Spannende Sache. Könnte man so ein Ding (kostet nur 140 euro) nicht für ein µC Projekt missbrauchen? http://www.computerbild.de/videos/GC-2008-Stirnband-liest-Gedanken_3262094.html
Vorsicht, das hat nicht viel mit Gedankenkraft zu tun. Vielmehr fängt das Ding Muskelstimulationen und andere Auswirkungen ab. Ansonsten: http://www.heise.de/newsticker/Gedankensteuerung-fuer-Computerspiele--/meldung/104618 Ich kann mich dunkel an eine Reportage erinnern, in der eine Universität mal eine Schnittstelle vorgestellt hat, die tatsächlich mit Gedanken bedient wurde. Dazu waren allerdings etliche Ableitungen am Kopf mitsamt leistungsfähigem Rechner nötig (--> EEG). Und vielmehr als zwei Befehlsmuster konnte man da nicht auseinanderhalten. Das war vor etwa nem halben Jahr -- und da soll dann eine zivile Firma so schnell das Prinzip zur Perfektion getrieben haben..? Ne, die kochen auch nur mit Wasser :-}
Musste man dafuer nicht sogar Elektroden ins Hirn schiessen? http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,303641,00.html
Aber bei Protesen funktioniert das ja ganz gut, oder? Und da werden ja die mV Impulse direkt vom Nerv ausgewertet. Ist das Messen direkt vom Hirn da so viel komplexer? Klingt jetzt vielleicht etwas weit her geholt, aber muss man nicht viel mehr wisssen WO man misst als WAS man misst? Denn alles im Gehirn passiert ja immer nur in bestimmten Zentren. MFG
Daniel V. wrote: > Aber bei Protesen funktioniert das ja ganz gut, oder? Und da werden ja > die mV Impulse direkt vom Nerv ausgewertet. Vorsicht -- auch da werden meistens Impulse in Muskeln ausgewertet. Der Witz bei Protesen ist ja, dass z.B. die Muskeln für die Finger im Unterarm sitzen. Die Muskeln "für" den Unterarm sind im Oberarm. Die für den Oberarm liegen in Brust und Schulter etc... > Ist das Messen direkt vom Hirn da so viel komplexer? Klingt jetzt > vielleicht etwas weit her geholt, aber muss man nicht viel mehr wisssen > WO man misst als WAS man misst? Denn alles im Gehirn passiert ja immer > nur in bestimmten Zentren. Auch das. Messen kann man viel, aber man muss das Gemessene ja auch beeinflussen. Dieser Versuch, den ich meinte, da konnte der Proband zwischen zwei Zuständen unterscheiden! Ich meine, es gibt im Hirn ja nicht den "Jetzt-den-kleinen-Finger-nach-vorne-knick"-Punkt, aus dem ich Ströme ableiten kann :-)
Sven Pauli wrote: Ich meine, es gibt im Hirn ja > nicht den "Jetzt-den-kleinen-Finger-nach-vorne-knick"-Punkt, aus dem ich > Ströme ableiten kann :-) Überredet, war vielleicht ewtwas überzogen vereinfacht :)
Jepp, ich komme aus der Branche und kann bestätigen dass das Nepp zu sein scheint. Die werten anscheinend elektromyographische Potentiale aus, nicht die Schwingungen des EEGs. Es gibt Interfaces die bestimmte Steuerleistungen direkt aus dem EEG abgreifen können, das ganze ist aber noch recht langsam. Da ist man mit ner normalen Maus schneller. Die ganzen erhältlichen Prothesen funktionieren auch nur mit den Potentialen von peripheren Nerven etc., nicht mit dem Gehirn. Die Lokalisation von Aktivität ist aber zum Beispiel für motorische Aktivität nicht so supertoll. Es gibt zwa diesen Homunkulus, die topographische Abbildung der meisten Muskeln auf der Hirnrinde, aber das ist relativ grob und unspezifisch, da die Bewegung der vielen Muskeln nahezu immer erst durch Rückkopplungen mit subkortikalen Gebieten entstehen. Die Rinde selbst kodiert eher für übergeordnetere Dinge an der Bewegung als für die Potentiale für jeden Muskel bei jeder Bewegung. An der Stelle sollte man auch anmerken, dass die Elektroden die die da zu nehmen scheinen vermutlich gar nicht für EEGs geignet sind, da der Kontakt zu schlecht sein dürfte. Die können wahrscheinlich tatsächlich nur Muskelaktivität aufsammeln.
Dann ist die Aussage von Computer Spiele: "Dieses Stirnband setzt Gehirnströme in Tastaturbefehle um. Angeblich soll man damit sogar Actionspiele steuern können." Also falsch?
Schwer zu sagen. Gehirnströme im eigentlichen Sinn sind es nicht, aber der Begriff ist ja nicht definiert. Ist in etwa soviel wert wie "Das neue Ariel: 50% weißere Wäsche"
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