Hallo Alle Beisammen! Ich hoffe mein Anliegen ist nicht zu off-topic, aber da Ihr stets so tolle Fachwissens-Tipps gebt, dachte ich mir, dass Ihr mir vielleicht auch bezüglich der folgenden Fragestellung helfen könnt: Ich möchte mir ein neues DMM zulegen. Im Laufe der Recherchen bin ich in verschiedenen Foren über mehrere Kommentare gestossen, dass je nach Hersteller die Genauigkeitsangaben ein "dehnbarer" Begriff sein sollen. Da ich keine Fehlinvestition tätigen möchte, wäre ich um weiterhelfende Tipps und Produktratschläge bezüglich der von mir favorisierten Produkte sehr dankbar. (PS: Vielerorts wird vehement für die Marke Fluke votiert, wahrscheinlich aus Profisicht auch aus gutem Grund. Da diese Produkte aber meist leider weit über meinem Investitionsrahmen liegen, bringen mir gut gemeinte Ratschläge, dass ich ein Fluke-Gerät kaufen soll, eher wenig.) Kriterien, wie Wasserdichtheit, Baustellentauglichkeit, Robustheit spielen für mich eigentlich keine Rolle. Schwerpunkt ist die Genauigkeit (eher für den elektronikbereich und nicht "elektrik") und zusätzlich die Funktionsvielfalt. Nach meinen Abklärungen habe ich zwei Marken bzw. Geräte aufgrund des Preisleistungsverhältnis und meinem Budget ins Auge gefasst. Amprobe (Meterman) und Extech. Grundsätzlich wäre ich sehr am Amprobe 38XR-A Digitalmultimeter interessiert: Shortdoc: http://www.amprobe.eu/de_DE/downloadfile/26/beschreibung_1/ Manual (ausführliche Messwertfehler auf S. 12): http://www.amprobe.eu/de_DE/downloadfile/26/anleitung_1/ (alternativ käme ev. auch das günstigere 37XR-A in Frage) Nun habe ich aber beim Recherchieren noch die Geräte von Extech gesehen, insbesondere EX530 (oder alternativ, das etwas weniger genaue EX520) Shortdoc: http://www.extech.com/instruments/resources/datasheets/EX500seriesdata.pdf Manual ex530 (ausführliche Messwertfehler auf S. 14) http://www.extech.com/instruments/resources/manuals/EX530_UM.pdf Manual ex520 (auführliche Messwertfehler auf S. 12) http://www.extech.com/instruments/resources/manuals/EX520_UM.pdf Auf dem Papier hätten die Extech Geräte zwar etwas weniger Funktionen, dafür aber eine höhere Genauigkeit (sogar für diese Preisklasse nach meinem Gefühl eher überdurchschnittlich). ........................................................................ ........................................................................ ......................... Nun habe ich aber wie eingangs erwähnt gelesen (teils auch hier im Forum), dass gewisse Marken die angegebenen Genauigkeitstoleranzen anscheinend in der Praxis nicht wirklich erreichen. So soll anscheinend unter anderem Extech trotz vielversprechenden Genauigkeitstoleranzen nicht an Geräte wie Amprobe (Meterman) herankommen, wenn es um die tatsächliche Messgenauigkeit geht, auch wenn Datenblätter anderes suggerieren. Kann das jemand bestätigen, widerlegen oder weitere Infos dazugeben? gibt es noch weitere wichtige Kriterien, welche ich in Bezug auf die vorliegende Produktauswahl beachten müsste? ........................................................................ ........................................................................ ........................ Ich habe diesbezüglich auch einige Berechnungen zu veranschaulichenden Vergleichszwecken angestellt, die ich bei Bedarf noch mit ins Forum stellen könnte (In Bezug auf die Digits fiel mir auch noch auf, dass die Messwertbereichsgrenzen, counts und displaystellen das Vergleichsresultat ebenfalls recht beeinflussen) Bei beispielsweisen 1.5V und 12V DC erscheinen mir die Unterschiede vernachlässigbar. Bei beispielsweisen 95mA DC sind da schon deutliche Unterschiede:+- 0.53 (38xr-a), +- 1.3 (Ex520) und +- 0.98 (EX530) [Wobei hier die Bereichsgrenzen noch etwas ins Gewicht fielen] Bei beispielsweisen 28.7kOhm ergeben sich ebenfalls deutliche Unterschiede: +- 0.20 (38xr-a), +- 0.13 (Ex520) und +- 0.090 (Ex530) Für Eure geschätzte Hilfe und Ratschläge danke ich Euch schon im Voraus MfG rocksteady
> gibt es noch weitere wichtige Kriterien, welche ich in Bezug auf die > vorliegende Produktauswahl beachten müsste? Ja, dass du überhaupt einen Händler findest, der dir das jeweilige Gerät verkauft. Deutsche Distributoren zieren sich ungemein "an Privat" zu verkaufen. Spätestens wenn du von außerhalb der EU importieren musst, können die Versandkosten und Steuer den Spaß verderben.
Ich habe hier ein Fluke 8020A, Baujahr so um 1978. Bei der Kalibrierung hat sich herausgestellt, dass in allen Gleichspannungsmessbereichen alle 3 1/2 Digits signifikant sind. Das nenne ich doch mal Stabilität und Genauigkeit ;-) Ein gebrauchtes Fluke 8600 kann man übrigens schon für 20-30 Euro abstauben.
Die TrueRMS-Bandbreite der beiden Aspiranten ist nicht gerade üppig...
Vielen Dank für die bisherigen Antworten und Tipps. Wie ich im ersten Post bereits erwähnte, ging es mir weniger um eine Diskussion "Fluke und der Rest der Welt". Es bestreitet auch niemand, dass dieser Hersteller wohl mutmasslich die besten Produkte herstellt. Ich hätte auch gern ein Aston Martin, aber... [Ausserdem scheint mir der Vergleich etwas zu hinken, ein Einstiegsfluke, wie das 113 hat auch grössere Ungenauigkeiten (mehr %, aber weniger digitsfehler) und kostet, trotzdem ca. CHF 200.-, die mit den von mir nachgefragten Modelle im Funktionsumfang vergleichbaren FLuke DMM 177 und 179...kosten aber ca. CHF 400.-, was ja erheblich höher angesiedelt ist. Auch bei Occassionsgeräten, gibts ja das Risiko der ungewissen Vorgeschichte und die Zusatzkosten der Nachkallibrierung, weshalb ich davon eher absehen wollte.] Ehrlich gesagt, bin ich als Hobbybastler ja selbst etwas erschreckt, dass es für CHF 250.- - was für mich schon eine ordentliche Stange Geld ist - nicht möglich sein soll, ein akzeptabel genaues Multimeter zu erwerben. (Ich lass mich ja auch gerne auf noch nicht berücksichtigte Produkte hinweisen, und eines besseren belehren). Für weitere Empfehlungen oder Erfahrungen betreffend meines Originalposts, wäre ich daher sehr dankbar. Hat den niemand Erfahrung mit den nachgefragten Modellen oder einer breiten Palette von DMM's? Mfg Rocksteady
Ich habe zwar selber zwei schöne Fluke Geräte, ein sehr altes, sehr "benutztes" aber immer noch sehr genaues 8062A sowie ein neues 117. Ok, gerade das alte spricht ja für die Marke, aber dies nur mal am Rande. Es gibt natürlich auch viele andere wunderbare Geräte. Du hast leider nichts zu deinen "Messaufgaben" geschrieben. Was möchtest du denn hauptsächlich an deine Strippen legen?? Sicher kann man dich dann besser beraten, also zähl doch mal auf... Ich bin sicher beide von dir vorgestellten geräte sind für dich in Ordnung. Extech kommt aus Spanien, die sind hauptsächlich im Bereich der nichtelektrischen Größen zu Hause, stellen aber sicher auch gute Multimeter vor. Deren "Hauptargument" für die 500er Serie ist allerdings die Robustheit. Das gebe ich zu bedenken. Amprobe (Beha/ Amprobe) ist ein Deutscher Hersteller und zählt eher zum günstigen Segment. Besser allerdings als zB Benning würde ich behaupten. Zum Schluß: Solltest du dennoch das Glück haben für gut unter 100€ an ein altes Fluke zu kommen, und es ist dir egal ob das Ding automatische Bereichswahl hat oder nicht so modern aussehen, dann hast du mit dem Fluke sicherlich nen "zuverlässigen Partner" der mit einer Neukalibrierung sogar noch viele Jahre sehr genau mißt. Muss man sich halt überlegen. Aber wie gesagt, ich will dich nicht genau wie viele andere unbedingt zu Fluke überreden, manchmal hat man ja hier das Gefühl Fluke hat seine Agenten im Forum ;-)
Hallo Christoph Besten Dank für Deinen Beitrag und Deine Gedanken zu meiner Problemstellung. Zuerst mal, würde ich das Gerät beruflich benötigen, würde wohl auch bei mir kein Weg an Fluke vorbeiführen :-) , so viele Leute können sich ja schlecht täuschen.. Damit ist aber auch schon Punkt zwei angesprochen: Ich würde mich eher als Hobbybastler und Elektronikenthusiast bezeichnen. Ursprünglich habe ich ja mal vorgehabt ein Gerät für ca. CHF 70.- zu kaufen. Nach einigen Datenblätter kam ich dann aber zum Schluss, dass dies noch nicht viel mit "Messen" nach meiner Interpretation zu tun hat. Ich hoffe aber sehr, dass dieses Ziel, nämlich einigermassen zweckmässige Präzision für CHF 250.- möglich sein wird. Meine "Messaufgaben" zu beschreiben fällt mir gar nicht so einfach. Ich gehe nämlich davon aus, dass sich das Elektronikwissen in Zukunft verbessert und somit auch der Aufgabenbereich sich erweitern könnte. Für die Gegenwart würde ich vorsichtig mal definieren, den Bereich von Elektronik/Unterhaltungselektronik, Probeschaltungen, ev. KFZ.. Somit meiner Meinung nach am ehesten DC V und DC A, sowie Frequenzen und allenfalls Temperatur - dies aber so genau wie möglich. Da ich aber Geräte auch mit einer gewissen Zukunftstauglichkeit anschaffen möchte und auch gewisse noch unerwartete Aufgabenbereiche von dem Gerät abgedeckt werden sollten. (Deshalb bin ich auf das Amprobe xr-a38 gestossen, da da ja auch AC+DC TrueRMS integriert wäre / als auch eine allenfalls nützliche Schnittstelle - Obwohl mich die Teils hohen Digitstoleranzgrenzen bei der Gesamten Linie schon etwas stören). Auf die genannten zwei Marken bin ich übrigens anhand der gängig angebotenen Geräte gestossen unter Berücksichtigung der Preise sowie der angegebenen Genauigkeitsgrenzwerte. Die Beiträge in diesem Forum waren dabei auch sehr hilfreich, einerseits gibt es gewisse Stimmen die Extech und andere Geräte des "blauen C" als einiges ungenauer als in den datenblätter angegeben befinden. Im Gegensatz soll Amprobe/Meterman Fluketechnik enthalten, was ja dann wieder besser sein müsste. Nähme man aber nur die Datenblätter, welche ich gepostet habe, müssten die Extech eher genauer sein. Die ganze Sache ist daher ein wenig verwirrend. (Dein Argument bezüglich der extech 500 Linie habe ich auch bemerkt, die 400er Linie ist aber einfach einiges ungenauer und sonst hat es in meinem Preisrahmen nichts genaueres als die genannten Produkte - oder ich habe es nicht gesehen...) Ich bin daher gespannt auf Deine Analyse aufgrund meiner erweiterten Angaben. Mfg Mirco
PS: Messbereiche: und natürlich Widerstände :-) Habe etwas gejuffelt
rocksteady wrote:
> Elektronik/Unterhaltungselektronik, Probeschaltungen, ev. KFZ..
okay, ich wills mal etwas vorsichtig formulieren: man kann einfach
schlecht
sagen was das perfekte gerät ist, ich trage mal ein paar Tips
zusammen...
Wenn du eher in der Analogtechnik zuhause bist, ist der
Niedervoltbereich und besonders der Bereich mit Strömen im µA Bereich
interessant. Denn man will ja häufiger mal nen Basisstrom am Transistor
oder Offsetstrom am OP prüfen. Hier werden "genaue" Multimeter schnell
teuer.
Für Digitaltechnik würde ich das mit den Strömen eher nicht als K.O.
Kriterium ansehen. Hier sind Frequenzen interessanter (Stichwort: Takt).
Im Auto widerum sind die hohen Ströme interessanter.
Widerstände misst so gut wie jedes Multimeter ordentlich. Du wirst wohl
eher selten in den Genuß kommen Widerstände weniger 1% Toleranz zu
benötigen, da kommt fast jedes Multi mit.
Für Kapazitäten gilt gleiches, hier ist meist eher ne ungefäre
Einschätzung
nötig.
Du siehst es kommt halt immer drauf an was man so macht.
Übrigens weder Extech noch Amprobe haben etwas mit C. zu tun. Lass dir
da nix einreden. C. ist lediglich der einzige Deutsche Distributor für
Extech. Amprobe kriegt man fasst überall. Und da wären wir schon beim
Punkt: tendenziell würde ich dir eher Amprobe empfehlen. Das hat ja auch
noch einige nützliche Zusatzfunktionen wie RS232, DutyCycle (gut für
PWM) usw..
Aber bitte stütze dich nicht ausschließlich auf meine Meinung, ich habe
beide Geräte noch nicht in der Hand gehabt.
Besten Dank für Dein Feedback Christoph. Im Moment würde ich tatsächlich eher sagen, dass das Hauptaugenmerk auf die Analogtechnik bzw. Versuchsaufbauten, Kleingeräte, LED und einem Schwerpunkt auf den genauen Niedervolt sowie uA und mA Strombereich liegt. Aber auch Deine weiteren Hinweise sind nützlich, danke! Ich bin daher gespannt, was andere Forenteilnehmer - hoffentlich - noch an Inputs beitragen werden. Mfg Mirco
Vom Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich das MS8218 von MASTECH interessant!
Nick wrote: > Vom Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich das MS8218 von MASTECH > interessant! MASTECH = China
vor kurzem habe ich auch etwas preiswertes und brauchbares gesucht: habe voltcraft VC940 genommen, (die kalibrierte Ausfuehrung natuerlich), reicht doch, wenn die Kalibriernormale von Fluke kommen ;)
rudo wrote:
> reicht doch, wenn die Kalibriernormale von Fluke kommen ;)
... das heißt aber nicht daß die VC dann genauso "genau" sind!
besser sind Fakten: geliefert wurde es mit Protokoll z.B.: 0 - 9 - 26 - 7 - 11 - 7 - 14 (% von Toleranz) fuer die DC-Bereiche in aufsteigender Folge (die erste Null fuer den Nullpunkt). mal sehen, wie es nach dem naechsten Kalibrieren aussieht. soll keine Werbung fuer C* sein, ich steh z.B. auf meinem Keithley K2000 ...
ich hatte noch nie ein voltcraft. du kannst ja mal berichten wie die teile so sind.
Voltcraft: wir benutzen tatsaechlich etliche voltcrafts fuer einfache Messungen im Prueffeld, ein M 3860 wird z.B. auch regelmaessig kalibriert. Ein Wechselstrombereich von letzterem ist ausserhalb der Toleranz, (wird aber nie gebraucht). Die Entscheidung fiel vor ca. 10Jahren, Fluke wollte damals ca. 200,-DM und C* nur 50,- fuers kalibrieren, zur Zeit sinds beim C* ca. 38,-€. Defekte oder Ausfaelle gabs bisher noch nicht, ab und an mal ne Sicherung ;)
hört sich nicht schlecht an. ich bin sowieso der meinung viele haben hier einfach nur vorurteile gegenüber den vc.. so schlecht wie sie hier oft geredet werden sind sie sicher nicht.
@ rudo: Du würdest diesfalls die Voltcraftgeräte uneingeschränkt empfehlen? Haben Eure Erfahrungen gezeigt, dass die angegebenen Spezifikationen bei VC9** eingehalten werden? @ all: Anbei habe ich zu Vergleichszwecken ein paar Berechnungen betreffend der Genauigkeiten gemacht. Kann mir dazu jemand sagen, ob ich das System richtig verstanden habe? gewählte Bereiche passend nach Prüfwert. Alle Werte +/-: 38XR-a VC920 AM140 _ 9999digits 40000counts 4000mode 50000counts DC 1.5 V 0.009 (0.25%+5) 0.0022(0.08%+10) 0.008 0.0007(0.03%+2) DC 12V 00.08 (0.25%+5) 00.020(0.08%+10) 00.08 00.006(0.03%+2) DC 95mA 00.53 (0.5%+5) 001.15(1%+20) 002.0 000.30(0.1%+20) DC 300mA 002.0 (0.5%+5) 003.20(1%+20) 004.0 000.50(0.1%+20) 7.8kOhm 0.047 (0.5%+8) - 00.14(0.5+10) 00.014(0.1%+6) 28.7kOhm 00.23 (0.5%+8) - 00.25(0.5+10) 00.035(0.1%+6) AC 230V 003.8 (1.2%+10) 001.55 (0.5%+40) not specif 002.44(0.8%+60) AC+DC 230V 004.5 (1.5%+10) 004.15 (1.5%+70) not specif AC 500mA 0.033 (2.5%+20) 00.033 (2%+20) 0.010 005.40(1%+40) AC+DC 500mA 0.035 (3%+20) 00.065 (3%+50) 0.055 (mittlerweilen kam noch ein weiteres Gerät in die nähere Auswahl: Amprobe AM140. Die Spezifikationen, insbesondere im DC Bereich klingen vielversprechend. http://www.amprobe.eu/de_DE/downloadfile/16/anleitung_1/ Was mich etwas stört, ist, dass gewisse Bereiche als unspezifiziert ausgewiessen werden und dass der AC und AC+DC Bereich nicht separat ausgewiesen werden. Wobei der nur AC Bereich wohl ähnlich wie bei anderen Geräten eher besser sein müsste, oder? Hat oder kennt jemand das Gerät?) Nebst dem richtigen Verständnis der Messfehlertoleranzen würde mich natürlich auch nach wie vor interessieren, was ihr zu den mittlerweilen 3 Produkten meint bzw. welches ihr favorisieren oder empfehlen würdet? Besten Dank schon im Voraus für alle Tips und Infos. Gruss Rocksteady
> Du würdest diesfalls die Voltcraftgeräte uneingeschränkt empfehlen?
Ich bin zwar nicht Rudo, aber nein, dass kann man nicht. Der Grund ist
einfach: Voltcraft stellt nicht selber her, sondern kauft bei anderen
Herstellern ein und lässt die eigene Marke draufdrucken. Dabei wechseln
auch die Hersteller.
Hat der Voltcraft-Einkäufer ein gutes Händchen, dann versteckt sich
hinter der Voltcraft-Marke ein gutes Gerät. Hat er oder sie ein
schlechtes Händchen ...
Im Gegensatz zu echten Marken sind Aufkleber wie Voltcraft daher
schlecht einzuschätzen. Ein Nachfolgemodell kann von einem völlig
anderen Hersteller mit einer völlige anderen Qualität kommen. Bei einer
echten Marke kann man mit wesentlich besserer Wahrscheinlichkeit
abschätzen wie die Qualität eines Modells ist (auch da gibt es mal
Ausreißer).
Und wo braucht man Genauigkeiten unter 1% in der Analogtechnik. Oder sogar im KFZ-Bereich? Nenn doch mal Beispiele, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Telefonfritze
Hallo,
ich glaube mittlerweile nicht mehr an "gute" oder "schlechte"
Markennamen. Mittlerweile kann es sich doch keiner mehr leisten bei den
garantierten Angaben (Toleranzen) nur anzugeben (zu lügen).
Wer eine sachliche Entscheidung für den Kauf treffen will muß diese auch
sachlich begründen können. Und das geht nur anhand der (vom Hersteller
garantierten) Genauigkeit. Schließlich sollte auch jeder (Käufer) den
Unterschied von Auflösung und Genauigkeit kennen. Leider geben die
Kataloge/Datenblätter oft gar nicht den zugehörigen Bezugswert der
Toleranz an. Oft fehlen auch die Frequenzbereiche in denen die Werte
gelten.
Zum Beispiel lieferte eine Messung mit TrueRMS-Multimetern am Ein- und
Ausgang eines Schaltnetzteils (ohne sinusförmige Stromaufnahme und
DC-Ausgang) Werte, die bei der Berechnung einen Wirkungsgrad über 100%
liefern. Mir war auch vor der Messung klar, daß die Werte nicht genau
werden, aber einen so heftigen Gesamtfehler der Messung hatte ich nicht
erwartet.
Bei analogen Meßgeräten ist die Klassentoleranz (z. B. 2) anzugeben und
dann gilt dieser Wert über den gesamten Meßbereich. Bei Multimetern z.
B. im Spannungsmeßbereich und sehr wahrscheinlich auch in den anderen
Meßbereichen ist aber der Toleranzwert auf den aktuellen Meßwert zu
beziehen! Es wäre schön, wenn die Hersteller das auch in die Anleitungen
schreiben würden. Und das muß man den Katalog-Geschäften vorhalten!
Bei einem Multimeter weist das neuere Datenblatt genauere Werte für das
gleiche Multimeter auf! Die Typbezeichnug wird aber unverändert
beibehalten: VC...
> Und wo braucht man Genauigkeiten unter 1% in der Analogtechnik.
Ich benötige z. B. für einen Differenzverstärker eine Genauigkeit von
±1%. Wer die Schaltung dazu kennt weiß, daß hier Widerstände mit einer
Toleranz von ±0,1% nötig sind. Um diese z. B. für Versuchsaufbauten
auszumessen oder zu kontrollieren muß ein Multimeter mit besseren Werten
her.
Wirtschaftlich macht es aber kaum Sinn ein teures Multimeter zu kaufen
um 2,-- EUR für die "teuren" Präzisionswiderstände einzusparen.
Allerdings hat mir ein bekannter Versender schon einmal andere
SMD-Widerstände eingetütet als aufgedruckt. Und das ist eben bei den
kleinen SMD-Bauformen nicht mehr anders zu kontrollieren als mit einer
hinreichend genauen Messung.
Als ich mir folglich die gängigen Meß-Vertreter angesehen habe war ich
doch etwas überrascht. Diese Geräte kann ich bestenfalls als Schätzeisen
bezeichnen. Ich kenne kein Multimeter unter 100,-- EUR, welches eine
aktzeptable Meßgenauigkeit im Widerstandsmeßbereich aufweist. Vielleicht
hat ja jemand einen Tipp?
MfG
SG
> Und wo braucht man Genauigkeiten unter 1% in der Analogtechnik. > ...das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. In der Tat, dazu reicht offensichtlich dein Vorstellungsvermögen nicht aus.
Bevor wieder einige anfangen sich gegenseitig 'Antikomplimente' an den Kopf zu schmeissen, wollte ich meinen 'Senf' auch noch dazu geben. Vorab wollte ich noch erwähnen, das ich bei uns in der Firma für Kalibrierungen zuständig bin, d.h unsere Produkte abgleiche/einstelle und anschließend kalibriere. Dafür verwenden wir hier eben hochgenaue 'Schätzeisen', deren Messwerte rückführbar bis zu den Normalen sind, die bei der PTB in Braunschweig stehen. Um es einmal ganz krass zu sagen - es gibt nichts was wirklich genau(!) ist. Selbst die Normalen müssen unter genau definierten 'Umgebungen' gehalten werden, damit sie sooo genau sind - das aber nur so nebenbei. Genau dieser Punkt ist aber ein wichtiges Kriterium für viele Handmultimeter oder kleineren Tischgeräte der Low-Budget-Reihe. Laborgeräte werden halt überwiegend in Laboren mit z.B. mehr oder weniger exakt eingehaltener Raumtemperatur und -feuchte eingesetzt. Hand- oder Tischmultimeter nimmt man ja auch schon mal mit ans Auto, das in der kalten Garage steht. Muß ich jetzt noch erwähnen welches Gerät genauer mißt? Der Hype um "ich habe aber das genauere Schätzeisen" finde ich stark übertrieben. Für den Hobbyelektroniker reicht fast immer ein 3-1/2-stelliges Schätzeisen völlig aus - nicht zuletzt aufgrund meiner jahrzehntelangen Praxiserfahrung. Wer anfängt, wie bereits bei einem früheren Post erwähnt, Differenzverstärker aufzubauen, wo er meint Widerstände auf 0,1% genau ausmessen zu müssen, der kommt dann eh nicht umhin sich ein genaueres Multimeter in der gehobenen Preisklasse anzuschaffen, denn da reichen tatsächlich die 3-1/2- bis 4-1/2-stelligen nicht mehr aus. Nennt er dann ein Keithley 2000 sein Eigen, ist es Pflicht dies regelmaßig zur Kalibrierung zu geben. Bauteile haben halt die (negative) Eigenschaft zu altern und ihren Wert zu ändern (z.B. die Teiler-Widerstände). Damit kommen wir zu einem weiteren Punkt, der die die Low-Budget- von den High-End-Geräten unterscheidet: Die mehr oder weniger begrenzten Möglichkeiten die (immer) vorhanden Messfehler zu korrigieren. Bei Geräten von sagen wir mal unter 20,-Euro gibt's häufig gar keine Möglichkeit etwas einzustellen. Bei Geräten von unter 200,-Euro gibt's i.d.R. immer mindestens die Möglichkeit Gain und Offset einzustellen, während man bei High-End-Geräten sogar noch Linearitätsfehler mittels Software rausrechnet, da entsprechend ermittelte Korrekturwerte in irgendeiner Art von Speicher hinterlegt sind. Solche Maßnahmen/Methoden schlagen sich logischerweise dann auch unmittelbar im Preis nieder. Also, 'rocksteady', Du hast eigentlich keine Chance die reale Genauigkeit Deines Multimeters zu kennen, solange Du keinen Kalibrierschein dazu hast. Meine Empfehlung wäre folgende: Kauf Dir eines der von Dir favorisierten Multimeter, und schau, ob Du irgendwo eine Vergleichmessung mit einem (hoch-)genauen und kalibrierten Schätzeisen durchführen kannst. Sollte das Gerät dann nicht den Spezifikationen entsprechen, ist das ein guter Grund das Multimeter (gegen Erstattung des Kaufpreises) an den Händler zurück zu geben.
>@ rudo: > Du würdest diesfalls die Voltcraftgeräte uneingeschränkt empfehlen? > Haben Eure Erfahrungen gezeigt, dass die angegebenen Spezifikationen bei > VC9** eingehalten werden? "Uneingeschränkt empfehlen" - kannste fast nix mehr. Einige VCsxx haben halt den Vorteil, dass du fuer +50,- Flocken einen Kalibrierschein dazu bekommst - mehr nicht. btw, auch die Markenhersteller schnitzen sich die Bauteile nicht selber, da kann beim Lieferantenwechsel etwas aehnliches passieren wie den C*-Typen beim OEM-Geschaeft. Beispiel: Mehr als 10 Jahre lang habe ich oft auf mein Fluke 8000A mit der Faust draufhauen muessen, damit es dann wieder richtig anzeigt. Den Fehler hatte das Ding von Anfang an. Erst spaeter habe ich den Fehler selbst finden koennen: der Sockel fuer den A/D-Wandler war miese (keine gedrehten Kontakte). Jetzt ist seit Jahren Ruhe, keine Schlaege mehr noetig. Das 8000A hat den Vorteil: es ist zwar nur 3,5-stellig, aber die letzte Stelle stimmt - auch im Ohmbereich - und ohne kalibrieren zu muessen ;).
Hallo ! Habe heut mal verglichen : EXTECH EX520 EX530 und FLUKE 179 Generell: LCD Lesbarkeit von EXTECH ist deutlich schlechter.. Autorange vom EX520 ist langsam Fluke179 zeigt deutlich stabilere Werte, aber weniger genau aufgelöst. Bei der Extech Frequenzmessung (MHz möglich) gibts ganz schöne Abweichungen. (kann das Fluke gar nicht) Beide EXTechs waren so kalibriert dass sie etwas weniger anzeigen... Im Labor würde ich das Fluke den ExTechs vorziehen... - für Frequenzmessung und uA Stromverbrauch gibts i.a. auch andere Messmethoden. Für den Rauhen Einsatz sind die EX aber Spitze und leistbar. Das Fluke hat so eine stabile Anzeige dass man fast glaubt - es "erkennt" die Kalibrierquelle und nullt die letzte Ziffer...
Äähh... Dein Beitrag ist als Hinweis ja nicht schlecht - aber diese Diskussion brach vor (nahezu) 6 (in Worten: sechs) Jahren ab - haste aber gesehen, oder...???
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