In Zeiten knapper Ingenieursresourcen möchten viele Firmen Entwickler von 35h auf 40h umstellen. Leider führt das für die meisten dazu, daß sie von dem Mehrverdienst wenig haben, da sie infolge der Steuerprogression mehr abgezogen bekommen. Ein Single hat meisten ein zu versteuerndes EK, das schon im Bereich des Spitzensteuersatzes liegt. Von jedem Euro, den er mehr verdient, kommen nur con 55 Cent bei ihm an. Je mehr er also arbeitet, deste gringer ist der Nettostundensatz je Zeit. Nun habe ich die Rechnung von Seiten des AG aufgemacht und gezeigt, daß aufgrund der Fixkosten und der besseren Arbeitsplatzausnutzung die Firma einen finanziellen Vorteil druch Mehrarbeit hat, den sie an den Mitarbeiter weitergeben sollte. Die Aufwände für Schulungen bleiben ja gleich, auch geht in Besprechungen bei einem 35er dieselbe Zeit weg, wie bei einem 40er. Nur die Krankheiten dürften anteilig dieselben bleiben (geschätzt knapp 2 Wochen). Die effektiven Arbeitskosten für die Zeit, in der produktives geleistet werden kann, liegen bei allen Beispielen auf demselben Niveau von 65,- Euro, obwohl bei den Fällen der Längerarbeit ein höheres Brutto veranschlagt wurde. Der AN profitiert seinerseits dann noch von 2 weiteren Vorteilen: Das steigende Brutto schiebt ihn weit über die Bemessungsgrenzen, sodaß die Sozialbeträge gedeckelt sind und er hat anteilig weniger Anfahrtzeit (hier 2x 30min). Damit hat man einen überproportional steigenden Bruttoertrag, der auch wieder von der Steuer nur maximal zu 50% aufgezehrt werden kann. Somit sinkt der Nettostundensatz mit der Mehrarbeit nicht, sondern steigt sogar.
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Tippgeber wrote: > In Zeiten knapper Ingenieursresourcen möchten viele Firmen Entwickler > von 35h auf 40h umstellen. Aha... sowas gibt es noch, 35h?
Ja, Dank Betriebsrat. Viele Firmen haben Vereinbahrungen, daß ein gewisser Anteil 35h-Verträge sein muss. Wenn die dann hochstufen skalieren sie das Gehalt dann oft 8/7, was nur für die Firma gut ist. Die Alternative ist, nur 35h machen, dafür 10h in der WOche selbständig.
> Ja, Dank Betriebsrat.
Und die Arbeitslosen, die durch die 35h-Woche entstanden sind haben auch
keine Lobby - Dank Gewerkschaften und Betriebsräte!
Ja, leider gibt es noch die 35h-Woche. Frag mal bei Siemens nach. Du darfst aber gern (bezahlte oder gleitzeitfähige) Überstunden machen.
@ Panzer H. wie rechnen die denn bei siemens einfach das 35 Stunden gehalt + die % die es mehr sind auf 40 45 50 Stunden?
Ich wurde auch schon mal auf 40h umgestellt, nachdem ich zu Beginn 35 hatte. Ich habe 20% mehr gekriegt, obwohl nur 14 hätten sein müssen. War ne Gehaltserhöhung drin. Ist es denn wirklich ein Problem, dem Arbeitgeber das anzubieten? Da kann doch die Gewerkshcaft nichts dagegen haben , oder?
Stingl gab sein Bestes zum Besten: "> Ja, Dank Betriebsrat. Und die Arbeitslosen, die durch die 35h-Woche entstanden sind haben auch keine Lobby - Dank Gewerkschaften und Betriebsräte!" Recht hat unser oberbayerischer Durchblick-Fuzzy; wegen der besonders in der Ex-DDR grassierenden, extrem familienfeindlichen 35 Std.-Woche ( Frau v.d. Leyen beklagt's mehrfach täglich während ihrer Wickelpausen ), die es bekanntlich ja nur noch "drüben" gibt, gibt's dort auch so viel Arbeitslose ... Glauben heisst wissen !
Was haben denn die Betriebräte davon zu blocken, sollen sie doch froh sein, wenn Leute eingestellt werden. Wenn es knapp wird fliegen die wieder raus und die Stammbelegschaft bleibt. Wenn die Firma nicht einstellen dar,f lagern sie in den Osten aus. Ist das erst mal angefangen, ziehen sie es auch durch.
Oh man! Manche Leute haben ja offenbar ein Leben wie eine Ameise. Arbeiten arbeiten arbeiten. Meiner Meinung nach sollte man arbeiten um zu leben und nicht leben um zu arbeiten. Denkt mal drüber nach! Wie soll man denn sein Geld noch ausgeben, wenn man immer mehr arbeiten muss? Ich arbeite 40h/Woche. Mit Hin- und Rückfahrt und Pause ist man da 11h/pro Tag nur mit der Geldbeschaffung beschäftigt. Außerdem, wer von euch ist nach 6-7h konzentrierter Arbweit noch fähig was sinnvolles zu machen? Meetings kann man natürlich ohne Probleme 8h und mehr machen.
Ich kenn auch Firmen, da gibt es in unterschiedlichen Geschäftsbereichen entweder 40h-Woche (sehr kooperativer Betriebsrat, die 40h-Quote ist da weit überschritten) oder 35h-Woche (sehr restriktiver Betriebsrat, will unbedingt die Quote halten) für Ingenieure. Im Endeffekt arbeiten die Ings in beiden Geschäftsbereichen die gleiche Zeit. Während die einen sich mit einem vollen Zeitkonto, was sich kaum noch abfeiern lässt (weit über 100 Überstunden) quälen, kommen die anderen meist mit ihrem Zeitbudget klar (gut es gibt immer Ausnahmen, die der Firma dann Stunden schenken) und verdienen dabei noch mehr. Da gehen also die Anstrengungen des Betriebsrates gehörig nach hinten los. Bei Facharbeitern ist die 35h-Woche eigentlich ok.
>die der Firma dann Stunden schenken Das habe ich mir abgewöhnt! >Wie soll man denn sein Geld noch ausgeben, wenn man immer mehr arbeiten > muss? Och, das geht schon! So ein Einkaufsbummel mit der Freundin am Wochenende in Paris haut schon ordentlich rein :D >Ich arbeite 40h/Woche. Mit Hin- und Rückfahrt und Pause ist man da >11h/pro Tag nur mit der Geldbeschaffung beschäftigt. Das kann man besser machen: Entweder daheim im Büro bleiben und wenn zum Kunden, dann direkt vor der Hausüre eine Pension.
Ich habe die Grafik um einige Spalten erweitert und u.a. höhere Fixkosten für den Arbeitsplatz angesetzt. Nun kommt ein Stundensatz von gut 70 heraus, was mir realistischer erscheint. Die Bruttoverdienste sind nun so bemessen, daß alle Konfigurationen für den AG gleich teuer sind. In der ersten Spalte habe ich zudem den Stundenzahlen beispielhafte Länder zugeordnet. Jetzt wird klar, warum in Österreich weniger bezahlt wird und in der Schweiz mehr, als in Deutschland.
> In der ersten Spalte habe ich zudem den Stundenzahlen beispielhafte > Länder zugeordnet Aha, die Italiener arbeiten nur 32h die Woche. Iss klar! Dein Anliegen hat noch ein kleines Manko: Dein Chef muss mitspielen!
> Aha... sowas gibt es noch, 35h?
Ja sicher gibt es noch Verträge für 35h! Die tatsächliche Arbeitszeit
liegt dann aber fast immer über 40h, ohne Bezahlung der Überstunden.
Ingenieure müssen sich sowas gefallen lassen, weil sie sonst rausgemobbt
werden. Das Angebot an arbeitswilligen arbeitssuchenden Ingenieuren ist
eben so groß, dass sich die Arbeitgeber alles erlauben können! Der
massive Stellenabbau im Bereich der Ingenieure begann etwa im Jahr 2000
und es ist noch kein Ende in Sicht.
>Der massive Stellenabbau im Bereich der Ingenieure...
Haste dafür Referenzen oder spiegelt sich dein Schicksal hier wieder?
Wahrscheinlich erstgenanntes nicht, aber irgendwelche Binsenweisheiten
verbreiten zur Stimmungsmache. Sowas haben wir gern.
Ob es für Chefs besonders ratsam ist die Angst zu schüren möchte ich
bezweifeln. Wenn der Vertrag abgeändert werden soll auf eine andere
Wochenarbeitszeit würde ich auch gleich mal ne Gehaltserhöhung verlangen
um die Progression auszugleichen.
So schlecht gehts vielen Firmen nicht aber die Produktivitätssteigerung
auf die Beschäftigten ohne jeden substanziellen Grund und Beweis
vorzunehmen, bloß weil andere das auch so machen ist schon beinahe
kriminell.
So einfach ist das nicht! Daher habe ich immer zugesehen, dass ich sofort einen 40h-Vertrag bekomme und das auch gleich berücksichtigt wird. So kam ich immer mit wenig Überstunden aus.
>Wenn die dann hochstufen >skalieren sie das Gehalt dann oft 8/7, was nur für die Firma gut ist. Ich kenne eher den Fall, daß von 35h auf 40 h hochgestuft wird, bei gleichem Gehalt. Da hat der AG noch mehr davon. ;-)
Danke für den Tipp wollte ich nur nochmal sagen. Das hat mir sehr geholfen!