Hallo, ich bein gerade mit dem Studium fertig geworden und auf der Suche nach einer beruflichen Ausrichtung. Ich habe einen akkreditierten Master in Elektrotechnik mit Note 1,2 sowie freiberufliche Erfahrungen im Bereich Schaltungstechnik, ARM7, AVR, und PIC16. Reparaturen im Bereich der Unterhaltungselektronik sind neben Fahrzeugtechnik ein wichtiges Hobby. Ich interessiere mich absolut für Technik, möchte also unbedingt in diesem Bereich arbeiten. Andererseits sind meine Erfahrungen aus den Praktika prägend gewesen, so daß ich ungern in die Industrie gehen möchte. Z.B. Angebote, das Studium vorzeitig abzubrechen um den Job anzunehmen oder die Einstellung als Entwickler zur bezahlung einer Aushilfskraft - obwohl man schon Ing. ist. Freiberuflich lässt sich schon hier und da etwas Geld verdienen - aber das reicht nicht zum Leben. Ich würde das gerne im Umfang eines Hobbys weiterlaufen lassen. Kurzum: ich suche nach Lösungen und Vorschlägen, wie man außerhalb der Indstrie einen Beruf finden kann. Einige Dinge, die mir bisher eingefallen sind: -Professor an einer FH oder BA werden: hierzu wäre eine Promotion erforderlich soweie jahrelange Berufspraxis. Obwohl ich schon ein Angebot zur Promotion hatte, scheue ich den Aufwand, da diue Chancen auf eine Dozentenstelle auch nicht so hoch sind. -Lehramt an beruflichen Schulen: Zwei Jahre als Ref, dazu einige Fächer wie Pädagogik. Wäre zumindest ein gangbarer Weg. -Technischer Redakteur: das war ein neuer Vorschlag, über den ich noch nachdenken will. -Assistent an einer Hochschule: wie kommt man an solche Stellen, ist die Arbeit nicht zu monoton? -Handwerk: gibt es Stellen für "Edelhandwerker", als nicht Ölwechsel, sondern anspruchsvollere Tätigkeiten im Bereich Service? Wichtig ist eine gewisse Vielfalt, also nicht der typische "Sesselfurzer-Job". Andererseits ist auch eine halbwegs angemessene Arbeitszeit wichtig, also keine 70h-Woche, wie es einige Kollegen von mir bis zur Kurzarbeit betrieben. Ich würde gerne mit anderen Leuten zusammenkommen, etwas sehen und mich in andere Themen einarbeiten. Bin eher technisch ausgerichtet und nicht der Typ mit Anzug und Krawatte. Über einige Tips bzw. Inspirationen wäre ich sehr dankbar! Besten Gruß Daniel
Vergiss das Lehramt. Ist leider Schrott. Mal im Lehramt geht's nicht mehr zurueck. Das Problem ist, das man fachlich irgendwann stehenbleibt. Und mit 50 abgestandenes Zeug erzaehlt. Dann geht man besser mit 45 erst ins Lehramt. Dann ist man noch aktuell. Eine Professur ? Als junger Professor hat man keine Ahnung vom drum herum, hat wenig Geld fuer Geraete. Anstelle einer professionellen Arbeit von angestellten Ingenieuren oder externen Kraeften, gibt man lieber Diplomanden eine Diplomarbeit. Da die keine Ahnung haben, kommt weniger raus als moeglich ist. Dasselbe geht dann mit Doktoranden und Postdocs weiter. Durchs Band weg suboptimale Resultate durch falschen Einsatz der Resourcen. Ich hab schon dinge gesehen... Die Industrie ist nicht wirklich so schlecht. Es gibt viel zu lernen, sehr viel. Das lernt man nur in der Industrie, und zwar von aelteren Mitarbeitern. Bis 30..35 ist egal was man verdient, Hauptsache man lernt was und macht hin und wieder eine Weltreise. Mit 40 ist man fachlich auf der Hoehe und hat langsam auch eine Ahnung vom Wert des Wissens. Nachher lernt man vor allen soziale Interaktion und kann das Wissen immer besser verkaufen. ...
Vor Jahren hat mal der BND ET-Ing. gesucht. Die sollen halt Gerät am Markt bewerten und beschaffen. Dann gibt es noch die E-Bastler Szene, wie engagierte Elektronikläden wie segor in Berlin oder der Mikrocontrollerladen(?). Es gibt auch Unternehmen die Schulungen anbieten, wie wärs mit Schulungsleiter!? Und ich frage mich schon seit längerem, ob nicht Gerätepark eines Flughafens von ET-Ing. gemanaged wird.
Vor 10 Jahren wollte ich Entwickler werden - aber heute nervt es mich, am Compiler herumzuspielen bis nach Tagen und Kopfschmerzen ein Bug im LPC2148 gefunden ist. Zudem ist dieser Beruf wenig angesehen im Gegensatz zu den täglichen Ansprüchen, die an einen gestellt werden. Mit der Industrie habe ich etwas die (begründete?) Befürchtung, daß man als Entwickler zwar das volle Risiko trägt, jedoch weder die angemessene Bezahlung für den Stress erhält, noch eine Art von Respekt. Stichwort: Sachbearbeiterposten. Die höher dotierten Stellen sind dann zunehmend Verwaltungstätigkeiten wie Projektmanagement und anderes Zeug, was an sich nicht Aufgabe des technisch angehauchten Ingeneiurs sein sollte. Zudem schreckt mich die Aussicht ab, einen horizont bis zum Bildschirm und den drei Kollegen zu haben. Ich würde gerne im mittleren Umfeld mehr sehen, quasi mit Leuten arbeiten anstatt nur mit dem Compiler. Das Veralten des Wissens ist außerhalb der Entwicklung sicher gegeben, könnte in gewissen Grenzen vielleicht ausgegleichen werden durch technische Hobbys. Wobei mich nicht stören würde, wenn der Job nicht von einer rasanten Entwicklung eingeschlossen ist. Z.B. ein Mathematiklehrer lehrt heute noch die selbe Analysis wie vor 50 Jahren, allenfalls nimmt er mal Matlab zur Visualisierung. Das würde mich nicht wirklich stören, solange ich imstande bin, meine Tätigkeit kompetent auszuüben. Viele unserer Profs waren technisch auch veraltet, was sich jedoch in Fächern wie Regelungstechnik nicht negativ ausgewirkt hat. Die Brücke zur modernen rechnertechnik konnte man als Student mit etwas Kreativität selbst schließen. Mobilität wäre kein Problem, solange nebenbei auch hinreichend Zeit in der Heimat bleibt.
Nachtrag: ein Elektroladen hier in der Nähe (der einzige!) hat kürzlich einen Nachfolger gesucht, keinen gefunden und deshalb zugemacht. Diese Chance habe ich vertan!
Schau doch mal bei Fraunhofer und ähnlichen Instituten. Ich hab seit 2 Jahren einen interessanten Enwtwickler-Job da. Bin mittlerweile Teamleiter einer kleinen Entwickler-Truppe. Abwechslungsreich, extrem selten Stress, nettes Team, einige Vorteile durch öffentlichen Dienst, sehr viele Freiheiten. Krisensicher durch viele öffentliche Aufträge. Aus welcher Ecke Deutschlands kommst du denn?
>Mit der Industrie habe ich etwas die (begründete?) Befürchtung, daß man als
Entwickler zwar das volle Risiko trägt, jedoch weder die angemessene
Bezahlung für den Stress erhält, noch eine Art von Respekt.
Aeh, ja. Allerdings aendert sich langsam was. Ich hab schon Oberbosse
unter dem Teppich durch zum Entwickler stolpern sehen um zu Fragen wann
der Fehler denn behoben sei. Die wissen dass sie ohne dich das Projekt
tonnen koennen.
Als Entwickler kannst du zB auch mitten im Projekt zum Chef gehen und
sagen : "Ich bin ausgebrannt und brauche 3 Monate unbezahlt. Mein
Flieger geht naechste Woche." Alles kein Problem. Und wenn du wieder
kommst sind alle ganz freundlich, und ein grosser Blumenstrauss steht
auf dem Pult. Eine Lohnerhoehung ist auch ploetzlich kein Problem mehr.
3 Monate unbezahlt wären ein no-go für die Firma, in der ich meine Praxissemester gemacht habe. Die hätten das Projekt an einen anderen Entwickler vergeben und diesen zur Mehrarbeit mit teilweisem Lohnausgleich "überredet". Komme aus Großraum Rhein-Neckar
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