Hier im Labor findet gerade eine Debatte über obige Frage statt. Jemand ne Idee? Also, wir sprechen schon von gefrorenem Wasser... :-)
Nein, Eis leitet keinen Strom. Nach großer Frostbeulenepidemie hat die Elektronengewerkschaft im November 1996 die Arbeitszeiten für Elektronen auf über 0 °C begrenzt.
Wasser leitet auch praktisch keinen Strom, wenn es sehr rein ist, da keine beweglichen freien Ladungsträger vorhanden sind. Auch im gefrorenem Wasser gibt es keine freien Ladungsträger, also wird reines gefrorenes Wasser nicht leitend sein. Wenn man das Wasser mit einem Zusatz leitfähig macht (Salz, Säure etc) und soweit kühlt, dass auch das gefriert, dürfte das auch nicht mehr leiten, da alle leitfähigen Teilchen (Anionen, Kationen) ja dann irgendwo fest gebunden sind.
> Nein, Eis leitet keinen Strom. Ja, das ist richtig. > Nach großer Frostbeulenepidemie hat die Elektronengewerkschaft im > November 1996 die Arbeitszeiten für Elektronen auf über 0 °C begrenzt. Das ist falsch. Im Wasser machen nicht die Elektronen den Strom, sondern die Ionen!
Ach übrigens: Glas ist auch ein Ionenleiter. "Gefrorenes" Glas (also festes, so wie man es kennt) isoliert sehr gut. Geschmolzes Glas dagegen leitet Strom.
Wie wäre es mit ausprobieren, oder besitzt ihr keinen Gefrierschrank?
> Wie wäre es mit ausprobieren, oder besitzt ihr keinen Gefrierschrank?
Funktioniert nur begrenzt: Ein Eiswürfel bildet bekannlich sofort eine
Wasserschicht an der Oberfläche, wenn er zu warm wird. Und die wiederum
leitet.
frier doch eine offene Leitung in Eis ein, dann ist der Wasserfilm egal.
Unbekannter wrote: >> Nein, Eis leitet keinen Strom. > > Ja, das ist richtig. Wirklich? Die Frage hab ich mir schon öfter gestellt: Gibt es analog zu Supraleitern, welche ideale(!) Leiter sind, Stoffe, die ideale Isolatoren sind? Ist Eis in diesem Sinne ein idealer Isolator? Ich würd sagen nein, weil sich im "Maxwellschwanz" immer freie Elektronen bzw. Ionen finden. http://de.wikipedia.org/wiki/Maxwell-Boltzmann-Verteilung Auch wenn für Eis etc. andere Verteilungen gelten: Ideal isolieren kann ein Stoff doch nur dann, wenn die E-Verteilung irgendwann konstant 0 wird. Exponentiell asymptotisch etc. reicht nicht aus. Klar, mit nem normalen Ohmmeter, das spätestens bei ein paar GOhm die Grätsche macht, ist so ne Leitfähigkeit nicht nachzuweisen. Kann man also obere Grenzen für die Leitfähigkeit angeben, abenso wie man obere Grenzen für den Widerstand von S-Leitern angeben kann? Rein aus technischen Gründen (Toleranz der Messeinrichtung) kann die Obergrenze ja nicht 0 sein. Bei S-Leitern, in denen ein Kreisstrom fliesst, lässt sich nach eine Jahr keine messbare Stromminderung nachweisen, was eine obere Grenze für deren Widerstand ergibt (die dann abhängt von der Auflösung der A-Meter, etc.)
>Wasser leitet auch praktisch keinen Strom, wenn es sehr rein ist, da >keine beweglichen freien Ladungsträger vorhanden sind. Was für ein Blödsinn! Schon mal was von Autoprotolyse gehört?
Für Gleichstrom fehlt es zwar an den freien Ladungsträgern. Zwischen zwei Metallplatten (sprich Kondensator) "fördert" Eis durch seine Dielektrizität im Vergleich zu Luft aber den Transport von Wechselstrom. In der Physik spricht man da von einem Verschiebungs/strom/. Und den leitet Eis sehr wohl. Bei der Beantwortung deiner Frage kommt es also darauf an, ob du bei "Strom" diesen "Verschiebungsstrom" mitzählen willst oder nicht.
Mal ein kurzer Hinweis: reines Wasser ist ein sehr guter Isolator. Z.B. Zu sehen an (fast) jeden großen Laser.
Detlev T. wrote: > Bei der Beantwortung deiner Frage kommt es also darauf an, ob du bei > "Strom" diesen "Verschiebungsstrom" mitzählen willst oder nicht. Nö, würde ich hier nicht mitzählen, da es nicht zu einem effektiven Ladungstransport kommt. Es wird ein E-Feld aufgebaut. Legt man Gleichspannung an, fliesst in dem Sinne ein Strom, daß sich die N- gegen die P-Ladungsträger verschieben. Die Verschiebung endet jedoch, wenn das äussere E-Feld nicht ausreicht, die Ladungsträger weiter zu trennen. Analog würde ich nicht sagen, daß es ein in einem Stoff, in welchem eine (longitudinale) Materieschwingung herrscht, Materialtransport gibt. Wenn du auf so ner Matrieschwingung das Wasserleitungssystem aufbautest, käme am Hahn nix raus ;-) Gleichwohl könnte man damit Energie übertragen. Physiker wrote: > Mal ein kurzer Hinweis: reines Wasser ist ein sehr guter Isolator. > Z.B. Zu sehen an (fast) jeden großen Laser. Schon, aber es leitet. Sein Ionenprodukt ist mit 1E-14 endlich und nicht 0. ... wrote: > Ein Neutronenstern dürfte ein idealer Isolator sein :) hmmm. Sind in einem N-Stern denn alle Elektonen und Protonen miteinander zu Neutronen (+Neutrinos) rekombiniert, oder leigt auch dort ein thermodynamisches Gleichgewicht vor? Immerhin haben N-Sterne extrem starke Magnetfelder, also muss elektrischer Strom fliessen (oder es gibt magnetische Monopole).
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