Hallo. Ich bräuchte ein paar Ratschläge rund um das Thema ZigBee. Ich möchte ein Netzwerk mit grösserer Reichweite aufbauen, also über 1km. Dafür haben einige Hersteller bereits Lösungen im Angebot. Ich bitte um eure Erfahrung damit. 1. Die Module sollten Meshnetworking unterstützen, zur Not auch Treetopologie. Nachdem die Konfiguration abgeschlossen ist, sollten sie selbstständig ein Netzwerk aufbauen. 2. Die Knoten sollten danach autark interagieren, ohne zusätzliche Konfiguration. 3. Arbeiten die Knoten dann noch ZigBee konform? 4. Im Fall ein Knoten fällt aus, wird bei der Lösung eine alternative Route gewählt? Welche Zeit nimmt dies in Anspruch? 5. Kann der Koordinator im Netz an einen Knoten gerichtete Informationen neben solchen für alle senden? 6. Hat der Anbieter verschiedene Produkte im Angebot, solche mit BUchsen für externe Antennen, zum selbst anlöten, etc.? Alle Ratschläge sind nützlich, danke für alle Ideen im Vorraus!
Juergen M. wrote: > 1. Die Module sollten Meshnetworking unterstützen, zur Not auch > Treetopologie. Nachdem die Konfiguration abgeschlossen ist, sollten sie > selbstständig ein Netzwerk aufbauen. Das machen eigentlich alle ZigBee Module. Genau das ist ja der (fast einzige) Vorteil an ZigBee. > 2. Die Knoten sollten danach autark interagieren, ohne zusätzliche > Konfiguration. Solange die Stromversorgung haben und den Koordinator irgendwie erreichen, machen die das. > 3. Arbeiten die Knoten dann noch ZigBee konform? Ja. > 4. Im Fall ein Knoten fällt aus, wird bei der Lösung eine alternative > Route gewählt? Welche Zeit nimmt dies in Anspruch? Ja, machen sie. Kann aber eine Weile dauern. Da die Prozessoren recht stromsparend sein müssen, sind sie meist langsam. Bei den Telegesis Modulen hat das mitunter mehrere Sekunden gedauert. Nur der Koordinator darf nicht ausfallen. Das ist der größte Pferdefu´von ZigBee: Der Koordinator ist der Single Point of Failure. > 5. Kann der Koordinator im Netz an einen Knoten gerichtete Informationen > neben solchen für alle senden? Ja, es gibt Unicasts und Broadcasts. > 6. Hat der Anbieter verschiedene Produkte im Angebot, solche mit BUchsen > für externe Antennen, zum selbst anlöten, etc.? Welcher Anbieter? > Alle Ratschläge sind nützlich, danke für alle Ideen im Vorraus! Wenn es weder auf einen zeitlichen Zusammenhang zwischen den Daten verschieder Messstellen, noch auf ordentliche Datenrate noch auf absolut geringen Stromverbrauch ankommt, kann man ZigBee durchaus benutzen. Für ein paar Bytes ab und an ist es ganz gut. Ich jedenfalls bin von ZigBee herb enttäuscht.
Juergen M. wrote: > Hallo. Ich bräuchte ein paar Ratschläge rund um das Thema ZigBee. Ich > möchte ein Netzwerk mit grösserer Reichweite aufbauen, also über 1km. Denk dran, dass die maximale Strahlungsleistung in Europa stärker limitiert ist als in den USA. Sofern du mit den Parametern der Allgemeinzuteilung arbeiten willst, wirst du für diese Strecke also (falls du nicht gerade ideal freie Sicht und stabile Antennen und empfindliche Empfänger hast) mehr als einen Hop zwischen den Endpunkten brauchen.
Hallo Christian >> 6. Hat der Anbieter verschiedene Produkte im Angebot, solche mit BUchsen >> für externe Antennen, zum selbst anlöten, etc.? > > Welcher Anbieter? Am besten der Anbieter, von dem du sprichst. Was sind deine Erfahrungen, hast du damit auch mehr als 1 km hinbekommen? Das ist wichtig. > >> Alle Ratschläge sind nützlich, danke für alle Ideen im Vorraus! > > Wenn es weder auf einen zeitlichen Zusammenhang zwischen den Daten > verschieder Messstellen, noch auf ordentliche Datenrate noch auf absolut > geringen Stromverbrauch ankommt, kann man ZigBee durchaus benutzen. Für > ein paar Bytes ab und an ist es ganz gut. > > Ich jedenfalls bin von ZigBee herb enttäuscht. Vielen Dank für deine Einschätzung.
Ich hatte für meine Diplomarbeit Module von Telegesis mit Chip-Antenne. Reichweite im Freifeld etwa 20 bis 40m, in Räumen 10m. 1km bekommst du vielleicht mit den XBee Pro von MaxStream hin, ob die allerdings hier zugelassen sind, weiß ich nicht. Hast du denn zwischen den einzelnen Knoten schon einen km Abstand? Oder dehnt sich das gesamte Netzwerk über einen km aus. Hier kannst du meine Diplomarbeit mal ansehen: http://supachris.homeip.net/Diplomarbeit.pdf Wir sind hier wieder ganz schnell weg von ZigBee, weil es extrem unzuverlässig, nicht zeit-deterministisch, langsam, energiefressend und durch die Lizenzgebühren teuer ist. In gestörten Umgebungen (WLAN, Bluetooth...) bricht das Netzwerk schnell zusammen, bzw. baut sich erst gar nicht auf. Leider sind wir damit voriges Jahr auf der Hannover-Messe richtig reingefallen. Und in der Zwischenzeit hab ich von immer mehr ehemaligen Anwendern gehört, dass sie kein ZigBee mehr nehmen. Die meisten (auch wir) haben ihr eigenes Protokoll auf IEEE 802.15.4 aufgesetzt.
Hallo Juergen, wenn Du nicht auf 2.4GHz angewiesen bist, so könnte das 800/900MHz Module von Meshnetics von interesse sein, dort ist der neue ATMEL AT86RF212 verbaut. http://www.dataspherewireless.de/manufacturers/meshnetics/meshnetics_zigbee_modules.htm
Bei diesem 868,6MHz Modul ist ein Duty Cycle von 1 % vorgeschrieben. D.H. man kann eine Sekunde senden und muss dann 99Sekunden Pause einhalten.
Thomas wrote: > Bei diesem 868,6MHz Modul ist ein Duty Cycle von 1 % vorgeschrieben. > D.H. man kann eine Sekunde senden und muss dann 99Sekunden Pause > einhalten. Jein. Man kann auch listen-before-talk fahren, dann ist man von den Duty-Cycle-Regeln befreit. Leider hat aber die IEEE bei 802.15.4 irgendwie ,,vergessen'', LBT als mögliche Option an Stelle des 802.15.4-CCA für 868/915 MHz vorzusehen, damit fährt man mit LBT kein strikt zu 802.15.4 konformes Protokoll mehr. Wenn das aber nicht stört, ist es wahrscheinlich eine sinnvolle Variante.
@Jörg Wunsch Im Frequenznutzungsplan für das relevante Band habe ich bisher nichts gefunden daß ein "Listen bevor talk" vom 1% duty cycle befreit. 1km übertragen ohne Repeater in realer Umgebung halte ich mit dieser Sendeleistung und mit DSSS von 802.15.4 für nicht realisierbar. Realisierbar heisst: Verfügbarkeit der Funkübertragung über 99% auf ein Jahr gesehen.
@Jörg Wunsch Ich muss Abbitte leisten. In der Vfg 30/2006 ist jetzt tatsächlich "Listen bevor talk" alternativ zu einem Dutycyle erlaubt.
Thomas wrote: > 1km übertragen ohne Repeater in realer Umgebung halte ich mit dieser > Sendeleistung und mit DSSS von 802.15.4 für nicht realisierbar. Ist natürlich auch eine Frage, wie die reale Umgebung aussieht. Wenn da nur eine Strecke mit ungestörter Freifeldsichtbarkeit zur Überbrückung dieser Distanz dabei ist, kann es gehen. Wenn es eine städtisch bebaute Umgebung ist (und nicht gerade zwei Hochhausdächer :), dann eher nicht. Meshnetics gibt 8 km Reichweite an, allerdings vermute ich, dass das nur mit ,,amerikanischen Verhältnissen'' machbar ist. Das 915-MHz- Band ist im Gegensatz zum 868-MHz-SRD-Band ja ein ISM-Band, sodass die Forderung bezüglich Störabständen und Nebenausstrahlungen dort geringer sind.
Hallo zusammen, ich beschäftige mich seit Kurzem mit dem ZigBee, vor allem mit der Lokalisierung und Ortung von Personen und Ortung mit Hilfe von ZigBee. Ich hab bereit die Hardware von der Firma Jennic. Meine Frage ist, hat sich jemand schon mal mit der Lokalisierung und Ortung mit ZigBee beschäftigt? Ich wäre jedem sehr dankbar für jede Info und hilfe.
nur mal so aus der Wiki: ...IEEE 802.15.4 wurde für den Parallelbetrieb mit WLAN und Bluetooth ausgelegt. Praxis-Tests zeigten im 2,45 GHz-Band Probleme bei der Koexistenz von IEEE 802.15.4 mit WLAN und Bluetooth. Bei Bluetooth erweist sich das seit der Version 1.2 eingeführte adaptive Frequenzhopping, das WLAN ausweicht aber dafür die verbleibenden Frequenzen häufiger belegt, als Störer. WLAN macht durch den stark gewachsenen Datenverkehr Probleme. Die Aussagekraft dieser Ergebnisse wird von der ZigBee-Alliance angezweifelt und durch eine Verträglichkeitsstudie ein Gegenbeweis angetreten.... Kurz gesagt, je mehr die Luft mit WLAN verpestet ist, desto weniger freie Frequenzen bleiben noch übrig für den Rest. Besonders schön ist dieser Effekt z.B. auch auf Messen zu beobachten (wie oben beschrieben).
WLAN geht ja noch....aber Bluetooth ist echt fies, vor allem der schnelle Frequenzwechsel von Bluetooth in Verbindung mit dem Doppelten CCA von ZigBee....da kommt man nie raus, wenn z.B. 2 BT-Geräte in der Nähe intensiv Daten austauschen. Aber sowas wird von der ZigBee Alliance immer herunter gespielt.
Erstens verwurschtelt hier jemand ganz deutlich ZigBee und IEEE 802.15.4, zweitens ist doppeltes CCA nur bei beacon-enabled networks da, die anderen machen nur einfaches, drittens schließlich gibt's IEEE 802.15.4 auch auf 868/915 MHz, wo WLAN und Blauzahn keine Rolle spielen. Ob ZigBee dort nun wirklich mitmischen will oder nicht, wird sich zeigen. Wenn nicht, werden sich die Anwender halt nach anderen Netzwerk- Protokollen umsehen, 6LowPAN existiert ja zumindest bereits deutlich jenseits der Prototypenphase.
Gibts denn auch ZigBee ohne IEEE 802.15.4? Oder wie soll ich das "verwurschteln" verstehen? Ich hatte es gelesen, dass das Twice CCA bei ZigBee nötig ist, und bei proprietären Protokollen nicht sein muss. Steht so irgendwo im Quelltext des MAC-Layers von TI. Kann aber sein, dass das falsch ist. Mit Zigbee auf der Hannover-Messe hatten wir einen riesen Reinfall, da war soviel Bluetooth und WLAN, da ging nicht mal der automatische Netzaufbau zuverlässig.
Christian R. wrote: > Gibts denn auch ZigBee ohne IEEE 802.15.4? Oder wie soll ich das > "verwurschteln" verstehen? Dass CCA von der MAC-Schicht in 802.15.4 angeschoben wird. ZigBee selbst hat damit nichts zu tun. > Ich hatte es gelesen, dass das Twice CCA bei > ZigBee nötig ist, und bei proprietären Protokollen nicht sein muss. Wie geschrieben: ZigBee kümmert sich nicht darum. Wenn ZigBee sich für ein beacon-enabled network entscheidet, dann muss der MAC zwei CCAs in Folge machen, in einem non-beacon-enabled network macht er nur eins. Das kannste alles im 802.15.4 nachlesen, der Standard ist frei erhältlich. Meiner Meinung nach macht das bislang noch niemand, da insbesondere auch in 802.15.4-2003 kein definierter Weg existierte, wie ein Router mit zwei überlappenden Superframes arbeiten kann (von seinem überge- ordneten coordinator einerseits, und zu seinen eigenen devices andererseits). Dieser Parameter ist (vermutlich auf Anregung von ZigBee) erst im 802.15.4-2006 hinzu gekommen, der sich wiederum erst jetzt so allmählich in den diversen Implementierungen wieder findet. > Mit Zigbee auf der Hannover-Messe hatten wir einen riesen Reinfall, > da war soviel Bluetooth und WLAN, da ging nicht mal der automatische > Netzaufbau zuverlässig. Naja, wo ein Signal dicker ist als ein anderes, lässt sich logischerweise irgendwann nur noch eins empfangen. In der Folge sinkt dann einfach die effektive Reichweite. Da 802.15.4 ein low-power- Standard ist (um die notwendige Batterielebensdauer zu erreichen), müsste man in der Folge wohl die Knoten dichter zueinander rücken -- oder eben auf 868/915 MHz ausweichen. Das Nichtvorhandensein von 802.11 und Bluetooth auf 868/915 MHz ist ja letztlich das wesentliche Totschlagargument von Z-Wave gegenüber ZigBee -- natürlich unterschlagend, dass das ZigBee zu Grunde liegende 802.15.4 auf diesen Bändern ebenso (seit Urzeiten) standardisiert war und ist.
Da muss ich wohl diesen alten Thread mal wieder aufwaermen: Ich suche immer noch ein Modul mit dem ich 2km+ ueberbruecken kann. Da bietet sich 900MHz natuerlich an da ich denke dass 2.4G eher recht empfindlich auf Botanik reagieren wird (ist fuer draussen) Hab schon ersfolgreich mit Zigbit900 gespielt und 700m in realistischem Scenario geschafft, aber das reicht einfach nicht. Und ales was ich sonst so finde ist nicht Mesh-faehig. Beim Atmel stack wuerde ich gerne bleiben, der scheint mir recht stabil zu sein, ausserdem ist deren AT-Interface einfach zu benutzen. Bin aber fuer Alternativen offen. Nur 100mW+ sollten es schon sein... Danke, BC
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