Hallo Leute. Ich habe einen Colpittsoszillator aufgebaut. Dieser Schwingt mit 7,7MHz (+- 100kHz). Die Frequenz wurde mit dem integrierten Frequenzzähler eines Tektronix-Oszilloskops gemessen. Verwendet habe ich als Kondensatoren 330pF und 820pF. Macht einen Gesamtkapazität von 235,3pF. Nach der thmosonschen Schwingungsgleichung erhalte ich so eine Induktivität von 1,8157µH. Wenn ich aber mit einem LCR-Meter der Fa. Agilent (HP) des Typs 4263A messe, bekomme ich eine Induktivität von 2,49µH. Kann es daran liegen, dass das LCR-Meter nur mit 100kHz misst? Welchem Wert kann ich nun mehr glauben schenken?
Wurde die Induktivität an der ausgebauten Spule oder direkt am Schwingkreis gemessen? Eventuell ist die Messung ungenau, da die Induktivität der Zuleitungen hinzukommt. Da können einige 100nH schnell mal zusammenkommen. Wenn die Spule einen Ferritkern hat, ist die Induktivität frequenzabhängig, da Permeabilität des Materials mit steigender Frequenz im allgemeinen abnimmt. Vergleiche mal die Messergebnisse bei 100 kHz und einer anderen Messfrequenz. Jedes vernünftige LRC-Meter sollte diese Möglichkeit bieten. Gruss Mike
Hallo. Bei dieser Spule handelt es sich um eine "gedruckte" Spule auf eine Leiterkarte. Also auch keinen Kern. Gemessen habe ich an einer "rohen" Leiterkarte, als noch keine Bauteile darauf waren. Sollte ich dies mit Bauteilen messen?
Habe jetzt mit den Bauteilen gemessen und komme auf 1,737µH. Das passt ja fast mit der Rechnung überein. Ich idiot. Klar das die Bauteile auch noch Induktivitäten haben... :-(
Nur mal als Gedankenansatz: Wie kann die Spule im Schwingkreis auf einmal eine geringere Induktivität haben wo nach eurer Theorie die anderen Bauteile doch noch viel eher Induktivität hinzufügen? Ich glaube viel mehr, dass die gemessende Induktivität von 2.5uH durchaus stimmt und bei der Kapazitätsbetrachtung viel mehr die Gate-Source bzw. Basis-Emitter und Basis-Kollektor Kapazität vergessen wurde ... Viele Grüße, Martin L. PS: Die Angabe der Induktivität auf 3 Nachkommastellen genau ist nicht so wirklich sinnvoll, oder?
Hallo. Das kann natürlich auch sein, wo du das so sagst. Aber ich dachte die Kapazitäten hier gegenüber den 235pF vernachlässigen könnte (BC847C -> Ceb = 8pF, Ccb = 3pF). Oder wie muss ich hier das genau rechnen?
Ich habe es nicht nachgerechnet. Die Millerkapazität erscheint aber um den Faktor der Spannungsverstärkung größer. (Was man sich auch leicht vorstellen kann - das Signal am Kollektor ist ja invertiert.) Ansonsten ist die Induktivität einer Spule bei vernünftigen (tm) Frequenzen einigermaßen stabil. Was sich ändert ist die Güte ... Viele Grüße, Martin L.
Martin L. wrote: > Ansonsten ist die Induktivität einer Spule bei vernünftigen (tm) > Frequenzen einigermaßen stabil. Ich habe noch keine finden können, bei der unser Fluke-RLC-Meter in der Firma deiner Meinung gewesen wäre. ;-) Messfrequenz variiert zwischen 1 kHz und 1 MHz, die Induktivität all dessen, was ich bislang finden konnte, schwankt dabei um mindestens 10 %.
Ich hätte erwähnen sollen, dass ich da von Luftspulen ausgeganten bin. Bei Eisen oder Ferritkernen gibt es tatsächlich eine Frequenzabhängigkeit.
Martin L. wrote: > Ich hätte erwähnen sollen, dass ich da von Luftspulen ausgeganten bin. > Bei Eisen oder Ferritkernen gibt es tatsächlich eine > Frequenzabhängigkeit. Selbst für eine Luftspule hat es für mich nicht funktioniert. Aber vermutlich ist deren Dilemma einfach ihre geringe Grundinduktivität, sodass der induktive Blindwiderstand bei Frequenzen im Bereich weniger Kilohertz bereits Werte unter 1 Ω annimmt.
@Jörg Wunsch: Was bitte, ist denn eine "Grundinduktivität", gibt es auch eine erweiterte ?
Nicht_neuer_Hase wrote:
> Was bitte, ist denn eine "Grundinduktivität", ...
Ziemlicher Unsinn natürlich. ;-)
>Selbst für eine Luftspule hat es für mich nicht funktioniert. Aber >vermutlich ist deren Dilemma einfach ihre geringe Grundinduktivität, >sodass der induktive Blindwiderstand bei Frequenzen im Bereich >weniger Kilohertz bereits Werte unter 1 Ω annimmt. Der Grund kann natürlich auch ein nicht sehr geeignetes Messprinzip im Fluke sien.
> Wie kann die Spule im Schwingkreis auf > einmal eine geringere Induktivität haben Durch Parallelschalten einer weiteren Induktivität.
Jupp wrote: > Der Grund kann natürlich auch ein nicht sehr geeignetes Messprinzip im > Fluke sien. Dann bau mal ein geeigneteres. ;-) Nee, ehrlich, das Datenblatt zu dem Teil habe ich mir noch nicht angesehen, aber wenn ich mir die Details der Messwertaussage ansehe (da erfolgt auf einem GLCD eine automatisch ermittelte Darstellung der R-, L- und C-Komponente des angeschlossenen Messobjekts), dann halte ich das Teil rein vom dafür zu treibenden Aufwand (zuzüglich dem, das alles noch für die variable, vom Benutzer vorzugebende Messfrequenz zu bauen) für wenigstens zwei Größenordnungen genauer als alles, was ich an LC-Metern sonst irgendwo gesehen habe. Es fällt auch auf, dass bei so einer Luftspule von ca. 20 µH die erkannte Hauptkomponente bei niedrigen Frequenzen irgendwann von L auf R umschaltet. Das hätte mich natürlich schon stutzig machen sollen, dass ich mich jetzt in Regionen bewege, in denen ich keine vernünftige Messaussage mehr bekommen kann. Aber ich kann dir, wenn du das unbedingt willst, die Genauigkeits- daten des Teils mal raussuchen. Ich bin mir gerade nicht sicher, möglicherweise ist das Gerät sogar noch aktiv in den Kalibrierzyklen mit drin.
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