Forum: Platinen Wie fein ist "fein"?


von Henrik (Gast)


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Hallo Leute,

ich bin mal wieder dabei meine Ätztechnik zu verfeinern und habe mich
entsprechend im i-net auf die Suche nach Tricks gemacht. Nun habe ich
(nicht zum erstenmal) festgestellt, dass (sehr) viele eine
unterschiedliche Vorstellung von Begriffen wie "fein" oder "dünn"
im Bezug auf Leiterbahnen haben.
Mit meinem 600 dpi Laser-Drucker sind 8 mil ohne weiteres sicher
machbar, 5 mil habe ich mal probiert, da ist es dann aber auch schon
Glückssache (alles bei 35um Material). Mit 18um-Basismaterial könnte es
aber klappen, theoretisch.
Ich wollte deshalb einfach mal fragen, bis zu welcher Stärke ihr
Leiterbahnen noch sicher herstellen könnt und wann ihr sagt "dünner
gehts nicht mehr", also eure Definition von "fein".
Wenn ihr es besser als 8 mil hinbekommt, schreibt doch bitte auch noch
euer Verfahren und das verwendete Equipment dabei. Wenn jemand wissen
will, wie man auf 8 mil kommt, stehte ich bereit ;-).

Danke euch, Henrik

von Alexander Niessen (Gast)


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Hallo.
Meine Std.-Breite sind 12 mil.
Die bekommt jeder noch hin.
Selbst wenn man besoffen ist gg
8 mil hab ich mal mit 35um Material probiert und auch auf Anhieb hin
bekommen.
Das finde ich allerdings nicht unbedingt erstrebenswert und ist für nen
Hobby-Elektroniker schon ziemlich fein finde ich.
(So meine ganz persönliche Meinung und damit auch die 'Definition'
von 'fein')

Zum Equip von mir:
600dpi Laserdrucker, Zweckform-Folie (doppelt),
Isel-UV-Belichtungsgerät
Bungard-Platinen (immer im Kühlschrank gelagert -> dunkel, kühl)
geätzt wird entweder in der Küvette (mit NaPS) oder
mit gut beheiztem Fe3CL.

Mein Versuch mit den 8 mil betrachte ich bei mir allerdings eher als
Glücksache.
Ich fände es gut, wenn du dein Verfahren hier mal posten würdest wie
man 8 mil-Platinen sicher herstellt.

Grüße,
Alex

von Henrik (Gast)


Angehängte Dateien:

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Kein Problem:

Man drucke auf Zweckform 3562 (Overhead, klar).
Mein Brother liefert zwar recht dunkle, aber keine absolut lichtechten
Ergebnisse. Mit 3491 bekommt man bessere, ausserdem verzieht sich diese
Folie längst nicht so stark; das habe ich aber anders rausgefunden,
auch 3562 zeigt keinen sichtbaren Verzug nachdem drucken.
Je nach Drucker sollte man alle Papiereinstellungen ausprobieren und
schauen, wo es am dunkelsten wird. Ich jedenfalls habe es noch nie
geschafft eine Folie im Drucker zu schmelzen zu bringen (glaube auch
nicht, dass das geht). Dieser Versuch erfolgt aber trotzdem auf eigene
Gefahr! Wenn es auf etwas Verzug nicht ankommt, kann man die Folie noch
ein zweitesmal durch den Drucker laufen lassen, indem man ein leeres
(Word-)Dokument druckt. Dadurch wird das Ergebniss noch etwas schwärzer
sein (weil der Toner noch mal aufgeschmolzen wird).

Belichtet wird mit einer alten Höhensonne 80 sec unter ca. 3mm
Fensterglas aus einem Bilderrahmen. Abstand ca. 14 cm.

Entwickeln wie üblich (NaOH). Probiere gerade die "Pinsel-Methode",
macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Mal schauen, ob es
sich bewährt.

Ätzen mit einer etwas verwässerten HCL-H2O2-Mischung, nach Augenmass
gemixt. Ätzzeit ca 7-12 min (habs nicht gemessen).

Leiterplattenmaterial: Unbekannt, Kupferauflage: Unbekannt,
Bezugsquelle: Flohmarkt, 7 Euro für 40 Karten. Liefert recht gute
Ergebnisse. Gleiche Ergebnisse mit Bungard-Platinen.

Kommentar zu Bild:

Sorry für den schlechten Scan. Habe durch eine Folie gescannt, da mir
das Epoxi sonst den Scanner ruiniert.

Oben: Das Noname Material

Unten: Orig. Bungard 35um. Da stimmte die Blichungszeit nicht so ganz,
die Bahnen sind zwar einwandfrei, sehen aber unter der Lupe etwas
"angefressen" und irgendwie breiter als die vom Noname aus. Habe
wesentlich bessere Platinen mit Bungard-Material hergestellt, die
beiden auf dem Foto stammen aber von der gleichen (Overhead-)Vorlage,
deshalb habe ich sie gepostet.


Gruss Henrik

P.S.: Die Bahnen werden zur Mitte hin nicht dünner, das sieht nur auf
dem JPG-Bild so aus, auf der Bitmap nicht. Die ist aber 2 MB gross.

von Hans (Gast)


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tjo 8mil ist bis jetzt das dünnste was ich verbrochen habe... ist aber
ohne irgendein problem mit 35µ platinen von bungard geworden ..

vorlage war ein ausdruck von neim tintenpisser auf eine
zweckform-inkjet overhead-folie mit höchster auflösung ...

belichtet wird unter 2min mit 2 uv-röhren vom Conrad

entwickler ist der orig bungard entwickler... zwar teurer aber der ist
viel problemloser wie die lauge finde ich...

geätzt wird mit salpetersäure irgendwo zwischen 5 und 10min.. hab das
zwar schon mal unter 5 gehabt aber dann blubberts mir zu viel und
dieser schöne braune dunst ist ja bekanntlich nicht wirklich gesund...

73 de oe6jwf / hans

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