moin, in den Spezifikationen von Oszillsokopen lese ich was von maximalen Eingangsspannungen bei 1MOhm von um 200V aufwaerts. Heisst das, dass das Oszi das auch noch messen kann, dank interner Spannungsteiler, oder heisst das, das bis dahin der Eingangs noch nicht abraucht, der ADC aber schon lange voll aufgesteuert ist? Wie gross ist denn so kleinste messabre Spannung bei heutigen Oszis? Quasi wieviel Volt/LSB? Wenn ich mir einige hispeed ADCs so anschaue haben die eine differenzielle Eingangsstufe und koennen zwischen +-1V messen. Bei 8bit habe ich also 2V/256=7.8mV. Reicht das nicht schon an Genauigkeit? Besser kann man das doch eh nicht vom Schirm ablesen. Dann braeuchte ein Oszi ja aber keinen internen Verstaerker, sondern nur einen Impedanzwandler? Oder teile ich die Eingangsspannung kuenstlich runter, um die Bandbreite zu erhoehen und kompensiere die verlorene Amplitude das durch einen hochfrequenten Verstaerker? Danke Tim
Tim wrote: > in den Spezifikationen von Oszillsokopen lese ich was von maximalen > Eingangsspannungen bei 1MOhm von um 200V aufwaerts. Heisst das, dass das > Oszi das auch noch messen kann, dank interner Spannungsteiler, oder > heisst das, das bis dahin der Eingangs noch nicht abraucht, der ADC aber > schon lange voll aufgesteuert ist? Das heißt insbesondere erstmal, dass noch nichts abraucht. Die minimale Ablenkempfindlichkeit erfährst du aus dem Manual, die musst du dann multiplizieren mit der Anzahl der vertikalen Teilungen, da sie stets als Spannung pro Teilstrich angegeben wird. Bei mir sind das bspw. 5 V/Teil bei 8 Teilen, das würde 40 V machen, die er anzeigen kann. Allerdings betreibt man einen Oszi in der Regel mit einem 10:1- Tastkopf, dann sind es effektiv 10x so viel. > Wie gross ist denn so kleinste messabre Spannung bei heutigen Oszis? Siehe Manual, wird im Wesentlichen durch das Rauschen begrenzt, und das wiederum ist bei großer Bandbreite höher. Mein (nicht mehr ganz neuer) Oszi misst bis 1 mV / Teil.
> in den Spezifikationen von Oszillsokopen lese ich was von maximalen > Eingangsspannungen bei 1MOhm von um 200V aufwaerts. Heisst das, dass das > Oszi das auch noch messen kann, dank interner Spannungsteiler, oder > heisst das, das bis dahin der Eingangs noch nicht abraucht, der ADC aber > schon lange voll aufgesteuert ist? Es heißt erstmal, dass das Ding noch lebt (und du auch, wenn alle anderen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden). Was messbar (ansehbar) ist bestimmen drei andere Werte, wenn wir mal Tastkopf-Teilerfaktoren ignorieren: (1) Die Bildschirmhöhe in cm oder "div". (2) Der vertikale Ablenkkoeffizient (in V/cm oder V/div) bestimmt wie viel vom Signal auf den Schirm passt. (3) Der vertikale Gleichspannungs-Offset Bereich bestimmt wo man die Nullinie eines Signals hinlegen kann, also welcher Teil des Signals auf dem Schirm zu sehen ist. Beispiel: Ein Oszilloskop mit 8 cm Bildschirmhöhe und maximal 20V/cm kann einen Bereich von 160V eines Signals darstellen. Legt man den Gleichspannungs-Offset auf -40V unter den Bildschirm, sieht man den Bereich 40V bis 200V. Kann das Oszilloskop aber zum Beispiele nur einen kleineren Offset, dann sind die 200V so nicht sichtbar zu machen. > Wie gross ist denn so kleinste messabre Spannung bei heutigen Oszis? Hach, das ist eine gute Frage. Die DSOs haben den Nachteil, dass sie (je nach Wandlertechnik unterschiedlich) rauschen. Ein Signal, dass der A/D-Wandler theoretisch noch auflösen könnte, geht dabei im Rauschen unter. Hinzu kommen dann die Tastköpfe, wie man sie mit der Schaltung verbindet und was man sich so als "Schmutz" damit einfängt. Der kleinste vertikale Ablenkungskoeffizient (z.B. 1mV/cm oder 2mV/cm) sagt daher alleine wenig über die kleinste messbare Spannung. Habe man z.B. 0,5mV Rauschen, dann zappelt es bei 2mV/cm lustig auf dem Schirm, ein 0,2mV Signal würde man jedoch nicht beurteilen können. Bei periodischen Signalen kann mann es dann z.B. mit Mittelwertbildung versuchen, nur ist das nicht ganz koscher. Als Anhaltspunkt, gibt der Hersteller keine Rauschwerte an, sollte man damit rechnen, dass der kleinste vertikale Ablenkungskoeffizient eher für den Popo ist. > Besser kann man das doch eh nicht vom Schirm ablesen. Was man vom Schirm ablesen kann hängt bei DSOs nur davon ab, wie stark die Software die Daten der A/D-Wandlung skaliert. Was von dem was man sieht "echtes Signal" ist, hängt ansonsten nur von der A/D-Wandlung ab. Zum Aufbau von Eingangsstufen moderner DSOs muss ich gestehen, dass ich mir die noch nie angesehen habe. Heutzutage ist das auch schwieriger, da die Zeiten vorbei sind, zu denen es zu Oszilloskopen immer den Schaltplan gab.
Das mit dem Rauschen wuerde erklaeren, wieso die Oszis an der Uni die Bandbreite vermindern, wenn man vertikal voll reinzoomt. Ich entnehme deinen Ausfuehrungen, dass du ein analog-Oszi hast. Ich ueberlege mir ob ich mir nich ein low-end Oszi selbst basteln soll. Da versuche ich festzustellen, welche Teiler und Verstaerkung so sinnvoll waeren. Da es digital ist muss ich da ja quasi in V/LSB rechnen. Ein analoges Oszi hat ja sowas nicht. Da hoert sich eine minimale Aufloesung von 1mV schon seeehhr fein an. Wenn ich auch was in der region haben wollte braeuchte man ja einen Verstaerker mit etwa Faktor 10, und das fuer grosse Bandbreiten. Tim
danke erstmal fuer die Antworten. Frage mich beim Thema Rauschen, ob 1mV Signal noch messbar waeren oder schon im Rauschen untergehen. Bei mir sollte es ja ein DSO werden. Ich habe ein paar Schaltplaene von einem PM3055 online gefunden. Aber das ist auch analog und was aelter. aut www.bitscope.com gibt es Schaltplaene zu deren PC Oszis. Die wirken aber so "simpel", dass ich mich frage, ob man damit echt die versprochenen 100MHz Bandbreite hinbekommt. Gruesse, Tim
Tim wrote: > danke erstmal fuer die Antworten. Frage mich beim Thema Rauschen, ob 1mV > Signal noch messbar waeren oder schon im Rauschen untergehen. Naja, ,,richtige'' DSOs haben da noch ein paar Tricks. Ich habe gerade mal versucht, die minimale Ausgangsspannung meines Sinusgenerators bei 1 kHz anzusehen. Die ist mit 500 µV[eff] angegeben. Pur auf den 1-mV/Teil- oder 2-mV/Teil-Bereich des Oszis (150 MHz Bandbreite) gegeben ist das wirklich nur noch Rauschen. Wenn ich jedoch die Bandbreiten- begrenzung im Y-Verstärker aktiviere und die Mittelwertbildung beim Sampling, dann kann ich das Signal schon noch so gut erkennen, dass selbst die RMS-Messung noch Werte im Bereich von 500 µV ergibt.
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