Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Die Krise ist angekommen!


von Gastprogrammierer (Gast)


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Es geht unbestreitbar rückwärts! Infineon, Quimonda und NSN waren nur 
der Anfang! Die Deutsche Elektronikindustrie baut Mitarbeiter ab und 
vergibt keine Projekte mehr.

Dazu eine kleine Statistik zu den mir vorliegenden Anfragen / 
Projektangeboten auf dem Gebiet C++ für Microcontroller - vorwiegend 
über GULP:

Anzahl im Sommer 2005 :  5-10 je Woche
Anzahl im Sommer 2006 :  5-15 je Woche
Anzahl im Sommer 2007 : 10-20 je Woche
Anzahl im Sommer 2008 : 20-25 je Woche
Anzahl Jetzt/November : 10-15 je Woche

Durchschnittlicher Satz im Sommer 2005 :  51-55 je Stunde
Durchschnittlicher Satz im Sommer 2006 :  53-58 je Stunde = +5%
Durchschnittlicher Satz im Sommer 2007 :  55-63 je Stunde = +6%
Durchschnittlicher Satz im Sommer 2008 :  58-68 je Stunde = +7%
Durchschnittlicher Satz Jetzt/November :  60-65 je Stunde = -1%

Bis vor einem halben Jahr nahm der Stundensatz (um Teuerung bereinigt) 
im Mittel 3% zu, jetzt sind es schon zum Halbjahr klar weniger!

Sowohl der Stundensatz als auch die Zahl der Angebote sind tagesaktuelle 
Masszahlen für die aktuelle Konjunktur!

Zum Sommer 2009 erwarte ich 3% Rückgang!

von P. S. (Gast)


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Toll, 4 mal Sommer-Zahlen mit einmal Winter-Zahl verglichen. Reife 
Leistung...

von Matthias L. (Gast)


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>Durchschnittlicher Satz im Sommer 2005 :  51-55 je Stunde
>Durchschnittlicher Satz im Sommer 2006 :  53-58 je Stunde = +5%
>Durchschnittlicher Satz im Sommer 2007 :  55-63 je Stunde = +6%
>Durchschnittlicher Satz im Sommer 2008 :  58-68 je Stunde = +7%
>Durchschnittlicher Satz Jetzt/November :  60-65 je Stunde = -1%

Offensichtlich ist vierte Ableitung des Anstieges der Gewinnfunktion 
Null geworden....

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alles dummes Zeuch - hier geht es munter aufwärts :-)

Ab September 2008:
- Verdopplung der Beschäftigenzahl
- 50% mehr Umsatz, steigend
- 30% mehr Gewinn, steigend
- Investitionen um 20% erhöht, steigend
- Lager gut gefüllt
- Anmietung einer Halle zur Fertigung

Im Klartext: Et brummt!

Ich sehe sehr optimistisch auf 2009 :-)

Chris

von Plupla (Gast)


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Also ich persönlich denke das es davon abhängt woher man hauptsächlich 
seine Aufträge bekommt. Sowohl Geografisch als auch Branchentechnisch 
gesehen.

In den USA ist man doch im Moment sehr vorsichtig mit Investitionen. Da 
kann sich jeder freuen, der sich früh genug um andere Märkte gekümmert 
hat.

Denke hier gibt es im Moment gigantische Unterschiede wieviel da im 
Moment noch kommt. Bei den drei Unternehmen zu denen ich besseren 
Kontakt habe sieht die Welt jeweils sehr unterschiedlich aus.

Schlecht sieht es da nur für einen Zulieferer eines Automobil 
Zulieferers aus.

von Gast (Gast)


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>Offensichtlich ist vierte Ableitung des Anstieges der Gewinnfunktion
>Null geworden....

Nö, die erste Ableitung der Umsatzfunktion selbst ist negativ!

Wegen der Grundkosten, die ja eher gestiegen sind, machen 1% weniger 
Umsatz schnell 2% weniger Gewinn und trotz Steuerprogression sind das 
mal gleich 3%-5% weniger Geld, das man über seinem Lebensunterhalt übrig 
hat. Da die Güter aber 4% teuer geworden sind, hat man 8% weniger 
effektiv weniger kaufkräftiges Geld.

Deshalb finde ich auch das hier komisch:

>50% mehr Umsatz, steigend
>30% mehr Gewinn, steigend

Beispiel alt:

Umsatz 100 - Kosten 20 - Investition 50 = Gewinn 30!

+ 50% Umsatz und 1,2x Investition

Umsatz 150 - Kosten 20 - Investition 60 = Gewinn 70 =  >200%!!!

Da müssen aber die Kosten gewaltig hochgegangen sein, damit der GEwinn 
nur 30% beträgt. Die Investitonen sind ja weniger gestiegen, als der 
angebliche Gewinn.

von Gast (Gast)


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Optimismus ist eine Grundeinstellung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:

> Deshalb finde ich auch das hier komisch:
>
>>50% mehr Umsatz, steigend
>>30% mehr Gewinn, steigend
>
> Beispiel alt:
>
> Umsatz 100 - Kosten 20 - Investition 50 = Gewinn 30!
>
> + 50% Umsatz und 1,2x Investition
>
> Umsatz 150 - Kosten 20 - Investition 60 = Gewinn 70 =  >200%!!!
>
> Da müssen aber die Kosten gewaltig hochgegangen sein, damit der GEwinn
> nur 30% beträgt. Die Investitonen sind ja weniger gestiegen, als der
> angebliche Gewinn.

Jepp, klar sind die Kosten gestiegen - das hast Du richtig erkannt.
Du hast aber einen meiner obigen Punkte vergessen: Verdopplung der 
Beschäftigen.

Neue Arbeitsplätze benötigen eine gewisse Anlaufphase, um Gewinn 
abzuwerfen :-) Und ich nehme mir im Gegensatz zu anderen die Zeit, die 
Leute einzuarbeiten.

Chris

von Gast (Gast)


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Chris, der Krisengewinnler :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:
> Chris, der Krisengewinnler :-)

;-)

Naja, dass ich nun von der Krise profitiere, würde ich nicht behaupten 
wollen.
Ich würde es eher so formulieren: trotz Krise bin ich offenbar gut genug 
aufgestellt, so dass es für ein gesundes Wachstum reicht.

Und nicht zu vergessen: ein ordentliches Maß an Rücklagen. So kann man 
auch in stürmischen Gewässern entspannt arbeiten und muss langfristige 
Ziele nicht umwerfen :-)

Chris

von Daniel (Gast)


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also besonders gut kanst du nicht sein, sonst würdest du wie viele ander 
von der pleite stehen gggg

von Gast bei S. (Gast)


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Die Krise trifft ja nicht alle Firmen gleich. Und auch wenn es insgesamt 
hoch geht, geht es für einige runter. Das Verhältnis hat sich nur etwas 
verschoben, von vielleich 52% hoch/48% runter zu 48% hoch und 52% 
runter.

Das ist nur eine mathematische Krise. Man hat halt 10% weniger Firmen, 
die einen nehmen. Da aber sowieso niemand Anfänger will und alle anderen 
über Dienstleister eingestellt werden, kann es einem Wurscht sein.

von Gast (Gast)


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Es geht doch schon seit Jahren rückwaärts! Die Kosten rattern überall 
nach oben und das Geld verfällt der Inflation. Die Nettolöhne sinken und 
sinken. Sogar die Freiberufler haben trotz Vorteile als Selbständige bei 
Weiten nicht mehr die Einnahmen, wie noch vor Jahren. Zwar haben sich 
die Stundensätze wieder erholt, aber sie stagnieren effektiv seit 5 
Jahren auf einem Niveau, da der Anstieg seit 2004 die Inflation nicht 
einmal voll ausgleicht.

Seht euch mal die Grafik an: Die Stundensätze sind nicht höher, als vor 
7 Jahren! Damals war der Euro aber noch 20% mehr Wert - 70 Euro heute 
sind wie 85 damals. Und damals waren die Kosten für Lebenshaltung 
deutlich geringer. Strom, Gas und der Rest der Grundversorgung klettert 
doch momentan um 10%-20% im Jahr!!!! Obwohl man heute einen geringeren 
Maximalsteuersatz hat, als 2001, bleibt viel weniger über!

von Franke (Gast)


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"Obwohl man heute einen geringeren Maximalsteuersatz hat"

Das macht doch so oder so kaum etwas aus. Was uns die Bundesregierung 
unter Steuerentlastung verkauft, ist eine schwere Mogelpackung, weil sie 
anderswo Hilfen abbaut oder Freibeträge verschiebt.

Den Anstieg der Kosten kann ich nur bestätigen: Meine 
Ausgabensteigerungen in den letzen 5 Jahren, bei angeblichen <3$ 
Teuerung im Jahr

Krankenkasse:            22% trotz Decklung durch BG
Rentenversicherung:      19% trotz Erreichen der BG
Arbeitslosenversicherung 19% trotz Erreichen der BG
andere Versicherungen    24%
Stromkosten              69% trotz Anbieterwechsel
Gaskosten                76% trotz Anbieterwechsel
Benzin                   55% trotz KFZ Wechsel

Ich habe zwar durch einen Jobwechsel heute fast 25% mehr Gehalt, ich 
habe aber wegen der Steuer nur gut 20% mehr Netto, von dem ich immer 
mehr bezahlen muss. Besonders durch die Energiekosten habe ich kaum mehr 
übrig, als vor 5 Jahren. Und diese Summe ist eben dank der Verteuerung 
der Konsumgüter eben auch weniger wert, als damals. Also habe ich 
weniger!

Und ohne Jobwechsel wären es sicher nur 15% mehr Gehalt gewesen in der 
Zeit - daher kommt es echt auf jeden Cent an, den man dem Arbeitgeber 
aus dem Anzug leihern muss.

von Kritiker (Gast)



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Mach die halt Selbständig!
Dann kannst Du das fordern, was Du verdienen musst.
Der Markt ist zur Zeit günstig. Von Krise keine Spur!
Hier ein Beispiel, was du fordern musst, aufgedröselt nach 
ursprünglichem Gehalt, Situation und Entfernung zum Arbeitsplatz, 
Zusatzkosten und Projektkosten je nach Projektlaufzeit und 
Homeofficeanteil.

Ganz links ist der schlechtest gestellte Angestellte und die günstigste 
Situation für einen Freelancer - rechts umgekehrt. Ich liege so ziemlich 
in der Mitte. Ich muss einen Grundstundensatz von 50 fordern und kriege 
55,-!!

Wenn ich draussen beim Kunden bin, habe ich auch genug mehr, dass es die 
Kosten deckt.

von Jorge (Gast)


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>Wenn ich draussen beim Kunden bin, habe ich auch genug mehr, dass es die
>Kosten deckt.

Warum stellt dich der Kunde nicht fest an.

(Nehmen Sie sich eine Flasche Jägermeister und machen Sie sich 
selbständig)

von Franke (Gast)


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>Warum stellt dich der Kunde nicht fest an.
Das ist eine gute Frage, der ich mich anschließen würde. Ich sehe ja, 
wie teuer ein Freelancer kommt.

von Kritiker (Gast)


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>Warum stellt dich der Kunde nicht fest an.

Es gibt wenigstens 4 Sorten von Kunden:

1) Die, welche keine Position zu besetzen haben, sondern nur Termindruck 
und 1-2x im Jahr einen Freelancer beschäftigen - ergo kann man da nur 
seine Visitenkarte hinterlassen. Die Chance, dass es mal passt ist 
gering bis gut, je nachdem, wie sich die Firma entwickelt.

2) Die, welche aus Angst vor der Zukunft nur noch Freelancer 
beschäftigen und niemals einen einstellen. Die Chance, dass es dort mal 
passt ist gering bis sehr gering.

3) Die, welche Ingenieure nur suchen, aber offenbar keinen brauchen, 
weil sie nicht den Marktpreis zahlen wollen. Die Chance, dass das was 
wird, ist recht gut, man muss aber noch warten.

4) Die, welche mich gerne für Ausgaben hätten, die ich nicht machen 
will, obwohl das Gehalt stimmt.

von Gast (Gast)


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@Kritiker: Deine Preiskalkulation ist ja ganz schön, aber welcher Kunde 
zahlt denn einem 100% vorort-Projektarbeiter indirekt die Unterkunft 
mit? Das ist ja ein horrender Unterschied, ob man 60,- oder 70,- als 
Endsatz hat/fordert. ???

Ja und noch eines: Du setzt einfach 40,- pro Nacht an. Warst Du schon 
einmal in München? Dort kosten dauergemietete Appartments schon 50,- am 
Tag von privat -also ohne MWST-Abzug. Ein wochengemietetes APP kast Du 
mit 60,- netto vernaschlagen und ein Hotelzimmer in der Nähe der 
einschlägigen Firmen kostet 70,- - 80,- die Nacht zzgl MWST.

Scheint sich nicht so zu lohnen, wie mir scheint.

von Kritiker (Gast)



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>@Kritiker: Deine Preiskalkulation ist ja ganz schön, aber welcher Kunde
>zahlt denn einem 100% vorort-Projektarbeiter indirekt die Unterkunft
>mit?
Einige zahlen es sogar direkt mit :-)  Letztlich muss er das zahlen, was 
nötig ist, um einen zu kriegen und wenn jemand weite fahren muss...

>Das ist ja ein horrender Unterschied, ob man 60,- oder 70,- als
>Endsatz hat/fordert. ???
Ist es, ja und bei 70 steigen die meisten Kunden aus. Irgendeiner ist 
immer billiger, mistens, wenn er aus der Nähe kommt.

>Du setzt einfach 40,- pro Nacht an. Warst Du schon einmal in München?
Man kann doch ansetzen, was man will. Meine Rechung ist doch nur ein 
Beispiel, was man fordern muss, damit sich so ein Projekt lohnt. Vielen 
ist nicht bewusst, für wie billig sie bei den Firmen arbeiten.

Aber bitte: Hier nochmal ein Beispiel für ein Projekt in home office, 
eines mit 50% in der Nähe und eines mit teurem Hotel und weiter Anfahrt. 
Als Basisstundensatz habe ich mal nur das Aquivalent eines Ingenieurs 
mit 55k bei 35h genommen. Das ist eher wenig kalkuliert. Selbst der muss 
für home-office Stunden mindestens 50 Euro nehmen, bei 50% vorort fast 
60,- und bei total und teuerem Hotel sind es bald 70,-.

Und da ist nichts für schlechte Zeite hinzugerechnet und gerade 2 Wo 
Krankheitskompensation.

Jeder der weniger bekommt, sollte lieber wieder Festangestellter werden!

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