Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik drehzahlregelung eines Kondensatormotors mittels Microcontroller


von heiner (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich würde gerne eine Heizungssteuerungsanlage selber bauen.
Dazu möchte ich die Pumpen in ihrer Drehzahl steuern.
Bei den Antrieben der Pumpen handelt es sich um Kondensatormotoren.
Bei der Wahl der Ansteuerschaltung sollte die Phasenanschnittsschaltung 
am billigsten und einfachsten sein.
Diese wird ja in vielen Gebieten eingesetzt und meist mit einem Poti 
realisiert.
Meine Frage ist jetzt wie ich dies mit einem Microcontroller realisieren 
kann.
Das einfachste wäre ein elektr. Poti zu verwenden. Diese gibt es aber 
wahrscheinlich nur für den kleinen Leistungsbereich und nicht für 
230V-Sachen. Weiter habe ich mal gelesen das man das Poti durch einen 
Optokoppler ersetzten kann.
Ist das wirklich möglich? Kann man den Widerstand dementsprechend mit 
der Lichtübertragung einstellen oder wirkt der primär nur als Schalter?

Für Antworten und Anregungen wäre ich sehr dankbar!

Gruß

Heiner

von Nicht_neuer_Hase (Gast)


Lesenswert?

Kondensatormotor ist eine 2-Phasen-Maschine.
Die 2. Phase wird mit eben diesem Kondensator realisiert, um am 1~Netz 
betrieben werden zu können.

Drehzahlverstellung lässt sich nicht mit Phasenanschnitt wie beim 
Lichtdimmer realisieren, weil man Frequenz UND Spannung UND Kondensator 
ändern müsste.

Gruss

von Wolf (Gast)


Lesenswert?

Ja, da kann man wirklich nichts machen. Weil die Drehzahl fixiert war, 
hat man nach dieser ersten Generation welche mit Umschalter gebaut, sie 
sind mehrstufig per Hand einzustellen, das funktionierte dann über 
mehrere Feldwicklungen. Dafür konnte dann die "Drosselklappe" für die 
Durchflußmenge entfallen. Aktuelle Pumpenmotoren brauchen keinen 
Kondensator mehr, sie sind vollständig elektronifiziert, halt eine 
Kleinausführung von (Frequenz-)Umrichter.

von Oliver (Gast)


Lesenswert?

Die übliche Drehzahlverstellung solcher Heizungspumpenmotoren macht man 
per Wellenpaketsteuerung. Dabei wird die Netzspannung im Nulldurchgang 
in ganzen Wellenzügen zu oder abgeschaltet. Gute Steuerungen schaffen da 
durch entsprechende Schaltmuster einen Stellbereich von bis zu 1:30. 
Dabei eiern die Pumpen zwar etwas, aber es funktioniert.

Findet sich z.B. in allen Solarsteuerungen.

Bleibt noch die Frage, warum man sich eine Heizungssteuerung überhaupt 
selber bauen will. Die gibt es doch fertig :-)

Oliver

von Energieverbraucher (Gast)


Lesenswert?

"Dabei wird die Netzspannung im Nulldurchgang
in ganzen Wellenzügen zu oder abgeschaltet."

Naja, ein Asynchronmotor ( um einen solchen handelt es sich ja hier ) 
hat, auf diese Weise betrieben, einen zweifelsfrei suboptimalen 
Wirkungsgrad !

Wenn das unsere Ex-DDR-Physikerin erst spitzkriegt, dann werden wir
( auch in allen nach Norden ausgerichteten oder sonstwie abgeschatteten 
Häusern ) nicht nur Sonnenzellen anbringen, sondern auch diese Motörchen 
ersetzen müssen ...

Gruss

von Wolf (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem "eiern" war, was die magnetischen Kräfte betrifft, am 
Kondensatormotor auch vorhanden. Wird jedoch nicht wahrgenommen, weil es 
nur um die (Dreh-)Frequenz geht, und die bleibt ja konstant für den 
ausgelegten Bereich.

von Oliver (Gast)


Lesenswert?

>Naja, ein Asynchronmotor ( um einen solchen handelt es sich ja hier )
>hat, auf diese Weise betrieben, einen zweifelsfrei suboptimalen
>Wirkungsgrad !

Auch naja, eine übliche Pumpe dieser Größenordnung hat sowieso nur einen 
Wirkungsgrad von wenigen Prozent, da kommt es auf etwas weniger auch 
nicht mehr an.

>Wenn das unsere Ex-DDR-Physikerin erst spitzkriegt,

Die hat es schon spitz gekriegt, schließlich wird er Einabu einer der 
neuen Hocheffizienzpumpen mit permanenterregten Motoren gefördert. Die 
haben dann die Drehzahlregelung auch schon eingebaut, und brauchen nur 
ein 0-10V-Signal zur Drehzahlvorgabe.

>Wird jedoch nicht wahrgenommen, weil es
>nur um die (Dreh-)Frequenz geht, und die bleibt ja konstant für den
>ausgelegten Bereich.

Das "Eiern" ist sehr deutlich hörbar, und auch die Druckschwankungen im 
System lassen sich mit einem 0815-Manometer erkennen. Die Taktfrequenz 
der Wellenzügtastung beträgt schließlich nur wenige Hertz.

Oliver

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.