Forum: Offtopic Synchronmotor fällt aus dem Tritt, Polradwinkel zu gross


von daniel (Gast)


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Hallo,

nun liest man immer wieder die SyM-Maschine würde dann schlagartig
stehen bleiben. Mein Hirnsimulator folgt nicht ganz dieser Ansicht,
immerhin hat so ein Läufer immense Rotationsenergie.
Im Internet finden sich auch keine Videos dazu. Klar das ist
ein destruktiver Zustand und wird nicht unbedingt nur zu Lernzwecken
mal angefahren .. aber bei kleinen Leistungen ist es wahrscheinlich
dennoch vorführbar?
Kennt jemand eine Quelle wo man das anschauen kann?

grüsse, daniel

von 3374 (Gast)


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Den grossen Polradwinkel erreichst du nur mit einem grossen Drehmoment. 
Klar, dass dann die Maschine steht. Wie man das Simulieren kann ? Den 
Motor mit viel weniger Spannung betreiben, zb einen Netzmotor an 24V. zB 
einen 3phasen Variac dazwischen.

von daniel (Gast)


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>Den grossen Polradwinkel erreichst du nur mit einem grossen Drehmoment.
>Klar, dass dann die Maschine steht.

Ich stelle mir das so vor:
Die Belastung wächst (Lastmoment steigt an), Polradwinkel vergrössert
sich .. ABER es ist der Winkel der sich vergrössert, dh die Drehzahl
ist immer noch dieselbe! Daraus folgt, dass die Rotationsenergie
kein bischen weniger geworden ist. Wenn Polradwinkel 90° hinterher
ist, soll die Maschine schlagartig stehen bleiben .. was ist
denn mit der Trägheit des Rotors? Überträgt sich der (rotations)Impuls
auf den Stator und zerlegt diesen?

Ich hab mehr Fragen als Antworten :)

Grüsse, daniel

von Peter X. (vielfrass)


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Wenn das abgenommene Drehmoment grösser als das Kippmoment ist, fällt ab 
diesem Punkt die Drehmoment/Polradwinkelkurve. Ab diesem Punkt ist es 
ein sich selbstverstärkendes Ereignis. Der Polradwinkel steigt weiter, 
das entnehmbare Drehmoment sinkt. Die Maschine verliert an Drehzahl. Der 
Motor kommt aus dem Tritt und bleibt inerhalb von Sekunden laut 
vibrierend stehen.

von daniel (Gast)


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Danke Dir!

>Ab diesem Punkt ist es
>ein sich selbstverstärkendes Ereignis. Der Polradwinkel steigt weiter,
>das entnehmbare Drehmoment sinkt.

Das Umkippen ist quasi dann ein Verlieren des Haltes des Läufer-
magnetpols mit dem magnetisch entgegengesetzen rotierenden Pol.
Das "rutscht" bis zum nächsten möglichen "Haltepunkt"
(wenn sie direkt übereinander sind). Aber aufgrund vom
bestendem Lastmoment passiert das Durchrutschen nochmal.
Der Polradwinkel fällt wahrscheinlich nicht gleichmässig runter,
sondern treppenförmig, mit Abflachung am Haltepunkten.

@ Peter X
Wie Du schreibst, schliesse ich, dass Du es miterlebt hast :)

Wäre cool wenn jemand eine Videosequenz irgendwo im Netz kennt
und einen Link gibt.

grüsse, daniel

von Peter X. (vielfrass)


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@daniel (Gast)

1. Wie währe es, wenn du es mal simulieren würdest. Nur mal so als 
Anregung.

2. Das ein Synchronmotor ausser Tritt gerät habe ich noch nicht erlebt. 
Aber das Gegenteil, wie ein Synchrongenerator, der ins Netz einspeist 
ausser Tritt gerät. Macht dann ein paar Sekunden rappelnde Geräusche, 
alle Anzeigen zeigen wilde Werte, man wird nervös und haut auf 
"NOTAUS"...

von Uhu U. (uhu)


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Peter X. wrote:

> 2. Das ein Synchronmotor ausser Tritt gerät habe ich noch nicht erlebt.
> Aber das Gegenteil, wie ein Synchrongenerator, der ins Netz einspeist
> ausser Tritt gerät. Macht dann ein paar Sekunden rappelnde Geräusche,
> alle Anzeigen zeigen wilde Werte, man wird nervös und haut auf
> "NOTAUS"...

Doch, das geht.

Meine Eltern hatte eine uralte anloge, netzbetriebene Uhr. Der Antrieb 
war ein kleiner Synchronmotor, der über einen kleinen Federmechanismus 
angeworfen werden konnte.

Wenn man den Sekundenzeiger mit dem Finger nur leicht behindert hat, 
ohne ihn zu stoppen, blieb der Motor einfach stehen.

Man konnte den Motor aber auch - über den Sehundenzeiger - rückwärts 
anwerfen. Den Quatsch konnte ich mir natürlich nicht verkneifen...

von daniel (Gast)


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>1. Wie währe es, wenn du es mal simulieren würdest. Nur mal so als
>Anregung.

mit was simuliert man das am besten?
ich hab bis jetzt nur "simple" Sachen mit LTSpice simuliert.

>2. Das ein Synchronmotor ausser Tritt gerät habe ich noch nicht erlebt.
>Aber das Gegenteil, wie ein Synchrongenerator, der ins Netz einspeist
>ausser Tritt gerät. Macht dann ein paar Sekunden rappelnde Geräusche,
>alle Anzeigen zeigen wilde Werte, man wird nervös und haut auf
>"NOTAUS"...

ahja Dunkelschaltung und Hellschaltung hab ich mir gestern angeschaut.
Wahrscheinlich trennt NOTAUS die 3 Phasen des Generators vom Netz.

Ich bin noch dabei mir einen Überblick über SyM zu machen.
Die Zeigerdiagrame scheinen da auch sehr vielfältig zu sein.
Apropos gibt es im Netz irgendwo umfangreiche Erklärungen
zu diesen Zeigerdiagrammen? Ich finde, dass manche Erklärungen
die Sache unnötig verkomplizieren, indem nicht mal steht ob
es sich um Strangspannung oder Leiterspannung handelt.
Oder plötzlich unerklärte Variablen auftauchen.


gruss, daniel

von Peter X. (vielfrass)


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Uhu Uhuhu wrote:
> Meine Eltern hatte eine uralte anloge, netzbetriebene Uhr. Der Antrieb
> war ein kleiner Synchronmotor, der über einen kleinen Federmechanismus
> angeworfen werden konnte.
>
> Wenn man den Sekundenzeiger mit dem Finger nur leicht behindert hat,
> ohne ihn zu stoppen, blieb der Motor einfach stehen.
>
> Man konnte den Motor aber auch - über den Sehundenzeiger - rückwärts
> anwerfen. Den Quatsch konnte ich mir natürlich nicht verkneifen...

@Uhu Uhuhu (uhu)
   du warst halt immer schon ein kleiner Schlingel   ;-)
Das kann man ja auch an deinen Antworten zu diversen Threads ablesen...

von Kugi (Gast)


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brauche dringend hilfe habe morgen ein referat über synchronmaschinen 
und kenn mich beim polradwinkel nicht wirklich aus. Was is der genau und 
was ist Rotor Stator DRehfeld und Polrad und was dreht sich alles? bitte 
helft mir brauch dringend antwoten

lg Kugi

von aha (Gast)


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Polradwinkel. Du laeufst mit dem Feld mit und betrachtest die 
mechanische  Verschiebung zwischen Feld und Rotor. Wobei zwischen Polen 
gleicher Richtung 2 Pi liegen und nicht etwa der geometische Winkel. 
/der kann viel kleiner sein falls es eine mehrpolige Maschine ist.

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