Forum: Offtopic Zusammenarbeit = doppelte Arbeit?


von Jammerlappen (Gast)


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Ich bin Teil eines, äh, Teams und in der misslichen Lage, alles 
korrigieren zu müssen hinsichtlich:

- Rechtschreibung
- Logischer Aufbau
- Sprachfluß
- Inhalt
- Mathematische Fehler

Meine (netten!) Kollegen sind also vollkommen sorglos: "ist ja erstmal 
egal".
Korrekturen sind etwa genauso wichtig, d.h. Anmerkungen kann ich mir 
eigentlich sparen.

Abgesehen davon kommt auch logische Überzeugungsarbeit (begründete 
Argumente) erst spät an. Wenn ich zur Sprache komme, zwischen lauten, 
schnellen Vermutungen.

Also: Sorgsamkeit vs. Flüchtigkeit.

Das macht keinen Spaß :-)

Allerdings findet wohl ein vollkommen anderer Denkprozess statt, d.h. 
auch die Kommunikation funktioniert auf verschiedenen Wellenlängen.

von Gast (Gast)


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Du weißt wofür die Abkürzung TEAM steht?
Toll, ein anderer macht's

von Gerhard (Gast)


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Kenne ich.

Man kann im Team keine Texte schreiben. Und die meisten heute können 
weder Rechtschreibung, Interpunktion, noch gut formulieren. Das einzig 
sinnvolle ist hier, einen die Schreibarbeit machen zu lassen. Und zwar 
den, der es am besten kann. Die anderen liefern nur Stichpunkte und 
Diagramme.

Ein Kollege schreibt seine Texte wie ein Schüler der vierten Klasse. Er 
ist damit sein ganzes Leben lang durchgekommen. Bis zur Diplomarbeit. Da 
wurde er vom Betreuer angeraunzt, eine Diplomarbeit sei kein 
locker-flockiger Reisebericht, sondern ein wissenschaftlicher Text. Das 
Überarbeiten mit Hilfe seiner Freundin hat viel Zeit gekostet. Heute 
schreibt er allerdings wieder locker-flockig.

von Jammerlappen (Gast)


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Das geht allerdings nur, wenn es keine Berechnungen gibt (die natürlich 
zu erläutern sind).
Hier mal ein Beispiel ;-)
1
Faktor K berechnet üfr D = 5 mm
2
Kt=xxxxx=1,517
3
Daraus folg das für wellen kleiner 30mm Kt=1 ist.
4
Daraus folgt: ...

von Gerhard (Gast)


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Ok, was ist denn das für ein Team?

Irgendeiner muß ja "verantwortlich" sein, zumindest für das 
"Qualitätsmanagement", und der sollte so eine Eingabe zurückweisen.

von Jammerlappen (Gast)


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Das lässt sich nur in prof. Umgebungen machen, auf Uni-Niveau bei 
Projektarbeiten ist man teilw. freundschaftlich mitgefangen.
Wenn ich sage "So Kollege, ich bin jetzt dein Qualitätsmananger" ist 
ebenfalls Schluß mit Lustig™.

von yaq (Gast)


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Das Problem kenne ich nur zu gut, da auf den Unis jetzt im Bereich 
Software-Entwicklung alle praktischen Übungen hauptsächlich als 
"Teamarbeit" (meistens in Gruppen zu viert) durchgeführt werden.

Meine Erfahrungen dabei sind folgende: Durchschnittlich sind von vier 
Personen in einer Gruppe
- 3 Personen per Handy, e-mail oder sonstige Kommunikationswege 
erreichbar;
  das bedeutet, man sieht eine Person während der gesamten Übung nie.
- Pünktlichkeit gibt es nicht, die Leute kommen im Durchschnitt ca. eine
  halbe Stunde zu spät
- Von den 2 Personen, die man tatsächlich zu Gesicht bekommt,
  kann eine Person definitiv nicht programmieren (-> wird zum
  Pizzaholen eingeteilt)
- Summa sumarum können dann zwei Personen effektiv etwas zur Lösung der
  Projektaufgabe beitragen.

Diese Erfahrungen sind keineswegs Übertrieben, sondern DURCHSCHNITT; ich 
habe schon  bessere, aber auch schlechtere Erfahrungen gemacht.

@Jammerlappen:
> Das lässt sich nur in prof. Umgebungen machen, auf Uni-Niveau bei
> Projektarbeiten ist man teilw. freundschaftlich mitgefangen.

Bei mir sind schon etliche Freundschaften zerbrochen (leider), weil man
mehr oder weniger brutal ausgenutzt wird. Einer dieser Bekannten von mir
steht kurz vor seiner Diplomarbeit (Studium Softwareentwicklung) und hat 
noch nie ein Programm in C,C++ oder Java geschrieben (sic!).

Ich habe bis heute noch kein "Rezept" gefunden, "Teammitglieder" zur 
Mitarbeit zu motivieren, wenn sie nicht wollen. Erstaunlich ist nur, 
dass kurz vor den Projektpräsentationen alle urplötzlich motiviert für 
eine Besprechung sind (sie haben Angst etwaige Fragen dann nicht 
beantworten
zu können).

Ist es in der Arbeitswelt auch so extrem? Wenn ja, dann werde ich 
Skilehrer. Die neureichen Russen sollen ja viel Trinkgeld geben ;-)

Ad Rechschreibfehler: Das scheint in technischen Berufen mittlerweile
akzeptiert zu sein. Ich habe schon viele DIs und Dr erlebt, die wirklich 
schwerwiegende RF machen (von der teils beinahe kindlichen 
Ausdrucksweise ganz zu Schweigen...)

Ingenieur quo vadis? Ich sehe schwarz.

von Texter (Gast)


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In der Arbeitswelt sieht es auf dem ersten Blick etwas anders aus. Dort 
hast du Leute die unbedingt etwas machen wollen, damit sie dem Cheffe 
imponieren bzw. dem Teamleiter. Dort läuft es rund, mal vom eigentlichen 
Projekt abgesehen.
Habe auch schon kleine Buden gesehen (~10 Leute), da lief es dann sehr 
freundschaftlich und jeder wusste was er machen muss.

Bei mit bekannten größeren Buden kann es je nach Leiter zu Auswüchsen 
bei einzelenen Leuten kommen, einige haben heftigst den Schreibtisch 
voll und werden nicht fertig und andere versuchen sich krampfhaft Arbeit 
zu suchen, weil sie grad nichts zu tun haben.

Diese Fälle sind evtl. nicht so verbreitet. Da bin ich aber für jede 
Erfahrung offen.

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