Guten Abend, Um es vorweg zu sagen, ich habe mich noch nicht sehr viel in die Materie eingelesen bzw. informiert. Dem was ich hier niederschreibe ist lediglich ein "jahrelanger" Denkprozess vorangegangen. Also folgende Ausgangsbasis, ich habe in Österreich an einer HTL eine Diplomarbeit im Gesundheitssektor bearbeitet. Im Laufe der Arbeit wurde ein Prototyp fertiggestellt, dem folgten noch 2 im Laufe der Jahre welche erfolgreich in einem Krankenhaus getestet wurden. Nun stellte sich heraus, das dieses Gerät durchaus mehr als 1-2 Abnehmer finden würde. Die Folge ist die Idee mit einer Selbständigkeit, um das Gerät zu entwickeln, zu vermarkten, zu bauen und im Endeffekt zu verkaufen. So im groben lief es bis jetzt so ab, Entwickelt wurde im Team, vom Schaltplan über die Software bis zum Gehäuse. Gefertigt und Bestückt wurde von einer Firma. Das Gehäuße wurde ebenfalls von einer Firma gefertigt. Endmontage erfolgte von uns. Bezahlt wurde das Ganze am Anfang von einem Sponsor im Rahmen der HTL, nachher wurde das Ganze privat finanziert. Die Idee an eine große Firma verkaufen wollen wir nicht. Ja, ja ich habe unzählige Threads hier gelesen in dem die Leute die mit selbigen Vorstellungen an den Start gingen in der Luft zerrissen wurden, deshalb versuche ich dem vorzubeugen und würde darum bitten das sich hier eventuell Leute melden, welche sich ihren Traum erfüllt haben und in etwa die gleiche Ausgangsbasis hatten, bzw. Leute die hier nicht nur die Risiken aufzählen, die sind uns zum Teil durchaus bewusst. lg Martin
Wenn das Geraet an der Universitaet entwickelt wurde, habe die ebenfalls Rechte daran.
So ich entschuldige mich gleich einmal für meinen Fehler in der Überschrift schäm Selbstständigkeit meinte ich natürlich. lg Martin
Nein wurde ja wie gesagt an der HTL entwickelt. So weit ich das mit dem Abteilungsvorstand damals besprochen habe, hat die HTL keinerlei Rechte an dem Gerät. Würde dafür aber nicht meine Hand ins Feuer legen :-) lg Martin
Gerade bei Medizintechnik ist es extrem schwer Fuss zu fassen. Um was fuer eine Art Geraet handelt es?
Nunja es geht um das Testen des Nervenempfindens eines Patienten. Unter "thermal quantitative sensory testing" läuft das Ganze ab. Es kommt am Patienten nur mit Haut in Berührung. lg Martin
Man braucht z.B. 1. genügend Kunden 2. Startkapital 3. Kein kluger Bauer legt alle Eier in EINEN Korb. 4. Verkaufstalent .... Da würde ich vorerst noch ein anderes Standbein brauchen bis der Laden läuft. Ein Existenzgründelehrgang ist durchaus nützlich.
Das mit dem Standbein ist schon richtig, man kann ja nicht nur von Ideen und Luft leben. Bin Angestellter im Automotivsektor. Mit den Eiern meinst du wohl, das es ziehmlich dämlich ist nur auf ein Produkt zu setzen? lg Martin
Das auuserordentlich Muehsame und teure am Medizinmarkt sind die Zulassungen.
Naja, aus dem Originalbeitrag entnehme ich, dass es bereits mehrmals in einem Krankenhaus eingesetzt wurde. Das wird wohl heissen, dass es keine komplizierte Zulassung braucht. Trotzdem, gerade bei medizinischen Geraeten wuerde ich sehr vorsichtig sein in bezug Produkthaftung. Soll heissen, als Privatmann ist das ein grosses Risiko, denn da haftest Du im Schadensfall mit Deinem gesamten Vermoegen. Hier in den USA (Kalifornien) kann man fuer $800 Mindeststeuer pro Jahr eine LLC (limited liability corporation) eroeffnen, im wesentlichen ist das eine Ges.m.b.H., bloss dass man kein Stammkapital braucht. Die LLC-Besitzer muessen dabei nicht mal in Kalifornien ansaessig sein. Dann ist das Haftungsproblem weg. Hab' ich mit Freunden vor ein paar Jahren mal gemacht und war nicht besonders aufwaendig. Bloss steuertechnisch koennte es sein, dass das fuer Dich etwas komplizierter ist als fuer mich hier (denn ich bin ohnehin schon in den USA steuerpflichtig, und LLC-Einkommen wird ganz normal als zusaetzliches Einkommen versteuert, also keine Doppelbesteuerung wie z.B. bei einer Inc.).
In Österreich ist ja offenbar einiges möglich. Was ist das für ein
Produkt?
In Deutschland geht das i.d.R. nicht ohne Beantragung einer klinischen
Studie nach Zustimmung der Ethikkomission. Ferner muss das Gerät, weil
es sicher ein Medizinprodukt darstellt, den Normen entsprechen und eine
Zulassung besitzen.
Viel Spass, wenn Du das aus dem Boden stampfen möchtest.
>Die Idee an eine große Firma verkaufen wollen wir nicht.
Da ist aber das Effektivste: Wenn du was hast, was andere gefährdet, ist
damit am meisten Geld zu machen.
aber: Schon mal die Patentsituation gecheckt: Viele Firmen haben
allesmögliche im Patentpool aus dem sie sich gegenseitig bedienen /
austauschen. Du als Kleiner kannst da nicht ungefragt partizipieren.
Wenn es wirklich was gewinnträchtiges ist, kannst Du davon ausgehen,
dass Du nach Einführung des Produktes einige Klagen bekommst. Am Besten
führst Du das Ding erst mal in einem Nicht-EU-Land ein, das nicht durch
europäische Patente (so weit gehen die Anmeldungen mindestens) betroffen
ist.
Wie viele schon geschrieben haben, Medizinprodukte sind nicht ganz ohne... > In Deutschland geht das i.d.R. nicht ohne Beantragung einer klinischen > Studie nach Zustimmung der Ethikkomission. Das sind EU Richtlinien, und klinische Studien und Ethikkomission brauchst du sicherlich nicht. 10k Euro solltest du für Zulassungen (inkl. EMV-Labor, Beratung, DIN-Hefte etc) schon rechnen. Mach einfach mal eine Anfrage bei einem Zertifizierer der auch nach 60601 prüft.
Guten Abend, Also ich danke euch erstmal für die vielen Antworten. Also das mit der 60601 war ein wichtiger Tipp, hab mich gleich mal mit der dafür verantwortlichen Abteilung des TÜVs in Verbindung gesetzt. Wie es mit den Patenten aussieht, müssen wir uns auch erst anschauen. Aber ich nehme mal naiver Weise an am besten lasse ich das durch eine Kanzlei überprüfen? lg Martin
Diese "Kanzleiprüfung" hat in meinem Fall schlappe 7800,- Eruonen gekostet, nur, das ein DOk da ist, anhand dessen die Recherche erfolgen kann.
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