Forum: Offtopic Flugzeug Eigenbau


von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Ich weiß das hier ist vor allem ein Elektroforum, aber vielleicht findet 
sich doch der ein oder andere Modellbauer hier ;)

Hallo,
Ich werde mir ein Flugzeug bauen und deswegen habe ich ein paar Fragen.

1. Wo muss der Schwerpunkt liegen?
Dazu habe ich schon gelesen, dass es am besten bei 30% ab der 
Nasenleiste liegen soll. Was haltet ihr davon?

2. Wie sollte das Schub/Gewicht Verhältnis liegen?
Vielleicht 2:1 oder geht auch weniger?

3. Wie sollte das Tragflächen zu Höhenleitwerk Verhältnis sein in Bezug 
auf die Fläche?
Ich hatte vielleicht an 1:10 gedacht.

4. Welches Leitwerk empfiehlt sich? V, T oder normales umgedrehtes T?
Ich weiß nicht, aber von V halt ich irgendwie nicht viel, obwohl ich 
einen Mischer eingebaut habe. Für mich stellt sich vor allem die Frage 
zwischen T und dem normalen. Was soll überhaupt so toll an T sein?

5.Welchen V-Winkel sollte ich nutzen oder benötigt man nicht unbedingt 
eine V-Form?
Ich hab gehört mit V-Form fliegt es sich leichter.

Ich will einen mittelgroßen Motorsegler bauen mit in etwa 2m Spannweite 
und (bitte korrigiert mich) 1m Länge. Die Tragflächen werde ich mit 2mm 
Depron bespannen und der Rumpf wird aus 4mm Depron. Das ganze soll mit 
Brushless und mit Lipos betrieben werden. Es soll gute 
Segeleigenschaften haben, aber auch schon hoch mit dem Brushless ziehen 
können.

Mannometer übertrieben viele Fragen, aber das sind so die Hauptfragen 
mit denen ich mich beschäftige.
Ich will schon einmal im Vorraus für jegliche Bemühungen danken.

MfG
Inox

von 3361 (Gast)


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Weshalb fragst nicht in einem Modellbauforum ?

1) Der Schwerpunkt muss unter dem Fluegel liegen.

2)Schub zu Gewicht ? ab 1:20 bist du dabei, 2:1 ist eher schon krass.

3) ein Hoehenleitwerk kann auch weggelassen werden, Querruder genuegen.

5) eine V Form bietet ein gewisses Mass an Eigenstabilitaet. Gerade 
Fluegel sind eher fuer Kunstflug.

von Karl H. (kbuchegg)


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Daniel B. wrote:
> Ich weiß das hier ist vor allem ein Elektroforum, aber vielleicht findet
> sich doch der ein oder andere Modellbauer hier ;)

Sicherlich.

> 1. Wo muss der Schwerpunkt liegen?
> Dazu habe ich schon gelesen, dass es am besten bei 30% ab der
> Nasenleiste liegen soll. Was haltet ihr davon?

Nichts.

> 2. Wie sollte das Schub/Gewicht Verhältnis liegen?
> Vielleicht 2:1 oder geht auch weniger?

Vieel weniger. Wenn du 2:1 hinkriegst bist du schon
Wettbewerbsflieger mit einer entsprechenden Kunstflugmaschine
(und den notwendigen Scheinchen für Motor und Akku)

> 3. Wie sollte das Tragflächen zu Höhenleitwerk Verhältnis sein in Bezug
> auf die Fläche?
> Ich hatte vielleicht an 1:10 gedacht.

Dafür gibts Formeln (später mehr)

> 4. Welches Leitwerk empfiehlt sich? V, T oder normales umgedrehtes T?
> Ich weiß nicht, aber von V halt ich irgendwie nicht viel, obwohl ich
> einen Mischer eingebaut habe. Für mich stellt sich vor allem die Frage
> zwischen T und dem normalen. Was soll überhaupt so toll an T sein?

Es ist weit weg vom Boden was beim Landen im hohen Gras schon einen
gewissen Vorteil hat.

> 5.Welchen V-Winkel sollte ich nutzen oder benötigt man nicht unbedingt
> eine V-Form?
> Ich hab gehört mit V-Form fliegt es sich leichter.

Da du Anfänger bist sei es dir verziehen.
Eine Maschine ohne V-Form kannst du als Anfänger mit Sicherheit
nicht in der Luft halten. Sowas nennt sich nämlich Kunstflugmaschine.

> Mannometer übertrieben viele Fragen, aber das sind so die Hauptfragen
> mit denen ich mich beschäftige.

Du hast das wichtigste vergessen:
Warum willst du selbst einen konstruieren, wenn du noch keinerlei
Erfahrung hast. Die Modellbauindustrie bietet heutzutage eine
Unmenge an günstigen Einsteigersets an, bei denen zumindest das
Fluggerät schon mal eine Grundvoraussetzung erfüllt: Es ist
aerodynamisch so ausgelegt, dass es prinzipiell flugfähig ist.

Das Kostenargument zieht nicht: So günstig wie mit so einem
Einsteigerset kommst du nie wieder zu einem Flieger.

Und wenns sowas nicht sein soll: Es gibt auch (immer noch) eine
Unmenge an Plänen sowohl im Handel als auch im Web.

von Thomas (Gast)


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wenn schon, denn schon,
a380!

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Ich habe auch keineswegs erwähnt, dass ich Anfänger bin. ;)

Ich bin schon mit meheren Flugzeugen geflogen. Angafangen beim EasyStar.

Wenn du schon so schön schreibst: "Nichts." Dann würde ich mich auch 
über einen besseren Vorschlag freuen.

Und um ein Schubverhätnis von 2:1 zu erreichen brauch ich gar nicht viel 
Geld. Depron, bekanntlich ein aufgeschäumter Polystyrol Kunststoff, 
wiegt äußerst wenig. Das Modell wird prognostizierte 500g wiegen und ein 
Brushless mit 1000g Schub ist gar nicht so teuer, aber danke dafür, dass 
ich wenigstens jetzt einen Anhaltspunkt dafür habe.

Ich halte mich an das Profil und in etwa auch an die Konstruktion nach 
einem Bauplan. Nur ich will auch etwas lernen.

Und oh Wunder und Staune selbst das Antikostenargument deinerseits kann 
ich ausmerzen. Schau mal nach der MPX Cularis. Die hat vielleicht 60cm 
mehr Spannweite, kostet aber immer noch RR ca. 170€. Viel Spielraum für 
Eigenbau findest du nicht?

Danke für die Entscheidungshilfe beim Höhenleitwerk.

Am Ende möchte ich noch bemerken, dass es mir in deinem Beitrag so 
vorgekommen ist, dass du mich nicht für voll nimmst. Ich hoff das ist 
nun nicht mehr der Fall.

Danke 3361. Ich frage auch in einem Modellbauforum. Nur dieses Forum 
hier ist wesentlich mehr besucht, auch von Gästen. Daraus folgt: mehr 
Meinungen zu einem Thema.

MfG
Inox

@Thomas: so unkonstruktive Beiträge kannst du im Kindergartenforum um 
die Ecke machen aber nicht hier. Vielleicht finden die es lustig, ich 
aber nicht.

von Karl H. (kbuchegg)


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Daniel B. wrote:

> Wenn du schon so schön schreibst: "Nichts." Dann würde ich mich auch
> über einen besseren Vorschlag freuen.

Den kann man nicht geben.
Die exakte Schwerpunktlage hängt von der Tragflächengeometrie
und vom Profil ab.


> mehr Spannweite, kostet aber immer noch RR ca. 170€. Viel Spielraum für
> Eigenbau findest du nicht?

Es gibt immer Gegenbeispiele.

> Am Ende möchte ich noch bemerken, dass es mir in deinem Beitrag so
> vorgekommen ist, dass du mich nicht für voll nimmst. Ich hoff das ist
> nun nicht mehr der Fall.

Nicht böse sein.
Aber bei solchen Fragen bist du noch weit weg von einer gut
fliegenden Eigenkonstruktion.
Wenn du schon andere Flieger gefolgen bist, dann nimm doch
deren Daten als Anhaltspunkt für deinen ersten Entwurf.

Welche Dinge sind kritisch:
Profil (das gute alte Clark-Y hat sich bewährt)
Tragflächengeometrie (Rechteckfläche ist einfacher zu fertigen)
Länge des Leitwerkshebels
Fläche der Leitwerke
Lage des Schwerpunkts
Motorsturz, Motorzug (ist bei einem E-Segler vielleicht nicht
ganz so wichtig)
V-Form (würde mal sagen so 2 bis 3 Grad Minimum)
Einstellwinkeldifferenz (bei allem was nicht Kunstflug ist, ab
      1/2 Grad aufwärts bis vielleicht 1.5 oder 2 Grad)
Ausreichende Holmdimensionierung
Ruderausschläge

Schwerpunktslage:
Dafür gibt es zwar Rechenprogramme, bei einem 0/8/15 Segler
mit einem stinknormalen Clark-Y ist meist eine Einstellung
'unter dem Holm' ein erster Ansatz. Die genaue Lage muss man
sowieso erfliegen. Den fertigen Flieger mit den Fingern
unter den Tragfächenholmen abstützen und wenn sich der Flieger
in eine flache Nase-Runter-Stellung einpendelt, dann könnte
es so einigermassen stimmen. Die Tragflächenholme wiederrum
markieren normalerweise den höchsten Punkt des Profils.
Zur Kontrolle auch mal ein paar schnell Schritte mit dem Flieger
in 'Startkonfiguration' machen und den Flieger etwas nach oben
werfen (und wieder auffangen). Die Bewegung, die der Flieger
macht zeigt auch ob die Schwerpunktlage einigermassen stimmt.
Im Zweifelsfall lieber etwas kopflastig als schwanzlastig
probieren.

Beim ersten Flug nur segeln, kein Motor. Flieger werfen und
darauf gefasst sein, dass noch keine Trimmung stimmen wird
und du quasi mit dem Knüppel trimmen musst. Beim ersten Flug
ist Links/Rechts noch unkritisch, auf das Höhenruder achten!
Da muss man u.U schnell sein.
Erst wenn der Flieger einigermassen zufriedenstellend gleitet
den ersten Motorflug wagen. Grund: Der Motor bringt zusätzliche
Kräfte ins Spiel, die die Flugbalance verfälschen (wenn Zug und
Sturz nicht stimmen und das tun sie bei einem E-Segler praktisch
nie). Aber auch dann: Aus der Hand gleiten lassen und erst in
der Gleitphase den Motor dazugeben. Das Gas nicht schlagartig
dazugeben, sondern gemächlich sodaß du ausreichend Zeit hast
eine Seitentendenz zu korregieren bzw. einen zu steilen Steigflug
abzuflachen.

von bereits fort (Gast)


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@daniel,

o.t.
 das ist der Kindergarten.

to. t.
sorry: fliege nicht, auch nicht brushless ;-)))

von halgo (Gast)


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Die Position des Schwerpunktes und der EWD hängen ja wohl in erster 
Linie vom verwendetem Profil und der Flügelform ab, daher lässt sich 
wohl ohne genaue Angaben welches Profil Du verwendest keine Aussage 
treffen.

Schwerpunkt wiederum hängt auch wieder vom EWD ab!

V-Leitwerk sorgt zwar für Eigenstabilität, aber hast Du schonmal ein 
echtes Flugzeug mit V-LW gesehen, mir persönlich gefällt das nicht (und 
man sieht es fast nur in Anfängermodellen!?).

Die V-Form des Flügels ist auch noch recht wichtig, gerade wenn die so 
einen vortrieb hast, zuviel V-Form ist aber auch wieder nichts! - Wenn 
Du einen Flächenstahl aus CFK nimmst kannst Du überhaupt keine V-Form 
machen - das Teil wird dann richtig frech! ;)

also, mehr infos und man kann Dir (vielleicht) helfen! ^^

von Karl H. (kbuchegg)


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halgo wrote:

> V-Leitwerk sorgt zwar für Eigenstabilität, aber hast Du schonmal ein
> echtes Flugzeug mit V-LW gesehen, mir persönlich gefällt das nicht

Du sprichst mir aus der Seele :-)
Mein Vater hingegen schwört darauf. Wohl auch weil es einfacher
zu fertigen und für den Transport leicht abnehmbar zu machen ist.

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Danke für die Checkliste.
In meinem Bauplan ist ein EWD von 2° angegeben, den werde ich dann wohl
auch nutzen. Naja Clark-Y wär ne Sache gewesen, aber ich will doch noch
irgendwo einen Anhaltspunkt ham.
Ja der Leitwerkshebel, das ist die einzige Sache bei der ich mir Sorgen
mach.
Ich hab keine Ahnung, wie da das Verhältnis sein muss.

Hm Motorsturz vielleicht 5°.

Und pro Tragfläche mach ich 20 Rippen. Das sollte ordentlich Festigkeit 
geben, weil 2mm Dämmplatten sind nicht so das Wahre, was 
Torsionsfestigkeit angeht. Als Holme verwende ich 8mm Buchenstäbe. 
Getreu dem Motto: Was sich biegt, bricht nicht.
Sonst mach ich mir keine großen Sorgen.

Was ist eigentlich so toll an zulaufenden Flächen, weil ich würde am
liebsten keine zulaufenden Rippen feilen wollen.
Ist das nur optischer oder auch technischer Natur?



MfG
Inox

von Karl H. (kbuchegg)


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Daniel B. wrote:

> Ja der Leitwerkshebel, das ist die einzige Sache bei der ich mir Sorgen
> mach.

Hab grad mal einen E-Segler nachgemessen, der hier so rumsteht.
Bei 2m50 Spannweite hab ich ca 70cm Leitwerkshebel ( vom Hauptholm
zur Mitte des Höhenruders).

Wenn du bei 2m Spannweite so um die 60cm bleibst wirds schon
in etwa hinkommen.

> Hm Motorsturz vielleicht 5°.

Klingt nicht schlecht. Auch hier kann man keine generellen
Werte angeben. Hängt vom Motor bzw. der kompletten Antriebseinheit
ab.

> Und pro Tragfläche mach ich 20 Rippen.

Also alle 10cm eine Rippe. Kommt hin.

> Was ist eigentlich so toll an zulaufenden Flächen, weil ich würde am
> liebsten keine zulaufenden Rippen feilen wollen.
> Ist das nur optischer oder auch technischer Natur?

Na ja.
Eine ideale Tragfläche hat eine elliptische Form (wie sie
die Spitfire hatte). Ist aber eine Heidenarbeit.

Ob du aber eine Rechteckfläche machst oder eine zulaufende
Trapezfläche ist dieselbe Arbeit. Die Rippen im Block schleifen
dann spielts keine Rolle ob du Trapez oder Rechteck machst.

(Block schleifen:
  jeweils die Wurzelrippe und die Endrippe aus Sperrholz machen.
  dazwischen dann die entsprechende Anzahl Balsastücke für die
  Rippen klemmen, den ganzen Block mit 2 langen Schrauben quer
  durch alle 'Rippen' sichern und in den Schraubstock klemmen.
  Zuerst mit dem Messer und dann mit Feile und Schleifklotz alles
  Überstehende wegschneiden, feilen schleifen, bis die Rippen
  fertig sind. Die meiste Arbeit ist das Anfertigen der Endrippen
  aus Sperrholz. Ist der Block erst zusammengestellt, dauerts keine
  halbe Stunde und du hast alle Rippen einer Fläche fertig.
  Auch die Aussparungen für die Holme kann man gleich im Block
  anbringen.
)

von halgo (Gast)


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>Naja Clark-Y wär ne Sache gewesen, aber ich will doch noch
>irgendwo einen Anhaltspunkt ham.

jaja, das gute alte Clark-Y ;)
Böse Zungen behaupten ja, dass man schon Fosilien von Flugsauriern 
gefunden hat, die das Clark-Y hatten :x

Ne mal im Ernst, durch die gerade Unterseite ist das Profil langsam und 
eher gemütlich, dafür ist es beim bauen recht einfach.

Styroflügel mit Abachi beplankt kämme für Dich nicht in Frage?

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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was ist deine Motivation dabei?

wiso hast du vor SELBST ein Flugzeig zu bauen?

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Kann man statt dem Depron auch einfach Folie auf die Rippen büglen? Und 
wie geht das überhaupt?

Ich hab Spaß am bauen.

Inox

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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ok das ist gut!

ich hab auch schon einige Modelle gebaut. ist allerdings schon eine 
Weile her.--> depron kenne ich nicht was ist das?

bei denjenigen wo ich aufs gewicht schauen muste habe ich immer direkt 
die rippenflügel mit folie bespannt. ist kein problem und sieht erst 
noch toll aus. besonders wen du dir mühe gibt beim flügel bau und sie 
wirklich schön werden kanste transparent folie nehmen. ganz toll wirds 
wen du die rippen aus CFK gewebe herstellst!!

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Ja als 15 Jähriger Schüler wird es mit CFK Gewebe en bissel Eng was das 
Geld angeht. Nachhilfe in sämtlichen Naturwissenschaften gebe ich erst 
nächtes Schuljahr ;)

Depron ist ein aufgeschäumtes Styrol-Polymer (Styropor^^) und ist sehr 
leicht. Wie ich nun aber festgestellt habe ist dieses 2mm Styropor so 
instabil, dass es mir schon fast sinnvoller erscheint die Flächen mit 
Papier zu bespannen (wesentlich höhere Zugfestigkeit). Hat eigentlich 
schonmal jemand en Flugzeug mit Papier bespannt? Würd aber lieber Folie 
draufziehen, weil es hübscher aussieht.

MfG
Inox

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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ok, kannst ja das CFK modell für dein übernächstes Projekt aufsparen.

das erste Modell ist eh schon zu Tode verurteilt! Hart aber wahr! von 
dem her ist eh besser wenn du am Anfang etwas günstiger Baust. Beachte: 
günstiger nicht BILLIGER!!!

ich würde dir empfehlen deine Flügel mit folie zu überziehen und zwar 
mit Bügelfolie und nicht mit selbstklebender folie!!!!

hast du schon mal Rippenflügel bespannt?

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Nein noch nicht, deswegen frage ich ja. Ich hab en Kumpel der wird mir 
da mit Rat und Tat beistehen, aber trotzdem will ich auch wissen wie es 
so in etwa funktioniert. Weil er hats bisher auch nur gesehen.

Und ich denk umso früher man anfängt zu bauen, umso größer ist die 
Chance, dass wenn ich mehr Erfahrung hab ein richtig gängiges Flugzeug 
zu bauen.
Trotzdem würde ich denken, da ich mich noch weitgehend an einen Bauplan 
halte, wid das schon. Ich bin in der Hinsicht absoluter Optimist.
Angefangen zu löten hab ich mit 10, jetzt kann ich von mir behaupten, 
dass ich ziemlich sauber löten kann und ich entwickel auch selbst analog 
und µC Schaltungen, die funktionieren. Platinen ätzen kann ich 
ebenfalls. Belichten tu ich immer mit ner Energiesprarlampe. Mein Tipp!


MfG
Inox

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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ja klar wird das. als ich mein ersten segler selbst gebaut habe bin ich 
weder nach einem bauplan vorgegangen noch habe ich was berechnet. ich 
habe rein "optisch konstruiert" böse zugen behaupten heute noch das er 
einem fligenden bachstein ähnelte :-) mit solchen Sprüchen musst du 
leben. aber geflogen ist er!!

Rippenflügel bespannen ist im grunde nicht schwierig. man braucht 
einfach sehr vile geduld! der Vorteil von Bügelfolie ist 1. viel 
einfacher zu verarbeiten als selbstklebende, wiegt weniger als 
selbstklebende, und ist erst noch günstiger (zumindest vor 10 Jahren)

man kann zuerste ein schönes passendes stück folie zb. für die Oberseite 
des flügels zuschneiden (grobbe umrisse) und danach auf den flügel legen 
und es genau anpassen. auf jeden fall immer genügend reseve material 
stehen lassen. abschneiden kannst du immer noch. ich habe meistens ca. 
20 bis 50mm über die Kannten stehen lassen, je nach bauteil und bauform 
des zu bespannenden Teils.
dan kommt ger grosse Vorteil der Bügelfolie zu Zuge.
Schtzfolie weg, die Folie schön ausrichten und mit dem Bügeleisen zuerst 
an den ecken Fixieren, nur kleine Punkte aufbügeln, die könnte man auch 
wieder lösen.

danach von der rumpfseite des flügels nach aussen arbeiten. beachte, 
dass du immer erst die folie vorn an der Nasenleiste, hinten an der 
abschlussleiste und dann an der folgenden Rippe festbügelst. danach 
kannst du die folie über dem zwischenraum (hohlraum der rippen) spannen, 
indem du sie mit eine Föhn (normaler haarfön geht auch) erwärmst.

das machst du bis das flügelende erreicht ist.....

ich würde dir ratenwenn du bügelfolie verwendest. ein Kleines 
folienbügeleisen anzuschaffen. mit dem bist du viel effizienter und 
genauer!!!

... und ärgere dich nicht wenn du wieder ein folie herunter reissen 
musst, das gehört dazu:-)

von qwertz (Gast)


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als ich damals angefangen habe - das war noch vor der heutigen 
Zeitrechnung - ging es mit einem "kleinen Uhu" los. Das war damals noch 
das Modell ohne dieses blauen Plasikrumpf sondern noch aus Holz!

Mit Papier bespannt man heute nicht mehr! - wenn es nostalgisch wirken 
soll, gibt es im Fachhandel Vlies (nur in weiß bzw. cremefabe), das habe 
ich mal auf ne MiniMoa benützt - sieht super aus!
Empfehlenswert wäre aber Folie, besorge Dir aber eine "ordentliche" 
Folie - die billigen taugen meist nichts und man muss sie mehrmals 
wieder runter reißen bevor es passt, beser ist da sowas wie Oracover 
o.ä.

Rippen macht man in Blockbauweise, ganz klar - anstelle von Schrauben 
nehme ich immer 2mm dicken Stahldraht den ich vorne etwas anspitze und 
dann mit dem Akkuschraube vorsichtig durch den Holzblock drehe (inkl. 
Sperrholzmusterrippe), man muss jedoch aufpassen dass man parallel bohrt 
und nicht schräg kommt. Anschließend die Balsarippen erst mit dem 
Handhobel, dann mir der Feile und zuletzt mit Schleifpapier an die 
Musterrippe die hinten und vorne am Block ist anpassen. Und leg auch mal 
ein Lineal über den Block um zu prüfen dass Du keinen "Buckel" im 
Rippelblock hast!

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Müssen die Tragflächen zulaufen und was macht es für einen Unterschied, 
wenn man es nicht macht?

MfG
Inox

von kartoffelsalat (Gast)


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Nein sie müssen nicht. aber sie können.

es gibt mehrere gründe für zulaufende Tragflächen. grundsätlich 
werdenzulaufende tragflächen gleichzeitig mit der flügelpfeilung 
verbunden. die flügelpfeilung verbessert die Aerodynamik. sie leiten 
denströmungsdruck an der Flügelnase besser ab und entlastet so material 
und konstruktion. gleichzeitig nimmt der auftrib ab, aber auch der 
luftwiderstand.

stark zulaufende Flügel werden vorallem bei akrobatikflugzeugen 
ingesetzt. man nent das flügeltiefe. so spricht man von der 
aussenflügeltiefe sowie von der innenflügeltiefe. eine kleine 
aussenflügeltiefe verringert die massenträgheit in der rumpfachse das 
flugzeug hat so einen erheblich besseres Rollverhalten. wiederum 
bedeutet eine grosse verjüngung des aussenflügels auch 
stabilitätsverluste am flügel sowie weniger auftrieb.

um den auftrieb zu erhalten muss also entsprchend der innenflügel 
vergrössert werden. dies ist aber auch nicht unbegrent möglich, denn, 
nimmt nämlich der Auftrieb am Aussenflügel gegenüber dem Innenflügel auf 
grund ungünstiger flächentiefe oder profilauslegung zu, so ist mit einem 
strömungsabriss zuerst am Aussenflügel zu rechnen.

deshalb ist im richtigen Leben eine sogenannte "eliptische 
Auftriebsverteilung" zu errechnen. ziel ist den belastungs Widerstand 
zum aussenflügel auf ein minimum zu reduzieren. der Auftrieb zum 
Außenflügel muss also elliptisch abnehmen, um den druckausgleich 
zwischen profilunterseite und Profiloberseite so gering wie möglich zu 
halten.

ich würde mich, vorallem beim ersten Selbstbau, an bauplänen oder 
anderen Modellen abstützen. damit kannst du dir eine Menge Arbeit und 
frust ersparen.

eine komplette Tragflächenberechnung würde alleine genug stoff für eine 
diplomarbeit mitsichbringen....

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Also ist es auch nicht unbedingt schlecht eine gerade tragfläche zu 
haben?

von Karl H. (kbuchegg)


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Daniel B. wrote:
> Also ist es auch nicht unbedingt schlecht eine gerade tragfläche zu
> haben?

Du machst dir im Moment zuviele Gedanken um Dinge, die dich zum
jetzigen Zeitpunkt nicht weiter bringen.

Deine erste Eigenbaukonstruktion wird sowieso keine sehr
guten Flugeigenschaften haben. Das sag ich nicht um dich
zu frustrieren oder mich über dich lustig zu machen. Das ist
einfach so. Die Auslegung eines Fliegers ist neben einiges
an Mathe auch viel Erfahrung und schwarze Magie. Ja es gibt
sogar sowas wie Modeströmungen. Vor 25 Jahren waren zb. bei
Motor-Kunstflugmaschienen relativ lange Leitwerkshebel modern.
Das war zwar gut für die Kursstabilität, schadete aber der
Wendigkeit. Also wurden sie wieder kürzer.

Orientier dich bei deinem ersten Flieger an bekannten
Konstruktionen und übernimm soviel du kannst von dort.
Da bleibt dann immer noch genug übrig, was deinem Flieger
den Garaus machen kann.

Oh. Und geh auch nicht davon aus, dass deine erste Eigenkonstruktion
ein langes Leben haben wird :-) (nur mal so gesagt um Frust zu
vermeiden)

PS: Ich bin immer noch der Meinung, dass du mit einem Baukasten
besser fahren würdest. Du wirst nämlich feststellen, dass dich
die ganzen Kleinigkeiten an die du jetzt nicht denkst ein
Vermögen kosten werden. Bei einem Baukasten hast du
 * all diese Kleinigkeiten schon drinn
 * ein Design, welches zumindest passabel fliegen wird
 * eine vernünftige Zusammenstellung von Materialien
 * erst mal das Problem weg, dass du die entstehenden Kräfte
   auch beherrschen und unter Kontrolle halten musst.
   So einfach ist das nämlich nicht "was sich biegt das bricht nicht"

Wenn du deinen ersten Flieger aus einem Baukasten (in Holzbauweise)
zusammengebaut hast, hast du schon etwas an Erfahrung, wie man an
die Dinge herangeht und wie konstruktive Auslegungen im Prinzip
aussehen, wo Verstärkungen hinmüssen, wie man eine Tragfläche
stabil, einigermassen verwindungssteif und trotzdem leicht hinkriegt,
etc.
Ich würde dir zu einem einfachen Baukasten raten:
Rechteckfläche, Holz-Kastenrumpf, so um die 2m Spannweite, wenn es
das Budget zulässt eher 2.5m und damit dann erst mal 1 oder 2 Saisonen
fliegen (soviel wie möglich). Beim Reparieren der Brüche
perfektionierst du dann deine Baukünste :-)
Dann kann man ja mal für den vorhandenen Rumpf eine komplett neue
Tragfläche aufbauen.

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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>
> PS: Ich bin immer noch der Meinung, dass du mit einem Baukasten
> besser fahren würdest. Du wirst nämlich feststellen, dass dich
> die ganzen Kleinigkeiten

Da stimme ich absolut zu!!

Mein erstes flugmodel war auch ein Holzbaukasten. Schau dir mal so einen 
Baukasten an. und zwar eben nicht das Billigste china exemplar wo du nur 
noch das kleberset aufbringen musst und die tragflächen besfestigen, 
dass würde mir ebenfalls keinen spass machen.

bei einem richtigen holzbaukasten erhälst du einen Haufen 
balsaholzblätter beschläge klötzchen, stängelchen und bestenfalls leicht 
vorgestanzte flügelrippen. du wirst feststellen das selbst der Aufbau 
eines solchen kastens nicht ganz "trivial" ist und noch genügend 
freiraum für deine persönlich konstrukteuren note gibt.

von Kartoffel S. (kartoffelsalat)


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von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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So heute habe ich alle Rippen gefertigt und mit dem Bau der ersten 
Tragfäche angefangen. Ich denk ich mach auch Bilder, die ich dann auf 
meiner page veröffentlichen werde mit Baubericht etc.

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