Hallo! In letzter Zeit habe ich wieder öfter in den Medien gehört, dass man beim Verzehr von Waldpilzen vorsichtig sein sollte. Schwangeren und Kindern wird sogar abgeraten, Waldpilze (und auch Beeren) zu essen! In Atomphysik habe ich mal gelernt, dass das alles übertrieben ist und dass die Angabe der Strahlung in becquerel/kilo nicht adäquat und aussagekräftig ist. Leider weiß ich nicht mehr genau, warum das so ist, obwohl ichs mal so logisch fand. Kennt sich da jemand aus?
>Schwangeren und Kindern wird sogar abgeraten, Waldpilze (und auch Beeren) >zu
essen!
Was natürlich auch an diversen Krankheitserregern sowie giftigen
Pilzen/Beeren liegen kann.
Abgesehen davon kann ich mir kaum vorstellen das man so viele
Pilze/Beeren essen kann, die ja auch nach gewisser Zeit wieder
ausgeschieden werden, dass man davon dauerhafte Schäden bekommen kann.
Gewisse Gebiete in denen das nicht so einfach ist sollten bekannt sein.
Bei einer Myocardszintigrafie wird dem Patienten radioaktives Thallium 210 mit einer Strahlungs (-dosis? -aktivität? Entschuldigung für die unexakte Bezeichnung) von 75 Megabequerel intravenös verabreicht. Das sind im Schnitt 75 Millionen Kernzerfälle in jeder Sekunde. Das Zeug wird etwa nach 6 h wieder ausgepinkelt. Gesund ist das zwar auch gerade nicht, aber die Pilzchen und Bärchen werden wohl nicht so heftig dreinschlagen. PS: Habe am Wochenende gerade weißrussische Pfifferlinge gegessen - lecker!
erst mal gibt es 3 Arten von Radioaktivem Zerfall. Der Alpha-Zerfall ist für den Körper ungefährlich, solange die Alpha-Teilchen nicht über die Nahrung in den Körper gelangen. Beta ist schon gefährlicher, weil die Elektronen beim Auftreffen auf Atome des Körpers an dem Molekülketten mechanische Schäden verursachen. Gamma ist die Gefährlichste, weil sie alles durchdringt und die Eiweißmoleküle aufspaltet. Innere Verbrennungen sind die Folge. Wie immer gilt auch hier ... Die Menge macht das Gift. In den 50 Jahren sind Mengen mehr an Strahlendem Material durch die oberirdischen Atombombentests über dem Globus verteilt worden. Das Problem ist die Wechselwirkung mit den heutigen, allgegenwärtigen Giften, Angefangen von Pflanzenschutzmitteln, über Weichmache in Kleidung, Nahrung und Kunststoffverpackungen ect.
Caesium - abgeschrieben aus Wikipedia: "Das bedeutendste künstliche Isotop ist der Beta- und Gammastrahler 137Cs mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren. Bekannt wurde es vor allem durch die radioaktive Belastung nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986. Besonders angereichert hat es sich in bestimmten Pilzen (beispielsweise Maronenröhrlinge in Süddeutschland und Österreich) und in Wildtieren (maßgeblich Schwarzwild, in welchem sich auch heute noch bis zu 9.000 Bq messen lassen (Süddeutschland, Schluchsee)). Der Grenzwert für Lebensmittel beträgt in der EU 600 Bq/kg." Demnach wäre vom seinerzeit in Tschernobyl fabrizierten Cs 137 in 8 Jahren immerhin schon die Hälfte zerfallen, somit leuchten die Pilze auch weiterhin im Dunkeln, solche Fungi-Laternen sind einfach eine kostengünstige und energiesparende Bereicherung für jeden Reihenhaus-Vorgarten ... Guten Appetit auch !
@ tex Also ich glaube mechanische Schäden an Molekülen, nennt man dann wohl chemisch. Und wenn du mir nen Atom mit Gamma-Zerfall zeigst blas ich dir ein, versprochen!
>Und wenn du mir nen Atom mit Gamma-Zerfall zeigst blas ich dir ein, >versprochen! Den Satz verstehe ich nicht, das dürfte doch beinahe jedes sein, zum Beispiel Cobalt60: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Cobalt_60.png Geblasen haben möchte ich trotzdem keinen, jedenfalls nicht von dir, wenn Hans dein richtiger Name ist :-P
tex wrote: > erst mal gibt es 3 Arten von Radioaktivem Zerfall. > Der Alpha-Zerfall ist für den Körper ungefährlich, solange die > Alpha-Teilchen nicht über die Nahrung in den Körper gelangen. und genau das ist das Problem bei den Pilzen. Alpha-Strahler strahlen zwar nur über sehr geringe Distanzen.... aber wenn so ein Strahler nicht gerade in einem riesigen Hohlkopf umherschwirrt, kann er dich trotzdem von innen verstrahlen.
tex wrote: > erst mal gibt es 3 Arten von Radioaktivem Zerfall. > Der Alpha-Zerfall ist für den Körper ungefährlich, solange die > Alpha-Teilchen nicht über die Nahrung in den Körper gelangen. Das ist der Punkt. So ein Alpha Strahler kommt sehr schnell in den Körper, z.B. als Staub über die Lunge. Nur wenn die ersteinmal drinnen sind, hast du ein Problem. Plutonium ist ein Alpha-Strahler. Abgesehen von seiner chemischen Toxität verbleibt Pu im Körper und wird nicht mehr ausgeschieden. Die meisten richtig gefährlichen Strahler sind Alpha-Strahler. Gamma-Strahlung ist bei einem Alpha-Zerfall immer dabei.
"Gamma-Strahlung ist bei einem Alpha-Zerfall immer dabei." Bei Beta-Zerfall auch.
"Die meisten richtig gefährlichen Strahler sind Alpha-Strahler." Neutronenquellen ( -bomben ) sind auch nicht zu verachten, haben zumindest den Vorteil, dass sie die Hardware weitestgehend unbeeinflusst lassen ...
Also ich hab mal nachgemessen bei Pilzen bei uns aus dem erzgebirgischen Wald. War keine messbare Strahlungserhöhung für beta und gamma im Vergleich zum Waldboden.
Pilze haben eine so hohe Radioaktivität, dass die UNO für Ahmadinedschad ein Sammelverbot erlassen hat.
>>Also ich hab mal nachgemessen bei Pilzen bei uns aus dem erzgebirgischen >>Wald. War keine messbare Strahlungserhöhung für beta und gamma im >>Vergleich zum Waldboden. Die meisten Pilze sind nach den gesetzlichen Grenzwerten unbedenklich (auch wenn das natürlich überhaupt nichts aussagt). Der am meisten betroffene Pilz ist unser leckerer Maronenröhrling. Wer Respekt vor der Strahlung hat, kann aber die Huthaut abziehen, da das Cäsium fast vollständig nur im braunen Farbstoff der Huthaut sitzt.
Paul Baumann wrote: > Das wäre dann eine Erklärung für den Ausdruck: "Atompilz" > ;-) > MfG Paul Hehe! :D Der gute Paul mal wieder.
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