Hallo Leute, als erstes mal "ja", ich habe Herrn Google zu meiner frage befragt. Leider habe ich keine Antwort gefunden. Die Frage ist, wie funktionieren die LCD-Games von Anfang der 80iger Jahre? µComs und CPUs waren damals ja noch Irre teuer. Heute ist da sicher ein kleiner µCom eingebaut, kostet ja auch (fast) nichts mehr. Aber wie war das damals? Mit einer CPU diese Teile zu realisieren ist ja wie mit Spatzen auf Kanonen schießen. Weis da jemand was? Irgendwelche Ideen? Mein erster Kontakt mit Videospielen war 1982 mit einem Tri-Screen von VTech. Ich habe es geliebt und heute ist mir mal wieder eines in die Hände gefallen. :-) Gruß Bernd
Das waren IMHO maskenprogrammierte 4-Bit CMOS-Mikrocontroller.
Bernd wrote : Aber wie war das damals? Mit einer CPU diese Teile zu realisieren ist ja wie mit Spatzen auf Kanonen schießen. Mensch die armen Kanonen ^^. Gruß
> Mit einer CPU diese Teile zu realisieren ist ja wie mit Spatzen auf Kanonen
schießen.
Wieso? Ist sicher besser einen uC zu nehmen als das Ganze diskret
aufzubauen!
Wenn Du solche Computerspiele aufschraubst, wirst Du sehen, dass sie
sehr günstig gemacht sind. Also meist ist der Chip (nur Silizium) direkt
auf die Leiterplatte gebondet und dann mit so einem Sprutz schwarzer
Masse fixiert.
Ob in der 80er das Bonden direkt auf eine Platine (inkl der Ausbeuteprobleme und dem Aufwand) wirklich schon billiger war als ein SMD IC? Ich kenne aus der Zeit eigentlich nur DIL und QFPs. Je nach Stückzahlen dürfte es ein ASIC oder ein Maskenprogrammierter Controller sein.
@johnny : der Spruch geht andersrum, deswegen meinte ich zynisch die armen Kanonnen^^. Gruß
Benedikt K. wrote: > Ob in der 80er das Bonden direkt auf eine Platine (inkl der > Ausbeuteprobleme und dem Aufwand) wirklich schon billiger war als ein > SMD IC? > Ich kenne aus der Zeit eigentlich nur DIL und QFPs. > Je nach Stückzahlen dürfte es ein ASIC oder ein Maskenprogrammierter > Controller sein. Also in meinen (7 Stk.) VTech Tri Screen sind die berüchtigten schwarzen Kleckse. Interessant ist ja, was unter den Klecksen ist. Da ich keinen Zugang mehr zu einem Röntgenaparillo habe, kann ich shclecht nachschauen. ;-) Aber danke mal an alle für die Antworten. Die 4 Bit-Controller hatte ich ganz vergessen. Das wäre natürlich eine möglichkeit die schon damals nicht so extrem teuer war. Als ich mein erstes LCD-Game bekam, hat es 50.-DM gekostet. 3 kleine LCDs, Biepston und ein paar Knöpfe. Gruß Bernd
Bernd T. wrote: > Also in meinen (7 Stk.) VTech Tri Screen sind die berüchtigten schwarzen > Kleckse. Interessant. Aus welchem Jahr stammen die Teile die du hast? AFAIK ist irgendwann (ich glaube so gegen Ende der 80er) eine (der wenigen) Produktionsstätte von der IC Vergussmasse abgebrannt, daher gabs dann einen massiven Schub bei den direkt auf die Platine gebondeten ICs.
@Benedikt K.: Die meisten Armbandquarzuhren, die Ende der 70er populär wurden, wurden m.W. damals ebenfalls schon in "Kleckstechnik" gefertigt.
Auch schon die meisten (sehr günstigen) Taschenrechner aus dieser Zeit waren bereits mit direkt bonden und dem schwarzen Sprutz gefertigt, kann mich noch gut daran erinnern, da ich schon damals als Kind alles auseinander genommen hatte. Heutzutage geht sogar direktes bonden auf Flexprints, hab ich kürzlich in einem (auch schon ein paar Jahre altem) CD-Brenner entdeckt.
...Matel (?) Baseballspiel von 1975: DIL, 4bit MCU, evtl maskenprogrammiert. Sonst fast nix ausser direkt gebondeten LEDs für die Bases und den Ball. Find ich auch alles SEHR interessant, diese alten Gerätchen - ebenso die alten Taschenrechner für 2.50 vom Trödelmarkt... Klaus.
Benedikt K. schreibt: > AFAIK ist irgendwann (ich glaube so gegen Ende der 80er) eine (der > wenigen) Produktionsstätte von der IC Vergussmasse abgebrannt, daher > gabs dann einen massiven Schub bei den direkt auf die Platine gebondeten > ICs. Ich weiß nur von der Explosion in einer Epoxidharz-Fabrik in Japan am 4. Juli 1993. Sumitomo hatte bis dahin einen Marktanteil von 60% für die Vergußmasse von IC-Gehäusen. Als Folge dessen verteuerten sich insbesondere die Preise von Speicher-ICs: http://findarticles.com/p/articles/mi_m0EKF/is_/ai_14145152 http://findarticles.com/p/articles/mi_m0EKF/is_/ai_14072811 Christian.
Christian K. wrote: > Ich weiß nur von der Explosion in einer Epoxidharz-Fabrik in Japan > am 4. Juli 1993. Sumitomo hatte bis dahin einen Marktanteil von 60% > für die Vergußmasse von IC-Gehäusen. Ah genau. Das meinte ich. Danach haben etliche Firmen auf direkt gebondete ICs umgestellt, da hierfür weniger Vergussmasse gebraucht wird. Ich hätte aber nicht gedacht, dass direkt gebondete ICs schon so früh eingesetzt wurden. Ich kannte aus dieser Zeit vor allem nur QFP ICs wenn der Platz dafür reichte.
Hiu das waren noch Zeiten, hab gerade eine coole Website zu dem Thema gefunden: http://www.gameandwatch.ch/
Also der originale Gameboy hatte eine Z80 CPU. Die 6502 wurde auch gerne für Spiele verwendet, aber eher für Konsolen und Arcade. Bei den Minispielen, die es heute z.B. im Kaugummiautomaten und bei den bekannten amerikanischen Pappbrötchenketten gibt, war praktisch Digitaluhrtechnik drin. 4 Bit Prozessoren werden auch heute noch für Billigstanwendungen eingesetzt, meist auch mit MaskenROM. Auch bei den heutigen Strukturbreiten rechnet sich das noch, da die Treiber für die LCDs relativ viel Platz einnehmen und der kleine Prozessorkern mit wenig Speicher dann den Chip nicht nennenswert vergrößert.
>>Heutzutage geht sogar direktes bonden auf Flexprints
Naja bei meinem uralt Gameboy war das auch schon so :)
Sonnst hätten die ja mit Flexkabel 120 (oder so) Zeilen und Reihen auf
der Platiene zum Display verdrahten müssen. Die Steckverbinder währen
ganz schon groß geworden
Also das mit der Digitaluhrtechnik macht Sinn. Ein Uhrenquarz ist in den Geräten von mir verbaut. Und eine Uhr mit Alarm haben die auch. Wer wissen will wie die Teile von mir aussehen: http://www.handheldmuseum.com/index.html -> VTECH -> nach Tri Screen suchen Gruß Bernd PS: Ich sammle Geräte aus der Tir Screen Reihe. Wer eines verkaufen will, kann es mir anbieten. ;-)
Epson und Samsung hatten und haben viele 4-Bitter mit LCD-Controller. Bauen hier immernoch ab und zu was mit den Dingern. Man könnt ja mal so ein Spiel ein bissel aufbohren wenn man gerade nicth weiss, was man tun soll. Kelcks abkratzen und dann en pic oder msp430 mit lcd controller reinfädeln. USB Anschluss nicht vergessen sum upload der HighScores ;)
Bernd T. wrote: > Die Frage ist, wie funktionieren die LCD-Games von Anfang der 80iger > Jahre? > > µComs und CPUs waren damals ja noch Irre teuer. Soo teuer waren sie nun auch nicht. Bereits um 1980 gab es die für damalige Verhältnisse recht preiswerte Atari 2600 Spielkonsole, die mit einer 6504-CPU (28-Pin-Version des 6502) arbeitete zusammen mit einigen Peripherie-Chips und maskenprogrammierten ROMs in den Game-Modulen. Davor gab es die primitiven TV-Pingpong-Spiele, die in dem legendären AY-3-8500 integriert waren. Jörg
Jörg R. wrote: > Soo teuer waren sie nun auch nicht. Bereits um 1980 gab es die für > damalige Verhältnisse recht preiswerte Atari 2600 Spielkonsole, die mit > einer 6504-CPU (28-Pin-Version des 6502) arbeitete zusammen mit einigen > Peripherie-Chips und maskenprogrammierten ROMs in den Game-Modulen. > Davor gab es die primitiven TV-Pingpong-Spiele, die in dem legendären > AY-3-8500 integriert waren. Keine Ahnung was das 2600 1980 gekostet hat. Als ich mein erstes VTECH Tri Screen bekommen habe, hat das 2600 mit einem Joystick und OHNE Spiel locker 549.-DM gekostet. Das war immerhin 11x der Preis vom LCD Game. 2 Jahre später habe ich das 2600jr für 179.- DM mit einem Joystick (ohne Spiel) gekauft.
Christian S. wrote: > Epson und Samsung hatten und haben viele 4-Bitter mit LCD-Controller. > Bauen hier immernoch ab und zu was mit den Dingern. > > Man könnt ja mal so ein Spiel ein bissel aufbohren wenn man gerade > nicth weiss, was man tun soll. Kelcks abkratzen und dann en pic oder > msp430 mit lcd controller reinfädeln. USB Anschluss nicht vergessen sum > upload der HighScores ;) Wenn ich mal echt nicht mehr weis was ich tun soll und alle meine Projekte umgesetzt habe, der Baum gepfanzt, das Haus gebaut und der Sohn gezeugt ist, dann denke ich mal drüber nach... :-)
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