Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Snubber-Network am Triac


von AxelR. (Gast)


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Hallo zusammen,

nu habe ich auch mal was, wo ich nu gar keine Erfahrung habe...

Einen Triac-Schalter soll ich für meinen Schwager bauen (habe ich ja
schon mal erwähnt), einen 750Watt Heizstrahler soll nach 15Minuten
ausgeschaltet werden, wenn man(Frau) es vergisst.

Als Gehäuse nehm ich eine Schaltuhr für 1,99 ausm Kaufland, soweit kein
Problem: da habe ich ein Gehäuse, eine Steckdose usw.
bei Reichelt habe ich einen Triac, Optokoppler mit
Nullspannungserkennung und einen Varistor (MOC3062 IS0 und BT 137/800
sowie VDR-0,6 460) ausgesucht, gut soweit. Jetzt habe ich die AppNote
bei Fairchild bzgl. des Snubber Netzwerks gelesen und sehe nun garnicht
mehr durch...
http://www.fairchildsemi.com/an/AN/AN-3008.pdf

Ist der Heizstrahler nun eine Induktive Last oder nicht (eigentlich ja
doch)?

Ich will ja nichts dimmen, nur ein-und ausschalten.
Vielleicht erbarmt sich jemand und sagt mir, wie groß der Widerstand
und der Kondensator sein muss, 100nF/630V und 33 Ohm?
vielen Dank.

Achso nochwas:
der Zeitschalter soll erst loslaufen, wenn der Schnurschalter am Heizer
gezogen wird (ich soll ja nicht mit 'ner Starttaste ankommen, sagt mein
Schwager) Ich muss also den Stromfluß durch den Heizlüfter erkennen und
als Triggersignal verwenden...

AxelR.

von Nides (Gast)


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Das Snubber-Netzwerk soll verhindern, dass der Spannungsanstieg (dU/dt)
zu groß wird. Im Datenblatt vom Triac findest du eine Angabe zum
maximalen dU/dt das der Triac aushält.
Wenn du die Induktivität der Last kennst, dann kannst du dir daraus den
Anstieg errechnen und das RC-Glied so dimensionieren, dass der Wert
unter den im Datenblatt sinkt.
Bei einem Heizlüfter wird das aber nicht notwendig sein. Der hat zwar
eine Induktivität, aber die ist nicht besonders groß.
Ich benutze meist 330nF und 100 Ohm. Den Kondensator hole ich mir aus
der Entstörung von einem kaputten PC-Netzteil. Der Widerstand sollte
mind. 2W vertragen!

Nides

von Hubert (Gast)


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So ein Heizstrahler ist im wesentlichen ein Ohmsche-Last, ein induktiver
Anteil ist wohl überall dabei.
Den Aufwand mit Triac, Optokoppler usw. halte ich für etwas
übertrieben, es sei denn du willst den Strahler auch noch regeln.
Womit willst du den Zeitschalter realisieren?
Einfache Ausführung: Zugschalter schaltet die Spannung ein, Relais
überbrückt mit einem Kontakt den Zugschalter, Zeitschaltung läuft und
wirft dann das Relais ab.

von AxelR. (Gast)


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@Nides
Danke, werd' ich nehmen.
@Hubert
Das Ding muss eine externe Kiste werden, die unaufällig an der
Steckdose hinterm Schrank sitzt (weil nur dort eine Steckdose ist).
Ich werde den Heizstrahler nicht öffnen, um da drinn rumzubauen, glaube
ich. Sonst wär's ja einfach und ich bräuchte hier nicht posten.

Mit Triac und Optokoppler geht schon in Ordnung, kostet weniger als ein
Relais(ist eigentlich egal)...
Mal sehn, ich werde den Triac an lassen und wenn an der Schnur gezogen
wird, irgentwie den Strom messen un dsomit den Zeitschalter starten.
Wenn die Zeit abgelaufen war, muss man beim nächsten mal allerdings
zweimal am Schalter ziehen, aber gut, das geht nicht anders.

Wenn ich in den Heitstrahler rein gehen würde, könnte man das so wie du
sagtest machen, klar. Wäre auch am einfachsten ;-)

Vielen Dank
AxelR.

von Der Elektrische Reiter (Gast)


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Du brauchst' nur dann einen Optokoppler, wenn galvanische Trennung
notwendig ist.

Wenn Du den Triac über einen Mikrocontroller ansteuern möchtest, ist
eine Trennung nich unbedingt notwendig, jedoch empfehlenswert.  Erfolgt
keine Trennung, besteht die Gefahr, daß Du während der Entwicklungsphase
mit der vollen Aussenleiterspannung (230V!) in Kontakt kommst.

Den Snubber kann man sicherlich berechnen. Das Problem dabei ist
jedoch, dass Du nicht sagen kannst wie dein Heizstrahler beschaffen
ist. (Fragestellung: Welche Induktivitäten sind da drinnen?) Eine
Dimensionierung des Snubbers ist damit immer ein Schuß ins Blaue.

750W sind keine Hexenwerk. Der dabei fließende Strom ist etwa 3A
(Effektiv, Wirkstrom). Die Dimensionierung des Triac (mit RMS on-state
current 8A und Non-repetitive peak on-state 65A) geht damit i.O.
Snubber würd ich auch immer vorsehen, damit der Spannungsanstieg über
dem Triac beim Ausschalten den Triac nicht killt. Vieleicht klappt die
Ansteuerung auch ohne Snubber, wenn der Trac und der Optokoppler den
Spannungsanstieg verkraften. (Dein Triac kann midestens 50V/us). Dies
würd' ich aber nicht riskieren.

Als Kondensator unbedingt auf die Nennspannung achten. Die X2-Typen
sind für Entsöraufgaben gemacht. Sie halten 275V~ aus. Aus meiner
Erfahrung genügen Deine Werte für die Dimensionierung des Snubbers.

Weitere Application Notes: Farchild AN-3004 undOn Semiconductor AN
1046/D. Die Links hab' ich leider nicht mehr.

cu

von Hubert (Gast)


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Ohne Eingriff in den Strahler wirds nicht gehen da dort ja ein
Ein/Aus-Zugschalter drinnen ist.
Oder die Steuerung ist dauernd mit Strom versorgt, misst über einen
Shunt den Strom und startet so die Zeit. Dann brauchst du nur mehr das
Schaltkriterium auswerten und mit einfliessen lassen.

von AxelR. (Gast)


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danke für die rege Teilnahme..

der Optokoppler hat gleich eine Nulldurchgangserkennungsmimik
eingebaut. bei den vielen Diskussionen über dieses Thema ziehe ich es
vor, gleich was integriertes zu nehmen, wie gesagt, ich will ja nicht
dimmen sondern nur mal eben einschalten. Ich mache mir jetzt nur um die
Erkennung [Schalter gezogen -> Strom fliesst -> Timer starten] etwas
Gedanken.
Wenn am schalter gezogen wird, muss auf Fälle das Ding erstmal angehen,
bzw. ein Strom unabhängig vom Triac fliessen, dessen Anstieg ich
auswerten kann.
Die Steuerung will ich mit einem kleinen 0.5Watt Printtrafo (EI 30/5
106) versorgen, sodass ich schonmal ständig 5Volt habe. Wenn der
Heizlüfter aus ist, fliesst kein Strom, klar. Wenn er eingeschaltet
wird, könnte man den Anstieg auswerten, auch klar.
Wenn aber die Zeit abgelaufen ist und der Triac abschaltet, müsste man
irgentwie prüfen, ob der Strom aus-und wieder angeht. Das wäre der
Fall, wenn am Heizstrahler gezogen wird (aus und wieder an).
Ich werde mal die Spannung überm Triac/Snubber messen. da müsste ja bei
ausgeschalteten Triac und gezogenem Schalter die volle Spannung
anliegen, mal sehn. Muss jedenfalls bald geschehen ;-))

Gruß
AxelR.

von Ernie (Gast)


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> Weitere Application Notes: Farchild AN-3004 undOn Semiconductor AN
> 1046/D. Die Links hab' ich leider nicht mehr.

Hier der erste:
http://www.fairchildsemi.com/an/AN/AN-3004.pdf

Bernd

von AxelR. (Gast)


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Melde mich nochmals kurz zum Thema:

habe bei ELV einen "Ausschalttimer" gekauft, der genau das alles
macht, was ich brauche. Hat nichmal 10Euro gekostet ;-)
komplett mit gehäuse und automatischer Lasterkennung.
Schwager freut sich!

Gruß und Danke für die Tips

AxelR.

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