http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/finanzen/122/451831/text/ Zitat: "Weil die USA hohe Handelsdefizite erwirtschaften, das Land also mehr ausgibt, als es verdient, wird sich die Regierung Teile des Gelds im Ausland leihen müssen, auch und gerade in Japan. Die Japaner sind nach den Chinesen die zweitwichtigsten Gläubiger der USA. Doch je weiter die US-Zinsen sinken, desto unattraktiver wird es für sie, ihr Geld in Amerika anzulegen." Ende Zitat Fragt man sich doch irgendwie, wer leiht denn der USA jetzt den Batzen Geld, den Obama braucht, um die Rezession zu bekämpfen? Irgendwie sieht es doch auch in China nicht mehr so gut aus, oder? Innerhalb von 15 Monaten hat die FED (amerikanische Notenbank) den Leit- (t->d) ;) -Zins von 5,5 auf quasi 0 Prozent heruntergeprügelt. Noch vor ein paar Tagen haben Leute vom Fach (die lieben Wirtschaftsgelehrten) genau diese Politik des 'billigen Geldes', die vor einigen Jahren begann, als Ursache für die heutige Finanzkrise beschuldigt (neben der Gier, fehlenden Regeln im System usw.). Und jetzt? Warum ist genau diese Politik jetzt auf einmal der Heilsbringer? Irgendwie bekomme ich immer mehr das Gefühl, keiner hat einen Plan (ich meine damit keiner hat auch nur einen blassen Schimmer, wie man aus der Miesere wieder rauskommt in den Staaten) und noch schlimmer, keiner scheint so richtig erklären zu können, wie das ganze System aus Nachfrage, Export, Geldströmen usw. heutzutage überhaupt noch funktioniert. Hierzulande schafft man doch nicht mal Einigung darüber, ob der private Konsum jetzt anzukurbeln ist oder nicht. Jetzt könnte man ketzerisch einfach sagen, Geld ist prinzipiell doch genug vorhanden. Die Privatvermögen in Deutschland belaufen sich auf über 5 Billionen Euro. Wie wäre es mit einer kleinen Kappung oben und schwups, alle Probleme sind erst mal beseitigt. :) Die USA macht das dann auch nach, andere Folgen und dann dürfen die, die etwas verloren haben halt auf ein neues neu ihr Glück probieren und ihr Vermögen mehren. Wäre doch eine schöne neue Herausforderung an die "Superleistungserbringer" und Erbengeneration. Aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los, das ganze Krisenmanagement dient hauptsächlich dazu, genau diese vorhandenen Vermögen aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den Normalos andauernd einzureden, das ALLE plötzlich finanziell ganz schlecht da stehen (was ja nicht der Fall ist). Denn genau DIE Leute sitzen schließlich an den Schalthebeln der Macht und haben sich gut eingenistet. Oder wie wäre es zur Abwechselung mal mit einer kleinen Revolution? Bei den Franzosen hat's doch auch mal geklappt. :)
>Irgendwie bekomme ich immer mehr das Gefühl, keiner hat einen Plan
Wir (hier oben) haben schon einen Plan: mehr Geld für uns (Reiche),
bezahlt von Euch, (den) Armen (Deppen).
Jedes Volk hat halt die Herrscher die es verdient und IHR verdient es
ausgenommen zu werden wie eine Weihnachtsgans.
Schlaft bloß schön weiter!
gez.
Reich&Glücklich
Fett&Skrupelos
>Oder wie wäre es zur Abwechselung mal mit einer kleinen Revolution? Bei >den Franzosen hat's doch auch mal geklappt. :) Nunja, in den Verhältnissen direkt nach der franz. Revolution hätte ich auch nicht leben wollen. Das Regime war ja noch radikaler als der dicke Ludwig. Und diese Entwicklung führte wiederum zu einem starken Mann (Napoleon), der Europa in einen großen Krieg stürzte.
In etwa so? Stichtag (im wahrsten Sinne des Wortes) 1.1.2009 weltweit alles Privatvermögen über sagen wir mal 10Millionen Euro, verstaatlichen, wenn derjenige nicht mitspielt, Pech für Ihn.
>Nullzinspolitik? Und was kommt danach?
.. der negative Zins....
Irgendwann in nächster Zeit wird auch die Division durch Null erlaubt. ;-) MfG Paul
>Irgendwann in nächster Zeit wird auch die Division durch Null erlaubt.
Dann sollte man schnell Intel-Aktien kaufen...
Ab einem Zins von unter einem Prozent würde das Vermögen reichen, um 60 Jahre den Zins zu bezahlen. Mit einem genügend grossen Kredit könnte man sich so also den Rest des Lebens finanzieren. (Darüber funktioniert es nicht, egal wie gross der Kredit ist.)
>Irgendwie bekomme ich immer mehr das Gefühl, keiner hat einen Plan (ich
meine damit keiner hat auch nur einen blassen Schimmer, wie man aus der
Miesere wieder rauskommt in den Staaten)
Doch. sicher gibt es einen plan. Die Amis geben das Geld mal aus. Resp
stellen es der Wirtschaft zur Verfuegung. Sie haben's zwar nicht, was
den Dollar abwertet. Nun moechte man den Dollar noch nicht im freien
Fall, da sonst die "Falschen" verlieren. Zu diesen "Falschen" moechte
natuerlich niemand gehoeren. Die Japaner nicht, die haben grosse
Bestaende ihrer Pensionskassen in dollar, Die chiesen nicht, die haben
einen schoenen Teil des Handlesbilanzueberschusses in Dollar und koennen
nicht so schnell wechseln. Zumahl ihr Yuan nicht frei konvertierbar ist.
Deshalb schaut der Rest der Welt, dass der Dollar langsam abgewwrtet
wird. Zuerst muss das Oel vom Dollar weg. Dann der Rest. Dann bye-bye
dollar. Die Amis haben die letzten 50 Jahre mit Schulden gelebt, werden
das weiterhin tun, muss uns ja nicht weiter interessieren. Der Obama hat
leider trotz bestem Team Null Chancen, den Laden wieder zu fangen. Wir
werden ihn natuerlich immer noch an die Uno und G8 sitzungen einladen,
genauso wie wir's mit dem Putinnachfolger auch noch tun. Aber
wirtschaftlich sind sie weg. Die US Autoindustrie hat leider auch Null
chancen. Neben dem Rueckstand in Forschung, Entwicklung und Aufbau von
Produktionsstaetten ist der Zug auch bei den Pateneten schon abgefahren.
Jede neue Facette an einem Kolbenring wurde schon patentiert, und wenn
man da nicht abdrueckt ist eh nichts. Die Kasse der Autokonzerne ist
leider leer, das bedeutet nichts mit abdruecken fuer Patente, keine neue
Technologie. Und was sie schon haben will niemand. Schade. Das war's.
Hätten wir bei 0-Zins nicht eine Inflation sondersgleichen?
@ Aahh:
Du hast vergessen, daß sie nach wie vor die mächtigste Armee der Welt
haben - warum wohl? -, ihre Agenten an praktisch allen wichtigen Punkten
plaziert haben und praktisch die gesamte Telekommunikation der Welt
mitlesen.
@ Hesse:
> Hätten wir bei 0-Zins nicht eine Inflation sondersgleichen?
Wieso? 0-Zins gibt es, wenn die Deflation nicht gebannt werden konnte.
Zunächst wird alles stagnieren und die Preise weiter fallen und dann
irgend wann wird die galoppierende Inflation einsetzen. Ich schätze, bis
dahin dauert es noch etwas...
>Wieso? 0-Zins gibt es, wenn die Deflation nicht gebannt werden konnte. >Zunächst wird alles stagnieren und die Preise weiter fallen und dann >irgend wann wird die galoppierende Inflation einsetzen. Ich schätze, bis >dahin dauert es noch etwas... Wo kommt denn jetzt die Deflation her? Bisher war doch Inflation unser Problem, weshalb die EZB den Leitzins erhöhte (auch auf die Gefahr hin damit der Konjunktur zu schaden). Jetzt wird aufgrund der Wirtschaftskrise der Leitzins ins Bodenlose fallen gelassen. Wäre die Konsequenz nicht Inflation? Wieso bekämpft man sonst Inflation mit hohen Zinsen?
Deflation entsteht, wenn die Leute massenhaft nicht mehr kaufen, also die Nachfrage zurück geht, während ein Überangebot besteht. Wenn das auf breiter Front passiet, wird nicht mehr investiert und um die Verluste durch fixe Kosten zu minimieren, werden auch Waren unter Preis verkauft. Die Wirtschaft schrumpft weiter und der Verbraucher beginnt, Käufe aufzuschieben, weil er hofft, die Sache später billiger zu bekommen. Inflation entsteht, wenn auf breiter Front mehr Nachfrage besteht, als Angebot vorhanden ist. Dann folgt so was ähnliches, wie eine Versteigerung: Der Preis wächst so lange, bis keiner ihn mehr bezahlen will. Da die Anbieter aber verkaufen wollen und müssen, werden sie versuchen, das Optimum aus umgesetzter Menge und Gewinn zu finden, der Preis pendelt sich vorübergehend ein, um dann wieder getestet zu werden.
Ein sehr informativer Artikel zur Wirtschaftkrise: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29356/1.html
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-inside/die-fed-naehrt-die-naechste-blase;2111437 das meinte ich (2 Zitate aus dem Handelsblatt): Autor: Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank: "Ich bin immer wieder überrascht, wie einseitig die Märkte auf eine Politik des billigen Geldes setzen. Dass diese bisher wenig geholfen hat, sollte sich doch herumgesprochen haben. Auch zu der aktuellen Krise hat die Politik des billigen Geldes in der Ära von Alan Greenspan entscheidend beigetragen. Das wird leider oft vergessen." und dann sagt Krämer noch: "Für mich ist der Beschluss eher ein Hilferuf. Die Fed schätzt die Risiken für die US-Wirtschaft offenbar so hoch ein, dass sie sich zu solchen Mitteln gezwungen sieht."
@ Uhu Uhuhu der TP Artikel ist ein bisschen länger, werde ich mir wenn Zeit ist anschauen Hesse wrote: > Wo kommt denn jetzt die Deflation her? Bisher war doch Inflation unser > Problem, .. Auch das meinte ich Inflation vs. Deflation?? In der Beurteilung der Sachlage scheint alles drunter und drüber zu gehen. Wie soll man da noch durchblicken bzw. auf was kann man sich verlassen? Nicht mal den Ölpreisverfall konnten sie stoppen. An der Tanke freut es einen natürlich, aber wenn das zusätzliche Instabilität bringt, was nützt uns dann das Ganze?
>@ Aahh: > >Du hast vergessen, daß sie nach wie vor die mächtigste Armee der Welt >haben - warum wohl? -, ihre Agenten an praktisch allen wichtigen Punkten >plaziert haben und praktisch die gesamte Telekommunikation der Welt >mitlesen. Tatsaechlich ? Und. Die Kasse ist leer. Hatten wir auch schon mal. Dann hat der maechtige Mann gemeint, dass wer zu spaet kommt, den das Leben betraft. Puff und weg war das maechtige System...
neeeee wrote: >>@ Aahh: >> >>Du hast vergessen, daß sie nach wie vor die mächtigste Armee der Welt >>haben - warum wohl? -, ihre Agenten an praktisch allen wichtigen Punkten >>plaziert haben und praktisch die gesamte Telekommunikation der Welt >>mitlesen. > > Tatsaechlich ? Und. Die Kasse ist leer. Hatten wir auch schon mal. Dann > hat der maechtige Mann gemeint, dass wer zu spaet kommt, den das Leben > betraft. Puff und weg war das maechtige System... Und was glaubst du wohl, warum sie außer ihrer Armee alles verkommen lassen? Ist doch ganz einfach: Wer im großen Maßstab rauben will, braucht Drohpotential, das auch glaubwürdig ist. Wenn sie auch ansonsten ziemlich nackt dastehen, für ihre Armee haben sie alles Geld der Welt - anderenfalls würde der Laden doch innerhalb 5 Sekunden implodieren...
Wenn man DAS liest wundert einen auch vieles nicht mehr: http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/651787/Fussfesseln-und-Hausarrest-fuer-Ex-Nasdaq-Chef.html Zitat "Hausarrest für Ex-Börsenchef Bernard Madoff. Ein US-Gericht hat die Auflagen gegen den ehemaligen Nasdaq-Chef verschärft. Er muss eine Fußfessel tragen und steht unter Hausarrest. Madoff steht unter dem Verdacht, Anleger um rund 50 Milliarden Dollar betrogen haben." Ende Zitat Den Hausarrest muss "der Arme" in seine 7 Millionen Dollar Villa ableisten ..
Und die zu erwartende Geldstrafe beträgt auch nur ein paar Milliönchen...
@Uhu sehr guter Artikel, der sich da hinter dem Link verbirgt. Wir befinden uns also am Ende der neoliberalen Ära - nachdem trotz Privatisierungen und Umverteilung von unten nach oben aus der Wirtschaft kaum noch Profit zu schlagen war und jetzt auch noch der "Ausweichspielplatz", der Finanzsektor, am Boden liegt, dürfte es schwer werden überhaupt nocht irgendwo Profite zu erwirtschaften ohne die vollständige Verarmung der Bevölkerung und soziale Unruhen in Kauf zu nehmen. Ein Umschwung zurück zum Keynesianismus dürfte auch nicht funktionieren, da so zwar kurzfristig Nachfrage erzeugt werden könnte, aber auch dieser Zweig des Kapitalismus darauf beruht, dass langfristig Wachstum stattfindet. In einer hoch rationalisierten Wirtschaft, in der die neuen Technologie-Branchen nicht mehr die Massen an wegfallenden Arbeitsplätzen auffangen können, und einer Gesellschaft, die einerseits vollständig gesättigt ist, andererseits aufgrund immer weniger zur Verfügung stehenden Volkseinkommens nicht für entsprechende Nachfrage sorgen kann, ist langfristiges Wachstum nicht mehr möglich. Nur noch ein "Wunderprodukt", das auf die gesamte Wirtschaft wirkt (im Artikel wird den regenerativen Energien eine solche Wirkung zugetraut) kann das System noch über einen bestimmten Zeitraum retten. Aber was kommt danach? Entweder wird es einen großen Krieg geben, dessen Verwüstungen dann zu einem erneuten "Wirtschaftswunder" führen können, da alles wieder aufgebaut werden muss (falls die Menschheit sich nicht komplett ausgerottet hat). Oder ein neues System tritt an die Stelle des Kapitalismus. Nur welches? Kommunismus, also niedriger Lebenstandard für alle? Oder vielleicht etwas ganz anderes, neues. Dann sollte sich aber langsam mal Gedanken über neue Möglichkeiten machen, viel Zeit ist nicht mehr.
>Oder ein neues System tritt an die Stelle des Kapitalismus. Nur welches?
Kommunismus, also niedriger Lebenstandard für alle?
Kommunismus : hatten wir schon. Zwar nicht alle, aber genug um von
statistischer Signifikanz zu sprechen. Es hat nicht funktioniert.
Sagen die.
niedriger Lebenstandard : Das sowieso. Auch wenn das Oel wieder etwas
guenstiger wurde... es reicht leider nicht fuer ein Zweitauto fuer
jeden.
Vielleicht ist das Neue schon da und wir sehen's nicht. Ich fuer meinen
Teil hab's schon. Keine Maximierung des Einkommens. Aber meine Zeit
sinnvoll einzetzen. Ich nehm soviel Unbezahlten wie mir passt. Die
Geschaeftsleitung muss darueber eine Sitzung abhalten. So dann.
Aahh wrote: >>Oder ein neues System tritt an die Stelle des Kapitalismus. Nur welches? > Kommunismus, also niedriger Lebenstandard für alle? > > Kommunismus : hatten wir schon. Zwar nicht alle, aber genug um von > statistischer Signifikanz zu sprechen. Es hat nicht funktioniert. > Sagen die. Wir? Die DDR war ein Sozialismus.
Auch recht informativ: »Federal Reserve« stellt die Weichen für eine Hyperinflation à la Weimar http://info.kopp-verlag.de/news/federal-reserve-stellt-die-weichen-fuer-eine-hyperinflation-a-la-weimar.html
Wobei das Reinpumpen von Geld über die Nullzinspolitik ein keynesianisches Mittel ist. Friedman hat sich ja immer gegen Geldmengenpolitik ausgesprochen da sie langfristig die Inflation nur anheizt. Die Neoliberalen nutzen also jetzt die Waffen ihrer direkten Gegner um das System noch etwas am Laufen zu halten.
>Friedman hat sich ja immer gegen >Geldmengenpolitik ausgesprochen Das stimmt natürlich nicht. Richtig muss es heißen: Friedman hat sich ja immer gegen Zinspolitik zur Steuerung der Geldmenge ausgesprochen.
@Uhu Uhuhu hast du schon mal was über "Infokrieg" gehört? Grüsse Toto
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