Hallo, ich ätze mit FeCl3. Nach dem Ätzen mit meiner kleinen 1l-Schaumätzmaschine fülle ich das Ätzmittel in die Flasche zurück, und wenn das Ätzmittel verbraucht ist, bringe ich das Zeug zur Sondermüllentsorgung. Soweit, sogut. Nun bleibt nach dem Umfüllen immer ein Rest Schlamm am Boden der Maschine, darf ich den eigentlich im Waschbecken ausspülen oder ist das schon zuviel? Dieser Schlamm sollte ja IMHO hauptsächlich aus unschädlichem Fe bestehen, das beim Ätzen entsteht. Falls nicht, könnte man die erste "Spülung" in einer extra Flasche sammeln oder den Schlamm z.B. Zellstoff aufnehmen, ich frag mich eben nur, ob das nötig ist. Was meint ihr? Schönen Sonntag noch!
Hallo, beim letzten Umfüllen den Schlamm mit in die Flasche kippen mit wenig wasser nachspülen und das dann auch in die Flasche füllen, dann die Flasche zur Sondermülentsorgung geben. Gefährlich ist nicht das FeCl3 sondern das das Kupfer. Man sollte sich hüten das Zeug einfach ins Klo oder Waschbecken zu kippen. Wenn die Leute in der Kläranlage Probleme bekommen, dann werden die wild und suchen bis sie den Sünder gefunden haben und das wird dann sehr teuer. Gruß, Arno
@Conlost: Erzähl doch hier nicht so einen Schwachsinn, von wegen dass eine biologische Stufe im Klärwerk wegen 2-3 Liter Ätzlösung. Noch ganz sauber? Schon richtig, dass man es prof. entsorgen sollte, aber falls es nicht anders geht, passt es auch ins Klo kippen. Angst macht ja schon die Bundesregierung genug, damit muss man nicht auch noch mitziehen und übers I-net sowas verzapfen. Solltest du Kupferdachrinnen haben, bau sie ab, der saure Regen löst übers Jahr gesehen bestimmt mehr Cu-Ionen als du an Ätzlösung produzieren kannst. @Olaf: Sammle deine FeIIICl-Lösung, gib sie am Schadstoffmobil ab und spüle die Wannen am Spülbecken aus oder geh gleich ins Freie und spüle dort aus. Die Grenzwerte sind nur für industrielle Abwässer. Ich habe noch keinen Rohreiniger gesehen, auf dem ausdrücklich gefordert wird, dass man damit keine Cu-Rohre reinigen darf oder dass man das nur 1mal pro Jahr machen darf. Und warum ist das so? Es macht ja auch überhaupt nichts, wenn du 1 Liter Ätzlösung mit 1 Mio Liter Regenwasser verdünnst. Chicken shit und mit der Konzentration erreicht "dein" Wasser dann die Kläranlage und dort werden mehrmals pro Tag die biologischen Stufen geprüft und halt nachreguliert, da kann nichts kaputt gehn.
..."da kann nichts kaputt gehn". Hm. Zumindest an dem Denkansatz mit der 1Mio Liter Regenwasser ist was faul. Das stimmt nur, wenn "die Toilette" an ein Mischsystem angeschlossen ist und man bei Regenwetter "verklappt". Bei Trennkanalisation hat man diese "aus den Augen aus dem Sinn Sorglos-Verduennung" auf jeden Fall nicht. In einer Grossstadt mag man sich da noch selbst beruhigen, in einem kleinen Dorf mit einer "Mini-Abwasserereinigsungsanlage" sieht das mglw. schon ganz anders aus. Wie auch immer: den Leuten im I-Net/in diesem Forum zu sagen "macht nix, 1-3 ltr. kann man schon mal einfach wegkippen" ist meiner Meinung nach sehr viel schlechter als "entsorge unter allen Umstaenden immer ordentlich". (Ach ja, "Schwachsinn", "verzapfen" traegt bestimmt nicht grade dazu bei, dass konstruktiv Argumente ausgetauscht werden)
@Borat, a propos Schwachsinn. Kläranlagen sind biologische Systeme, da ist nichts mit mehrmals am Tag nachregeln. Selbst die Kläranlagen großer Chemiefirmen haben bei unsachgemäßer Einleitung eigener (!!) Abfälle so ihre Schwierigkeiten. Im schlimmsten Fall bleibt nur noch das gesonderte Auffangen der Problemabwässer und Einleitung über mehrere Tage, um die behördlichen Grenzwerte nicht zu überschreiten. Es kann also durchaus etwas kaputt gehen. Ansonsten kann ich mich nur mthomas anschließen. Und wenn man nicht in der Lage ist, die Flaschen auszuspülen, sollte man die Finger von komplizierten Sachen lassen.
das klärwasser wird vor dem einleiten in eine biologische stufe grundsätzlich ersteinmal zurückgehalten, analysiert und bei bedarf neutralisiert oder schwermetalle ausgeschieden. in modernen anlagen muss da nichmal was zurückgehalten werden weil die messung und neutralisation automatisiert abläuft. wie aber angesprochen wurde gilt das nur wenn man weiss wohin sein abwasser geht. auf dem dorf schaut sowas bisweilen anders aus.
Danke für die Meinungen. Ich werde die "erste Spülung" in einem Extra-Kanister sammeln, da kommt dann am Ende das verbrauchte Ätzmittel dazu, das Ganze geht dann zum Schadstoffmobil. MfG Olaf
@Dingens: Also, hier in der städtischen Kläranlage wird nicht erst etwas zurückgehalten und erst überprüft in das biologisch Becken geschickt. Sondern das ist ein kontinuierlicher Prozess: Erst Grobrechen, dann Feinrechen, dann Sandabscheider und danach geht es in das erste große mechanische Becken. Da läuft das Wasser praktisch nur langsam durch und schwerer Schlamm sinkt nach unten, leichter schwimt oben. Danach geht das optisch schon erstaunlich "saubere" Wasser in das Bio-Becken. Da wird nichts erst in extra-Becken geleitet und dann nachgeschaut ob die Suppe in das Bio-Becken kann. Das ist alles ein kontinuierlicher Prozess. Im Bio-Becken wird massig Luft zugeblasen damit die Viecher auf etwas zum Atmen haben... Nach dem Biobecken geht's wieder in ein mechanischen Becken in dem der Schlamm den die Bakterien erzeugt haben wieder entfernt wird, wie im ersten Becken. Danach ist das Wasser erstmal sauber. Aber kein Trinkwasser. Und danach geht's dann zur Phosphatausfällung. Dazu wird übrigens lustigerweise Eisen-III-Chlorid benutzt! Die Durchlaufzeit bei trockenem Wetter beträgt ca. ein Tag pro Becken. Wenn's heftig regnet und das Regenrückhaltebecken voll ist, geht das Wasser auch in wenigen Stunden (3-5) durch die ganze Anlage. Macht dann aber auch nichts, weil es dann ja sehr stark verdünnt ist. Natürlich überprüft das Labor ständig alle möglichen Wasserwerte mehrmals am Tag. Hauptsächlich interresiert dabei natürlich ob das geklärte Wasser den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Und das Bio-Becken wird natürlich auch überprüft, ob's den Tierchen auch gut geht etc. Also, so wie ich das sehe: Das Eisen-III-Chlorid macht im Abwaser überhaupt nichts, das es sich gleich mit den Phosphaten aus Waschmittel & Co. reagiert. Was übrig bleibt ist das Schwermetal Kupfer. Im übrigen werden Kupferrohre von Brauch-, Regen- oder Abwaser kaum abgetragen. Der Witz an Kupfer ist gerade der, dass es ausserordentlich lange hält. Egal ob Dachrinne oder Wasserleitung. Solange natürlich nur ein Haushalt unter 100.000 Haushalten einen Liter tote Ätzbrühe in den Ausguss giesst, passiert überhaupt gar nichts. Der Liter wird einfach viel zu stark verdünnt. Doch was ist wenn es Einer von 1000 macht? Und das zweimal im Jahr? Das ist doch der entscheidende Punkt! Ein Auto alleine, ein Kohlekraftwerk alleine macht diesem Planeten überhaupt nichts. Aber die Summe macht's eben! Und von daher: Da es kaum mehr Mühe macht, die Suppe zur Problemmüllsammlung zu bringen, soll man das auch machen und kann dafür mit ruhigem Gewissen schlafen, ohne sich in 50 Jahren von den Enkeln fragen lassen zu müssen, warum man denn damals nichts gegen die Schwermetalanreicherung in unserer Nahrungskette getan hast. Im übrigen kann man den Schlamm auch problemlos aufrühren und bekommt ihn so in die Flasche die man brav zur Sondermüllsammlung trägt.
Ich sammel meine Reste immer in einem 10-Liter-Kanister oder in alten Cola-Flaschen und stelle diese dann an der nächsten Autobahnraststätte oder irgendwo im Wald ab. Und jetzt im ernst. Man kann solche Reste ind der Apotheke abgeben. Auch die meisten Universitäten haben eine Sammelstelle für chemische Abfälle. Chemikalien, welcher Art auch immer gehören nicht in den Abfluss, auch nicht in kleinen Mengen.
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