgt zu haben. Ich 
kaufe inzwischen gar keine Akkuwerkzeuge mehr.

von Karl K. (karl2go)


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Winfried J. schrieb:
> Du kannst davon ausgehen, dass dies bei allen Geräten von
> Markenherstellern gängige Praxis ist.

Würdest Du bitte Satire als solche kennzeichnen...

Mal schnell auf die Verpackungen von Akku und Ladegerät (Husqvarna, 
geschenkt bekommen) geschaut: Ähm, nö, keine Kennzeichnung.

In der Anleitung zum Ladegerät steht dazu einzig sinngemäß: Leuchtet die 
Warnled rot, ist das Ladegerät defekt, schicken sie es an den 
Hersteller.

Die Warnled leuchtet aber rot, wenn die Datenverbindung zum Akku 
unterbrochen ist. Die Verdongelung wird dem Kunden also nicht nur 
verschwiegen, er wird darüber offenbar belogen.

: Bearbeitet durch User
von Kochan (Gast)


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Karl K. schrieb:

> Winfried J. schrieb:
>> Du kannst davon ausgehen, dass dies bei allen Geräten von
>> Markenherstellern gängige Praxis ist.
>
> Würdest Du bitte Satire als solche kennzeichnen...

Das ist OffTopic-Namaste. Da muss man Nachsicht üben.

von Karl K. (karl2go)


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soso... schrieb:
> ist zu jung, um Generationen von
> Akkuschraubern und Rasenscheeren fast ungenutzt entsorgt zu haben.

Die waren ja auch kacke, was vor allem an mieser Elektronik lag: 
Ladegeräte ohne Endabschaltung, keine Unterspannungsabschaltung, kein 
Schutz gegen Zellen umpolen.

Ich hab mir einen Rasentrimmer von Netz auf Akku umgebaut. Allerdings 
auch mit eigenen unverdongelten LiIon. Eine super Sache.

Auch die Akku-Kettensägen, die ein Bekannter verwendet sind klasse. Und 
der Mann hat eine Gartenfirma und arbeitet seit 30 Jahren mit 
Kettensägen. Wenn der sagt, er gibt die nicht wieder her, weiss er wohl 
wovon er redet. Wir haben im Wald Wettsägen Benziner vs. Akku gemacht 
und sind drauf gekommen, dass die Akkusäge 1/10 des Energieverbrauchs 
einer Benzinsäge hat. Weil die Benziner halt ständig tuckern, und die 
Motoren so ineffizient sind.

Nur dass die Teile halt verdongelt sind, sieht der Anwender ja nicht.

von oldeurope O. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Ein Handwerker, der das ordentlich abrechnet, muss 50 bis 60 Eur die
> Stunde nehmen. Wenn Du heute das Netzkabel an ner Bohrmaschine wechseln
> willst, und da eine Stunde dran rumschraubst,

Ein Handwerker der da 50 bis 60 EUR nimmt, schraubt da keine Stunde
dran.

> Das lohnt sich bei Markenmaschinen, wenn man sie denn sauber aufbekommt.
> Aber Leute die Markenmaschinen kaufen gehen nicht in Repaircafes.

Das ist eine Behauptung von Dir. Ich habe da andere Erfahrungen.

> Ich hab immer mal Heizungssteuerungen auf dem Tisch, weil deren Relais
> hängen. Relais 2 Eur, Arbeitszeit um das Ding aufzubekommen, das Relais
> zu tauschen, zu testen... 2 Stunden. Mach ich aus Gefälligkeit. Aber
> kein Heizungsbauer repariert Steuerungen, weil er keine Ahnung von
> Elektronik hat, und normalerweise bringt die keiner zu einem Elektriker,
> weil es für ihn einfacher ist zu sagen: Die ist kaputt, für 200 Eur
> gibts ne Neue. Und die bringen die auch nicht ins Repaircafe.

Also mir bringen Endkunden, Elektriker und Heizungsbauer
solche Steuerungen zur Reparatur.
Ich hatte mal einen Kunden, bei dem sich der Heizungsbauer
weigerte das reparierte Teil einzubauen.
Wollte noch den Kunden verunsichern. Der Kunde hat sich dann
einen neuen Heizungsbauer gekauft.

von Percy N. (vox_bovi)


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Aus der W. schrieb:

> Ich hatte mal einen Kunden, bei dem sich der Heizungsbauer
> weigerte das reparierte Teil einzubauen.
> Wollte noch den Kunden verunsichern. Der Kunde hat sich dann
> einen neuen Heizungsbauer gekauft.

Da können die Unterhaltskosten aber ganz schnell überhand nehmen ...

Was ist denn nun mit den Subventionen? Oder hast Du da nur mal eben ein 
buzzword in die Runde geworfen?

von Anton M. (antonm)


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soso... schrieb:
> Ich kaufe inzwischen soviel wie möglich nur mit Netzanschluss oder
> AA-Batterien. Leider wird letzteres immer unüblicher.

Ja zum Glück. Batterien nimmt man nur wenns gar nicht anders geht oder 
als ausgemachtes Öko-Ferkel. Ein tragbares Multimeter von mir kommt 
nicht mit der geringeren AA-Akku-Spannung klar. Alles andere mobile hat 
selbstverständlich Akku. Idealerweise noch im Gerät nachzuladen.

> Wer noch Akkugeräte kauft, ist zu jung, um Generationen von
> Akkuschraubern und Rasenscheeren fast ungenutzt entsorgt zu haben

Unsinn. Schon der Kauf derselben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kochan schrieb:
> Karl K. schrieb:
>
>> Winfried J. schrieb:
>>> Du kannst davon ausgehen, dass dies bei allen Geräten von
>>> Markenherstellern gängige Praxis ist.
>>
>> Würdest Du bitte Satire als solche kennzeichnen...
>
> Das ist OffTopic-Namaste. Da muss man Nachsicht üben.

Ja, ne, nicht die Kennzeichnung ist gängige Praxis, sondern  der 
Akkudongle, wodurch die Kennzeichnung obsolet wird.
Wäre ja noch schöner!
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Anton M. schrieb:
> soso... schrieb:
>> Ich kaufe inzwischen soviel wie möglich nur mit Netzanschluss oder
>> AA-Batterien. Leider wird letzteres immer unüblicher.
>
> Ja zum Glück. Batterien nimmt man nur wenns gar nicht anders geht oder
> als ausgemachtes Öko-Ferkel. Ein tragbares Multimeter von mir kommt
> nicht mit der geringeren AA-Akku-Spannung klar. Alles andere mobile hat
> selbstverständlich Akku. Idealerweise noch im Gerät nachzuladen.
>
>> Wer noch Akkugeräte kauft, ist zu jung, um Generationen von
>> Akkuschraubern und Rasenscheeren fast ungenutzt entsorgt zu haben
>
> Unsinn. Schon der Kauf derselben.

Wer aufgepasst hat, der weiß, dass es AA-Zellen (nein, nicht von dixi) 
auch als Akku gibt. Vermutlich meinte soso... eben solche, und mut 
Akkugeräten solche, die proprietäre Bauformen verwenden.

von E-Biker (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Einen wichtigen Aspekt für die Nachhaltigkeit technischer Geräte stellt
> deren Reparierbarkeit dar.

Genau dies fällt zu 100% in den Gestaltungsbereich des Herstellers !

Der macht allerdings genau das Gegenteil - und die Politik (die ja 
scheinbar immer den Rahmen setzt) schaut zu. Dem bunten Treiben nun mit 
Reparatur-Cafés begegnen zu wollen ist aberwitzig.

Wenn aber aus Sicherheits- oder Haftungsgründen Geräte vor dem Zugriff 
des Kunden geschützt werden müssen, kann es für das Problem der 
mangelnden Nachhaltigkeit keine einheitliche Lösung geben. Die Lösung 
wird einzig ein wirklich mündiger Kunde sein:

Der technische Laie frägt vor einem Kauf ab:
- wer stellt das Teil her
- wer repariert mir das Teil
- gibt es eine erweiterte Garantie

Der Techniker frägt vor einem Kauf ab: (Beispiel Pedelec)
- wer stellt das Bike her
- wer stellt den Antrieb her
- gibt es zum Antrieb (incl. Stromversorgung) eine techn. Dokumentation
- gibt es Explosionszeichnungen, Teilelisten und Teilenummern
- kann man als Kunde Ersatzteile kaufen, so wie das beim Auto üblich ist
- kann man den Motor überhaupt öffnen (verklebt, verpresst o.ä)
- kann ich den Motor ohne Spezialwerkzeug öffnen und zerlegen
- welche Restakkukapazität wird mir nach wie viel Jahren garantiert
- kann ich mir die restliche Akkukapazität (Alterung) anzeigen lassen
- kann ich die Akkuzellen selber tauschen, oder verhindert das ein 
Dongle
- wie lange bekomme ich Software-Updates
- wie lange wird die Ersatzteilversorgung garantiert

Das Ganze will ich natürlich schriftlich fixiert im Kaufvertrag sehen.
Bla bla (mündlich) reicht nicht.

Sollte sich bei der Abfrage herausstellen, dass der Hersteller den 
Kunden nur als Nutzvieh betrachtet, muss man so ein Pedelec eben beim 
Händler stehen lassen und weiter zu Fuß gehen. Der Konsumverzicht wird 
für den einen oder anderen sicher die mit Abstand größte Herausforderung 
werden.

Die Realität heute ist, dass 90% der Leute ihren Mist dort kaufen, wo es 
am billigsten ist (Supermarkt, Baumarkt, Discounter, Internet). Wenn das 
Teil dann irgendwann defekt ist, schmeißt man es weg und kauft irgendwo 
ein noch billigeres Teil, das noch früher defekt geht.

von (prx) A. K. (prx)


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Anton M. schrieb:
> Batterien nimmt man nur wenns gar nicht anders geht oder
> als ausgemachtes Öko-Ferkel.

Klar. Für eine Uhr nimmt ein Nichtferkel natürlich einen Akku.

von Karl K. (karl2go)


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Anton M. schrieb:
> Batterien nimmt man nur wenns gar nicht anders geht oder
> als ausgemachtes Öko-Ferkel.

Boah, hör mir auf: Zur Zeit scheinen batteriebetriebene Lichterketten in 
Mode zusein, und diese komischen Flackerkerzen. "Hast Du mal ne Batterie 
für die Kerze? Hast Du mal Batterien für die Lichterkette?" Klar, ich 
geb meine guten CR2032 für blöde Flackerkerzen her. Die Leute können 
echt nicht rechnen, Batteriestrom ist so ziemlich die teuerste 
Energiequelle nach Plutonium-RTGs.

von giovanni (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Brauchte letztes Jahr z.B. einen Eisportionierer

So, braucht man das?

Was man nicht kauft, geht nicht kaputt.

von giovanni (Gast)


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A. K. schrieb:
> Anton M. schrieb:
>> Batterien nimmt man nur wenns gar nicht anders geht oder
>> als ausgemachtes Öko-Ferkel.
>
> Klar. Für eine Uhr nimmt ein Nichtferkel natürlich einen Akku.

und wundert sich, dass er fortan immer zu spät kommen wird.

von Karl K. (karl2go)


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Aus der W. schrieb:
> Also mir bringen Endkunden, Elektriker und Heizungsbauer
> solche Steuerungen zur Reparatur.

Und, was nimmst Du so die Stunde?

Es ist was anderes, ob man das gewerblich macht und da den ganzen 
Schwanz von Gewerbesteuer bis Krankenversicherung dranhängen hat, oder 
ob man sich damit als Rentner bißchen was schwarz dazuverdient.

von Anton M. (antonm)


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A. K. schrieb:
> Klar. Für eine Uhr nimmt ein Nichtferkel natürlich einen Akku.

Man nimmt nBatterien wenns gar nicht anders geht.
Da soll es aber Armband-Uhren geben die weder Batterie noch Akku 
brauchen. Nenn auch so eine mein eigen. Funktioniert prima seit Jahren. 
Kostet nur ein paar wenige € mehr. Wie das eben meistens so ist wenns 
was taugt und nicht andauernd viel Service kostet.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Anton M. schrieb:

> Da soll es aber Armband-Uhren geben die weder Batterie noch Akku
> brauchen.
> Nenn auch so eine mein eigen. Funktioniert prima seit Jahren. Kostet nur
> ein paar € mehr.

Eine Seiko 5 (Automatik Day Date) sollte schon ab 120 Euro zu haben 
sein, schlichtere Modelle vermutlich noch weniger. So richtig teuer kann 
ich das nicht finden.

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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E-Biker schrieb:
> Die Realität heute ist, dass 90% der Leute ihren Mist dort kaufen, wo es
> am billigsten ist (Supermarkt, Baumarkt, Discounter, Internet). Wenn das
> Teil dann irgendwann defekt ist, schmeißt man es weg und kauft irgendwo
> ein noch billigeres Teil, das noch früher defekt geht.

Da hätte ich eine einfache, aber recht radikale Lösung: Im Wertstoffhof 
zahlt künftig jeder den Neupreis nochmal für die Entsorgung seines 
Neumülls.

Hier werden wir uns eh was neues einfallen lassen müssen, denn China 
will unseren Müll nicht mehr importieren. Dabei war das doch so 
geschickt: Auf der Hinfahrt eine Schiffsladung Altmüll und zurück eine 
Schiffsladung Neumüll.

von (prx) A. K. (prx)


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Anton M. schrieb:
> Da soll es aber Armband-Uhren geben die weder Batterie noch Akku
> brauchen.

Hab auch noch so eine, schöne alte Mechanik, muss man nicht mal 
aufziehen. Kostet dann auf Dauer erheblich mehr für Reparatur als bei 
der neueren die Batterie.

von Anton M. (antonm)


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A. K. schrieb:
> Anton M. schrieb:
>> Da soll es aber Armband-Uhren geben die weder Batterie noch Akku
>> brauchen.
>
> Hab auch noch so eine, schöne alte Mechanik, muss man nicht mal
> aufziehen. Kostet dann auf Dauer erheblich mehr für Reparatur als bei
> der neueren die Batterie.

Tja, nur gibts dazu heute sehr viel bessere Alternativen.
Schau mal unter Eco-Drive.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Anton M. schrieb:
>> Da soll es aber Armband-Uhren geben die weder Batterie noch Akku
>> brauchen.
>
> Hab auch noch so eine, schöne alte Mechanik, muss man nicht mal
> aufziehen. Kostet dann auf Dauer erheblich mehr für Reparatur als bei
> der neueren die Batterie.

Meine Tissot war nach 20 Jahren einmal zur Reparatur, zu überschaubarem 
Preis. Alles halb so wild, und es kann gar nicht passieren, dass am 
Sonntagmorgen die Zelle leer ist.

von Anton M. (antonm)


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MaierMüllerSchulz schrieb:
> Hier werden wir uns eh was neues einfallen lassen müssen, denn China
> will unseren Müll nicht mehr importieren.

Ja ganz einfach. Nennt sich Rohstoff-Wiederverwertung.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich schau bei Akkugeräten auf das Ladegerät. Erscheint dessen Leistung 
nicht ausreichend  um mit C =1 zu laden bleibt das Gerät im Laden. Grob, 
Motorleistung gleich Netzteilleistung.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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MaierMüllerSchulz schrieb:
> Da hätte ich eine einfache, aber recht radikale Lösung: Im Wertstoffhof
> zahlt künftig jeder den Neupreis nochmal für die Entsorgung seines
> Neumülls.

Wieviel kostet eigentlich ein m³ Gras im Neupreis?

von John D. (drake)


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MaierMüllerSchulz schrieb:
>
> Da hätte ich eine einfache, aber recht radikale Lösung: Im Wertstoffhof
> zahlt künftig jeder den Neupreis nochmal für die Entsorgung seines
> Neumülls.

Wenn du erreichen willst, dass an den Straßenrändern und im Wald lauter 
Altgeräte herumliegen - dann ist das eine sehr gute Idee...

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Meine Tissot war nach 20 Jahren einmal zur Reparatur, zu überschaubarem
> Preis.

Soweit ich mit erinnere war es meine Tissot schon zweimal. Mehr Chancen 
gab ich ihr allerdings nicht, denn danach landete sie in der Schublade. 
Ich brauche nämlich i.d.R. keine Armbanduhr. Früher war praktisch immer 
eine Uhr in der Nähe, heute tut es das Handy.

Top ist in dieser Hinsicht eine Atmos. Die läuft wörtlich von der Luft 
alleine. Leider will sie gelegentlich gewartet werden und der Transport 
für die Wartung schadet die Umweltbilanz erheblich, vom Preis ganz zu 
schweigen.

Insofern also: Ferkel ist, wer überhaupt eine Uhr hat. In kleinen Orten 
tuts auch der Kirchturm.

von (prx) A. K. (prx)


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John D. schrieb:
> Wenn du erreichen willst, dass an den Straßenrändern und im Wald lauter
> Altgeräte herumliegen - dann ist das eine sehr gute Idee...

2,2 Mio Arbeitslose bei 360.000 km² ergibt 6 Umweltwächter pro km² in 
24x7 Schicht. Wird zwar knapp, aber dafür ist der Fachkräftemarkt sowas 
von leergefegt, dass man dringend... (nein ich sags nicht ;-).

Dass die Mieten massivst steigen, stört sicherlich niemanden. Immerhin 
muss man die Kosten des Abrisses mit einrechnen.

: Bearbeitet durch User
von giovanni (Gast)


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Manche "Nichtreparierbarkeiten" haben auch technische Möglichkeiten zur 
Folge.
Geräte müssen innen nicht deppensicher gebaut werden, weil der gemeine 
Depp® nicht mehr drankommt.

Wer will, kommt weiterhin zurande. Beispiel? Xiaomi Redmi 4X. Ein 
Billigteil, kostet 100 Euro inkl. Versand aus Schina und ist ein 
vollwertiges Smartphone. Der USB-Anschluss scheint ein Verschleißteil zu 
sein, gibts als Ersatzteil ebenfalls für 2,- aus Schina oder vom 
deutschen eBay-Dealer für 10,-. Benötigte Werkzeuge: Ein 
PZ0-Schraubendreher und eine Kundenkarte nach Wahl zum Aufhebeln.

Zeit beim ersten Tausch: 15 Minuten...

Kann man also wohl reparieren, so man denn will. Nur möchte offenbar 
keiner der Anwesenden mal einen Schraubenzieher in die Hand nehmen... 
aber dann weinen, weil man die Geräte angeblich nicht "reparieren" kann.

von Karl K. (karl2go)


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giovanni schrieb:
> Ein
> PZ0-Schraubendreher und eine Kundenkarte nach Wahl zum Aufhebeln.

Und bei der Gelegenheit kann man auch gleich den Trojaner rauspopeln, 
der bei  den Chinakrachern gratis mitgeliefert wird.

von W.S. (Gast)


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E-Biker schrieb:
> Das Ganze will ich natürlich schriftlich fixiert im Kaufvertrag sehen.

O ja, hatte ich bei einem Becker-Navi: "lebenslange Kartenupdates"...
Sowas hilft heutzutage nirgendwo mehr.

> Die Realität heute ist, dass 90% der Leute ihren Mist dort kaufen, wo es
> am billigsten ist (Supermarkt, Baumarkt, Discounter, Internet).

Und was schlägst du vor? Etwa daß man mehr Geld ausgibt - in der 
Hoffnung, daß man dadurch tatsächlich was besseres kriegt? Nee, das 
Mehr an Geld geht nur in die Tasche eines weiteren Zwischenhändlers und 
die Ware ist genauso mies wie die billigere.

W.S.

von (prx) A. K. (prx)


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W.S. schrieb:
> O ja, hatte ich bei einem Becker-Navi: "lebenslange Kartenupdates"...
> Sowas hilft heutzutage nirgendwo mehr.

Bei meinem Nokia C5 hats gestimmt. Das C5 lebt zwar noch, aber Karten 
gab es so lange bis der Nokia-Nachfolger in Microsofts Armen das Leben 
aushauchte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Man schimpft immer auf die anderen. Nun bin ich selber in der Situation 
wo wir uns bei den Ohren nehmen sollten.

Bin in der Firma dabei ein HMI Gerät zu modernisieren. Neues TFT LCD und 
Cap Touchscreen. Im alten Gerät ließ sich alles austauschen. Im neuen 
Gerät wird der Touchscreen vom LCD Hersteller zusammen gebondet und 
diese Display/TS Baugruppe wird von nun an in den neuen 
Frontplattenrahmen eingeklebt, so daß man im Fehlerfall die ganze 
Baugruppe entsorgen muß. Ob die Kleber gelöst werden können weiß ich 
noch nicht weil wir die neuen Sachen noch nicht haben. Toller 
Fortschritt? Nicht wahr? Und mir geht es nicht anders als jene die ich 
hier im Forum immer kritisiere...

Ausgleichende Gerechtigkeit:-)

von Bestes Mann, wo gibt (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Toller
> Fortschritt? Nicht wahr? Und mir geht es nicht anders als jene die ich
> hier im Forum immer kritisiere...

Die größten Kritiker der Elche
waren früher selber welche...

:)
Angesichts des Ärztemangels wird das Wort "Selbstreparatur" noch eine 
ganz andere Bedeutung erlangen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bestes Mann, wo gibt schrieb:
> Angesichts des Ärztemangels wird das Wort "Selbstreparatur" noch eine
> ganz andere Bedeutung erlangen.

"Techniker Krankenkasse bringt KI-Ärzte per App aufs Smartphone"
https://www.bluebit.de/news/techniker-krankenkasse-bringt-ki-aerzte-per-app-aufs-smartphone-31411033

von Osmosis (Gast)


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Die Ersatzteilfrage wird dann mittels 3D-Druck gelöst. Da kann man sich 
dann z.B. schwuppdiwupp eine neue Leber anfertigen.

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von lupenreiner (Gast)


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Osmosis schrieb:
> Da kann man sich
> dann z.B. schwuppdiwupp eine neue Leber anfertigen.

Die Idee gabs schon mal:

https://www.youtube.com/watch?v=t4h8ysO56Vg

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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Anton M. schrieb:
>> Hier werden wir uns eh was neues einfallen lassen müssen, denn China
>> will unseren Müll nicht mehr importieren.
>
> Ja ganz einfach. Nennt sich Rohstoff-Wiederverwertung.

Ach!

Die Industrie hat nur keinen Bock darauf, den selbst produzierten Dreck 
wieder wegzuräumen und aufzuarbeiten. Produzieren, verkaufen und Gewinne 
einstreichen. Den Dreck wegmachen dürfen andere. Am Besten für nen 
Nuller.

John D. schrieb:
>> Da hätte ich eine einfache, aber recht radikale Lösung: Im Wertstoffhof
>> zahlt künftig jeder den Neupreis nochmal für die Entsorgung seines
>> Neumülls.
>
> Wenn du erreichen willst, dass an den Straßenrändern und im Wald lauter
> Altgeräte herumliegen - dann ist das eine sehr gute Idee...

Ach!

Dann müssen wir schnellstens den Mio. Beschäftigten im Niedriglohnsektor 
jedes Jahr 100.000 Euro schenken, damit sie keine Banken ausrauben.

Wer seinen Dreck in der Wald schmeißt, fährt ein - und zwar richtig. Und 
er zahlt seine Inhaftierung aus eigener Tasche. Der Tagessatz liegt 
meines Wissens bei ca. 100 Euro/Tag, ab 100 Tage gibt es 10% Rabatt.

Wir haben die letzten Jahre zig. Mrd. für alles mögliche aus dem Fenster 
geworfen, jetzt nehmen wir mal paar Mrd. in die Hand und bauen eine Sack 
voll nette Gefängnisse für genau dieses Leute, die den Lebensraum meiner 
Kinder vorsätzlich zerstören. Schluss mit Lustig!

von Mangar (Gast)


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Hallo,

leider ist die Unterstützung der Firmen für die Reparatur von Geräten 
sehr schlecht geworden. Ich habe vor ca. 30 Jahren einen Löwe Fernseher 
gehabt. Er enthielt Unterlagen für die Reparatur - mit Messpunkten für 
einen Oszilloskope. So konnte ich schnell das defekte Bauelement 
identifizieren (ein Elko) und bekam im Handel für damals 5DM einen 
neuen. Nach Austausch funktionierte das Gerät wieder einwandfrei.

Ich habe einen Subwoofer von Teufel, der war recht schnell defekt (nach 
knapp mehr als zwei Jahren). Auf Nachfrage nach Servicematerial oder 
einem Schaltplan habe ich eine Absage bekommen.

Z.B. die Mosfets kosten ca. 1-2 EUR, mit Serviceunterlagen wäre das sehr 
einfach das defekte Bauteil zu identifizieren und auszutauschen. Leider 
sind die Hersteller nicht mehr kulant.

Einen Effekt hatte es jedoch. Ich kaufe garantiert nie wieder etwas von 
Teufel.

Gruß Mangar

von Peter (Gast)


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Mangar schrieb:

> Einen Effekt hatte es jedoch. Ich kaufe garantiert nie wieder etwas von
> Teufel.

Und das sollte man den jeweiligen Firmen auch kurz mitteilen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter schrieb:
> Mangar schrieb:
>
>> Einen Effekt hatte es jedoch. Ich kaufe garantiert nie wieder etwas von
>> Teufel.
>
> Und das sollte man den jeweiligen Firmen auch kurz mitteilen.

Unsinn. Weil das komplett albern ist. Heutzutage rotzt jeder in 
irgendwelche Foren bei welchen Firmen er nichts mehr kauft oder nichts 
mehr nutzt. Das fängt bei Amazon und eBay an. Microsoft ist schon der 
Klassiker. Aldi und Lidl wegen der billigen Milch und überhaupt, 
Facebook wegen Datenschutz, VW wegen Schummelsoftware, BMW wegen 
Seehofer, Daimler wegen Zetsches Bart.
Das ist komplett langweilig und interessiert niemanden mehr. Das hebt 
sich alles gegenseitig wieder auf.

von (prx) A. K. (prx)


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Das wirkt erst, wenn es in den Zahlen auftaucht. Soweit Motzerei als 
Grundrauschen wahrgenommen wird, wird sie wohl kaum Wirkung zeigen.

von giovanni (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Und bei der Gelegenheit kann man auch gleich den Trojaner rauspopeln,
> der bei  den Chinakrachern gratis mitgeliefert wird.

Langweilig. Ein besseres Argument hast du nicht zu bieten? Warum glaubst 
du eigentlich, dass bei teurerer Hardware kein Trojaner drauf ist?

Etwa weil die Amis gar nicht erst Handys als Trojaner brauchen, sondern 
gleich die ganze Welt abhören?

von Bestes Mann, wo gibt (Gast)


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Mangar schrieb:

> Ich habe einen Subwoofer von Teufel, der war recht schnell defekt (nach
> knapp mehr als zwei Jahren). Auf Nachfrage nach Servicematerial oder
> einem Schaltplan habe ich eine Absage bekommen.

Wer mit dem Teufel speist, braucht einen langen Löffel...
(alte Volksweisheit)
:)

von Martin L. (makersting)


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Ein schrecklich geschriebener Eingangstext des Threads und ebenso 
schrecklich geschriebener verlinkter Leitfaden. Genau an so einem - 
weitgehend sinnleerem, aber wohl formuliertem - in Auftrag erstelltem 
Geschreibsel nervt mich zu oft, wenn öffentliche Entscheidungsträger 
etwas absondern wollen.

Übelst aufstoßen tut mir die Wahlwerbung im letzten Abschnitt: der 
Versuch der Vereinnahmung des Forums durch die Politik. Ekelhaft, was 
alles gemacht wird, um Prozente zu erhaschen, welche bequeme Sitzplätze 
erhalten.

von Cyblord -. (cyblord)


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A. K. schrieb:
> Das wirkt erst, wenn es in den Zahlen auftaucht. Soweit Motzerei als
> Grundrauschen wahrgenommen wird, wird sie wohl kaum Wirkung zeigen.

Aber mehr ist es nicht.

Selbst VW hat auf dem Höhepunkt des Skandals 10% Umsatzsteigerung 
erfahren. Jeff Bezos ist reichster Mann der Welt und alle anderen oft 
gescholtenen Händler und Marken nagen nicht gerade am Hungertuch.

Das  Problem ist doch, bei JEDEM kann man ein Haar in der Suppe finden. 
Es liegt nur am persönlichen Geschmack welches man jetzt gerne für einen 
Boykott bevorzugt und welches man geflissentlich ignoriert. Mehr steckt 
ja nicht dahinter.

: Bearbeitet durch User
von Akkusammler (Gast)


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Es gibt halt so Tricks: Kommt b200 Fehlercodes des Druckers raus, so 
tausche ich die Druckköpfe zweiter identischer Drucker. Und 
schwuppdiwupp gehen die wieder 2 Jahre. Hersteller wollen dass alles 
kaputt geht. Und wenns hardwaremäßig nicht kaputtgeht (3d-Druck 
ersatzteile) dann muss man die softwaremäßig kaputtmachen.

Was ich jedoch nicht verstehe: Displays, Computer, Kühlschränke gehen 
sogut wie nie kaputt, während Drucker, Autoteile, einige Haushaltgeräte 
immer kaputtgehen irgendwann

von Cyblord -. (cyblord)


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Akkusammler schrieb:

> Was ich jedoch nicht verstehe: Displays, Computer, Kühlschränke gehen
> sogut wie nie kaputt,

Ist ja Unsinn. LCDs gehen natürlich auch kaputt. Was ich schon Telefone 
mit defekten Displays gesehen habe. Notebooks gehen nicht kaputt? 
Lachhaft. Mainboards machen dauernd die Grätsche wegen getrockneter 
Elkos.

> während Drucker, Autoteile, einige Haushaltgeräte
> immer kaputtgehen irgendwann

Tintenstrahldrucker sind IMO schon von vorn herein eine 
Fehlkonstruktion.  Eintrocknen, Streifen und andere Dinge. Gab nur Ärger 
damit.
Ging halt früher nicht anders. Heute nimmt man Laser. Da hatte ich noch 
keinen defekten Drucker.

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Heute nimmt man Laser. Da hatte ich noch keinen defekten Drucker.

Ich schon (privat). Nach >15 Jahren brach bei einem IBM/Lexmark ein 
Gummiriemen. Stück Leder draufgenietet, lief wieder. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Cyblord -. schrieb:
> Heute nimmt man Laser. Da hatte ich noch keinen defekten Drucker.

Das glaube ich gerne.

Mein Laserjet 4MP funktioniert jetzt schon mehr als 20 Jahre, nur die 
Zeit bis zum Ausfall der Tonerkartusche durch Streifen und Flecken im 
Ausdruck wird immer kürzer.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter W. schrieb:

> Mein Laserjet 4MP funktioniert jetzt schon mehr als 20 Jahre, nur die
> Zeit bis zum Ausfall der Tonerkartusche durch Streifen und Flecken im
> Ausdruck wird immer kürzer.

Bei Laserdruckern gibt es ja durchaus auch Verschleißteile wie Trommel 
oder Fixiereinheit die man ab und zu tauschen sollte.

Trotzdem ist das beschriebene Verhaltene ja noch extrem gut im Vergleich 
zu den ganzen Tintenproblemen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Lasers haben noch keine Zähler eingebaut?
oder die Kartuschen?

von Cyblord -. (cyblord)


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● J-A V. schrieb:
> Die Lasers haben noch keine Zähler eingebaut?
> oder die Kartuschen?

Doch klar. Die größeren Brother MFC Dinger beschließen irgendwann der 
Toner ist leer. Dann geht da nix mehr.

Nur ist das ein ganz anderes Problem.
Dafür läuft der immer anständig wenn ich ihn nutzen will. Besser als 
ständige technische Probleme. Und wegen 60 EUR einmal im Jahr muss ich 
nicht mit dem Drucker um ein paar Krümel Toner feilschen. Aus dem Alter 
bin ich raus.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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● J-A V. schrieb:
> Die Lasers haben noch keine Zähler eingebaut?
> oder die Kartuschen?

Die langlebigen aus dem vorigen Jahrhundert jedenfalls nicht. ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Ich kann für zuhause den HP Laserjet P1102(W) empfehlen. Da wechselt man 
alle 2000-2500 Seiten die Bild-Trommel zusammen mit dem Toner aus, 
kostet bei KMP etwa 40 Euro.

Dieser Drucker blockiert nicht, wenn sein Tonerzähler abgelaufen ist. Er 
zeigt dann halt "leer" an und je nach Treiber poppt ab und zu ein Dialog 
auf wo man zum Nachkauf von Original-Toner aufgefordert wird.

Für manche Leute könnte noch die tadellose Linux- und 
Android-Kompatibilität von Interesse sein.

von Karl K. (karl2go)


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Akkusammler schrieb:
> Displays, Computer, Kühlschränke gehen
> sogut wie nie kaputt, während Drucker

Kann ich nicht bestätigen:

Letztens wurde bemängelt, dass das Außenthermometer nur noch halbe 
Zahlen anzeigt. Ist wohl das LCD kaputt.

Mein voriger PC ist plötzlich immer wieder abgeschmiert. Als Grund hab 
ich dann eine defekte Diode zur Temperaturmessung in der CPU gefunden. 
Die lieferte sprunghaft höhere Temperaturwerte, worauf die CPU 
abschaltete. Das war ein Totalschaden, weil es natürlich für das Board 
keine passende CPU mehr gab, also musste auch ein neues Board her. Das 
hatte keine IDE mehr, also musste noch ein neues DVD-Laufwerk her und 
dann passte das nicht in das alte Gehäuse also musste ein neues Gehäuse 
her. Dummerweise hatte ich vorher erst Netzteil und Festplatte erneuert 
und eine SSD spendiert, die ich auch behalten wollte...

Bei einem Liebherr-Kühlschrank ist nach 3 Jahren der Verdampfer 
kaputtgegangen, unreparabel. Liebherr gab dann zu, dass das ein 
Fabrikationsfehler dieser Serie war und hat großzügig einen neuen 
Kühlschrank mit Rabatt angeboten. Ich war zu der Zeit außer Landes, 
sonst würde da kein Liebherr mehr stehen.

Dagegen ist mir noch nie ein Drucker kaputtgegangen.

von Stefan F. (Gast)


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Bei meinem Sohn ist das Display des Fahrrad Tachos innerhalb eines 
Jahres unlesbar blass geworden, obwohl das Gerät nur in der Schublade 
lag. Natürlich mit neuer Batterie versucht.

Gleiches Problem hatte ich vor ein paar Jahren mal mit dem Display eines 
Keyboardes, das nur sporadisch benutzt wurde.

Bei einem Brother Drucker ist mir ein Zahnrad gebrochen, das konnte ich 
jedoch problemlos als Ersatzteil bekommen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Akkusammler schrieb:
>> Displays, Computer, Kühlschränke gehen
>> sogut wie nie kaputt, während Drucker
>
> Kann ich nicht bestätigen:

hab hier einen "Garagen-Kühlschrank",
der nur noch für grössere Besäufnisse im Sommer
angeworfen wird.
Qualle, DDR-Produktion von (ich meine) 1977
-läuft.

von Aequalis aequalem delectat (Gast)


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A. K. schrieb:
> Brühwürfel schrieb:
>> der Trägerverein wird großzügig materiell von der rot-roten
>> Stadtverwaltung unterstützt. Und spätestens da bin ich dann raus.
>
> Die Finanzierung durch eine Regierung lehnst du also ab, weil eine
> Regierung politisch orientiert ist und das Geld folglich die falsche
> Farbe hat? Oder sitzen darin die überwiegend falschen Menschen, in deren
> Anwesenheit du dich unwohl fühlst?
>
> Ist das gegenseitige Unbehagen bereits so weit gediehen, dass schon der
> Kontakt auf menschlicher Ebene nicht mehr möglich scheint?
>
>> unterstütze aber auf keinen Fall die linke Antifa
>
> Die Omi von der Antifa?

Gegenfrage: Hättest Du persönlich ein Problem damit, einem 
AFDler/Pegidisten/NPDler/Skinhead/egalwasaberhaltziemlichweitrechts 
bspw. bei der Handyreparatur zu helfen?
Nein? Echt jetzt? Glaube ich Dir nicht!
Ja? Nachvollziehbar, aber siehste, die politische Neutralität der 
Reparaturhilfe endet da, wo sie der eigenen Gesinnung zuwiderläuft.
Genau so geht's "Brühwürfel", nur mit umgekehrtem Vorzeichen.

von Karl K. (karl2go)


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● J-A V. schrieb:
> Qualle, DDR-Produktion von (ich meine) 1977
> -läuft.

Survivorship Bias. Millionen von Kühlschränken aus DDR-Produktion laufen 
nicht mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Aequalis aequalem delectat schrieb:
> Gegenfrage: Hättest Du persönlich ein Problem damit, einem
> AFDler/Pegidisten/NPDler/Skinhead/egalwasaberhaltziemlichweitrechts
> bspw. bei der Handyreparatur zu helfen?

Mit Hakenkreuz-Tätowierung und Hitlergruss hätte ich sicherlich ein 
Problem. Bei AFD-Anhängerschaft allein könnte das anders sein, je nach 
Verhalten. Die sind nicht alle gleich.

Wer mir dabei Vorträge über durchweg kriminelle Politik links von der 
NPD hält, zwischendurch Husam anpöbelt und den nächsten Schwarzen mit 
Affengruss bedenkt, mit dem wird das sicherlich nichts. Ansonsten hat 
das bei mir weniger mit der Gruppenzugehörigkeit zu tun, mehr mit dem 
Individuum.

Daumenregel: Wer will, dass ich ihn akzeptiere, der muss mich 
akzeptieren. Das fällt Extremen beider Seiten mitunter schwer. Besonders 
auf der rechten Seite, die quasi per Definition intolerant ist.

Beispiel aus etwas anderem Bereich. Ich habe als Atheist kein Problem 
mit ausgeprägt religiösen Menschen. Wenn jemand allerdings seine 
Überzeugung kund tut, dass nur die Religion moralisch integre Menschen 
hervorbringen kann (gibts öfter), dann wirds interessant. Denn damit 
definiert er mich als unmoralischen Menschen.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Aus der W. behauptet, Repaircafes würden als e.V. subventioniert, bleibt 
aber trotz Nachfrage jeden Beleg schuldig.

Liegt es am Sozialneid, weil die Oma sich jetzt für einen Euro in die 
Kaffeetasse ein neues Kabel an ihr Bügeleisen flanschen lässt , statt 
dafür 20 Euro in der Werkstatt zu lassen? Das wäre erbärmlich. Oder soll 
hier suggeriert werden, jeder e.V. werde automatisch subventioniert? Das 
wäre dämlich.

Zudem: Werden sämtliche Reparaturcafes durch e.Ve betrieben?

Brühwürfel behauptet gar eine "stattliche Förderung,", ohne Zahlen zu 
nennen oder gar zu belegen.

Was soll das? Wollt Ihr erreichen, dass Euch nicht einmal mehr Euer 
Cockerspaniel ernst nimmt?

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:

> Daumenregel: Wer will, dass ich ihn akzeptiere, der muss mich
> akzeptieren. Das fällt Extremen beider Seiten mitunter schwer. Besonders
> auf der rechten Seite, die quasi per Definition intolerant ist.
>

Du glaubst nicht, wie intolerant bestimmte vorgeblich Linke sein können.

> Beispiel aus etwas anderem Bereich. Ich habe als Atheist kein Problem
> mit ausgeprägt religiösen Menschen. Wenn jemand allerdings seine
> Überzeugung kund tut, dass nur die Religion moralisch integre Menschen
> hervorbringen kann (gibts öfter), dann wirds interessant. Denn damit
> definiert er mich als unmoralischen Menschen.

Solchen Mitbürgern erkläre ich gern ausführlich, warum jede 
monotheistische, insbesondere abrahamitische, Religion per se sündhaft 
sein muss.

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Du glaubst nicht, wie intolerant bestimmte vorgeblich Linke sein können.

Weiss ich, die hatte ich ja mit eingeschlossen. Nur steckt das links 
nicht schon in der Definition drin.

Und wenn einer als Antifa prügelt und Autos anzündet, dann wirds durch 
die vorgeblich hehre Motivation nicht wirklich besser.

von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> weil die Oma sich jetzt für einen Euro in die
> Kaffeetasse ein neues Kabel an ihr Bügeleisen flanschen lässt , statt
> dafür 20 Euro in der Werkstatt zu lassen?

Würde mich nicht wundern, wenn da wirtschaftliche Interessen 
dahinterstehen.

Es gab zu DDRs* ein Schulfach namens PA = produktive Arbeit. Das mag 
nicht jedermanns Sache gewesen sein, aber ein Haufen Schüler haben dabei 
gelernt, an welchem Ende man einen Hammer anfasst oder wie rum man eine 
Schraube reindreht.

Ein enger Bekannter war damals, aus der Industrie kommend, Lehrer für 
PA. Der berichtete, dass kurz nach der Wende massiv Druck aus den 
Handwerkerinnungen kam, das Fach abzuschaffen. Es würde den 
Handwerkerbetrieben die Arbeit nehmen, wenn da Schüler selbst 
Aschekästen zusammennieten oder Gartenbänke zusammenschrauben. Kurz 
darauf wurde das Fach dann eingestampft.

Ein paar Jahre später jammerten dieselben Handwerker dann, dass ihre 
Auszubildenden nichtmal wüssten, wie man einen Hammer anfasst. Aber das 
hat natürlich nichts miteinander zu tun.

*) Disclaimer: Nein, ich will diese Zeit nicht zurückhaben. Muss man ja 
dazusagen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Und wenn einer als Antifa prügelt und Autos anzündet, dann wirds durch
> die vorgeblich hehre Motivation nicht wirklich besser.

Da sind wir an dem Punkt wo der Frosch die Locken hat.

 Wer Respekt und Toleranzerwartet oder gar fordert, für sich oder 
andere, ist tunlichst gut beraten dies selbst zu leben, unabhängig 
jedweder Weltanschauung, was Religionen vollumfänglich einschließt.
Namaste

von Percy N. (vox_bovi)


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Winfried J. schrieb:

>  Wer Respekt und Toleranzerwartet oder gar fordert, für sich oder
> andere, ist tunlichst gut beraten dies selbst zu leben, unabhängig
> jedweder Weltanschauung, was Religionen vollumfänglich einschließt.

Hier wird es etwas schwierig, wenn Du Freiheit des Handelns und Respekt 
für ihre Taten für diejenigen forderst, die alle anderen eben dieser 
Freiheit und dieses Respektes berauben wollen.
("Was ist des Freiesten Freiheit? Recht zu tun!" Ja, etwas 
missverständlich ...)
Dem Suppressor oder Aggressor  entgegen zu halten, er sei intolerant, 
wird ihn häufig wenig beeindrucken, egal, wie schlecht beraten er sein 
mag.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Dem Suppressor oder Aggressor  entgegen zu halten, er sei intolerant,
> wird ihn häufig wenig beeindrucken, egal, wie schlecht beraten er sein
> mag.

Du vermischt hier persönliches  und Gemeinschaftliches Handeln ohne 
Rücksicht auf den Entwicklungsstand von Individuum und Gesellschaft

 Mit dem Ansatz ist Selbstmord die einzige Option, will man nicht alle 
anderen meucheln. Und jetzt komm mir nicht man könne sortieren.

 Denn das genau geschieht im Konflikt de facto nie. Da laufen die Linien 
entlang Soziale Bündnisse, ganz gleich ob die Konfliktparteien Clans, 
Dörfer, Religionsgemeinschaften, Nationen oder Staaten(bünde)sind.

 Die Kompetenzen Einzelner sind nur in einer Phase der Konfliktabwendung 
von enormer Bedeutung und dies ist eine Kontinuierliche Aufgabe der 
Politik, welche sie aber nur unwillig und sporadisch nachkommt, da nicht 
sie selbst Herr des politischen Geschäftes ist sondern lediglich 
Interessenvertreter einer Klientel innerhalb der Gemeinschaft, welche 
die ökonomische Macht über die gesamte soziale Gemeinschaft ausübt.

Im Konfliktfall zählt das gesamtgesellschaftliche ökonomische Potential 
mehr als das Vermögen Einzelner.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Alle Extremisten sind intolerant.
Seien es politische, religiöse oder ernährungstechnische.
Wie selbstverständlich erwarten sie, dass man sich ihr Gesülze zumindest 
anhört. Die andere Richtung (selbst was anhören) fällt natürlich aus...
Hat auch gar keinen Sinn mit solchen Leuten irgendein Gespräch 
anzufangen, ich lass es inzwischen komplett.

von Percy N. (vox_bovi)


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Winfried J. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Dem Suppressor oder Aggressor  entgegen zu halten, er sei intolerant,
>> wird ihn häufig wenig beeindrucken, egal, wie schlecht beraten er sein
>> mag.
>
> Du vermischt hier persönliches  und Gemeinschaftliches Handeln ohne
> Rücksicht auf den Entwicklungsstand von Individuum und Gesellschaft
>
Nein, ich liefere lediglich ein praktisches Beispiel zu Deiner These, 
weitab von den Vorstellungen irgend eines Kollektivs.

>  Mit dem Ansatz ist Selbstmord die einzige Option, will man nicht alle
> anderen meucheln. Und jetzt komm mir nicht man könne sortieren.
>
Keine Sorge, in der Richtung bin ich nicht unterwegs.

>  Denn das genau geschieht im Konflikt de facto nie. Da laufen die Linien
> entlang Soziale Bündnisse, ganz gleich ob die Konfliktparteien Clans,
> Dörfer, Religionsgemeinschaften, Nationen oder Staaten(bünde)sind.
>

Du stellst hier Kollektive und ihre Wertvorstellungen und 
Machtpotentiale gegenüber. Damit ist es keine sittliche oder 
philosophische Frage mehr.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Genau darauf wollte ich hinaus. Du kannst individuelles Handeln nur dann 
mit kollektivem Handeln vergleichen wenn du beider Reife 
berücksichtigst. Und da wirds schwierig, da die Tempi der Entwicklung 
zwischen Individum und Kollektiv stark differieren.

Namaste

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5681733 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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@Winfried
Wie Du siehst, kann die Reife verschiedener Individuen durchaus 
unterschiedlich sein.

Auf die Möglichkeit der Reifung von Kollektiven mag ich nicht vertrauen. 
Sieh Dir die Weisheit der Sure 109 al-Kaferun an, und vergleiche damit, 
wie die jeweiligen Kollektive jetzt, also 600 Jahre später, insoweit 
miteinander umgehen.

von Matthias K. (oskito)


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Aus der W. schrieb:
> Es ist leider auch so, dass Geräte unbrauchbar werden,
> weil es keine Software oder Updates mehr gibt.

Es wäre zwar schön, wenn Hersteller Treiber und Software weiter pflegen, 
solange sich Bedarf abzeichnet.
Programmieren und Testen kostet Geld, doch wenn der Masse der Kunden 
eine schicke Oberfläche wichtiger ist, als Produktpflege - kann man wohl 
kaum einen Vorwurf machen.

Es ist für mich jedoch nicht nachvollziehbar, daß gewöhnlich vorhandene 
Software und Treiber vom Netz genommen werden!
Speichermangel kann bei den heutigen Preisen nicht der Grund sein.

Aktuelles Beispiel:
Ich wollte ich einen WLAN-Stick von 2014 an einem Windows-XP-Rechner 
verwenden.
Es wäre für den Hersteller sicher leicht, den letzten Entwicklungsstand 
der Treiber, Software und Handbücher in einem Archiv- oder 
Legacy-Bereich abzulegen. - von mir aus mit dem Hinweis, daß es sich um 
alte Dateien handelt, die nicht weiter gepflegt und getestet werden.

Es passiert mir laufend, daß ich nur über Umwege "alte" Geräte 
weiterbenutzen kann, weil ich mir angewöhnt habe - soweit ich dazu Zeit 
finde - Treiber und Software herunterzuladen, solange es noch geht.
Manchmal habe ich Glück und finde jemanden, der die alten Dateien noch 
hat.

von Stefan F. (Gast)


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Ich bewahre Kopien aller Treiber auf meiner Backup Festplatte auf.

von Matthias K. (oskito)


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Karl K. schrieb:
...
> Ein enger Bekannter war damals, aus der Industrie kommend, Lehrer für
> PA. Der berichtete, dass kurz nach der Wende massiv Druck aus den
> Handwerkerinnungen kam, das Fach abzuschaffen. Es würde den
> Handwerkerbetrieben die Arbeit nehmen, wenn da Schüler selbst
> Aschekästen zusammennieten oder Gartenbänke zusammenschrauben. Kurz
> darauf wurde das Fach dann eingestampft.
>
> Ein paar Jahre später jammerten dieselben Handwerker dann, dass ihre
> Auszubildenden nichtmal wüssten, wie man einen Hammer anfasst. Aber das
> hat natürlich nichts miteinander zu tun.

Ja, so ein Fach, das einfache praktische Fähigkeiten vermittelt, wäre 
dringend notwendig. Auch Gymnasiasten würde etwas simple 
Produktions-Praxis guttun. Solche Unterstützung ist mir nur von freien 
Schulen bekannt.

Ich muß mir nur das Wirken von jungen Ingenieuren ansehen, die mit viel 
Überheblichkeit daherkommen, die sich aus Ahnungslosigkeit speist.
Es wäre für sie sicher sehr hilfreich, wenn sie einen realen Bezug zu 
dem Aufwand und den Folgen hätten, der sich aus ihrer Art von 
Kreativität ableitet.

Sprachen sind bei uns wichtig, praktische Fähigkeiten sind nichts wert 
und werden nicht berücksichtigt. Da liegt es nahe, Probleme nicht zu 
lösen, sondern juristisch auszuschlachten.

von Karl K. (karl2go)


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Matthias K. schrieb:
> Sprachen sind bei uns wichtig, praktische Fähigkeiten sind nichts wert
> und werden nicht berücksichtigt.

Das hat einen ganz einfachen Hintergrund: Die Mintler - oder früher 
NaWis - gehen nach dem Studium größtenteils in die Wirtschaft oder in 
die Forschung. Die GeWis finden vielleicht auch einen Forschungsplatz, 
aber größtenteils stellen sie doch fest, dass ihr Steckenpferd eher 
nicht zum Lebensunterhalt taugt. Da bleibt dann nur eine Verwaltungs- 
oder Beamtenlaufbahn.

Und so sitzen in den Bildungs- und Kultusministerien größtenteils GeWis, 
und die entscheiden dann über die Lehrpläne. Und darum hat meine Große 
jetzt 2 Wochenstunden Ethik - was sie schon seit der Grundschule hat - 
aber für Chemie bleibt nur eine Wochenstunde.

von Karl K. (karl2go)


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zui schrieb:
> Da geht die FAQ los und es war die erste Frage:
> https://www.youtube.com/watch?v=rfr_V3GnV2o

Hab mir jetzt mal das ganze Video reingezogen, das kann man sich schon 
antun. Da werden auch klar Probleme angesprochen und Grenzen aufgezeigt:

- die Leute anleiten, selbst zu reparieren, klappt halt nicht immer
- lieber 5 Toaster erfolgreich repariert, als ewig an einem CD-Player 
rumgebastelt
- überzogene Erwartungshaltungen abbügeln: Mach mir mal meine 
Windows-Kiste wieder flott

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Ja, so ein Fach, das einfache praktische Fähigkeiten vermittelt, wäre
> dringend notwendig.

Tja. Sinngemäß hat das Einstein bereits um 1920 herum so formuliert. Er 
meinte, daß ein jeder, der ein Studium beginnen wollte, zuvörderst ein 
Handwerk erlernen und ein Gesellenstück abliefern sollte.

Ich sehe das auch so ähnlich. ALLE heutigen Schüler, Abiturienten und 
Studenten einschließlich Studienabgängern a la Bachelor/Master/Diplom 
haben erschreckende Defizite in allen praktischen Dingen des Faches, das 
sie beruflich einmal ergreifen wollen.

Da möge mir keiner widersprechen wollen, denn ich habe inzwischen mehr 
als genug Bewerber interviewt und Jungingenieure erlebt, um genau DAS 
sagen zu können.

Und wer da glaubt, dies würde sich auf irgendwelches Detailwissen 
beziehen, der irrt. Auswendig Gelerntes interessiet mich bei einer 
Befragung gar nicht, sondern es interessiert mich, wie helle und 
denk-gewandt der Geist des Aspiranten ist.

Beim alten Fritz hieß das ein wenig generalisierend: "Hat er Fortune?"

W.S.

von Karl K. (karl2go)


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W.S. schrieb:
> Ich sehe das auch so ähnlich. ALLE heutigen Schüler, Abiturienten und
> Studenten einschließlich Studienabgängern...

Ach, ALLE? Ist das so? Du kennst die also alle persönlich?

W.S. schrieb:
> Beim alten Fritz hieß das ein wenig generalisierend

Dass Du den noch persönlich kennst, glaub ich Dir dagegen aufs Wort.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:

> W.S. schrieb:
>> Beim alten Fritz hieß das ein wenig generalisierend
>
> Dass Du den noch persönlich kennst, glaub ich Dir dagegen aufs Wort.

Wohl eher nicht, sonst wäre korrekt "Hat Er Fortune?" formuliert worden. 
Spaßig ist auch, dass Du nicht über die Bezeichnung "generalisierend" 
mokierst; im Zusammenhang mit Deiner vorangestellten Beanstandung hätte 
sich eine nette Pointe ergeben.

Inhaltlich bin ich allerdings recht dicht bei W.S. ,  wenngleich der 
Gesellenbrief als solcher auch kaum als Garantie wirken dürfte; dafür 
laufen zu viele Ausbilder und Prüfer herum, die gerne Antworten hören, 
die klingen,  als wären sie aus dem Definitionenkalender vorgelesen. Das 
ist ja auch einfacher, für beide Seiten. Der praktische Nutzen einer 
jeden Katechese ist freilich fragwürdig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> im Zusammenhang mit Deiner vorangestellten Beanstandung hätte
> sich eine nette Pointe ergeben.

Naja, für einene slappstick wäre das Futter wohl noch zu knapp.

Eher hätte da Balken, Splitter, Auge gepasst. Nur war Der Alte 
prägnanter.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Hau Wech (Gast)


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Im Grunde lobenswert , und in einer Sozialistischen Mangelwirtschaft 
wahrscheinlich "voll normal" , daß repariert , und nicht recykelt werden 
würde .

Wir leben aber (dank China) in einer Sozialistischen 
Überflußgesellschaft der Christlichen Apostolanischen 
Falschherumgekreuzigten Jerusalem - Rom - Achsen -Templer ,
in welcher der Honig bei Aldi genauso viel ..9 Thaler kostet , wie bei 
anderen Discountern ;
eventuell wäre der Inhalt des Produktes leicht verändert , wie Süßstoff 
statt Kristallzucker .


Niemand flickt einen Lappen von Neuem Tuch auf einen Alten Rock , und 
man soll auch nicht Jungen Wein in Alte Schläuche füllen , steht 
irgendwo in einigen Neuen Testamenten , hätte ein Subunternehmender 
Jesub verkündet , der eventuell auch eher schlechte Erfahrungen als 
Zimmernder Ausbesserungshandwerker machen musste , als es um 
Priesterliche Schimmelbegutachtungen des Alten Testamentes gegangen sein 
könnte ...

von Hans-Joachim Neitzel (Gast)


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So weit - so gut. Seit ich Computer nutze (überwiegend Apple), versuche 
ich, so viel wie möglich selbst zu reparieren. Viel mehr als austauschen 
geht bei den modernen Geräten ja kaum noch, wenn überhaupt.

Ich sehe da allerdings eine große "Gefahr": wenn sich das durchsetzt, 
könnten Hersteller und Händler auf die Idee kommen, auch Reparaturen 
während der Gewährleistungszeit vom Kunden durchführen zu lassen. Man 
schickt dann großzügig eine Anleitung und die benötigten Teile und hat 
die hohen Kosten für den Service-Monteur gespart.

Besonders bei großen Haushaltsgeräten kommt es heute schon vor, dass bei 
kleineren Defekten wie defekte Schläuche oder Wasserstopp-Ventile 
einfach die Teile geschickt werden. Welche ältere Dame kann wohl unter 
der Küchenspüle herumkriechen und Gewinde aus Rohrleitungen heraus- und 
wieder einschrauben? Es hat alles seine 2 Seiten...

Mit freundlichen Grüßen

HJN

von Percy N. (vox_bovi)


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Hans-Joachim Neitzel schrieb:

> Ich sehe da allerdings eine große "Gefahr": wenn sich das durchsetzt,
> könnten Hersteller und Händler auf die Idee kommen, auch Reparaturen
> während der Gewährleistungszeit vom Kunden durchführen zu lassen. Man
> schickt dann großzügig eine Anleitung und die benötigten Teile und hat
> die hohen Kosten für den Service-Monteur gespart.
>
Dann kaufe heute mal ein aktuelles Druckermodell und vertraue darauf, 
dass eine Bedienungsanleitung beiliegt sowie ein Datenträger mit den 
neuesten Treibern beiliegt! Und zum Treiberupdate kommt dann der 
freundliche Techniker ins Haus, natürlich gratis und franko ...

> Besonders bei großen Haushaltsgeräten kommt es heute schon vor, dass bei
> kleineren Defekten wie defekte Schläuche oder Wasserstopp-Ventile
> einfach die Teile geschickt werden. Welche ältere Dame kann wohl unter
> der Küchenspüle herumkriechen und Gewinde aus Rohrleitungen heraus- und
> wieder einschrauben? Es hat alles seine 2 Seiten...
>
Es kommt mal wieder darauf an, wer was bezahlt, und wann. Der rüstige 
und behende Normalverdiener ist vielleicht ganz froh, dass kleinere 
Reparaturarbeiten nicht eingereist sind. Wer nicht so ganz beweglich ist 
oder ein etwas höheres Einkommen bezieht, sieht das wahrscheinlich 
anders herum, wobei Herr Krösus junior freilich kein Problem haben 
dürfte, das Problem zu delegieren.

von svensson (Gast)


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> Reparaturen während der Gewährleistungszeit vom Kunden durchführen zu lassen

Bei Computern ist das schon so. Netzteile, Tastaturen von Notebooks, 
DVD-Laufwerke, Festplatten und Speicherbausteine sowieso, bis hin zum 
Mainboard.

Alles selbst erlebt! Sogar bei abgeschlossenem Vor-Ort-Service...

@all
Die Diskussion hier ist niedlich naiv. Das gesamte Wirtschaftssystem 
beruht nun einmal darauf mit möglichst wenig Ressourceneinsatz (Kosten) 
möglichst viel Gewinn zu erzielen.
Das zu ändern würde eine komplette Umkrempelung der Gesellschaft 
bedeuten. Das könnte positiv sein oder auch negativ, aber das Risiko 
wird niemand ernsthaft eingehen wollen.

von Percy N. (vox_bovi)


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svensson schrieb:

> @all
> Die Diskussion hier ist niedlich naiv. Das gesamte Wirtschaftssystem
> beruht nun einmal darauf mit möglichst wenig Ressourceneinsatz (Kosten)
> möglichst viel Gewinn zu erzielen.

Nun ja, das Grundgesetz schreibt keine bestimmte Wirtschaftsordnung vor, 
andererseits stammt die Formulierung "soziale Marktwirtschaft" auxh 
nicht aus dm GG.

> Das zu ändern würde eine komplette Umkrempelung der Gesellschaft
> bedeuten. Das könnte positiv sein oder auch negativ, aber das Risiko
> wird niemand ernsthaft eingehen wollen.

Es ist auch die Frage, in welchem Umfang es öffentlichen Unmut 
hervorbringt, wenn bei Amazon völlig intakte Retouren mit dreistelligen 
Einzelpreisen routinemäßig vernichtet werden.

von Gerald B. (gerald_b)


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Percy N. schrieb:
> Der rüstige
> und behende Normalverdiener ist vielleicht ganz froh, dass kleinere
> Reparaturarbeiten nicht eingereist sind. Wer nicht so ganz beweglich ist
> oder ein etwas höheres Einkommen bezieht, sieht das wahrscheinlich
> anders herum,

Das wäre beides noch der Idealfall. Aber der am Existenzminimum lebende 
Rentner, der vielleicht weiß, wie es geht, der aber nicht mehr beweglich 
ist. Oder die Alleinerziehende, ebenfalls am Existenzminimum lebende, 
die zwar beweglich ist, aber nicht technikaffin ist.
Und genau diese Klientel wird eher keine Miele oder Siemens 
Waschmaschine kaufen, sondern irgendwelches Noname Gelumpe, wo 
"Spannung, Spiel und Spaß" bereits inklusive sind - nur keine Schokolade 
;-)

von svensson (Gast)


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> das Grundgesetz schreibt keine bestimmte Wirtschaftsordnung vor

Richtig, ich habe ja auch nicht gesagt, daß es unmöglich wäre, sondern 
nur, daß es ganz erhebliches gesellschaftliches "Restrisiko" gibt.

von Michael Krispin (Gast)


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Fuer Autos war das schon 30/40 Jahre frueher normal. Ich erinnere an die 
ungeliebten Briten mit ihrem Landrover. Da gab es offizielle Buecher wie 
man selebr so ein Ding in der Wueste reparieren kann. Gar nicht so 
kompliziertes Werkzeug neben etwas geschick vorausgesetzt.
Keine Ahnung wie die Heute zu reparieren sind. Ich kenne nur die alten 
echten Landrover

von Percy N. (vox_bovi)


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Gerald B. schrieb:

> Das wäre beides noch der Idealfall. Aber der am Existenzminimum lebende
> Rentner, der vielleicht weiß, wie es geht, der aber nicht mehr beweglich
> ist. Oder die Alleinerziehende, ebenfalls am Existenzminimum lebende,
> die zwar beweglich ist, aber nicht technikaffin ist.
> Und genau diese Klientel wird eher keine Miele oder Siemens
> Waschmaschine kaufen, sondern irgendwelches Noname Gelumpe, wo
> "Spannung, Spiel und Spaß" bereits inklusive sind - nur keine Schokolade
> ;-)

Genau diese Leute können es sich eigentlich nicht leisten, wohlfeilen 
Murks zu kaufen ...

von Karl K. (karl2go)


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Michael Krispin schrieb:
> Fuer Autos war das schon 30/40 Jahre frueher normal.

Beim Trabbi lag der Schaltplan mit bei. Ebenso wie zu den alten 
Stereroanlagen und zum RFT Fernseher.

von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> Genau diese Leute können es sich eigentlich nicht leisten, wohlfeilen
> Murks zu kaufen ...

Das ist einfach eine Wette auf die Zukunft: Wenn die WaMa nur 200 Eur 
statt der 1000 Eur für eine Miele kostet, und trotzdem 5 Jahre hält, 
kommst Du immer noch besser weg.

Und die 10 Jahre Garantie der Miele sind halt auch Geschichte.

Die Blomberg-Waschmaschine (vom damals noch deutschen Blomberg) hat 12 
Jahre durchgehalten. Ok, nach 12 Jahren darf eine Waschmaschine auch mal 
kaputtgehen. Aber: Der Grund waren 3 verzinkte Stahlschrauben, die die 
Trommel am Trommelkreuz aus Alu hielten. Die sind halt nach 12 Jahren 
elektrochemisch wegkorrodiert, das waren nur noch Klumpen. An der Stelle 
Edelstahlschrauben verbaut und die Maschine hätte auch länger halten 
können.

Unser Liebherr-Kühlschrank war nach 3 Jahren kaputt. Ein 
serienspezifischer Herstellungsfehler am Verdampfer, nicht reparierbar. 
Der Hersteller hat großzügig einen neuen zum reduzierten Preis 
angeboten. Inklusive der Kosten für den Techniker der halt sagte: Ja, 
iss kaputt, hätte ich mir für den Preis der 2 Liebherr locker 5 Noname 
Geräte kaufen können.

Ich hab inzwischen schon zu viele teure und "hochwertige" Geräte offen 
gehabt um noch zu glauben: Teuer ist gleich bessere Qualität. Das galt 
vielleicht früher mal.

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