Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bandpass 7 - 9MHz


von branadic (Gast)


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Hallo Leute,

vielleicht kann mir jemand von euch helfen.
Ich brauche für eine Anwendung einen ziemlich flankensteilen Bandpass
mit den Eckfrequenzen 7MHz und 9MHz. Das ist ein gewaltig großer
Bereich, das ist mir klar, aber mein Signal liegt nun mal in dem Bereich
und um Störungen außerhalb des Bereiches zu unterdrücken und nicht
weiter zu verstärken eben jener Bandpass.
Also habe ich mich mal hingesetzt und ein Bandpass 5.Ordnung als
Chebychev-Filter mit AADE-Filterdesign entworfen und anschließend noch
mal mit rationellen Bauteilen in LTSpice simuliert. Funktioniert als
Bandpass-Filter ganz hervorragend, bis auf die Tatsache, dass ich im
Durchlassbereich mit -15dB Dämpfung zu kämpfen habe.
Hab auch mal einen Cauer-Filter 5. Ordnung simuliert, aus dem Bauch
heraus würde ich aber sagen, dass der Chebychef schon flankensteil genug
ist.

Gut dachte ich mir, schaust dich mal bei aktiven Filtern um. Man geht ja
unbelastet an die Sache ran, denn aktive Filter waren bei mir noch nie
Thema.

Also hab ich mir FilterPro runtergeladen und mal ein Wide-Bandpass
Sallen-Key mit besagten Eckdaten errechnen lassen. Für den Anfang erst
einmal mit nur einem Hochpass und einem Tiefpass. Als ich diese
OP-Schaltung wiederum in LTSpice simuliert habe musste ich feststellen,
dass nicht nur der Frequenzbereich nicht getroffen wurde, nein auch hier
hatte ich mit Dämpfung erhebliche Probleme.
Nach dem Lesen der Hilfe bei FilterPro war auch schnell klar woran das
liegt. Demnach komme ich mit meinen OPV's (AD8009) nicht wirklich weit.

Aktive Filter scheinen demnach nur für Frequenzen <1MHz geeignet zu
sein, nicht aber für den von mir avisierten Bereich.

Nur die passiven Filter machen mich auch nicht glücklich. Was ist also
die Alternative?
Naheliegend ist, das Signal 40dB verstärken und mit den -15dB des
passiven Filters leben?
Oder gibt es noch Ansätze, die ich bisher nicht gesehen habe?

Ich würde mich über Anregungen von den Profi's wirklich sehr freuen.

Beste Grüße, branadic

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die 15 dB scheinen mir nicht unbedingt nötig zu sein, das hängt von der 
Güte der Bauteile ab. Ich habe mal einen Bandpass 20-30 MHz gebaut, aus 
Neosid-Filtern und SMD-Kondensatoren 0805. Mit den Kondensatoren aus 
einem "guten" Sortiment hatte es 5,5 dB Durchgangsdämpfung, dieselben 
Induktivitäten mit C's aus einem Conrad-Sortiment machten 11 dB.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hab nachgesehen, es waren 36-46 MHz, das ist aber immer noch eine 
ziemliche Bandbreite. Die Neosid-Filterbecher waren zum Teil 
Helix-Kreise.

von branadic (Gast)


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Hallo Christoph,

danke für deinen Beitrag. Hab mich bei Neosid mal auf der Homepage 
umgeschaut, sieht gut aus :)

Heißt also, ich sollte alle Festinduktivitäten gegen solche Filterspulen 
tauschen und SMD-Kapazitäten verwenden.
Bei RS und Reichelt bin ich bisher, was solche Filterspulen betrifft, 
noch nicht fündig geworden. Gibt es sonst noch Standard-Lieferanten für 
diese Bauteile?

Beste Grüße, branadic

von ooo (Gast)


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Die 7-9MHz sollte man mit einem Schwinkreis machen. Aktive Filter sind 
da nicht mehr sehr praktisch. Mit OpAmps sowieso nicht. Denn ein Filter 
benoetigt noch eine vernuenftige Verstaerkung ueber die Guete hinaus. 
Ein Filter der Guete 1, sprich RC erreicht man mit einem OpAmp, bei dem 
das Gainbandbreitenprodukt grad aufgebraucht ist. Bei komplexeren, 
steileren Filtern wuerd das erforderliche Gainbandbreitenprodukt in die 
GHz gehen, und der Opamp waer nur noch eine Rauschschwarte.
Wenn man nun aktive RF Filter baut, so wuerde man hinter einer Stufe 
eine einfache Transistorstufe haben, die etwas Gain bringt.

von JetztAber (Gast)


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Die 7-9MHz sollte man mit einem Schwinkreis machen. Aktive Filter sind 
da nicht mehr sehr praktisch. Mit OpAmps sowieso nicht. Denn ein Filter 
benoetigt noch eine vernuenftige Verstaerkung ueber die Guete hinaus. 
Ein Filter der Guete 1, sprich RC erreicht man mit einem OpAmp, bei dem 
das Gainbandbreitenprodukt grad aufgebraucht ist. Bei komplexeren, 
steileren Filtern wuerd das erforderliche Gainbandbreitenprodukt in die 
GHz gehen, und der Opamp waer nur noch eine Rauschschwarte.
Wenn man nun aktive RF Filter baut, so wuerde man hinter einer Stufe 
eine einfache Transistorstufe haben, die etwas Gain bringt.

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