Hallo! Ich plane derzeit mit einem Freund zusammen einen möglichst kleinen Verstärker auf Basis des TPA3106D von TI zu bauen. Das ist ein kleiner IC, der einen Mono Class-D Verstärker enthält, sich mit knapp 12 bis 25V gut betreiben lässt und 40W (36,7W Spitzenleistung hatte ich gemessen kurz bevor die Schutzschaltung ihn abgeschaltet hat) macht. Wirkungsgrad und Klirrfaktor sind entsprechend hoch. Ca. 92% verspricht das Datenblatt beim Wirkungsgrad. Der Klirrfaktor ist - finde ich zumindest - garnicht soo schlecht wie ich es erwartet hätte. Natürlich kein Vergleich gegen eine vernünfitge AB-Endstufe, aber wenn die Schallwandler nicht all zu hochwertig sind, sollte es passen. Der Vorverstärker (20 bis 37dB, in 4 Stufen wählbar) ist auch schon drin. Wir haben nun schon seit einigen Monaten einen funktionsfähigen Prototyp auf einer 50x50mm großen Platine aufgebaut und sind gerade dabei zwei weitere, diesmal allerdings 60x60mm, zu löten. Bilder vom Prototyp (ja, wir hatten kaum ein SMD Bauteil da, und uns keine Mühe gegeben): http://www.nilsschneider.net/electronics/wuerfel2/bilder/proto1_1.jpg http://www.nilsschneider.net/electronics/wuerfel2/bilder/proto1_2.jpg Der Vorteil der 60x60mm Version liegt im Moment darin, dass dort alle Bedienelemente an einer Kante angeordnet sind. Dies würde ich nun jedoch gerne wieder auf 50x50mm quetschen, oder gerne noch kleiner. Dazu wäre es meiner Meinung nach sinnvoll eine doppelseitige Platine zu entwickeln. Die würde ich dann gerne fertigen lassen. Hier wäre auch meine erste Frage: Hätte jemand Interesse an einer Sammelbestellung der Platinen (womöglich sogar inkl. Bauteile)? Ich schätze, dass es ab ca. 10 Platinen halbwegs günstig (~ 8€/Platine) wird. Nun stehe ich allerdings vor zwei Problemen, die zwar durchaus einfach zu lösen sind, aber vielleicht mit eurer Hilfe noch besser gelöst werden könnten: 1. Der Ein/Ausschalter. Der TPA3106D besitzt einen !SHUTDOWN Pin. Ein Highpegel dort, ruhig über 100kΩ an VCC, schaltet ihn ein. Masse entsprechend aus. Das ist im Moment über einen Kippschalter gelöst, da Reichelt dort einen im Angebot hat, den man gewinkelt auf der Platine befestigen kann - der ist allerdings Riesig (im Prototyp ists noch ein Schiebeschalter). Hier fände ich einen Taster mit FlipFlop schöner. Allerdings ist so ein CMOS FlipFlop vergleichsweise riesig - hat da jemand eine winzige Schaltung, die evtl sogar nur mit ein paar Transistoren auskommt und beim Anlegen der Spannung definitiv auf Low geht, sodass der Verstärker nicht ungewollt angeschaltet wird? Versorgungsspannung dafür würde allerdings stark schwanken (12V bis 25V). 2. Akku als Energiequelle. Da sollte es schon LiIon oder Polymer sein. Da habe ich mir bisher noch kaum Gedanken gemacht. Mein Freund bastelt im Moment eine Schaltung, die sieben Handyakkus einzeln läd und über Relais in Reihe schaltet um den Verstärker zu versorgen. Damit ist die Schaltung allerdings mehr als vier mal so groß wie der Verstärker selber. Vielleicht mag sich darüber ja jemand Gedanken machen. Nennausgangsspannung sollte 25V bei 1..2A sein. Vielleicht über DC/DC-Wandler (muss ja nichtmal sonderlich stabilisiert sein). Wozu das ganze? Wir haben vor das ganze in Lautsprecherboxen einzubauen (oder die auch gleich selbst zu bauen). Als aktiver Lautsprecher für Unterwegs. Gibt sicher auch noch andere Anwendungen. Sollte die Platine wirklich industriell gefertigt werden, werde ich sie universal gestalten, also so gut wie alles über Pinheader herausführen, sodass man auch nicht zwingend Poti und Buchse direkt auf der Platine verlöten muss. Dann werde ich auch vorsehen, dass sich mehrere Platinen (wobei die zusätzlichen dann ICs + ein paar 0603 Bauteile enthalten werden) aufeinanderstecken lassen. Man kann nämlich mehrere TPA3106D miteinander verbinden und so die Leistungen addieren. Soweit erstmal, hoffe das war nicht zu viel. Würde mich über Feedback freuen! Nils Der TPA3106D bei TI: http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa3106d1.html
wo gibts den, wie ist der klirrfaktor?
von ELV gibts einen ähnlichen digitalen Verstärker, 2*15W aus einem kleinen SMD-IC, ebenfalls 9-13V Versorgung http://www.elv-downloads.de/service/manuals/T30/38007-Verstaerker-T-30.pdf IC-Bezeichnung: TA1101B Hersteller Tripath
Bass: Ich verbaue momentan Samples. Wenn der nächste Prototyp fertig ist, werde ich ihn mal an die Klirrfaktormessbrücke anschließen eine hoffentliche schöne Kurve aufnehmen. Christoph: Danke für den Link! Ja, sowas soll es im Prinzip werden. Nur winzig und Mono. Ich habe jetzt ein vorläufiges doppelseitiges Layout auf 40x40mm mit Taster als Ein/Aus-Schalter gebastelt. Das werde ich die nächsten Tage noch etwas abrunden. Eingang, Poti, LEDs (Betriebs- und Überlastanzeige) sowie Ein/Aus-Taster sind nun an einer Seite, je eine Klemme für Lautsprecher und Betriebsspannung an der gegenüberliegenden Seite. Wenn das schon wer bauen möchte, kann ich die Eagledateien mailen. Das FlipFlop am Taster ist jedoch noch nicht dimensioniert. Bis auf den TPA3106D und die 3,5mm SMD Buchse müssten alle Bauteile bei Reichelt erhältlich sein. Die restlichen Bauteile kosten dann ca. 10 bis 15 €. http://www.nilsschneider.net/electronics/wuerfel2/bilder/wuerfel_40x40.jpg
Hallo Nils, hast Du den Amp mal vermessen? Ich hab leider meine HP 333A Meßbrücke verkauft... Das Flip-Flop würde ich durch den ATtiny ersetzen - ist kleiner. Ist der Ein/Aus Schalter jetzt einer, wo die Versorgungsspannung einfach abgeschaltet wird? Ein Problem sehe ich noch im Poti - wie stellst Du sicher, daß der linke und der rechte Kanal gleich laut sind? Bin am überlegen, mir auch für zuhause einen Digitalverstärker zu bauen. Das Problem sehe ich nur in der fehlenden Rückkopplung wie bei jedem AB-Verstärker, womit jede Schwankung in der Versorgungsspannung voll durchschlägt. Kann man das Problem in den Griff bekommen?
>Das Problem sehe ich nur in der fehlenden Rückkopplung wie bei jedem >AB-Verstärker... Gegenkopplung ist vorhanden. Siehe Blockschaltbild der Innenschaltung im Datenblatt auf Seite6. (Gaincontrol)
Oha, die Gain Control hatte ich übersehen. Die ist nämlich intern, bei AB ist die Rückkopplung ja nach den Filtern am Ausgang angeschlossen. Haben die alle Class-D Amps? Dann steht ja dem Design fast nix mehr im Wege. Eine Frage noch: warum sind das alles BTL Chips? Liegt das daran, daß man mit 12V schon Großes erreichen kann?
Alexander S. wrote: > Eine Frage noch: warum sind das alles BTL Chips? Liegt das daran, daß > man mit 12V schon Großes erreichen kann? Weil bei einer Halbbrücke + niedrigen Frequenzen Energie z.b. bei einer positiven Halbwelle von der positiven Versorgung in die Negative gepumpt wird - unnötig große Elkos müssten die rückfließende Energie puffern - zu teuer.
>Eine Frage noch: warum sind das alles BTL Chips?
Und weil Du sonst die "vollen" 200..300Khz im Auskoppel-C umladen
müsstest und immer auf ein Ausgangsfilter angewiesen wärst.
Bei der Brückenschaltung hier liegt die Oszillatorfrequenz gleichphasig
an den Ausgängen an und Du hast praktisch keinen HF-Stromfluss, wenn
nicht ausgesteuert wird. (Datenblatt Seite16 Fig.27)
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man sich also die teuren und
großen Induktivitäten am Ausgang sparen.
Ich meinte ja nicht +12V und GND sondern eine +- Versorgung wie bei analogen AB Verstärkern. Da spart man sich pro Kanal die Hälfte an Transistoren, braucht aber eine zweite Versorgung.
Da gilt das von smatlock gesagte aber genauso.
smatlock -> smatlok sry.
Bei klassischen Verstärkern entlade ich doch bei einer pos. Halbwelle nur die pos. Versorgung. Die Negative bleibt, wo sie ist. Dann wäre das Konzept bei analogen Verstärkern auch besser. Irgendwas stimmt doch net. M.W. ist BTL nur zur Leistungserhöhung bei gegebener Spannungsversorgung gut, da nun U anstatt U/2 zur Verfügung steht. Beie analogen Verstärkern hab ich ja auch nur U, obwohl die Versorgung 2*U ist. Die Gleichspannungsauskopplung ist mir klar, gibts oft bei PC Boxen.
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