Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Leistungsangabe bei Batterien


von ... .. (Gast)


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Seit einiger Zeit setze ich hier nur noch Akkumulatoren ein, nachdem 
mich eine Vielzahl von "normalen Batterien" mehr als nur ein bischen 
enttäuscht haben.

Da kaufte ich vor knapp einem Jahr mehrere Packungen Micro-Batterien die 
extrem schnell ausliefen. Deren Leistungsfähigkeit könnte man mit einem 
Witz vergleichen. Ein MP3-Player liess sich mit einer einzelnen Batterie 
maximal 2 Stunden betreiben. Andere Batterien hingegen liessen den 
MP3-Player bis zu 5 Stunden funktionieren. Ganz anders die Akkus die ich 
kaufte.

Ich würde gerne wissen, an wen ich mich wenden muss, damit veranlasst 
wird, dass auf handelsüblichen Einweg-Batterien, Leistungsangaben 
aufgedruckt werden. Die Leistung variiert so stark, dass ich dies für 
notwendig halte. Es kann nicht angehen dass ich dazu genötigt werde erst 
zig Typen ausprobieren zu müssen.

Das gleiche gilt auch für die MP3-Player. Warum habe ich noch keinen 
MP3-Player gefunden auf dem ein Leistungsverbrauch angegeben ist. Nicht 
einmal die Händler sind in der Lage mir zu sagen, wie lange der Player 
mit einer einzelnen Batterie funktionieren wird. Normale Angaben, wie 
sie auf jedem 230 Volt Gerät zu finden sind, fehlen bei Batterien und 
MP3-Playern.

Gibt es nicht ein Gesetzt, dass vorschreibt, dass draufstehen muss, was 
drin ist??? Solche banalen Dinge scheinen zu viel verlangt zu sein.

von Peter (Gast)


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Entlich mal einer die das gleiche Problem hat, mich hat das auch schon 
gewunder. Beim Herstellen bekommt man Datenblätter zu den Batterien, 
leider nur bei Wenigen.

Eventuell unterschriften Sammeln und an die Verbauchtzentrale schreiben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Ich würde gerne wissen, an wen ich mich wenden muss, damit veranlasst
> wird, dass auf handelsüblichen Einweg-Batterien, Leistungsangaben
> aufgedruckt werden.

Das wäre eine Aufgabe für die für den Verbraucherschutz zuständigen 
EU-Kommissare.

Früher, also so in den 80er Jahren, hat übrigens Philips auf seine 
(Primär-) Batterien die Kapazität in mAh aufgedruckt, so jedenfalls 
erinnere ich mich an Alkali- und Zink-Kohlebatterien.

Das Problem bei so einer Kapazitätsangabe ist aber, daß die Kapazität 
bei unterschiedlicher Belastung stark schwankt. Eine Alkali-Batterie ist 
nicht hochstromtauglich, trotz in etwa vergleichbarer Kapazität wie ein 
NiMh-Akku gleicher Bauform liefert sie z.B. in Digitalkameras nur einen 
Bruchteil der eigentlich verfügbaren Energie.

Vor einigen Jahren hat mal die c't einen Batterie- und 
Akkuvergleichstest angestellt, bei dem Batterien und Akkus in der 
verbreiteten Bauform AA (LR6, Mignon) getestet wurden.

Heft 23/2002, S.192 und Heft 24/2002, S.170

von Elektorhasser.de (Gast)


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> Das Problem bei so einer Kapazitätsangabe ist aber, daß die Kapazität
> bei unterschiedlicher Belastung stark schwankt.

Das ist bei Akku's auch (aber nicht so ausgeprägt)

Also Kapazitätsangabe bei einem bestimmten Entnahmestrom.

Das Problem schreit nach einer Batterie-Entsafter Schalter.

Aber bitte nichts von Elektor.

von oszi40 (Gast)


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Wenn 2700mAh drauf stehen, sind noch lange nicht 2500 drin!

Es gibt nur wenige R6-Akkus, die halten, was aufgedruckt ist.
Selbst wenn der aufgedruckte Wert am Tag der Messung vorhanden ist, so 
kann bedingt durch Selbstentladung noch lange nicht garantiert werden, 
da diese Kapazität nach einer Woche noch zu 100% da ist.

Was soll der Hersteller dann draufdrucken ?
1.)Am 1.1.2008 hatte dieser Akku ...?
2.)Oder am 1.1.2009 wird er leer sein...

von avion23 (Gast)


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Hallo Markus,
es gibt im wesentlichen zwei Batterietypen:
- Zink-Kohle
- Alkaline

Verwend einfach die Alkaline Batterien. Die sind vom 
Preis-Leistungsverhältnis besser und haben >3x die Kapazität.

von Gast (Gast)


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@oszi

Primärbatterien haben eine sehr kleine Selbstentladung...

von Klaus (Gast)


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Klar, Alkaline Batterien ist wichtig.
Zinkkohle nimmt man praktisch nicht mehr.

Aber neben der unterschiedlichen Kapazität, auch unter den Alkaline 
Batterien spielt der Preis eine genausogrosse Rolle.

Es ist eben ein Unterschied, eine 8er Packung Mignon bei Aldi für 1,79 
zu bekommen oder die "guten" (?) Markendinger, 4 Stück für 6,49 .

Insofern sollte ein Vergleich --- der durchaus bei der Stiftung 
Warentest angeregt werden sollte --- nicht nur die Kapazität bei 3 
unterschiedlichen Entlade-Szenarien, sondern AUCH die Kosten (pro Wh) 
beinhalten.

Für spezielle Anwendungen, wo die Austauschkosten (Arbeitszeit) höher 
sind als die Batteriekosten selbst gibt es auch noch 
Lithium-Primärzellen. Diese haben extrem wenig Selbstentladung.

von Benedikt K. (benedikt)


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Klaus wrote:

> Es ist eben ein Unterschied, eine 8er Packung Mignon bei Aldi für 1,79
> zu bekommen oder die "guten" (?) Markendinger, 4 Stück für 6,49 .

Das stimmt leider nicht. Es gab mal einen Test, da waren 
interessanterweise die billigen (von Aldi oder Ikea glaube ich) ziemlich 
weit vorne, da diese eigentlich Markenbatterien waren die nur billig 
unter anderem Namen verkauft wurden.

von Klaus (Gast)


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Ja, das meinte ich doch!
Der Unterschied liegt ganz gewaltig im Preis pro Wh.

Aber dies an konkreten, handelsüblichen Batterien auszutesten, bei 
unterschiedlichen Belastungsarten (Entladekurven), das wäre eben eine 
Aufgabe für die "TEST" Zeitschrift.

von Peter (Gast)


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bei Akkus steht doch auche eine Kapaziät drauf, und diese gilt doch auch 
nicht bei jedem Entladestrom. Es ist doch heute so ziehmlich alles 
geregelt kann doch nicht so schwer sein festzulegen das die Kapazität 
bei 100mA ermittelt werden muss.
Jeder Herstellen gibt dann extra noch an für welchen Einsatzzweck die 
Dinger gut sind. z.b. Taschenlampe, MP3Player, Foto ...

von Wolf (Gast)


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> Normale Angaben, wie sie auf jedem 230 Volt Gerät zu finden sind...

Bei (elektronischen) Durchlauferhitzern z.B. steht nur deren 
Heizleistung drauf, was den Verbrauch der Steuerung betrifft, 
Fehlanzeige. Öffnet man das Gerät, sieht man einen Trafo für 400V primär 
und min. 2VA. Hier wird unterschlagen, daß dieses Teil nach 365 Tagen 
17,52kW nur für seine Ruhe verbraucht hat.

Extremes Beispiel bei einem Casio-Taschenrechner fx-82, erste Ausgabe:
Die original Casio-Batterien (84-07) sind enthalten, U=1,52V, als gäbe 
es für sie keine Selbstentladung und Alterung.
Die Hammer-Angabe auf dem Unterteil: 0.0007W

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Primärbatterien haben eine sehr kleine Selbstentladung...

Die haben vernünftige NiMh-Akkus (z.B. "eneloop" von Sanyo) auch.

> > Es ist eben ein Unterschied, eine 8er Packung Mignon bei Aldi für 1,79
> > zu bekommen oder die "guten" (?) Markendinger, 4 Stück für 6,49 .
>
> Das stimmt leider nicht. Es gab mal einen Test, da waren
> interessanterweise die billigen (von Aldi oder Ikea glaube ich) ziemlich
> weit vorne, da diese eigentlich Markenbatterien waren die nur billig
> unter anderem Namen verkauft wurden.

Das war der von mir weiter oben erwähnte Test in der c't. Die dort 
getesteten IKEA-Batterien wurden von Varta hergestellt.

von Wolf (Gast)


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> von Varta hergestellt.

Genau von diesem Hersteller hatte ich einen 10er-Pack.
Die blühten (unbenutzt) auf, bevor das Haltedatum erreicht war.

von Peter (Gast)


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@
> Bei (elektronischen) Durchlauferhitzern z.B. steht nur deren
> Heizleistung drauf, was den Verbrauch der Steuerung betrifft,
> Fehlanzeige. Öffnet man das Gerät, sieht man einen Trafo für 400V primär
>und min. 2VA. Hier wird unterschlagen, daß dieses Teil nach 365 Tagen
> 17,52kW nur für seine Ruhe verbraucht hat.

und wieviel ist das im Verhältniss wenn man jeden tag 20Liter Wasser um 
50Grad erhitzt? Ich schätze mal es sind unter 0.1%.
Und was ist an der Angabe von 21KW dann falsch, auch wenn es 21,004Watt 
sind, da darf man auch mal runden. Die 21KW beziehen sich ja auch auf 
230V wenn es mal 231 ist die gleiche Abweichung da.

von Klaus (Gast)


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Hallo Leute,

1.) Es geht hier um Batterien, nicht um Durchlauferhitzer.
2.) Besser wäre natürlich die Überschrift "Energiegehalt von Batterien" 
gewesen. Leistung ist Watt, Energie ist Ws oder Wh.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wattstunde

von ... .. (Gast)


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Natürlich wäre Energiegehalt beziehungsweise Kapazität genauer.

Natürlich ist mir bekannt dass die meisten Batterien wie auch Akkus eine 
Selbstentladung haben.

Die Behauptung die ich hier lass, dass ein Akku keine 2500 mAh haben 
muss nur weil es draufsteht, ist schon ziemlich ... heftig. Ich ging 
bisher davon aus, dass diese Angabe das Minimum einer neuwertigen Zelle 
darstellt. Aber dass es oft weniger ist ...

Ich erwarte selbstverständlich keine 100 % korrekten Werte, dass ginge 
sicher herstellungstechnisch auch gar nicht. Das Beispiel am 
Durchlauferhitzer zeigt, dass wenigstens eine ungefähre Angabe möglich 
ist.

Ich will nicht wissen ob ein MP3 Player 10 oder 11 oder 100 oder 110 mA 
verbraucht. Wenn da ca. 10 oder ca. 100 mA steht dann würde mich das 
schon zufrieden stimmen. Dann weiss man wie lange man mit einer 100 oder 
300 mAh Batterie auskommt. Bei höheren Lautstärken wird mehr Energie 
verbraucht. Ebenso bei einer eventuell vorhandenen und aktivierten 
Hintergrundbeleuchtung. Auch klar.

Dass ALDI und Co Überproduktionen kaufen und/oder mit eigenem Label 
versehen lassen sollte auch nahezu jedem bekannt sein. Und auch das ist 
Ärgerlich. Billig heist nicht automatisch schlecht. Umso mehr ärgert es 
mich wenn man das weiss und dann doch mal die Katze im Sack kauft und 
die Batterien dann, wie hier auch geschrieben, schon vor Ablauf des MHD 
anfangen grösser zu werden.

von Kupfer Michi (Gast)


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>Die blühten (unbenutzt) auf, bevor das Haltedatum erreicht war

Ich hab mal in einer Schublade einen Satz UCAR Alkaline LR6/AA Batterien 
gefunden. Waren mindestens 19 Jahre alte!

Einige tun jetzt in einer Fernbedienung schon seit 1/2 Jahr immer noch 
ihren Dienst...

von Wolf (Gast)


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Kupfer Michi,
über solche positiven Überraschungen freut sich der Mensch viel zu 
selten.
Der Ärger über schlechte Ware geht auch vorbei. Bei der nächsten 
Kaufentscheidung ist man auch nicht schlauer.

von Wolf (Gast)


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Peter,
> Die 21KW beziehen sich ja auch auf
> 230V wenn es mal 231 ist die gleiche Abweichung da.

Wenn du den Faktor 1,73 (Wurzel aus 3) bei der Betriebsspannung nicht 
erwähnst, darf ein Batteriehersteller auch so Einiges unerwähnt lassen.
Spätestens der Elektriker klärt den ahnungslosen Käufer auf.

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